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Intro

Ich habe seit längerem überlegt, diesen Thread hier zu öffnen. Warum ich das bislang nicht getan habe? Wohl möglich, weil ich mich nicht offenbaren wollte. Im Nachhinein denke ich mir allerdings, dass dieser Gedanke totaler Bullshit ist.

However, hier bin ich. Wer ich bin und wie mein Lebensweg bis dato aussah folgt jetzt:

1) Familiäre Situation jetzt und in deiner Kindheit

Sie hat sich in den letzten Jahren deutlich entwickelt, was meiner Beziehung zu meiner Ma zu bedanken ist. Sie ist meine beste Freundin, Beraterin, Reisebegleitung, … und eben meine Ma. Positiv gestimmt, immer mit einem Lächeln im Gesicht, offen für Neues und zu 100% hinter mir stehend, in allen Belangen. Nehmen wir meinen Pa hinzu. Der Konservative. Veränderungen gegenüber recht skeptisch. Hat sein eigenes Meinungsbild zu allem, in das es schwierig ist, neue Ansichten einzubauen, und womit die Diskussionen mit ihm oft schwierig sind; egal mit wem. Trotz allem auch 100% zu mir stehend, manchmal mit Zuhilfe meiner Ma.

Früher: Das kann ich tatsächlich nicht so einfach beantworten, da ich gerne meine Schulzeit verdrängt habe (s. 2)). So viel ich nur weiß, ist, dass ich keine Meinung zu nichts hatte, Stubenhocker war, bei schlechten Noten in der Schule von beiden Elternteilen eine Standpauke hören musste. Restriktionen wie Hausarrest, Konsolenverbot o.ä. waren ebenfalls dabei. Fand ich doof; habe ich hinnehmen müssen. Ihre Reaktionen kann ich jedoch nachvollziehen.

Wir sind immer gemeinsam als Familie viel gereist. Das Haus am See in Polen, die Skifahrten in den Alpen, ein paar USA-Reisen zu sehr guten Bekannten meiner Eltern, kleinere Ausflüge in der näheren und etwas weiteren Umgebung. Ich habe das bis zu meinem Abitur nicht zu schätzen gelernt. Warum auch? Habe das als selbstverständlich gesehen. Zudem war ich nie die positive Natur. Ob depressiv, dauerhaft schlecht gelaunt oder wie auch immer du das bezeichnen magst (ab dem Gymnasium jedenfalls, also mit ca. 10 Jahren; die Jahre zuvor war ich meinen Eltern zufolge „das beste Kind der Welt“. Die Pubertät bekam mir wohl nicht gut.).

However, die Beziehung zu meinen Eltern war (wohl) gut und jetzt kann ich mit ihnen über alles reden. Helfen tut’s mir bei meiner Persönlichkeitsentwicklung dennoch nicht. Deshalb der Thread.

2) Soziale Situation (Schulzeit, Jugend - Freunde, Mobbing, Aktivitäten)

Wie erwähnt, habe ich meine Schulzeit ab der 5. Klasse gerne verdrängt. 1-2 Freunde, mit denen ich mich in der Zeit zum Zocken getroffen habe; der Kontakt zu denen ist jetzt tot. Durchschnittsschüler, eine gute Zielscheibe für Mobbing und ein paar Prügel und generell dieser „Haha“-Typ. War uncool. Kam in der Zeit nie aus mich heraus. Steif, wenig sagend, Chamäleon, schüchtern, nicht so schön; der nette Unscheinbare also. Besserte sich etwas mit der Zeit ab der 10. Andere Gesellschaft, etwas offener mir und anderen gegenüber. War okay, jedoch fühlte ich mich weiterhin nicht wohl. Die Freunde, s. oben, blieben so bestehen. Gemeinsam zocken, Zeit verbringen, auf Partys gehen. War okay. Doch noch immer zu viel Zurückhaltung meinerseits.

Aktivitäten. Zu Beginn meiner Gymnasialzeit mit Yugioh angefangen – ein Kartenspiel – und bis zum Ende meiner Schulzeit durchgezogen. Andere Gesellschaft, Gleichgesinnte zu dem Zeitpunkt. Hat Spaß gemacht, aber der Persönlichkeit nicht wirklich weitergeholfen. Auch zu denen Leuten hier kein Kontakt. Zur selben Zeit mit Badminton im kleineren Verein angefangen. War kein Ass drin, doch schon recht gut. Nette Gesellschaft, ein paar kleinere Unternehmungen zusammen. Doch auch hier – bis auf ein, zwei Kontakte – Funkstille. Dass ich gerne auf der Konsole gespielt habe, habe ich ja schon erwähnt.

3) Deine berufliche Umgebung derzeit

Ende meines Masterstudiums in Bauingenieurwesen. Praktikum in Norwegen. Tunnelbau. Geil. Berufspersonal top. Landschaft top. Mitbewohner auch in Ordnung. Neben dem Auslandsstudium Ende letzten Jahres – auch in Norwegen – die beste Zeit bisher.

4) Deine Hobbies, Interessen etc. und mit wem du da rumhängst.

Habe zu Studienzeiten viel Zeit im Gym verbracht. Kein Brecher, doch Körperbau passabel. Seit Mitte letzten Jahres allerdings schleifen lassen: Endphase Projektarbeit, Auslandssemester, Klausurenphase Anfang dieses Jahres, Auslandspraktikum. Gehe seit Wochen wieder regelmäßig 1-2x die Woche ins Gym, 1x die Woche schwimmen und am Wochenende (oft mit der WG) wandern. Trolltunga, Preikestolen, andere Orte in der Nähe. Alles auf meiner DSLR festgehalten und aus den besten Knipsern mit mir und/oder meinen Mitbewohnern/anderen Kollegen das Beste mit Lightroom/Photoshop rausgeholt. Die Photographie hat mich angesteckt seit dem Auslandsstudium und ich behaupte, sie geht nicht so einfach wieder weg – gut so.

Feiern gehen tun wir gemeinsam 1x im Monat, norwegischen Preisen sei Dank. Nicht meine Ausrede, sondern die meines Bekanntenkreises hier. Na gut, dann gehe ich eben öfter abends alleine raus. Fallen lassen kann ich mich hierbei noch nicht ganz. Suche hierfür den Grund. Ist wohl tiefer in mir drin.

5) Deine bisherige Beziehungsbiographie, wie es mit Frauen allgemein läuft etc.

Beziehungen: 0. Sex: 0. Küsse: Wenige. Vertrauen zu anderen Frauen: Von der Frau abhängig. Eine Baustelle hier, wie im Tunnel. Der Fels muss gebohrt/gesprengt werden, bis das Loch am Ende des Tunnels sichtbar und erreichbar ist.

Das ist mit der Grund, warum ich diesen Text hier schreibe. In den letzten drei Monaten hier in Norwegen habe zwei mir sehr sympathische Frauen kennengelernt. Eine von ihnen kann ich als gute Freundin hier in Norwegen zählen. Die andere ist meine Mitbewohnerin. Strahlefrau, mit Humor, hat ihren eigenen Standpunkt, kann sich durchbeißen auf der Arbeit und weiß, was sie will. Passt. Hatten oft Spaß gemeinsam. Gemeinsam kochen, wandern, trinken, feiern, tanzen zu Zweit. Jedenfalls hat mein Herz/Gehirn/Penis vor zwei Wochen die Kontrolle über mich übernommen, wenn wir beide und andere was unternommen haben – nein, mit ihr alleine habe ich nichts unternommen. Gut, ist ein scheiß Gefühl. Hatte ich bereits Ende letzten Jahres und bin mitten aufs Gesicht gefallen. Mit Anlauf und Zugband. Habe ihr letzte Woche eines Abends davon erzählt. Warum auch nicht, dachte ich mir, schließlich will ich das Gefühl der Verklemmtheit wieder loswerden. Haben uns darüber unterhalten und Themen angesprochen wie Frauenknappheit/Männerdomäne auf der Arbeit, Fixierung auf sie und ähnliches. Streite ich hier nicht ab. Dass sie dann meint, sie hätte mir gegenüber gar keine Attraction gefühlt, wurmt mich hingegen. Nicht, weil ich davon ausgegangen wäre, dass sie DIE wäre – nein, das ist es nicht, auch wenn sie ganz nett ist. Es ist der Punkt, keine Attraction gezeigt zu haben, obwohl ich das Gefühl hatte, dies getan zu haben. Na ja, whatever.

Deshalb der Thread. Deshalb die weitere Entwicklung meiner Persönlichkeit. Es hat bisher gut geklappt im Vergleich zu meiner Jugendzeit und darauf bin ich mehr als stolz auf mich. Nun ist mit der sozialen Komponente der für mich wohl härteste Aspekt dran. Daher will ich hier meine Entwicklung festhalten; auch, weil es Ansätze gibt, die ich sicherlich übersehen habe und vielleicht die ein oder andere Person hier im Forum ein, zwei Worte hier ablegen möchte. Zudem führe ich seit kurzem ein kleines Tagebuch, um meine Gefühlszustände im jeweiligen Zeitpunkt festzuhalten und eine Verbindung zu finden. Tut mir gut, das Ding.

Nächste Woche geht’s nach Polen, u.a. meine Oma besuchen. Sehe meine Eltern dort wieder; war zufälligerweise bekannt, nachdem ich die Flüge gebucht habe. In drei Wochen dann nach Spanien, Sonne tanken. Flüge werden gleich gebucht und Route steht. Beide Ausflüge alleine organisiert; insbesondere letzterer, um was von Malaga/Valencia/Barcelona zu sehen.

Habe die letzten Zeilen geschrieben, während ich MJ DeMarco in den ersten Kapiteln von The Millionaire Fastlane zuhörte. Neben No More Mr. Nice Guy von Robert A. Glover das erste Buch seit längerer Zeit, dass ich lese/höre. Genug des Intros. Ich habe Lust auf ein Bier.

 

-Rev

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Was hast Du  aus  No more Mr. Nice Guy mitgenommen?I

....m besonderen  im Bezug zu dem Verhältnis zu Deiner Mutter?

bearbeitet von C_h_o_p_i_n

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15 hours ago, CookinRev said:

Sie ist meine beste Freundin, Beraterin, Reisebegleitung, …

Definier das mal näher bitte. Was bedeutet zb. "deine Ma ist deine Reisebegleitung"?

Dein Alter fehlt mir im Text oben.

Wann war dein erster Sommer mal Urlaub ohne Eltern? Wie viel Kontakt hast du mit ihnen, jetzt wo du in Norwegen bist?

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vor 20 Stunden, C_h_o_p_i_n schrieb:

Was hast Du  aus  No more Mr. Nice Guy mitgenommen?I

....m besonderen  im Bezug zu dem Verhältnis zu Deiner Mutter?

Es sind viele Punkte, die ich aus dem Buch mitnehmen werde. Bzgl. des Verhältnisses zu meiner Ma .. nun, ich bin Einzelkind und somit ihr little darling - umgangssprachlich auch Muttersöhnchen genannt. Sie hat mich gefühlt auf einen Thron gestellt; erzählt, dass ich ein wunderbarer Junge sei, dass mir die Wege offen stehen würden, dass ich einmal Arzt, Ingenieur o.ä. werde würde; gelobt bis über die Wolken. Als kleiner Junge fühlte ich mich natürlich großartig, das erzählt zu bekommen. Klar, da glaube ich ja noch viel und auch an den Weihnachtsmann. Mit der Schulzeit, mit dem nach Hause Bringen schlechter Noten, entwickelte sich Scham in mir. Ich konnte meinen Eltern nicht in die Augen schauen. Sie haben so viel von mir gehalten, mir die Welt versprochen, und doch habe ich deren Erwartungen zum Zeitpunkt nicht entsprochen. Das Verhältnis wurde angespannt, auf beiden Seiten. Auf ihrer/deren Seite, weil sie nicht wussten, was aus mir werden würde. Auf meiner Seite, weil a) ich meine Eltern nicht enttäuschen und wieder Lob erhalten wollte und b) ich sauer auf ihre Restriktionen war. Keine Diskussion. Nun ja, statt zu lernen entwickelte sich eine "kein-Bock"-Einstellung. Kein Bock auf nichts, zumindest oft, nicht immer - ansonsten wäre ich z.B. nicht zum Sport gegangen.

Mit dem Ende meines Abiturs und dem Anfang meines Studiums entwickelte sich das Verhältnis zu meiner Ma. Ein Meilenstein geschafft. Der nächste Meilenstein ist nur fünf Jahre entfernt mit dem Ende des M.Sc.-Studiums. Karriere sollte ich machen, das Studium schnell abschließen und einen guten Job finden, viele Freunde gewinnen, eine schöne Freundin haben, ... Gut, ich wusste nicht, was ich wollte zu dem Zeitpunkt - berufstechnisch gesehen. Lernte zu wenig kennen, um mir ein eigenes Bild zu machen. Also Bauingenieurwesen nach meinem Pa. Lief gut. B.Sc. in sechs Semestern abgeschlossen. Freunde/Freundin? Da hakte es. Lernte zu wenig kennen, wobei die Entwicklung zu erkennen war. Hatte viel Kontakt mit meiner Ma gehabt, sehr viel Kontakt, zu viel Kontakt, werden viele sagen .. gut, das wird stimmen. Sie war zu der Zeit mein Safe Haven. Wenn ich Erfolg hatte im Studium oder im Sport, sie wusste es als Erste. Wenn ich persönliche Probleme hatte, sie wusste es als Erste. Wenn ich mit dem falschen Bein aufgestanden bin, sie wusste es als Erste .. gut, der letzte Satz ist natürlich überspitzt formuliert, aber ich hoffe, Du verstehst, worauf ich hinaus will. Ich war abhängig von ihr. Fuck, dafür habe ich ein ganzes Bachelorstudium und den Anfang meines Masterstudiums gebraucht. Mit 23. Zu dem Zeitpunkt hatte ich auch meine letzte Reise mit ihr nach Italien. 7-Tagestrip durch Mailand, Gardasee, Venedig. Schöne Städte, aber das hat mich realisieren lassen, wie abhängig ich doch mit nahezu Mitte 20 zu dem Zeitpunkt von ihr war.

Die weiteren Ereignisse habe ich nicht eingeleitet, weil ich von ihr loskommen wollte, sondern weil ich Bock hatte, mit meinen Kommilitonen etwas zu unternehmen. Gemeinsam Partys veranstaltet, Januar 2016 in der Schweiz mit 4 von ihnen Skifahren und mit organisiert, gemeinsam Sport betrieben mit verschiedenen Kommilitonen, ausgegangen, Party gemacht, ... Dann das Auslandsstudium ab August. Dann die Klausurenphase. Jetzt hier das Praktikum. Ich habe weiterhin regelmäßigen Kontakt mit meinen Eltern - ~1x die Woche, wobei der Kontakt in 95 % der Fälle von ihnen kommt; öfter in der Zeit, bevor sie zu mir hoch in den Norden gekommen sind vor rund drei Wochen (meist organisatorische Sachen).

Das sind die Punkte, die als Erstes in meinem Kopf auftauchen. Danke für Deine Frage! Einige Punkte habe ich sicherlich nicht genannt, also nur zu, falls Du etwas Bestimmtes thematisieren möchtest.

vor 7 Stunden, Helmut schrieb:

Definier das mal näher bitte. Was bedeutet zb. "deine Ma ist deine Reisebegleitung"?

Dein Alter fehlt mir im Text oben.

Wann war dein erster Sommer mal Urlaub ohne Eltern? Wie viel Kontakt hast du mit ihnen, jetzt wo du in Norwegen bist?

Ich habe das Thema "Reisebegleitung" oben angeschnitten und die letzte gemeinsame Reise mit ihr ist zwei Jahre her. Gemeinsamer Skiurlaub mit zwei anderen Familien in diesem Jahr außen vor gelassen, denn Skifahren ist geil. Während meines Studiums sind wir 1x jährlich gemeinsam in den Flieger gestiegen und haben Großstädte besucht. Barcelona, Paris, London, Rom, Wien, ... es kamen einige zusammen. Ich wollte die Städte besuchen. Sie wollte sie besuchen. Mein Pa blieb da lieber zuhause; der hält nichts davon. Also wir zwei, da sie sonst keine für sie passende Reisebegleitung bis dahin hatte - mein Pa hat sich mittlerweile erbarmt - und ich sie glücklich sehen wollte. Doch wie bereits geschrieben, ist die letzte Reise rund zwei Jahre her. Die nächste Reise, d.h. nach Spanien in zwei Wochen, mache ich alleine. Mein erster Sommerurlaub alleine bzw. ohne Eltern, mit 25 .. Schulfreizeiten o.ä. mal außen vor gelassen. Nun, besser spät als nie sage ich hierzu. Den regelmäßigen Kontakt habe ich oben angeschnitten.

Ich würde mein Alter im Intro gerne eintragen. Sehe nur keinen Button dafür. Jedenfalls, auch Dir danke für Deine Frage!

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Du musst meiner Meinung nach dein Bild von Frauen verändern - Durch die lange platonische "quasi-Partnerschaft" ist Deine männliche-sexuelle Komponente aus meiner Sicht in der Entwicklung erheblich zu kurz gekommen.  Etwas das bei wenig verfügbaren (oder schwachen) Vätern oft passieren kann.

Du hast es bereits benannt ... Einzelkind .... Mamas bester/ Mamas Liebling - und Mama hat vermutlich auch vieles vorgegeben. 
Die Reisen ...  waren bestimmt schön.  Aber es wäre an Deinem Vater gewesen Sie zu begleiten. 

Da Du hier bist ... und noch ungeküsst etc ...  hat diese Vergangenheit anscheinend Spuren hinterlassen.   Beherzige das was in Nmmng steht und freunde Dich mit "Lob des Sexismus  - LDS " an um die "Basics" der menschlichen Balz kennen zu lernen - ich persönlich empfinde LDS sehr plakativ überspitzt.  Manchmal denke _ich_ ... 5% davon ... und der Laden Läuft.

Eine andere Frage wäre noch, ob Du Dich noch intensiver mit der Dynamik Deiner Familie auseinander setzen möchtest.  Das was zwischen Deinen Eltern lief  bzw. nicht lief - diese Dynamik ... die hast Du vermutlich zum Teil geerbt -  Du kannst diese Dynamik aber durch Achtsamkeit im Bezug auf Dein eigenes Verhalten durchbrechen wenn Du die Dynamik der "Beziehung" Deiner Eltern durchleuchtest. 

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vor 14 Stunden, C_h_o_p_i_n schrieb:

Du kannst diese Dynamik aber durch Achtsamkeit im Bezug auf Dein eigenes Verhalten durchbrechen wenn Du die Dynamik der "Beziehung" Deiner Eltern durchleuchtest. 

Noch spannender wird es, auch mal Generationsübergreifend und in andere Zweige des Stammbaums zu schauen ... 

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Am 12.7.2017 um 23:24 , C_h_o_p_i_n schrieb:

Du musst meiner Meinung nach dein Bild von Frauen verändern - Durch die lange platonische "quasi-Partnerschaft" ist Deine männliche-sexuelle Komponente aus meiner Sicht in der Entwicklung erheblich zu kurz gekommen.  Etwas das bei wenig verfügbaren (oder schwachen) Vätern oft passieren kann.

Du hast es bereits benannt ... Einzelkind .... Mamas bester/ Mamas Liebling - und Mama hat vermutlich auch vieles vorgegeben. 
Die Reisen ...  waren bestimmt schön.  Aber es wäre an Deinem Vater gewesen Sie zu begleiten. 

Da Du hier bist ... und noch ungeküsst etc ...  hat diese Vergangenheit anscheinend Spuren hinterlassen.   Beherzige das was in Nmmng steht und freunde Dich mit "Lob des Sexismus  - LDS " an um die "Basics" der menschlichen Balz kennen zu lernen - ich persönlich empfinde LDS sehr plakativ überspitzt.  Manchmal denke _ich_ ... 5% davon ... und der Laden Läuft.

Eine andere Frage wäre noch, ob Du Dich noch intensiver mit der Dynamik Deiner Familie auseinander setzen möchtest.  Das was zwischen Deinen Eltern lief  bzw. nicht lief - diese Dynamik ... die hast Du vermutlich zum Teil geerbt -  Du kannst diese Dynamik aber durch Achtsamkeit im Bezug auf Dein eigenes Verhalten durchbrechen wenn Du die Dynamik der "Beziehung" Deiner Eltern durchleuchtest. 

Nicht nur Deiner, auch meiner Meinung nach muss ich mein Bild verändern. Ich stimme Dir da zu. Der Kontakt zu meinem Vater ist besser geworden, seitdem wir uns nicht mehr regelmäßig sehen, aber ließ zu wünschen übrig, solange ich noch zuhause wohnte bzw. während des Studiums. Ich konnte mit ihm nicht lange in einem Raum sein .. kennst Du das, wenn Du eine Person siehst und automatisch Dir denkst: "Och, der schon wieder .. ich habe jetzt schon keinen Bock auf Dich."? Nicht? Gut so. Nun, das war die Beziehung zu meinem Pa. Hat bei mir spät klick gemacht, bis ich diesen Gedanken aus meinem Kopf entfernt habe; 2016, schätze ich. Jetzt gilt es für mich, diesen Gedanken über andere Bekannte ebenfalls aus meinem Kopf zu entfernen, doch da bin ich guter Dinge, da hier das Mindset nicht so fest manifestiert ist wie bei meinem Pa.

Die Dynamik meiner Familie .. nun, die Vater-Sohn-Beziehung kannst Du oben entnehmen. Die Mutter-Sohn-Beziehung ebenfalls im Post zuvor. Zur Dynamik zwischen meinen Eltern .. am besten nenne ich die Charakteristika, die mir auf Anhieb bei meinen Eltern auffallen und die ich geerbt haben mag:

  • Sie arbeitet in der Buchhaltung; ist zudem Finanzberaterin einiger Klienten, Finanzministerin des eigenen Haushalts, Hausfrau, schmeißt regelmäßig die Partys (Geburtstage, Karneval, DFB-Pokal/CL/WM, ...) im Haus, ... sie ist über 60 und hat Energie wie Mitte 30. Er ist neuerdings in Rente; davor ging es für ihn nach der Arbeit unter die Dusche, ab auf den Wohnzimmersessel und die Fernbedienung in der Hand; die Initiative, sich um den Haushalt zu kümmern oder generell etwas draußen zu unternehmen, kam meist nicht von ihm, sondern von ihr. Er war selten dabei; ihr ging das auf die Palme zu Beginn (Streit/Krach auf beiden Seiten), doch nach 'ner Zeit nahm sie es nur noch mit Humor, da sie wusste, wie er ist. Wie gesagt, mittlerweile lässt er sich zu einigen Aktivitäten (z.B. Rad fahren, Spaziergänge, Reise nach Übersee, ...) mitziehen .. doch die Eigeninitiative fehlt bei ihm. Ich behaupte, ich handle aktiv, doch rede reaktiv. Ich kann selbständig Probleme lösen, Sachen organisieren, meinen Bedürfnissen nachgehen, ... aber mit anderen Leuten zu reden, nun, da bin ich steif. Da fehlt mir oft das Interesse; die Lockerheit, um zu reden. Wenn ich an meine Schulzeit zurückdenke, in der ich gefühlt die gesamte Schulzeit so viel gesprochen habe wie in der heutigen Zeit in einem Monat, ist das ein großer Fortschritt, der noch nicht zu Ende ist.
  • Wie oben erwähnt, war ich meinem Pa gegenüber eine sehr lange Zeit voreingenommen. Das werde ich von meiner Ma haben.
  • Mein Pa mag es, immer das letzte Wort zu haben; unabhängig davon, ob es totaler Stuss ist oder nicht. Das habe ich von ihm. Hinzu kommt, dass er sich dadurch mit Bekannten/Verwandten oft in die Haare kriegt. Eine aufbrausende Persönlichkeit ist der Herr. Die bin/war ich durchaus auch .. der Zusammenhang erschließt sich mir hier noch nicht ganz. Meinem Pa bin ich sehr aufbrausend gegenüber gewesen, meist rücksichtsloser als er, was die Wahl meiner Worte anging, doch ist dies nur bei ihm gewesen. Bei anderen Leuten, die mir gegenüber in einer Diskussion im Recht sind oder bei denen ich Stuss erzähle und die das erwähnen, gebe ich ohne Rückhalt Dritter oft klein bei. Mein Selbstvertrauen ist noch nicht dort, wo ich es haben will; doch auf einem guten Weg.
Am 13.7.2017 um 14:07 , C_h_o_p_i_n schrieb:

Noch spannender wird es, auch mal Generationsübergreifend und in andere Zweige des Stammbaums zu schauen ... 

  • Meine Verwandten. Alle in Polen hausend. Zu Geburtstag und Weihnachten ein kurzer Anruf mit Glückwünschen und was man so mache, wenn überhaupt. In Deutschland waren die meisten nicht. Wenn wir in Polen sind - meine Eltern mind. 1x jährlich -, besuchen wir sie und die Stimmung ist oft locker. Jedoch ist der Kontakt zu meinen Verwandten, wie geschrieben, sporadisch, so dass ich nicht davon ausgehe, die Dynamik hier wäre von großer Relevanz; wenn man hier von Dynamik sprechen möchte.

Das fällt mir auf Anhieb ein. Ich finde jedenfalls hier eine Verbindung zu meinem Charakter; und wenn ich die Verbindung falsch gezogen haben mag, habe ich immerhin einen Teil meines Charakters wiedergegeben. LdS habe ich gestern Abend angefangen, NmMNG wird demnächst nochmal überflogen. Wenn ich damit durch bin, rekapituliere ich mal für mich.

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Am 14.7.2017 um 16:58 , CookinRev schrieb:

Mein Pa mag es, immer das letzte Wort zu haben; unabhängig davon, ob es totaler Stuss ist oder nicht. Das habe ich von ihm. Hinzu kommt, dass er sich dadurch mit Bekannten/Verwandten oft in die Haare kriegt. Eine aufbrausende Persönlichkeit ist der Herr. Die bin/war ich durchaus auch .. der Zusammenhang erschließt sich mir hier noch nicht ganz.

Modell-lernen - Meiner Meinung nach kommt man als Kind nicht umhin den Umgang der Eltern untereinander und mit Dritten durch Beobachtung zu übernehmen und - wenn keine alternativen Referenzerfahrungen dazukommen erst mal als alleinige Strategie zu verinnerlichen . 

Ich bin auch der Auffassung dass man ähnliche Strategien häufig in weiten Teilen des Stammbaumes einer Familie wiederfindet. 

Wenn jemand in einen reflektierenden Prozess einsteigt - so wie Du jetzt - kannst Du Strategien verändern und neue Wege gehen.
 

bearbeitet von C_h_o_p_i_n

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Hallo zusammen und sonnige Grüße aus dem heißen Spanien! Ich sitze gerade im Bus von Málaga nach Madrid und fühle mich wie in Nevada, USA, wenn ich nach draußen schaue. Sandige Landschaft, ein paar Windhosen, vereinzelt ein paar Häuser und etwas grün und weit und breit keine einzige größere Stadt zu sehen auf der Route. Ich mache 'ne Woche Urlaub hier, um ein bisschen Sonne zu tanken. Vitamin D tut schließlich der Haut und dem Körper gut.

Was bisher geschah?

Ein paar Tage nach dem letzten Post von C_h_o_p_i_n bin ich in den Flieger nach Polen gestiegen und verbrachte dort rund sechs Tage. Der Trip war bereits länger geplant, denn ich habe mich in einer gut rezensierten Klinik bei einem erfahrenen Doktor eine Haartransplantation unterzogen, um meine bis dato weitflächigen Geheimratsecken ein für alle mal mit Haaren zu versehen. Über Sinn und Unsinn dieser Prozedur kann man natürlich diskutieren. Schließlich kostet dies eine Stange Geld und aufgrund von Schmerzen, Medikamenten und Einschränkungen hinsichtlich körperlicher Anstrengungen (kein Sport, keine Sauna) und des Schutzes der Kopfhaut (kein Schwimmen, Cap als Schutz vor Wind/Sonne) in den ersten Wochen ist dies sicherlich keine Maßnahme, die man mal so macht. Deine Optik ist erstmal auch semi; du hast eben eine nicht definierbare "Frisur". Doch habe ich den Gedanken bereits lange im Kopf gehabt, mich dieser Prozedur zu unterziehen. Zehn Tage danach kann ich sagen, nach all den Schmerzen etc., dass es sich für mich gelohnt hat und auch lohnen wird. Die Schmerzen sind weitestgehend weg, ich fühle mich gut und freue mich darauf, bis die Haaransätze sich vollständig angepasst haben.

Nach dem Prozedere habe ich noch ein paar Tage mit meinen Eltern verbracht, die zufälligerweise zur selben Zeit auch in Polen waren. Vor allem, weil ich in den ersten Tagen nach der OP sehr unangenehm war wegen Schmerzen, Schwellungen etc., war das ganz gut für mich. Die hätten zu Beginn versucht, mir die Haartransplantation rauszureden, aber nachdem ihnen klar wurde, dass ich mich felsenfest dazu entschlossen habe - dauerte keine 5 min bei ihnen -, stehen sie 100 % hinter mir.

However, da ich zwei Wochen lang keinen Helm aufziehen darf, der notwendig ist, um meine Arbeit in Norwegen auszuführen, habe ich beschlossen, diese Woche jetzt ebenfalls frei zu nehmen. Sommer hast du bekanntlich in Norwegen nicht und in Spanien war ich länger nicht mehr. Flüge, Hostels, Busse gebucht und ab in die Sonne. Málaga ist schön und wird noch mal besucht. Falls ihr noch keinen Fuß in die alte Stadt im Süden Spaniens gesetzt habt, tut das. Sonne, Wasser, Palmen und schöne Frauen; für alles ist dort unten gesorgt.

Auf schöne Frauen konzentriere ich mich gerade weniger. Schließlich bin ich noch in der Rehabilitationsphase und sehe noch ein bisschen aus wie ein Weirdo. Es ist auf jeden Fall schön, wenn die da sind. In den Tagen hier ist mir jedenfalls aufgefallen, dass ich an meiner Ausstrahlung arbeiten sollte. Ein zu ernstes Gesicht habe ich, wenn ich relaxed bin, obwohl ich in den Momenten gar nicht ernst/böse/... bin. Mir fällt gerade kein passendes Wort hierzu ein, doch ich hoffe, du weißt, was ich meine. Ein Lächeln im Gesicht, ein Hoch mit den Mundwinkeln im entspannten Zustand, das will her. Google gefragt. Tatsächlich habe ich ein paar Techniken gefunden, die eigene Facial Expression positiv zu verbessern. Einfluss von außen, also vor dem Spiegel zu üben, sich selbst zu filmen etc. Doch gehe ich davon aus, dass der Einfluss von innen, also eine positive Herangehensweise ans Leben o.ä., ebenfalls einen großen Teil dazu beiträgt, wenn nicht sogar einen größeren. An dieser Stelle meine Frage an dich: Was tust du, um deine positive Ausstrahlung (z.B. während einer Konversation, an der du aktiv/passiv beteiligt bist) aufrechterhalten zu können? Einige sind vielleicht von Natur aus positiv gestimmt und zeigen dies bereits. Andere wiederum müssen sich dies erst mal erarbeiten; mich inbegriffen, der manchmal mit dem Gesichtsausdruck nicht zeigt, dass er gerne an der Gruppe beteiligt ist.

Ich würde gerne mehr dazu schreiben, doch der Bus hält gerade und ich muss aussteigen. Grüße aus Madrid!

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