#me too und die Folgen für pick up

380 Beiträge in diesem Thema

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vor 3 Minuten, Rudelfuchs schrieb:

Das Verhalten vom Chefx wird natürlich .... richtiger je mehr Geld x einem gibt. Oder was ist die Botschaft? 

Die Botschaft ist, dass jede Frau, die über die Besetzungscouch (oder schwächere Abwandlungen davon) ging und jetzt in ihrer Villa sitzend einen Hastag ins literally goldene Iphone hackt, der blanke Hohn für die hunderten Frauen ist, die nach nem Gespräch mit Weinstein zu ihrem Mitbewohner heim kamen und sagten "no fucking way. der Typ ist mega eklig. da geh ich nicht mehr hin"

Frag mich auch. Gibt´s da auch Anzeigen wegen Beihilfe? Wenn einer über Jahrzehnte grapscht und mehr, dann ist das bekannt im Haus. Das läuft nicht 20 Jahre unter dem Radar, bis endlich das Smartphone erfunden wird, um die Frauenwelt zu retten. Kann mir keiner erzählen, dass das keiner wusste. Warum wird da jetzt so getan, als wär das mega die Neuigkeit?? Alle fallen aus allen Wolken.. is klar.

Und die, bei denen es wirklich häßlich wurde. Hat da über Jahrzehnte keine den Weg zu nem Anwalt gefunden? Was da os?

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vor 3 Minuten, Rudelfuchs schrieb:

Katholische Kirche, Kinderheime, Internate.

Ja komm. Das ne ganz andere Liga bei Kindern.
Da ist das ja auch irgendwie institutionell. Die kommen da rein und sehen, "war schon immer so. scheint wohl so zu sein." Können sich zudem nicht entziehen. Für sich einstehen, ist als Steppke auch noch nicht so hoch im Kurs. Ich hoffe, sein Umfeld Sekretärin, Berater, Assi etc haben ihn zumindest mit Minderjährigen nicht allein gelassen.

Wer nach Hollywood geht, um berühmt zu werden, ist da schonmal ganz anders aufgestellt. Als 18-25jähriger weiß man auch schon einzuschätzen, wo sexuelle Übergriffigkeit beginnt. Für so ne Person hab ich nur noch bedingt Verständnis, wenn sie sich an sowas hält.

vor 8 Minuten, Rudelfuchs schrieb:

still halten, bloß nicht negativ auffallen

Wer still hält, als erwachsene Person auf der Suche nach Ruhm und Geld, braucht mir 20 jahre später irgendwie keinen mehr vom bösen Wolf erzählen. Denn dann hat sie für ihre Agenda mitgemacht. Systematisch. Ja. Scheiße gelaufen. Er ist´n Creep und "du" hast damals halt Entscheidungen getroffen. Isso.
Wär genauso bei jedem, der per Vergleich Scheine einsackt, um die Klappe zu halten. Mit deiner Unterschrift haste da das Recht auf rummosern verwirkt.

Wie gesagt. Spätestens wenn´s System bekommt, kann man sich dem entziehen. Wer in dem System einfach still weiter lebt, erhält es selbst am leben. Und da gibt´s ja auch wie bei allem Graustufen, ne. Deswegen mal schön piano und nicht in die Hysterie reinziehen lassen.

 

vor 27 Minuten, Rudelfuchs schrieb:

Von daher frag ich mich wie dir da die Motivation der Betroffenen so unklar ist. Hast doch exakt gleich gehandelt

Eben nicht. Ich habe ihm gesagt, dass dies,das so nicht passieren wird, ihm den Grund genannt und eine Alternative angeboten. Die hat er abgelehnt. Das ging 2x hin und her. Er stellte mit Indianerblick das Ultimatum.  Darauf bin ich ins Auto gestiegen und die Sache war abgehakt.

Da war doch dieses Beispiel mit dem 4 Augen Gespräch, wobei er in der Badewannne saß. Irgendwie von mehreren Seiten gehört. Scheint eins seiner Dinger gewesen zu sein. Sowas kann man in meiner Welt auch ablehnen. Jede, die vor Kurzem vor dieser Wahl stand, sie abgelehnt hat und sich zurecht darüber empört, hat mein Ohr. Aber wer das vor Jahren durchgezogen hat.. hält sich´s Mitleid in Grenzen in hier.

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Gast MrPepper
1 hour ago, Rudelfuchs said:

Mal als Ansatz.

Google mal nach anderen größeren Missbrauchsgeschichten. Katholische Kirche, Kinderheime, Internate, Zahnärzte, Sportvereine, Pflegefamilien. Da lagen zwischen Vorfällen und Anklage aka Öffentlichkeit teils mehrere Jahrzehnte. Warum? Scham, victimblaming (die haben doch auch davon profitiert, manche frauen finden das auch geil, aha da hat wohl jemand nicht genug verdient und was man in diesem thread sonst noch findet), still halten, bloß nicht negativ auffallen (wenn du klappe hältst winkt dir viel geld, wenn du redest bist du out. die Argumentation hast du ja bereits als lediglich lohnabhängiger, körperlich überlegener mann in deinem Beispiel benutzt. Von daher frag ich mich wie dir da die Motivation der Betroffenen zu schweigen so unklar ist. Hast doch exakt gleich gehandelt.) teils institutioneller Schutz für Täter. Der gute ruf der Firma/kirche/internat und so.

Harvey Weinsteins Verhalten ist unentschuldbar und dafür muss er auch verurteilt werden. Trotz allem gab es in seinem Fall auch Frauen, die sich ganz bewusst auf sein Spiel enliessen weil sie sich davon Vorteile versprachen. Für diese Frauen habe ich kein Verständnis wenn sie nun auf den Leidgeisängen seiner tatsächlichen Opfer miteinstimmen.  

Quote

Und natürlich wussten das auch viele und viele werden es gedeckt haben.  Warum?  Die Argumente kamen doch hier im Thread bereits. 

“weil es eben so ist!“ (ist es tatsächlich. Alltäglich. Passiert in jedem Zusammenhang, in jeder Ausprägung, teils mehrmals täglich. Einer Frau x jetzt. Je betrunkener die Stimmung, desto mehr wird dann auch gegrabscht. Wird ignoriert. Sonst kommst du aus dem aufregen nicht mehr raus und naja so ist es halt hihi)

“es gibt andere sachen die wichtiger wären“ (atomkrieg z.b. überhaupt, damals im schützengraben....)

“der unterschied ist für ihn zu schwer zu erkennen, man sollte ihn dafür nicht verurteilen“ (jap. Also....jap. bemühe mich hart darum kein creep zu sein. Jeden tag. Ist echt schwer. Fast so wie wenn der russe kommt, dann muss ich ja auch ran!)

“andere werden auch missbraucht und denen hilft schließlich auch keiner“ (probs an diese Logik)

Gefolgt von “wer sich beschwert ist mimimi“ 

“bald dürfen wir wegen diesen femnazis gar nichts mehr!“

(ja, männer sind als erstes bedroht wenn Frauen nicht übergriffig behandelt werden wollen. Weil wir zu dumm und stumpf sind den unterschied zu raffen. Weil Emanzen alle sex hassen. Ohnehin hat die schwarzer sexmangel. Und hässlich ist se. Deshalb darf die auch keine Meinung haben.)

“das ist doch eh gelogen! Wie hier damals die lügnerin mit der Matratze oder meine ex die mir n kind angehängt hat oder da wo der wettermann....!“

(Ja. Das ist alles nur ein Traum. Das können gar nicht so viele Übergriffe sein. So was ist total selten. Aber wer nicht jahrelang regelmäßig kampfsport trainiert muss sich nicht wundern wenn mal was passiert!)

“wieso haben die Frauen keinen Selbstverteidigungskurs gemacht? Wer sich nicht wappnet ist mindestens Mitschuld.“ (ohnehin sollten wenn dann die Frauen ihr verhalten ändern anstatt sich zu beschweren. immerhin haben die ja das Problem. Also ich hab zumindest noch keinen vergewaltiger über Vergewaltigungen klagen hören!)

“jaha, es gibt ja nun auch Frauen die da mitmachen und reich werden!“ (der berühmte kronzeuge. Ja. Gibt es. Und? Müssen deshalb alle anderen mitziehen oder zumindest aus dem weg gehen?)

“was mischt du dich da ein? Als mann musst du zu uns männern halten/für männer sprechen. Oder bist du etwa parteiisch?“ (mein persönlicher Favorit. Diese logische Vollkatastrophe, voller Überzeugung vorgetragen. Herrlich.)

Du vermischst hier alles und reisst die Aussagen der User aus dem Kontext. Es ging bei den meisten dieser Aussagen nicht mehr um Harvey Weinstein und erzwungenen Oralverkehr sondern zum Teil um unangenehme Berührungen.

 

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Gast MrPepper
6 hours ago, Rudelfuchs said:

Ok, die 60 Autisten von 10.000 Menschen habe ich wohl vergessen. Wahrscheinlich grabschen auch nur die. Natürlich nur wenn sie nafris sind.

Btw, gerade für Autisten wäre ein klar und eindeutig kommunizierte regelstruktur mit "nein, das darfst du nicht" hilfreich. Wenn man schön die schnauze hält, sind das die letzten die es raffen. Also egtl mehr ein Argument  für meine Position, benennen von Missständen wichtig und richtig - Totschweigen doof?

 

 

 

Kampagnen wie #metoo laufen ins Leere. Befürwörter glauben, dass es in unserer Gesellschaft ein zu geringes Bewusstsein für diese Übergriffen gibt und das Menschen dieses Verhalten als zu lapidar abtun. Dazu glauben manche, dass Menschen und insbesodere die ''Täter'' nicht verstehen, wie sich die Opfer fühlen. Den meisten Menschen ist die Tragweite ihres Handelns durchaus bewusst aber sie machen es trotzdem oder sie realisieren erst nach der Tat, dass sie zu weit gegangen sind und das kann einem Rudelfuchs auch passieren. Daran wird auch keine Kamagne oder Opfergeheule etwas ändern.

 

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Metoo gibt vielen Frauen Halt nicht alleine zu sein und zeigt, dass auch Idole deren Leben perfekt scheint so wie ganz nah stehende aus dem Familien- und Freundeskreis betroffen sind. Ich weiß von einem Mann, der dadurch seine Freundin gefragt hat, welche Erfahrungen sie mit sexuellem Missbrauch hat. Alleine für dieses Gespräch ist die Kampagne wertvoll.

bearbeitet von Individualchaotin
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Das ganze Problem liegt tiefer.

In der Gesellschaft wird das Opfer mehr geachtet als der Verteidiger.

Sogar der Übeltäter wird mehr geachtet als der Verteidiger.

Macht doch mal eine andere kampagne, #defense oder so.

Das würde das Bewusstsein ändern.

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Im Großen wird diese Kampagne vermutlich wirklich nichts bewirken. Ganz sicher aber im Kleinen und das ist für Betroffene auch viel wert. Es geht auch nicht nur um "harmloses" Anfassen oder um obszöne Aussagen. Auch nicht nur um Hollywood, wo manche Frauen und Männer in jungen Jahren für die Karriere Dinge zugelassen haben, die sie sich später selbst nicht mehr erklären können. Es geht um Frauen überall auf der Welt. Eure Mütter, Schwestern, Großmütter, Tanten, Töchter. 

Aus sexuellen Übergriffen kann auch ganz schnell sexuelle Gewalt werden. Wenn das Opfer nur ängstlich genug ist und sich deswegen nicht wehrt. Oft gibt es auch genug Menschen die das mitbekommen und wegegucken. Ist schließlich alles halb so wild und war halt schon immer so. Kann man nicht ändern.

@Easy Peasy

Ich arbeite mit Kindern die u.a. Opfer von sexuellen Missbrauch geworden sind. Ja, das ist eine andere Dimension. Trotzdem bin ich in der Lage zu differenzieren und etwas nicht klein zu reden, weil es Erwachsenen passiert. Aus den Kindern mit denen ich arbeite werden auch erwachsene Menschen und was ihnen in der Kindheit passiert ist schützt sie in der Erwachsenenwelt nicht. Sogar das Gegenteil ist der Fall, wenn der Missbrauch z.B. unentdeckt bleibt. Passiert oft genug. Dann lebst du mit dem Gedanken dass es eben okay ist, wenn deine Grenzen so dermaßen überschritten werden. Was du als Kind ertragen konntest musst du als Erwachsener erst recht aushalten. Sonst Opfergeheule und so, weil du dich nicht gewehrt hast.

Es bringt keinen um sich einfach mal mit dem Thema zu befassen und nicht es nicht direkt als lapidar und aussichtslos abzutun. 

 

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vor 5 Minuten, Renee schrieb:

Wenn das Opfer nur ängstlich genug ist und sich deswegen nicht wehrt.

Man kann lernen, sich zu wehren.

Die Gesellschaft sagt zwar, daß man nur Opfer oder Übeltäter sein kann und beide werden respektiert und geachtet.

Aber es gibt eine dritte Möglichkeit, Verteidiger sein.

Und es würde das Bewusstsein ändern, wenn man den Verteidiger respektiert und achtet.

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vor 14 Stunden, Rudelfuchs schrieb:

So als Tipp für Leute die unsicher sind:

Hört den mädels mal zu was se scheisse finden. Und dann fickt sie reudig das alle Spaß haben. Klappt easy. Ganz ohne “ich erklär dir erstmal deine welt, schätzchen“ - Geschwätz

 

Könntest du das noch ein wenig ausführen, denn so ganz habe ich den Sprung von zu hören zu reudig ficken nicht verstanden.

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vor 10 Stunden, Renee schrieb:

General Beta ....die Situation die du beschreibst kannst du doch nicht gleich setzen mit ungewollten sexuellen Übergriffen.

Soll ich "objektiver" Tatbestand das nächste Mal noch rot markieren?

vor 10 Stunden, Renee schrieb:

Würdest du dich auch einer anderen, vielleicht sogar wildfremden, Frau so gegenüber verhalten? Wenn du merkst dass sie vor Angst und Schreck wie erstarrt ist. Ohne auf die Idee zu kommen, dass du gerade einen Fehler begehst?

Niemals. Aber jemand der das macht dem ist #metoo, selbst wenn er nur zuhört (als Mann), egal. Der weiß ja in der Situation schon dass es falsch ist. Den erreiche ich nicht durch zureden, sondern durch Folgen und Konsequenzen seiner Handlung. Und da setze ich an. Fürn Fuchs hab ich deshlab einen Baum vorm Kopf. Egal. Ich verlasse einfach schon viel zu früh den Stuhlkreis und denke halt weiter. Wie sich sowas WIRKLICH ändern lässt. Und da kommt Mündigkeit ins Spiel. Im Übrigen arbeiten Opferberatungen auch so. Die zergehen nicht in Bedauern und "Schlimm ja", sondern geben konkrete Strategien an die Hand. Weiß nicht wo ich da jetzt die Tat gutheisse, verstehe bzw. marginalisiere. Von der Tat bin ich ja längst weg. Ein Opfer lebt aber weiter.

Das Einzige was ich mich vorwerfen kann, eine gewisse Toleranzzeit missachtet zu haben, in der sich diese Aktion so richtig ausbreiten kann ohne einen Kommentar abzugeben. Weil ich aber feststelle, dass gerade das Ganze wieder politisch instrumentalisiert wird, in einem nicht angenehmen Rahmen, grätsche ich eben rein. Und da isses mir egal ob ich da beschimpft  und als gefühlsloses Arschloch angeprangert werde.

 

vor 10 Stunden, Rudelfuchs schrieb:

Wo da der eigene wert gemindert wird erschließt sich mir nicht.

Da Opfer sich meistens wertlos fühlen, sonst "wären sie ja nie Opfer geworden", ist ein gesundes Selbstwertempfinden die beste Prävention. Und da wir ja von Erwachsenen reden, liegt diese Verantwortung in den eigenen Hände. Und nochmal, es ist die einzige Prävention. Sexuelle Belästigung lässt sich nicht verhindern. Nur der Umgang damit.

 

vor 9 Stunden, Rudelfuchs schrieb:

Google mal nach anderen größeren Missbrauchsgeschichten. Katholische Kirche, Kinderheime, Internate, Zahnärzte, Sportvereine, Pflegefamilien. Da lagen zwischen Vorfällen und Anklage aka Öffentlichkeit teils mehrere Jahrzehnte. Warum? Scham, victimblaming (die haben doch auch davon profitiert, manche frauen finden das auch geil, aha da hat wohl jemand nicht genug verdient und was man in diesem thread sonst noch findet), still halten, bloß nicht negativ auffallen (wenn du klappe hältst winkt dir viel geld, wenn du redest bist du out. die Argumentation hast du ja bereits als lediglich lohnabhängiger, körperlich überlegener mann in deinem Beispiel benutzt. Von daher frag ich mich wie dir da die Motivation der Betroffenen zu schweigen so unklar ist. Hast doch exakt gleich gehandelt.) teils institutioneller Schutz für Täter. Der gute ruf der Firma/kirche/internat und so.

Für den Äpfel-Birnen-Vergleich als Argument gegen etwaige Einsprüch von meiner Seite schämst du dich hoffentlich grad so richtig. Ich denke wir reden hier von mündigen, erwachsenen Menschen, die Opfer von Belästigung werden. Und nochmal, keiner redet die Taten klein, wenn er den Umgang damit kritisch betrachtet. So arbeitet übrigens die unabhängige Justiz. Willste die jetzt auch anmotzen?

 

vor 9 Stunden, Rudelfuchs schrieb:

“was mischt du dich da ein? Als mann musst du zu uns männern halten/für männer sprechen. Oder bist du etwa parteiisch?“ (mein persönlicher Favorit. Diese logische Vollkatastrophe, voller Überzeugung vorgetragen. Herrlich.)

Nö. Ich wollte eigentlich den Männer=Täter, Frauen =Opfer Duktus unterbinden. Ist vllt. wirklich für manche ne Vollkatastrophe. Dafür entschuldige ich mich.

 

Oder gehts hier tatsächlich nur darum, dass Schweine ganz plötzlich und sofort aufhören Schweine zu sein? Die Frage ist mein voller Ernst. Denn dann kann ich auch einordnen.

bearbeitet von General Beta
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Ich sehe das Thema #metoo kritisch. Vor ein paar Jahren ging das Thema Jörg Kachelmann, sowie Dominik Strauß-Kahn Wochen und monatelang durch die Presse. Es wurden Sondersendungen und Politik-Talkshows mit unterirdischen Titeln im öffentlich-rechtlichen veranstaltet. Der Tenor war IMMER, der Mann das ungezügelte Wesen, begrabscht, vergewaltigt und erniedrigt wie es ihm gefällt. Der Mann sei generell das Problem. Was mich ankotzt ist schon einmal die generelle Vorverurteilung und die absolute pauschalisierung! Rede mal von den Flüchtlingen, den schwarzen, den Polen, den juden etc. Sofort wird darauf hingewiesen das nicht alle "so" sind, pauschalisierungen unzulässig sind und man immer den Einzelfall betrachten muss. Und nun?!

Dann gab es den sagenumwobenen Fall der studentin in den USA die mit ihrer scheiss Matratze zur Uni gekommen ist, auf der sie angeblich vergewaltigt wurde und hat das gesamte Uni-System verurteilt. Heute werden Hexenjagden veranstaltet wenn jemand angeblich sexistisches oder rassistisched gesagt hat. 

Alle 3 Männer wurden vor Gericht gestellt und freigesprochen! Nachweislich stellten sich bei allen 3 fällen die Behauptungen als lügen heraus! Sie wollten Geld, liebe oder einfach nur aus Missgunst und Neid den anderen zerstören. Diese Frauen haben die Leben dieser Männer zerstört! ZERSTÖRT! 

Mir sind persönlich 2 Menschen bekannt denen so etwas selber Passiert ist. Zum Glück konnte dann vor Gericht nachgewiesen werden das sie unschuldig sind.

und dann kommt noch die andere Seite dazu: Auch Frauen sind manchmal krass sexistisch. Bodyshaming, üble Nachrede, sexuelle belästung usw. Das sollte man vielleicht auch mal im Blick haben und geht in der ganzen Debatte wie damals bei #aufschrei völlig unter! 

Nur damit das anschließend klar ist was ich sagen will: es gibt sexismus, den ich in jeglicher Form verurteile, aber hier wird extrem pauschalisiert, und Dinge wie strukturellen sexismus herbeigeredet der so schlicht nicht exsistiert. Vergleichbar mit dem gendergap in der Bezahlung, der quasi auch nicht exsistent ist. 

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vor 13 Stunden, Renee schrieb:

#metoo ....soll den Menschen wieder einmal bewusst machen wie oft Frauen (ja in diesem Fall geht es nur um Frauen) sexuellen Übergriffen und auch sexueller Gewalt ausgesetzt sind. Wieso kann man das nicht einfach mal so annehmen? Warum muss sofort der Einwurf kommen: "Männer aber auch...."? Warum wird ein sexueller Übergriff als Kavaliersdelikt abgetan, mit dem Frauen umgehen lernen müssen? Denn es war ja schon immer so und wird auch so bleiben. Wieso wird direkt wieder geheult, dass man jetzt nicht mehr flirten kann ohne Angst vor einer Anzeige haben zu müssen?

Natürlich wird sich die Menschheit nicht wegen eines Hashtag wandeln. Trotzdem kann es doch nicht schaden sich selbst ein bisschen für dieses Thema zu sensibilisieren. Unabhängig davon ob man Männlein oder Weiblein ist.

Dazu habe ich zwei Fragen:

1. Warum geht es in diesem Fall nur um Frauen? 

2. Was sind das für Übergriffe, die Deiner Meinung andere Leute als Kavaliersdelikte abtun?

Und ich habe eine Anmerkung: Es kann nicht schaden, sich für das Thema zu sensibilisieren. UNd damit meine ich, dass JEDER dem anderen zuhören sollte, ohne dessen Aussage sofort zu disqualifizieren. Zwei Beispiele: Ich habe gerne von @Nahilaa gelesen, was sie erlebt hat und wie sie damit umgeht. Fand ich spannend. Und ich will auch von @DarkTriad erfahren, wie er die Situation sieht, wie er Verantwortlichkeiten verteilt sieht und was er als Ansatzpunkt vorschlägt.

Gruß, SF

bearbeitet von speedfreek
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vor 31 Minuten, General Beta schrieb:

Niemals. Aber jemand der das macht dem ist #metoo, selbst wenn er nur zuhört (als Mann), egal. Der weiß ja in der Situation schon dass es falsch ist. Den erreiche ich nicht durch zureden, sondern durch Folgen und Konsequenzen seiner Handlung.

Vielleicht liegt da der Unterschied in der Wahrnehmung. Ich befürchte, viele wissen in der Situation eben nicht dass es falsch ist. Aber nicht weil es ein Grau-bereich wäre oder sie Empathie-Autisten, sondern schon richtige sexuelle Belästigung. Sondern weil er denkt, dass es so normal (und richtig) so ist, der andere selber Schuld, er das Recht dazu hat usw. Gibt ja durchaus auch einige die darauf auch noch Stolz sind. So wie man früher eben seine Kinder geschlagen hat, oder Rassismus normal war. Deshalb denke ich auch, dass man durchaus durch "bewusst machen", was erreichen könnte. Es ist eben nicht normal, Ok oder moralisch in Ordnung. Ich hoffe einfach, dass man irgendwann in einer Welt lebt, bei der das klar ist. Dann spürt der auch Konsequenzen (Ächtung, Ausgrenzung, Verurteilung usw.), eine durchaus wichtige Triebfeder im menschlichen Handeln.

Außerdem sobald man was an den Folgen/Konsequenzen (sprich Gesetze) ändern will, wird ja auch gejammert.

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vor 10 Minuten, AMR schrieb:

Aber nicht weil es ein Grau-bereich wäre oder sie Empathie-Autisten, sondern schon richtige sexuelle Belästigung. Sondern weil er denkt, dass es so normal (und richtig) so ist, der andere selber Schuld, er das Recht dazu hat usw. Gibt ja durchaus auch einige die darauf auch noch Stolz sind.

Korrekt.

Und deshlab ist der Hinweis dass es nur um Frauen zu gehen hat eben Unfug. Auch das absichtliche Reiben an meinen Genitalien von einer mir unbekannten Frau fällt ja darunter. Fühlt die sich durch #metoo angesprochen? Wenn sie selbst unter diesem hashtag postet, wie ein Mann sie unvermittelt an den Arsch gegriffen hat. Ganz einfache Feststellung.

Nur wird man damit zum Relativierer, zum Unterstützer, zum Wegseher, zum Schweigekartell, zum Sexisten. Nene. "Nur die anderen" zieht eben nicht.

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vor 18 Minuten, speedfreek schrieb:

Und ich will auch von @DarkTriad erfahren, wie er die Situation sieht, wie er Verantwortlichkeiten verteilt sieht und was er als Ansatzpunkt vorschlägt.

Was meinst du genau?

In der Gesellschaft wird das Opfer und der Übeltäter geachtet und respektiert, aber nicht der Verteidiger.

Die Leute müssen ihre Einstellung ändern.

Nämlich daß es nicht gut ist, Opfer zu sein.

Und noch mehr müssen sie aufhören, den Übeltäter vor Widerstand und Konsequenzen zu schützen.

Der Verteidiger muss geachtet und respektiert werden.

Ich will niemand ein Leid zufügen, aber ich werde auch kein Leid erdulden.

Das ist die richtige Einstellung.

Meintest du das?

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Gerade eben, Individualchaotin schrieb:

Seit kurzem gibt es den Hashtag #ihave für diejenigen, die sexuell missbraucht haben.

#metoo = Opfer

#ihave = Übeltäter

Es fehlt eine Alternative, nämlich der Verteidiger.

#ichhabeeinenÜbeltäterunangespitztindenBodengestampft

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Enttäuschend ist, dass Tarantino davon wusste. Wenn er das wusste, dann wussten das auch unzählige andere Leute.

Was soll man tun, wenn sich die ganze Gesellschaft wegdreht und das ignoriert bzw keine Lust hat sich zu involvieren. Ich glaube das ist die übelste und gefährlichste Schwäche bei uns Menschen. So lange es uns nicht selbst betrifft, ist es uns ganz einfach egal.

 

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Gast El Rapero

Ich halte die Story mittlerweile für einen riesigen Witz. Also auch die gesamte Diskussion darum.

 

Es ist einfach lächerlich, jetzt so ein Fass aufzumachen, nachdem der Mann scheinbar über mehr als ein Jahrzehnt für seine Belästigungen berüchtigt war. Scheinbar gab es ja kaum Einen in der Branche, der nicht davon wusste.

Also warum erst jetzt???? Warum schweigt man die Eskapaden erst jahrelang tot?` ? Hab ich leider gar kein Verständniss für. Wenn mich jemand ausraubt, beklaut, meine Mutter belästigt / vergewaltigt etc. gehe ich doch auch nicht 15 Jahre später zur Polizei und zeige oder pranger Ihn an. Ist doch lächerlich.

 

Es ist vollkommen richtig, dass Er jetzt die Konsequenzen tragen muss. Aber warum verschweigt man das als Opfer?? Gab ja scheinbar einige Frauen, die darunter zu leiden haben. Warum sind Sie denn nie vorher eingeschritten?? Vermutlich weil Sie unbedingt gewisse Aufträge / Rollen haben wollten. Wer seinen Job so dermaßen über sich und sein Wohlbefinden stellt, ist dann in meinen Augen selbst schuld, wenn sowas immer wieder passiert, ob jetzt einem selbst oder seinen Kollegen/Kolleginnen.

Sie wurden ja nicht gezwungen, Es sich gefallen zu lassen. Man hätte auch sofort zur Polizei gehen oder Ihn anklagen können.

 

Wenn man es einfach totschweigt, muss man sich nicht wundern, dass es immer und immer wieder passiert.

Natürlich ist das keine Rechtfertigung für sexuelle Belästigungen, aber die Wissenden haben durch das Schweigen eben auch dazu beigetragen, dass Es über so einen langen Zeitraum, scheinbar ohne große Probleme, funktioniert hat. Da hab ich dann genau so wenige Verständniss für, wie für den Belästigenden.

 

Sorry, aber für die Opfer habe ich in diesem Fall kein Mitleid. Das hätte viel früher geregelt und aus der Welt geschafft werden können.

 

 

 

PS: Bevor hier Jemand wieder einen auf Moralapostel macht: Natürlich halte ich jede Form von sexueller Belästigung / Vergewaltigung etc. für absolut verwerflich . Ist für mich einer der dreckigsten Dinge, die man Menschen antuen kann, ob jetzt Mann bei Frau oder Frau bei Mann ( oder noch schlimmer, wenn Kinder involviert sind ). Aber man darf sich meiner Meinung nach schon fragen, warum das Problem erst jetzt angegangen wird, nach so einer verdammt langen Zeit, in der es totgeschwiegen wurde.

Das einzige Argument, dass ich bisher in der Hinsicht gehört hab, ist , dass Er eben so ein riesen Produzent war, dass man als Opfer Angst hatte, keine Aufträge mehr zu bekommen oder praktisch aus Hollywood "verwiesen" zu werden, weil Er seine Finger fast überall im Spiel hatte.

 

Für mich ist das aber kein Argument, sondern einfach eine Ausrede. Und wenn Es der wahre Grund ist, kann ich nur wiederholen : Selbst schuld!!!

Nur weil mein Chef mein Chef ist, lasse ich es ihm auch nicht durchgehen, wenn Er mich ständig belästigt oder schlimmere, illegale Dinge tut. Dann muss man sich eben Notfalls einen neuen Job nach der Konfrontation suchen, ist leider so. Aber einfach hinnehmen?????? Da war das Geld wohl doch wichtiger als das Wohlbefinden.

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Was ist für dich daran so schwer zu verstehen, dass der Großteil der Frauen emotional als auch körperlich einem (angreifenden) Mann unterlegen sind und du mit deiner „Verteidigiungs“ Polemik durchaus hier indirektes Victim Shaming betreibst? 

Lass dich mal in der Nacht ausrauben oder verprügeln und ich würde gerne sehen wie du dann reagierst, wenn Außenstehende mit dem Finger auf dich zeigen „hätte er sich halt eben mal verteidigt oder zurück geschlagen/sich gewehrt“ 

Ganz ehrlich. Ich bin fassungslos, dass Leute hier tatsächlich schamlos auch nur ansatzweise dieses Thema an den öffentlichen Pranger stellen und dabei versuchen Opfer mit Täter in einer Linie gleichzusetzen oder gar zu verharmlosen. 

Nein durch die Warnstein Affäre wird die PU Gemeinschaft nicht beeinträchtigt und wir Männer können und dürfen noch immer weiterhin vögeln. Wobei bei soviel Gejammer und Hirnfick ich einer Frau es nicht übel nehmen würde, solche Kerle gewollt links liegen zu lassen.

Seriously wtf Jungs. Geht mehr an die frische Luft, lernt adäquat im Umgang mit Frauen zu flirten und fickt einfach mehr! Dann müsst ihr euch auch nicht unnötig mit Gedanken imaginärer Angstkonstrukte herum plagen.

Und DAS hier soll ein Fickerforum werden mit lässigen Jungs die freie Liebe propagieren? Hallo 2017!!! Beschämend so etwas! 

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vor 1 Minute, pMaximus schrieb:

Ganz ehrlich. Ich bin fassungslos, dass Leute hier tatsächlich schamlos auch nur ansatzweise dieses Thema an den öffentlichen Pranger stellen und dabei versuchen Opfer mit Täter in einer Linie gleichzusetzen oder gar zu verharmlosen. 

Es wird einfach nicht richtig.

 

vor 3 Minuten, pMaximus schrieb:

Seriously wtf Jungs. Geht mehr an die frische Luft, lernt adäquat im Umgang mit Frauen zu flirten und fickt einfach mehr! Dann müsst ihr euch auch nicht unnötig mit Gedanken imaginärer Angstkonstrukte herum plagen.

Erst letztes Jahr wurde die angebliche Schutzlücke der "sexuellen Belästigung" im StGB geschlossen. Das heisst, es ist seitdem möglich sexuelle Belästigung anzuzeigen. Passiert ist da aber nicht viel. Darf ich dann jetzt nicht sagen, dass es Unsinn ist Gesetze zu schaffen (also reele Auswirkung ebensolcher Kampagnen (#team gina lisa etc) die eben keinen Schutz ermöglichen. Gesetze erschaffen nur die Möglichkeiten der Sanktion. Aber keinen Schutz in der Situation. In einer konkreten Situation schützen mich andere Dinge bzw. könnten mich schützen. Interessiert hier keinen. Hier gehts nur ums ewigwährende Bedauern. Das rettet niemanden. keinen. Einzigen.

Hier wird eine Illusion aufgebaut, und ich finde es verwerflich dass tatsächlich manche daran glauben. Dass ein Hastag sexuellen Mißbrauch/Belästigung in Zukunft verhindert. Dieses Suggerieren, diese einfache "Lösung", beklemmt mich. Weil er die Opfer verarscht, weil er für mögliche Opfer Sicherheit in Aussicht stellt und weil er Leute anzieht, die dieses Thema für eigene Ziele missbrauchen.

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Gast El Rapero
Gerade eben, pMaximus schrieb:

Was ist für dich daran so schwer zu verstehen, dass der Großteil der Frauen emotional als auch körperlich einem (angreifenden) Mann unterlegen sind und du mit deiner „Verteidigiungs“ Polemik durchaus hier indirektes Victim Shaming betreibst? 

Lass dich mal in der Nacht ausrauben oder verprügeln und ich würde gerne sehen wie du dann reagierst, wenn Außenstehende mit dem Finger auf dich zeigen „hätte er sich halt eben mal verteidigt oder zurück geschlagen/sich gewehrt“ 

Ganz ehrlich. Ich bin fassungslos, dass Leute hier tatsächlich schamlos auch nur ansatzweise dieses Thema an den öffentlichen Pranger stellen und dabei versuchen Opfer mit Täter in einer Linie gleichzusetzen oder gar zu verharmlosen. 

Nein durch die Warnstein Affäre wird die PU Gemeinschaft nicht beeinträchtigt und wir Männer können und dürfen noch immer weiterhin vögeln. Wobei bei soviel Gejammer und Hirnfick ich einer Frau es nicht übel nehmen würde, solche Kerle gewollt links liegen zu lassen.

Seriously wtf Jungs. Geht mehr an die frische Luft, lernt adäquat im Umgang mit Frauen zu flirten und fickt einfach mehr! Dann müsst ihr euch auch nicht unnötig mit Gedanken imaginärer Angstkonstrukte herum plagen.

Und DAS hier soll ein Fickerforum werden mit lässigen Jungs die freie Liebe propagieren? Hallo 2017!!! Beschämend so etwas! 

Du hast Es doch absolut nicht verstanden. Das Ding ist, ich wurde schonmal ausgeraubt und hab den Wichser dann auch angezeigt, weil Ich mich nicht mit Fäusten gegen eine 9 MM wehren kann ( wobei Ich bis heut nicht weiß, ob die echt oder nur eine Schreckschuß / Replika war ).

Nur weil manche sagen, bzw. sagen könnten " Junge bist du ne Pussy, lässt du dich einfach ausrauben`?" ( oder Ähnliches ) war das noch lange kein Grund für Mich, das zu verschweigen und einfach hinzunehmen. Ist doch kein Grund, sondern bestenfalls ne schlechte Ausrede. Mit Scham hat das für Mich auch absolut nichts zu tuen. Also ich habe mich auch nicht geschämt, aber selbst wenn, ist auch das kein Grund, das zu verschweigen.

Außerdem sollte man sich fragen, mit was für Menschen man im Kontakt steht, wenn Sie solche Sätze über den Vorfall fallen lassen. Mir hat keiner vorgeworfen, dass ich mich nicht verteidigt habe oder dass ich ein Angsthase wär, weil Ich ausgeraubt wurde. Menschen, die sowas tuen, sind für Mich genau solche Idioten wie der Täter. Sowas will ich garantiert nicht in meinem Umfeld haben, wer würde auch sowas sagen??? Also mir fallen da schon ne handvoll Leute ein, aber die sind eben auch nicht die hellsten Glühbirnen oder sozialsten Leute.

 

Dazu kommt noch, dass ich nicht von den Frauen gefordert habe ( kann ich ja auch gar nicht ), dass Sie sich in Form von Schlägen oder Ähnlichem wehren sollen.

Aber Es gibt da eine Lösung, die scheinbar für viele Menschen völlig unverständlich ist, wie ich gerade merke :
1.Casting verlassen

2. Zur Polizei gehen.

 

Punkt. Dann hätte der Typ das vielleicht ein Jahr lang gemacht, bis Es rausgekommen wäre, statt ( knapp ? ) 2 Jahrzehnte.

 

Es sind einfach schlechte Gründe dafür, Ihn nicht anzuzeigen. Sich schämen kann ich irgendwo verstehen, bei sexueller Belästigung, aber das ist doch bei Weitem kein guter Grund, es so weitergehen zu lassen.

Außerdem gabs ne Menge Mitwissender, die selbst kein Opfer waren, ob Mann oder Frau.

Sorry, aber mein Verständniss hält sich da wirklich in Grenzen. Was auch immer der Grund war, es totzuschweigen, es kann niemals ein so guter Grund sein, dass man sexuelle Belästigungen über so einen langen Zeitraum toleriert. Hallo??? Merkt Ihr's noch??? Der Typ hat knapp so lange Frauen belästigt, wie Ich auf der Welt bin.

Es gibt KEINEN guten Grund, dass Es über so einen Zeitraum ohne Probleme weiterlief. Wirklich keinen, ob nun Scham, Angst vor Arbeitslosigkeit etc.

 

Das hat in keinster Weise damit zu tuen, Täter und Opfer auf einer Linie zu stellen oder die Taten in irgendeiner Form zu verharmlosen. Weinstein ist ein perverser Dreckssack und nun kriegt Er seine verdiente Strafe und das unterstütze ich zu 200%.

Dennoch darf man sich fragen, was in den letzten 20 Jahren denn so ein guter Grund war, dass Es erst jetzt zu Tage befördert wird. Ist meiner Meinung nach eine berechtigte Frage.

Immerhin geht Es hier auch um erwachsene Menschen, die sehr genau wussten, was wie falsch läuft und wie verwerflich das ganze Unterfangen von Weinstein ist. Einfach wegzusehen kann keine Lösung sein, dass sollte man auch mit 20 schon schnallen ( und viele Wissenden waren deutlich älter ).

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vor 11 Stunden, Rudelfuchs schrieb:

Katholische Kirche, Kinderheime, Internate, Zahnärzte, Sportvereine, Pflegefamilien. Da lagen zwischen Vorfällen und Anklage aka Öffentlichkeit teils mehrere Jahrzehnte. Warum? Scham, victimblaming (die haben doch auch davon profitiert, manche frauen finden das auch geil, aha da hat wohl jemand nicht genug verdient und was man in diesem thread sonst noch findet), still halten, bloß nicht negativ auffallen (wenn du klappe hältst winkt dir viel geld, wenn du redest bist du out. (...) Der gute ruf der Firma/kirche/internat und so.

Und natürlich wussten das auch viele und viele werden es gedeckt haben. 

Das sehe ich auch so. Systematisch wiederkehrender Missbrauch fällt irgendwann Dritten auf. Deren Schweigen macht die Fortsetzung erst möglich. Der Grund ist wieder mal Macht.

Die Odenwaldschule hatte Macht über die ihr anvertrauten Kinder, und auch über die Lehrer, die ihren Job nicht verlieren wollten, über die Eltern der Kinder und die Nachbarn der Schule und den Bürgermeister des Ortes, die den guten Ruf ihrer Schule nicht in den Schmutz gezogen sehen wollen.

Das hat meiner Meinung nach wenig mit dem spezifischen Tatbestand des sexuellen Missbrauchs zu tun.

  • Wenn Automobilfirmen betrügen, wird erst intern vertuscht. Potentielle Whistleblower werden eingeschüchtert. Später dann wird die Politik zu Hilfe gerufen, wegen der Arbeitsplätze...
  • Wenn Menschen in bestimmten Branchen unter schlechten Arbeitsbedingungen ausgebeutet werden, dann heißt es auch oft, "wer weiß ob das alles so stimmt", "die Firma hat doch einen guten Ruf", "sollen sie doch den Job wechseln, wenn es ihnen nicht gefällt" usw.

Es erfordert nun mal Mut, sich gegen große Macht zu stellen. 

(Was ich anerkenne ist, dass es für erwachsene Opfer sexuellen Missbrauchs oft noch schwieriger ist, zu demonstrieren, dass der vollzogene Sexualakt nicht einvernehmlich geschah. Denn: Ein gebrochener Arm ist niemals freiwillig gebrochen. Niemand arbeitet freiwillig für 5 Euro die Stunde im Dreck, wenn ihm eigentlich gesetzlich 7,50 Euro zustehen. Aber ein Sexualakt kann freiwillig oder unfreiwillig stattfinden, und daher fällt in manchen Fällen der Beweis fürs letztere schwer, was so manches Opfer vermutlich dazu bringt, die Sache einfach zu "vergessen".)

Daraus folgt nun meiner Ansicht nach, dass

  • der Staat versuchen sollte, Macht zu beschränken. Das tut er in mancher Hinsicht bereits effektiv (Teilung der drei Gewalten, Demokratie, PRessefreiheit, Meinungsfreiheit, Anti-Monopol-Gesetze).
  • potentielle Opfer - und das sind wir eigentlich alle - versuchen sollten, die Macht der potentiellen Täter zu beschränken. Es gibt durchaus viele Täter, die eine Kosten-Nutzen-Abwägung treffen. Wer sich als potentielles Opfer gegen einen Täter wehrt, schreit und Aufmerksamkeit auf sich zieht, steigert das Risiko für den Täter enorm. Klar hat das Grenzen - wenn mir eine Klinge an der Schlagader liegt, wehre ich mich vielleicht auch nicht mehr. Oder, wenn das Leben meiner Familie bedroht wird. Oder wenn meine Karriere auf dem Spiel steht. Aber viele Täter sind Gelegenheitstäter und scheuen vor Opfern zurück, die sich wehren, sei es mit Fäusten, sei es mit Anwälten.
  • wir als Gesellschaft den Whistleblowern helfen müssen, die zunächst einmal von ihrer näherren Umgebung als illoyale Nestbeschmutzer gesehen werden.

Das ist sicherlich eine unvollständige Liste, aber ein Anfang.

Gruß, SF

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@General Beta ich hab nicht ansatzweise das angesprochen, was du jetzt geschrieben hast.

Die Aktion #metoo bringt aber ein kollektives Bewusstsein in den Vordergrund, dass man auch in einer Machtposition nicht scham und rechtslos sexuelle Übergriffe ausüben darf. Daher halte ich solch eine Aktion schon von bedeutungsvoll, um zu zeigen wieviele Arschlöcher da draussen genauso in so einer Position sitzen und in dem Glauben leben sich so etwas leisten zu können und dürfen, ohne dabei einer rechtlichen Verfolgung zu befürchten. Kollektive Kundgebung haben meist einen (politisch) stärkeren Einfluss, als solitär individuelle Einsprüche. Zumeist diese gar nicht über die Mittel verfügen um solche machtvollen Strukturen zum Umsturz zu bringen.

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