Berufliche Aussichten mit dem Mathematik-Studium - was ist die Realität?

28 Beiträge in diesem Thema

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Hi,

da man zu diesem Thema immer viele gespaltene (teils schon hysterische) Meinungen liest, ich das PUF aber in derartigen Fragen für ziemlich bewandert halte, wollte ich diesbezüglich eure Meinungen einholen. Es gibt hierzu die üblichen Floskeln a la "Mathematiker werden überall gesucht wegen diesen oder jenen Fähigkeiten, hervorragende Berufsaussichten garantiert".

Für mich ist das eher Gehirnwäsche als alles andere, und viele Studenten glauben das bedingungslos. Letztens meinte eine Kommilitonin im höheren Semester zu mir: "Es ist vollkommen egal, welche Noten du hast und welche Module du belegst, man ist sowieso extrem begehrt." 

Naja, ich halte das für Quatsch, denn ganz so einfach wird es am Ende wohl nicht sein. Aktuell empfinde ich eher ein wenig Panik. Insbesondere im internationalen Raum werden die beruflichen Aussichten extrem schlecht geredet, man könne ja froh sein, wenn man zumindest in irgendeinem langweiligen IT-Job landet. Gut, vielleicht auch eher Schwarzmalerei, aber wo liegt da die goldene Mitte?

Ich plane gegenwärtig, nach dem Bachelor auf den Arbeitsmarkt zu gehen. Grund: Ich werde bis dahin 25 sein (trotz Regelstudienzeit, habe aber vorher andere Dinge getan / studiert), und ab diesem Alter bricht bekanntlich einerseits das Kindergeld weg, andererseits werden eigene Krankenkassenbeiträge fällig. Und ich arbeite jetzt schon viel neben meinem Studium, was ich unfassbar stressig finde, und im Master müsste ich dann vermutlich noch mehr arbeiten. 

Deshalb versuche ich aktuell, mich eher in die angewandte Richtung zu orientieren. Grundkenntnisse in Java und Matlab sind studiumsbedingt vorhanden, zusätzlich werde ich noch zwei Module im stochastischen Bereich (insbesondere Statistik) belegen, da ich mir hiervon am meisten erhoffe.

Hat hier irgendjemand persönliche Erfahrungen (oder die eines / einer Bekannten), die er mir mitteilen kann? Sollte ich mich hier wirklich auf etwas gefasst machen oder ist es gar nicht so schlimm, wie es zuweilen beschrieben wird?

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vor 11 Minuten, PeSchl schrieb:

 

Hat hier irgendjemand persönliche Erfahrungen (oder die eines / einer Bekannten), die er mir mitteilen kann? 

Cousine hat Mathematik im Bachelor studiert, ich glaube danach allerdings noch irgendwas wirtschaftliches im Master. Sie hat dies allerdings im Abendstudium gemacht und nebenbei bei einer Versicherung gearbeitet, bei der sie zuvor eine Ausbildung gemacht hat. Ist jetzt Anfang 30 und hat eine leitende Position bei jener. Gehalt ist wohl auch sehr sehr gut und soweit ich das von Familientreffen mitbekomme, erhält sie immer noch regelmäßig Anfragen von anderen Unternehmen. Natürlich fraglich, ob dir ein solcher Einzelfall viel mitteilen kann - im Bereich der Versicherung scheinen Mathematiker jedoch sehr gefragt zu sein. Gerade im Bereich Risk Management. Vielleicht überlegst du dir, ob du dich mit Werksstudententätigkeiten / Praktika schon auf eine irgendeine Branche ( Banken, Beratung, Versicherung, IT ) spezialisieren kannst? Dann wirst du einen "Ich mach mal Mathe und schau, welche Angebote mir danach zufliegen" Studenten sicher einiges voraus haben.

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vor 3 Minuten, Virez schrieb:

Cousine hat Mathematik im Bachelor studiert, ich glaube danach allerdings noch irgendwas wirtschaftliches im Master. Sie hat dies allerdings im Abendstudium gemacht und nebenbei bei einer Versicherung gearbeitet, bei der sie zuvor eine Ausbildung gemacht hat. Ist jetzt Anfang 30 und hat eine leitende Position bei jener. Gehalt ist wohl auch sehr sehr gut und soweit ich das von Familientreffen mitbekomme, erhält sie immer noch regelmäßig Anfragen von anderen Unternehmen. Natürlich fraglich, ob dir ein solcher Einzelfall viel mitteilen kann - im Bereich der Versicherung scheinen Mathematiker jedoch sehr gefragt zu sein. Gerade im Bereich Risk Management. Vielleicht überlegst du dir, ob du dich mit Werksstudententätigkeiten / Praktika schon auf eine irgendeine Branche ( Banken, Beratung, Versicherung, IT ) spezialisieren kannst? Dann wirst du einen "Ich mach mal Mathe und schau, welche Angebote mir danach zufliegen" Studenten sicher einiges voraus haben.

Hey, vielen Dank für deine Antwort! 

Ja, ein Praktikum wäre sicherlich eine gute Möglichkeit, über die ich auch schon nachgedacht habe. Das Problem: ich weiß nicht, wann ich dazu kommen soll. Unter dem Semester ist nie Zeit für so etwas, es blieben also höchstens die Semesterferien. Ich bin jetzt allerdings schon im vierten Semester. Ein Praktikum im kommenden Wintersemester wird nicht möglich sein, da ich in den Semesterferien mehrere mündliche Prüfungen zu absolvieren haben werde (dämliche Organisation seitens der Universität). Dann, im darauffolgenden Semester, sitze ich auch schon an meiner Bachelor-Arbeit (neben weiteren Modulen), die vermutlich auch nicht ohne wird, und dann ist das Studium auch schon vorbei. 

Die letzte Ausfahrt wären wohl die jetzigen Sommerferien, wobei ich nicht weiß, wie schnell man da jetzt noch eine gescheite Stelle bekommt. Zudem müsste ich die Zeit eben auch nutzen, um Geld zu verdienen, und zumindest Praktika sind ja in der Regel unbezahlt. 

Hinzu kommt noch: Wir haben sogar die Möglichkeit, uns zwischen einem Studienprojekt oder einem Praktikum zu entscheiden. Beides wird mit 9 LP vergütet. Aber: das Ganze darf laut Studienordnung erst ab dem 5. Semester stattfinden (wer denkt sich diesen Schwachsinn eigentlich immer aus? :D ). 

Ich weiß nicht, ob das wirklich so streng gehandhabt wird, müsste ich erfragen. Falls ich das auch schon in die Sommerferien vorziehen kann und es irgendwie schaffe, das ausbleibende Geld zu kompensieren, wäre es wohl auf jeden Fall gut, es so zu machen. 

Oder eben wirklich Werkstudententätigkeit, aber auch hier weiß ich gerade nicht, ob ich da nicht zu spät dran bin, habe da nicht wirklich die Erfahrung mit. Vielleicht weiß da auch jemand mehr? :-)

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vor 10 Minuten, PeSchl schrieb:

 

Oder eben wirklich Werkstudententätigkeit, aber auch hier weiß ich gerade nicht, ob ich da nicht zu spät dran bin, habe da nicht wirklich die Erfahrung mit. Vielleicht weiß da auch jemand mehr? :-)

Wieso sollte das zu spät sein? Beziehst du dich jetzt auf den Bewerbungsprozess oder deine Organisation? Zum Zweiten kann dir wohl keiner was sagen. Zum ersten - bei uns im Unternehmen wird eine Werksstudentenstelle zumeist für konkrete Projekte / Stellen ausgeschrieben, da liegt in nahezu allen Fällen bereits ein Bedarf vor. Soll heißen, dass es nach einer Bewerbung und Annahme auch mal nur 1- 2 Wochen bis zum eigentlichen Einstieg in die Stelle dauern kann. Versuch dir nicht alles zu zerreden, schau, ob du derartige Stellen findest und bewirb dich - dann merkst du, was zu spät ist und was sich in deine Organisation des Studiums einbinden lässt und was nicht. 

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vor 5 Minuten, Virez schrieb:

Wieso sollte das zu spät sein? Beziehst du dich jetzt auf den Bewerbungsprozess oder deine Organisation? Zum Zweiten kann dir wohl keiner was sagen. Zum ersten - bei uns im Unternehmen wird eine Werksstudentenstelle zumeist für konkrete Projekte / Stellen ausgeschrieben, da liegt in nahezu allen Fällen bereits ein Bedarf vor. Soll heißen, dass es nach einer Bewerbung und Annahme auch mal nur 1- 2 Wochen bis zum eigentlichen Einstieg in die Stelle dauern kann. Versuch dir nicht alles zu zerreden, schau, ob du derartige Stellen findest und bewirb dich - dann merkst du, was zu spät ist und was sich in deine Organisation des Studiums einbinden lässt und was nicht. 

Ja, der Bewerbungsprozess. Habe allerdings gerade erfahren, dass man das Praktikum tatsächlich vorziehen kann. Vielleicht sollte ich mir darüber ernsthafte Gedanken machen. Vielen Dank für deine Rückmeldung schonmal!

Weitere Meinungen sind willkommen. :-)

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Ich kenne mich da zu wenig aus. Aber ein Freund von mir hat auch Mathematik studiert und mittlerweile arbeitet er für die 2. größte Bank der Welt und ist dort Finanzberater. Einkommen ca. 460k im Jahr. Er pendelt mittlerweile zwischen New York, Wien und London. 

Es ist aber zu erwähnen, dass er auch Zusatzausbildungen an der Harvard absolviert hat. Wenn du dich aber für Finanzen und Wirtschaft interessiert, wäre das keine Alternative für dich? Oder ist hier der Markt schon übersättigt?  

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Mal zum Thema bezahltes Praktikum: in Quant-Bereich sind Praktika extrem gut vergütet, keine Ahnung woher du den Mist mit unbezahlt her hast. In FFM dürftest du 1,3-1,6k pro Monat für Praktika kriegen (alles natürlich gesetzt dem Fall, dass es sich um freiwillige und nicht verpflichtende Praktika handelt). So zumindest bei vielen meiner Bekannten, die im Consulting oder IB dort Praktika gemacht haben. Ich selbst hatte vor ein paar Tagen ein Angebot für Data Science bei den Big4 für 1,2k monatlich. Und das dürfte dir ja dann reichen, um deinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Notfalls nimmst du nen KFW-Kredit auf..

Mein Tipp: lege vor deiner BA ein Urlaubssemester ein und mache in den ~ 9 Monaten zwei Praktika. Notfalls arbeitest du noch während des Semesterbeginns und holst den Stoff nach bzw fängst schon mit deiner Arbeit während des Praktikums an. Machen nahezu alle Leute, die in Semesterferien Praktika absolvieren. Und ob du dann 25 oder 26 zum Einstieg bist, interessiert keine Sau. Was wichtig ist sind praktische Erfahrungen. Such dir also die für dich interessanten Bereiche raus und bewerbe dich entsprechend. 

Viel Erfolg!

bearbeitet von suchti.
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vor einer Stunde, pMaximus schrieb:

Ich kenne mich da zu wenig aus. Aber ein Freund von mir hat auch Mathematik studiert und mittlerweile arbeitet er für die 2. größte Bank der Welt und ist dort Finanzberater. Einkommen ca. 460k im Jahr. Er pendelt mittlerweile zwischen New York, Wien und London. 

Es ist aber zu erwähnen, dass er auch Zusatzausbildungen an der Harvard absolviert hat. Wenn du dich aber für Finanzen und Wirtschaft interessiert, wäre das keine Alternative für dich? Oder ist hier der Markt schon übersättigt?  

Haha, naja, mit Zusatzausbildungen in Harvard kann ich gegenwärtig leider noch nicht dienen, aber ja, grundsätzlich würden mich Finanzen und Wirtschaft mehr interessieren als irgendetwas im IT-Bereich. Dein Freund dürfte aber auch generell mit extrem starken Leistungen (und hohen Intelligenz) aufgewartet haben, ich bin da eher "nur" leicht über dem Durchschnitt, denke ich. :-p

vor 10 Minuten, suchti. schrieb:

Mal zum Thema bezahltes Praktikum: in Quant-Bereich sind Praktika extrem gut vergütet, keine Ahnung woher du den Mist mit unbezahlt her hast. In FFM dürftest du 1,3-1,6k pro Monat für Praktika kriegen (alles natürlich gesetzt dem Fall, dass es sich um freiwillige und nicht verpflichtende Praktika handelt). So zumindest bei vielen meiner Bekannten, die im Consulting oder IB dort Praktika gemacht haben. Ich selbst hatte vor ein paar Tagen ein Angebot für Data Science bei den Big4 für 1,2k monatlich. Und das dürfte dir ja dann reichen, um deinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Notfalls nimmst du nen KFW-Kredit auf..

Mein Tipp: lege vor deiner BA ein Urlaubssemester ein und mache in den ~ 9 Monaten zwei Praktika. Notfalls arbeitest du noch während des Semesterbeginns und holst den Stoff nach bzw fängst schon mit deiner Arbeit während des Praktikums an. Machen nahezu alle Leute, die in Semesterferien Praktika absolvieren. Und ob du dann 25 oder 26 zum Einstieg bist, interessiert keine Sau. Was wichtig ist sind praktische Erfahrungen. Such dir also die für dich interessanten Bereiche raus und bewerbe dich entsprechend. 

Viel Erfolg!

Das Problem ist, dass ich im letzten Semester nicht nur meine BA, sondern auch weitere Module zu absolvieren habe (die BA bringt schließlich nur 12 LP). Wie würdest du das angehen? Die Module im sechsten Semester absolvieren, dann Praktika absolvieren, dann BA schreiben?

Praktika im Bankenbereich in FFM sind jetzt natürlich das non-plus-ultra. Ich weiß nicht, wie gut da mein Stand ist, da ich von der Universität Hintertupfingen abgehen werde. Die Konkurrenz dürfte enorm sein. Oder wie sind da deine Erfahrungen?

Danke für eure Meinungen!

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vor 37 Minuten, PeSchl schrieb:

Praktika im Bankenbereich in FFM sind jetzt natürlich das non-plus-ultra. Ich weiß nicht, wie gut da mein Stand ist, da ich von der Universität Hintertupfingen abgehen werde. Die Konkurrenz dürfte enorm sein. Oder wie sind da deine Erfahrungen?

Such doch erstmal Praktika oder Werkstudententätigkeiten, die dich interessieren würden und schau, was dort gefordert wird. Hier liest du ja auch nur Einzelerfahrungen, die sicher hilfreich sein können, dein Fall kann dann aber auch wieder ganz anders aussehen. 

Kumpel von mir ist gerade in einer ähnlichen Situation, kurz vor dem (sehr guten) Masterabschluss in Mathe, zwar mit Auslandserfahrung, aber völlig ohne Berufserfahrung und auch ohne den Hauch einer Ahnung, was ihn interessieren könnte. Versicherungen sind natürlich der Klassiker für Matheabsolventen. Generell stellen eher große Unternehmen Mathematiker ein. 

Es gibt bspw. zig Traineestellen in den verschiedensten Bereichen, bei denen man mit einem Mathestudium prinzipiell super reinkommen kann. Dein Studienfach ist da kein Hindernis. Ob man dann im Bewerbungsprozess, Assessment Center & Co. von sich überzeugen kann, ist die andere Frage. 

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vor 35 Minuten, Pornobarbie schrieb:

Such doch erstmal Praktika oder Werkstudententätigkeiten, die dich interessieren würden und schau, was dort gefordert wird. Hier liest du ja auch nur Einzelerfahrungen, die sicher hilfreich sein können, dein Fall kann dann aber auch wieder ganz anders aussehen. 

Kumpel von mir ist gerade in einer ähnlichen Situation, kurz vor dem (sehr guten) Masterabschluss in Mathe, zwar mit Auslandserfahrung, aber völlig ohne Berufserfahrung und auch ohne den Hauch einer Ahnung, was ihn interessieren könnte. Versicherungen sind natürlich der Klassiker für Matheabsolventen. Generell stellen eher große Unternehmen Mathematiker ein. 

Es gibt bspw. zig Traineestellen in den verschiedensten Bereichen, bei denen man mit einem Mathestudium prinzipiell super reinkommen kann. Dein Studienfach ist da kein Hindernis. Ob man dann im Bewerbungsprozess, Assessment Center & Co. von sich überzeugen kann, ist die andere Frage. 

Ich bin einfach jemand, der sich sehr schnell von solchen Schwarzmaler-Geschichten beeinflussen und runterziehen lässt. Keine Ahnung, vielleicht ist es auch einfach so eine Eigenschaft von Mathematikern / Mathematik-Studenten, bei solchen Fragestellungen extrem pessimistisch zu sein. Ich weiß halt nicht, wie viel davon nun wahr und was einfach nur hohles Gelaber ist.

Es tut aber gut, hier einige entgegengesetzte Meinungen zu hören.

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vor 2 Minuten, PeSchl schrieb:

Ich bin einfach jemand, der sich sehr schnell von solchen Schwarzmaler-Geschichten beeinflussen und runterziehen lässt. Keine Ahnung, vielleicht ist es auch einfach so eine Eigenschaft von Mathematikern / Mathematik-Studenten, bei solchen Fragestellungen extrem pessimistisch zu sein.

Halte das eher für eine persönliche Eigenschaft von dir. Die wenigen Mathestudenten, die ich kenne, sind jedenfalls immer eher so "keine Ahnung was ich machen will, aber ein Job mit gutem Gehalt ist mir quasi sicher"-mäßig drauf.

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vor 1 Stunde, PeSchl schrieb:

Das Problem ist, dass ich im letzten Semester nicht nur meine BA, sondern auch weitere Module zu absolvieren habe (die BA bringt schließlich nur 12 LP). Wie würdest du das angehen? Die Module im sechsten Semester absolvieren, dann Praktika absolvieren, dann BA schreiben?

Praktika im Bankenbereich in FFM sind jetzt natürlich das non-plus-ultra. Ich weiß nicht, wie gut da mein Stand ist, da ich von der Universität Hintertupfingen abgehen werde. Die Konkurrenz dürfte enorm sein. Oder wie sind da deine Erfahrungen?

Danke für eure Meinungen!

Genau wie von dir vorgeschlagen bzw. mir markiert. Während des Semester bewirbst du dich überall, dann schreibst du die Klausuren, dann machst du dein erstes Praktikum. Während des Praktikums bewirbst du dich dann auf ein Nachfolgepraktikum (oder du kannst auch 1 Praktikum für +6 Monate machen, kommt entsprechend auf die Bereiche und die korrespondierende Einarbeitungszeit an,). Also bspw. 1 Praktikum 5-6 Monate und dann noch eins für 3 Monate. Während des zweiten Praktikums fängst du dann mit deiner BA-Arbeit an. Eventuell kannst du mit deinem Betreuer auch ausmachen, dass du die Arbeit ein wenig später abgibst, sofern möglich. Erklär ihm einfach deine berufliche Situation. 

vor 48 Minuten, Pornobarbie schrieb:

Es gibt bspw. zig Traineestellen in den verschiedensten Bereichen, bei denen man mit einem Mathestudium prinzipiell super reinkommen kann. Dein Studienfach ist da kein Hindernis. Ob man dann im Bewerbungsprozess, Assessment Center & Co. von sich überzeugen kann, ist die andere Frage. 

@Pornobarbie schneidet hier einen wichtigen Punkt an - durch das Bewerben und Führen von Gesprächen lernst du mit den zukünftigen Drucksituationen beim Berufseinstieg umzugehen. Ich weiß noch wie extrem nervös ich bei meinen ersten Praktikabewerbungen war, mittlerweile hat sich da eine gewisse Routine eingestellt, auch weil ich mir meiner Stärken und Schwächen bewusst bin. Du lernst dich entsprechend zu verkaufen, was dir einen ungemeinen Vorteil ggüber deiner Kommilitonen geben wird sobald ihr am Markt konkurriert. 

Du kannst hier gerne deinen CV und Anschreiben posten, sobald es soweit ist und du evtl. Hilfe brauchst. 

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vor einer Stunde, suchti. schrieb:

Genau wie von dir vorgeschlagen bzw. mir markiert. Während des Semester bewirbst du dich überall, dann schreibst du die Klausuren, dann machst du dein erstes Praktikum. Während des Praktikums bewirbst du dich dann auf ein Nachfolgepraktikum (oder du kannst auch 1 Praktikum für +6 Monate machen, kommt entsprechend auf die Bereiche und die korrespondierende Einarbeitungszeit an,). Also bspw. 1 Praktikum 5-6 Monate und dann noch eins für 3 Monate. Während des zweiten Praktikums fängst du dann mit deiner BA-Arbeit an. Eventuell kannst du mit deinem Betreuer auch ausmachen, dass du die Arbeit ein wenig später abgibst, sofern möglich. Erklär ihm einfach deine berufliche Situation. 

@Pornobarbie schneidet hier einen wichtigen Punkt an - durch das Bewerben und Führen von Gesprächen lernst du mit den zukünftigen Drucksituationen beim Berufseinstieg umzugehen. Ich weiß noch wie extrem nervös ich bei meinen ersten Praktikabewerbungen war, mittlerweile hat sich da eine gewisse Routine eingestellt, auch weil ich mir meiner Stärken und Schwächen bewusst bin. Du lernst dich entsprechend zu verkaufen, was dir einen ungemeinen Vorteil ggüber deiner Kommilitonen geben wird sobald ihr am Markt konkurriert. 

Du kannst hier gerne deinen CV und Anschreiben posten, sobald es soweit ist und du evtl. Hilfe brauchst. 

Danke!

Worin genau siehst du denn die Vorteile, die Praktika vor dem Schreiben der BA zu absolvieren? :-) Macht es sich im Lebenslauf einfach besser, oder ist es leichter, so einen passenden Platz zu kriegen?

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vor 1 Stunde, Pornobarbie schrieb:

Halte das eher für eine persönliche Eigenschaft von dir. Die wenigen Mathestudenten, die ich kenne, sind jedenfalls immer eher so "keine Ahnung was ich machen will, aber ein Job mit gutem Gehalt ist mir quasi sicher"-mäßig drauf.

Ok, ja, das kenne ich aus meinem Umfeld auch so. Im Internet ist es irgendwie das genaue Gegenteil, aber da hat man dann eben auch wirklich die Meinung von Leuten, die schon arbeiten. Die Studenten selbst beten i.d.R. nur das herunter, was ihnen so mitgeteilt wurde.

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Ich studiere Mathe im letzten Mastersemester, kann dir vielleicht also einiges sagen. Ebenso kenne ich auch viele befreundete Mathematiker, die mittlerweile im Beruf sind. Die meisten Mathematiker, die ich kenne, sind tatsächlich in die Versicherung- oder Bank gegangen. Aber ich kenne auch einige, die jetzt als Software-Entwickler arbeiten. Grundsätzlich siehst du es tatsächlich viel zu pessimistisch. Da ich das ganze aber mal etwas konkretisieren will, hier einige Beispiele. Was alle Beispiele gemeinsam haben, ist ein Masterabschluss mit akzeptablen Noten. Ich kenne keinen Absolventen, der den Berufseinstieg direkt nach dem Bachelor gemacht hat:

1. Berufseinstieg mit 26, Masterabschluss mit 1.2, sehr guter Bachelorabschluss, Praktikum bei Allianz für drei Monate, Auslandssemester in England, Nebenfach BWL, leicht über Regelstudienzeit, Vertiefungsfächer eher breit gefächert, 50 % Stochastik/Optimierung, 50% Analysis. Abschlussarbeit im Bereich Finanzmathematik. Arbeitet jetzt bei einer großen Versicherung, verdient ca. 58k nach einem Jahr Berufserfahrung. Standort in Niedersachsen.

2. Berufseinstieg mit 28, guter Masterabschluss, sehr guter Bachelorabschluss, kein Praktikum, kein Ausland, Nebenfach Physik, über Regelstudienzeit, Vertiefungsfächer in reiner Mathematik (z.B. Algebraische Geometrie), hat sich autodidaktisch Programmierkenntnisse in Java angeeignet, Matlab durch Studium. Abschlussarbeit im algebraischen Bereich. Hat etwas suchen müssen, erst ein 3/4 Jahr bei kleinerer Softwarebude gearbeitet, da viel gelernt, ist gut geworden, arbeitet jetzt bei Bosch als Software-Entwickler. Verdienst ca. 52k.

3. Berufseinstieg mit 29. Duales Bachelorstudium BWL (sehr gut), Bachelor in Mathe (gut), Master in Mathe (gut, 1.x), Master in BWL nebenbei an Fernuni gemacht. Kein extra Praktikum, Nebenfach BWL, Auslandssemester in Spanien, Regelstudienzeit, starke Vertiefung in Stochastik (er hat da so viel freiwillig gehört, das war krank, aber er hatte halt Interesse). Abschlussarbeit in Statistik. Hat glaube ich nur zwei Bewerbungen geschrieben, arbeitet jetzt bei einer großen Rückversicherung seit einem halben Jahr als Trainee, Verdienst sicher super.

Meine Wenigkeit: Bin jetzt 24, gutes Bachelorstudium in Mathe, Master wird sehr gut (< 1.4), Nebenfach Informatik. Habe starke Programmierkenntnisse entwickelt durch diverse Nebenjobs. Kein Praktikum bei einer Bank- oder Versicherung. Auslandsjahr in England, ein Jahr über Regelstudienzeit, sinnvolle Vertiefungen gewählt (Personen- und Schadenversicherungsmathe, Statistik, Finanzmathe, Stochastische Analysis, dann noch etwas Analysis), Vertiefung im Informatikbereich in Data Science und Maschinelles Lernen (fiel mir leicht als Mathematiker). Kriege hier und da jetzt schon Vollzeitstellenangebote, vorzugsweise im IT-Bereich. Ich werde wohl auch gut unterkommen, jedenfalls mache ich mir keine Sorgen.

 

Hoffe ich konnte dir etwas helfen.

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Wo hast du abgeschlossen? Sollte es eine TU sein, wirst du sicherlich keine Probleme haben. Am besten du schickst mal Initiativbewerbungen an große Firmen raus - die suchen eigentlich immer wen. Oder auswandern. Gerade vor kurzem gelesen, dass in den USA bis 2020 300,000 Mathematiker und Data-Analysten gesucht werden.

Persönlich kenne ich einen Kollegen, der hat auf der TU Münschen Mathe abgeschlossen, sein Spezialgebiet waren partielle Differentialgleichungen. Seine Masterarbeit war aber eher theoretischer Natur (obwohl ebenfalls PDE). Er arbeitet jetzt seit mittlerweile 3 Jahren bei nem großen Energiekonzern, Verdienst um die 80k+. Hatte vorher keine Praktika, Berufseinstieg war mit 28.

Also Sorgen um nen Job musst du dir keine machen. Es geht eher darum, dass du beim Gehalt nicht über den Tisch gezogen wirst. Mathematiker neigen ja dazu Idealisten zu sein. ;) Over vielleicht auch nicht, die Zeiten ändern sich...

 

PS: mach unbedingt noch den Master!!

bearbeitet von hunzi123
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Ich habe Mathematik an einer TU studiert, Schwerpunkt Informatik. Habe meine Diplomarbeit im Bereich Numerik geschrieben. Nach dem Studium ganz schnell meine erste Stelle gefunden und in den Bereich industrielle Bildverarbeitung eingetaucht was ich auch heute mache. Bin jetzt in der Forschungsabteilung eines DAX Unternehmens und verdiene 74000 fest + ca 15000 Bonus.

Ich empfehle dir dich etwas von der Vorstellung zu lösen gaaanz schnell irgendwo unterzukommen und nur auf das Gehalt zu schauen. Meist ist es so dass man sich relativ schnell auf einen Bereich festlegt und da arbeitet man dann viele Jahre darin und sollte idealerweise mögen was man macht. Mathematiker kommen tatsächlich sehr gut unter, weiß aber nicht wie es mit Bachelor aussieht. Ich wäre selbst skeptisch ob du die nötige Basis hast. Bei uns werden z.B. generell Naturwissenschaftler gerne eingestellt, gute Programmierkenntnisse (v.a. C++) vorausgesetzt. Sie werden eher eingestellt und verdienen deutlich mehr als Informatiker. Es gibt aber Studiengänge die deutlich leichter sind, wo man nachher mehr Budget- und Personalverantwortung hat und eher Karriere macht. Sollte einem bewußt sein.

Wenn dir die Finanzmathematik Spaß macht brauchst du dir wirklich keine Sorgen zu machen. Bei uns wurden die Versicherungsmathematiker z.T. wirklich schon im Studium angeworben. Muss man wissen ob man die ganze Zeit Sterbewahrscheinlichkeiten rechnen will :D.

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Am 17.5.2017 um 11:12 , Alasta schrieb:

Ich studiere Mathe im letzten Mastersemester, kann dir vielleicht also einiges sagen. Ebenso kenne ich auch viele befreundete Mathematiker, die mittlerweile im Beruf sind. Die meisten Mathematiker, die ich kenne, sind tatsächlich in die Versicherung- oder Bank gegangen. Aber ich kenne auch einige, die jetzt als Software-Entwickler arbeiten. Grundsätzlich siehst du es tatsächlich viel zu pessimistisch. Da ich das ganze aber mal etwas konkretisieren will, hier einige Beispiele. Was alle Beispiele gemeinsam haben, ist ein Masterabschluss mit akzeptablen Noten.

Danke für die sehr ausführliche Antwort! Wie du schon gesagt hast: Alles, was deine Bekannten gemeinsam haben, ist ein Master-Abschluss mit akzeptablen Noten. Ich würde auch sehr gerne einen Master machen, weiß aber nicht, wie ich das alles gestemmt kriegen soll. Aktuell kriege ich zwar noch Bafög, aber wie da die Zukunft aussieht, weiß man natürlich auch nie.

Ich habe etwas Angst, dass ich plötzlich mit riesigen finanziellen Einbußen dastehe und auch schon die Bafög-Schulden im Nacken sitzen habe. Und sich dann durch ein ohnehin schon sehr anspruchsvolles Studium mit zusätzlichen Nebenjobs durchwürgen? Naja. Mitunter ist das jetzt wieder eine zu pessimistische Sichtweise, aber ich weiß nicht, ob ich das gebacken kriege. Ich ärgere mich sehr, dass ich meine Lebenszeit zuvor an anderen Stellen verplempert habe. Okay, ich habe zwar unter anderem ein Jahr gearbeitet, aber auch "nur" im sozialen Bereich nach dem Abitur, einfach als Pause zwischen Abitur und Studium. Das dürfte mir für die typischen Mathematiker-Stellen jetzt nicht so viel bringen.

Allerdings sind meine Bachelor-Noten jetzt auch nicht wirklich überragend (soll heißen: < 1,5 komme ich auf gar keinen Fall), und ich komme auch nicht von irgendeiner angesehen Universität. Vielleicht sollte ich doch versuchen, die 2 Jahre hinten anzuhängen? Ich weiß es wirklich nicht.

vor 15 Stunden, hunzi123 schrieb:

Wo hast du abgeschlossen? Sollte es eine TU sein, wirst du sicherlich keine Probleme haben. Am besten du schickst mal Initiativbewerbungen an große Firmen raus - die suchen eigentlich immer wen. Oder auswandern. Gerade vor kurzem gelesen, dass in den USA bis 2020 300,000 Mathematiker und Data-Analysten gesucht werden.

Persönlich kenne ich einen Kollegen, der hat auf der TU Münschen Mathe abgeschlossen, sein Spezialgebiet waren partielle Differentialgleichungen. Seine Masterarbeit war aber eher theoretischer Natur (obwohl ebenfalls PDE). Er arbeitet jetzt seit mittlerweile 3 Jahren bei nem großen Energiekonzern, Verdienst um die 80k+. Hatte vorher keine Praktika, Berufseinstieg war mit 28.

Also Sorgen um nen Job musst du dir keine machen. Es geht eher darum, dass du beim Gehalt nicht über den Tisch gezogen wirst. Mathematiker neigen ja dazu Idealisten zu sein. ;) Over vielleicht auch nicht, die Zeiten ändern sich...

 

PS: mach unbedingt noch den Master!!

Siehe oben. Abschließen werde ich an einer Wald-und-Wiesen-Universität. Nichts Besonderes. 

Das mit deinem Kollegen klingt interessant. Was genau macht er denn bei dem Energiekonzern? PDEs sind doch nun auch im Allgemeinen nicht wirklich praxisbezogen, oder irre ich mich da?

 

vor 6 Stunden, SimoneB schrieb:

Ich habe Mathematik an einer TU studiert, Schwerpunkt Informatik. Habe meine Diplomarbeit im Bereich Numerik geschrieben. Nach dem Studium ganz schnell meine erste Stelle gefunden und in den Bereich industrielle Bildverarbeitung eingetaucht was ich auch heute mache. Bin jetzt in der Forschungsabteilung eines DAX Unternehmens und verdiene 74000 fest + ca 15000 Bonus.

Ich empfehle dir dich etwas von der Vorstellung zu lösen gaaanz schnell irgendwo unterzukommen und nur auf das Gehalt zu schauen. Meist ist es so dass man sich relativ schnell auf einen Bereich festlegt und da arbeitet man dann viele Jahre darin und sollte idealerweise mögen was man macht. Mathematiker kommen tatsächlich sehr gut unter, weiß aber nicht wie es mit Bachelor aussieht. Ich wäre selbst skeptisch ob du die nötige Basis hast. Bei uns werden z.B. generell Naturwissenschaftler gerne eingestellt, gute Programmierkenntnisse (v.a. C++) vorausgesetzt. Sie werden eher eingestellt und verdienen deutlich mehr als Informatiker. Es gibt aber Studiengänge die deutlich leichter sind, wo man nachher mehr Budget- und Personalverantwortung hat und eher Karriere macht. Sollte einem bewußt sein.

Wenn dir die Finanzmathematik Spaß macht brauchst du dir wirklich keine Sorgen zu machen. Bei uns wurden die Versicherungsmathematiker z.T. wirklich schon im Studium angeworben. Muss man wissen ob man die ganze Zeit Sterbewahrscheinlichkeiten rechnen will :D.

Mathematik / Informatik ist sowieso immer die beste Kombination, denke ich, mitunter dicht gefolgt von Mathematik / BWL. Ich persönlich interessiere mich leider nicht wirklich für den informationstechnischen Bereich, versuche aber dennoch, mir entsprechende Programmierkenntnisse zu erarbeiten, um im Zweifelsfall etwas in der Hand zu haben. 

Auf's Gehalt schaue ich nicht wirklich. Mir wäre es nur wichtig, irgendwann eine Stelle zu bekommen, die mir halbwegs Freude bereitet. Aber wie gesagt: Am liebsten würde ich noch länger an der Universität bleiben.

Danke für eure ganzen Antworten! :-)

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Was mich ebenfalls interessieren würde:

Was bedeutet es, "gute Programmierkenntnisse" zu haben? Ab wann darf ich behaupten, eine Programmiersprache "gut" zu beherrschen? Wenn ich die Grundlagen beherrsche und einige kleinere Programme schreiben kann? Oder muss ich erst größere Projekte gestemmt haben, um das als Referenz anführen zu dürfen? Mir ist nie klar, was genau da die Grenze ist.

PS:

Ich bin aktuell noch Tutor an der Universität. Es wird ja immer gesagt, dass so etwas eine tolle Referenz im Lebenslauf darstellt, aber ist das wirklich so? Irgendwie glaube ich da nicht so richtig dran, und es ist wirklich alles andere als leicht verdientes Geld. Die Bezahlung steht bei mir in keiner Relation zur geleisteten Arbeit.

bearbeitet von PeSchl

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"Gut" beherrschen bedeutet weder perfekt alles zu können noch besonders schön und elegant zu programmieren. Es heißt einfach dass du die Dinge die du dir theoretisch überlegt hast auch softwaremäßig umsetzen kannst. Also als Berufsanfänger reicht z.B. auch Interesse, grundlegende Werkzeuge kennen und zumindest privat kleinere Projekte gemacht und programmiert zu haben.

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27 minutes ago, PeSchl said:

Was bedeutet es, "gute Programmierkenntnisse" zu haben? Ab wann darf ich behaupten, eine Programmiersprache "gut" zu beherrschen? Wenn ich die Grundlagen beherrsche und einige kleinere Programme schreiben kann? Oder muss ich erst größere Projekte gestemmt haben, um das als Referenz anführen zu dürfen? Mir ist nie klar, was genau da die Grenze ist.

Genug, um das Interview zu bestehen. Die meisten Berufseinsteiger können keine großen Projekte als Referenz anführen. 

Was im Interview gefragt wird ist von Stelle zu Stelle unterschiedlich. Es gibt Arbeitgeber, die gar keine technischen Fragen stellen, sondern nur schauen, dass es persönlich passt, andere quetschen einen stundenlang über alle Details aus. Oft kommt es dabei gar nicht auf die Sprache an, sondern um Konzepte und Algorithmen, die von der Sprache unabhängig sind. 

Da hilft nur, sich vorher zu informieren, wie die Arbeitgeber vorgehen, die für dich von Interesse sind, und gezielt die Beantwortung der zu erwarteten Fragen zu üben. 

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1 hour ago, PeSchl said:

Das mit deinem Kollegen klingt interessant. Was genau macht er denn bei dem Energiekonzern? PDEs sind doch nun auch im Allgemeinen nicht wirklich praxisbezogen, oder irre ich mich da?

PDEs sind generell sehr stark im kommen, da sehr nahe an der Praxis (Strömungen, Wellen, Wirbel, Nanotechnologie, Biomedizin uvm.). PDEs eignen sich bestens dafür für komplizierte Problemstellungen geeignete Modelle zu erstellen, wo andere Methoden längst versagen. Da kommt dann natürlich auch wieder die Numerik rein (haste zB stationäre/instationäre/nichtlineare Probleme). In Wien haben sie zB ein eigenes PDE Center gegründet: http://viennapde.tuwien.ac.at/

Du musst dich jetzt aber nicht auf PDE spezialisieren, wenn es dich nicht allzu sehr interessiert. Gibt ja genug andere Gebiete. Der erwähnte Kollege hat jetzt ne hohe Beraterposition inne. Angefangen hat er in der Forschungsabteilung verschiedene Modelle zu erstellen. Auch im Bereich Optimierung.  Generell geht es sehr steil aufwärts für Mathematiker/Physiker, wenn sie sich gut verkaufen. Weil dass sie was drauf haben, wissen eh alle.

Und guck mal: du bist jetzt 24 und mit 25 haste den Bachelor. Was spricht dagegen den Master einzuschreiben? Und auch wenn du arbeiten musst, na und dann dauert der Master halt 3 bis 4 Jahre statt 2. Haste ja oben gesehen wieviele erst mit 28/29 eingestiegen sind. Alles unter 30 ist noch OK, speziell für mega-schwierige Studien wie Mathe oder Physik.

bearbeitet von hunzi123
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Ein Verwandter von mir hat technische Physik studiert und war mit Diplomstudium auch erst mit 30 fertig. Arbeitet nun beim CERN in der Forschung.

Ist zwar kein Mathe, aber von Schwierigkeit glaub ich durchaus zu vergleichen?! Also scheiß auf das Alter und go for it!

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vor 6 Minuten, hunzi123 schrieb:

PDEs sind generell sehr stark im kommen, da sehr nahe an der Praxis (Strömungen, Wellen, Wirbel, Nanotechnologie, Biomedizin uvm.). PDEs eignen sich bestens dafür für komplizierte Problemstellungen geeignete Modelle zu erstellen, wo andere Methoden längst versagen. Da kommt dann natürlich auch wieder die Numerik rein (haste zB stationäre/instationäre/nichtlineare Probleme). In Wien haben sie zB ein eigenes PDE Center gegründet: http://viennapde.tuwien.ac.at/

Du musst dich jetzt aber nicht auf PDE spezialisieren, wenn es dich nicht allzu sehr interessiert. Gibt ja genug andere Gebiete. Der erwähnte Kollege hat jetzt ne hohe Beraterposition inne. Angefangen hat er in der Forschungsabteilung verschiedene Modelle zu erstellen. Auch im Bereich Optimierung.  Generell geht es sehr steil aufwärts für Mathematiker/Physiker, wenn sie sich gut verkaufen. Weil dass sie was drauf haben, wissen eh alle.

Und guck mal: du bist jetzt 24 und mit 25 haste den Bachelor. Was spricht dagegen den Master einzuschreiben? Und auch wenn du arbeiten musst, na und dann dauert der Master halt 3 bis 4 Jahre statt 2. Haste ja oben gesehen wieviele erst mit 28/29 eingestiegen sind. Alles unter 30 ist noch OK, speziell für mega-schwierige Studien wie Mathe oder Physik.

 

vor 3 Minuten, iseesharp schrieb:

Ein Verwandter von mir hat technische Physik studiert und war mit Diplomstudium auch erst mit 30 fertig. Arbeitet nun beim CERN in der Forschung.

Ist zwar kein Mathe, aber von Schwierigkeit glaub ich durchaus zu vergleichen?! Also scheiß auf das Alter und go for it!

Vielleicht habt ihr recht. Das Problem ist auch, dass ich aktuell überhaupt gar keine Vorstellung habe, wo ich nach dem Bachelor überhaupt arbeiten will. Generell gefällt mir die Mathematik auch viel zu gut, als ich dass ich nach dem Bachelor einen kompletten Stop machen und fachfremd arbeiten wollen würde, was bei Mathematikern leider häufig der Fall der ist. 

3 Jahre für den Master wären mitunter sogar in der Tat in Ordnung. 

Praktika würden dann allerdings komplett wegfallen, meint ihr nicht? Also erst den Bachelor zu machen, dann Praktika, und dann noch den Master in die Länge ziehen - ich glaube, das wäre etwas too much, aber sicher bin ich mir nicht.

Dann würde ich eben eher direkt den Master machen und hoffen, dass ich auch ohne Praktika gut unterkomme. Scheinbar soll das möglich sein. 

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vor 1 Stunde, PeSchl schrieb:

Was mich ebenfalls interessieren würde:

Was bedeutet es, "gute Programmierkenntnisse" zu haben? Ab wann darf ich behaupten, eine Programmiersprache "gut" zu beherrschen? Wenn ich die Grundlagen beherrsche und einige kleinere Programme schreiben kann? Oder muss ich erst größere Projekte gestemmt haben, um das als Referenz anführen zu dürfen? Mir ist nie klar, was genau da die Grenze ist.

So viel können, dass du deine Arbeit erledigen kannst.
Als Basics Datenstrukturen, paar Algorithmen, sicherer Umgang mit Schleifen, List Comprehension, Generators.

Für den Rest hat man Software Entwickler.
Schau bei Hacker Rank und Project Euler rein und lös die Aufgaben.

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