Kann man seine Beliefs verändern indem man sich anders verhält statt anders zu denken?

13 Beiträge in diesem Thema

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Hi,

In der Selfhelpworld, NLP, Stoizismus, kognitive Verhaltenstherapie etc, geht man davon aus, dass man seine Gedanken bzw. Glaubenssätze ändern muss, um Erfolg zu haben, bzw. sich zuverändern. Ich habe dass lange versucht und das ist für mich der falsche Ansatz, ich neige zum grübeln und psychologisieren. Bewusstes anders und umdenken, reflektieren ist definitiv nichts für mich. Kann man das Pferd auch anders herum aufzäunen?  Was wenn ich das Verhalten ändere?

Bildergebnis für dreieck kognitive verhaltenstherapie

 

 

 

Die neuen Erfolgserlebnisse würden doch viel eher die neuen Beliefs verfestigen und verstärken (Neuroplastizität).Ich glaube das nennt sich fakte it till you make it. Wenn ich so tue, als ob ich diszipliniert wäre und Erfolg habe will doch mehr Erfolg und bin immer wieder diszipliniert? Wenn ich mal bewusst mit lauter Stimme rede und unbekümmert Witze reisse, die Leute mich nicht ablehnen, dann werde ich öfter so sein. Funktioniert also Fake it till you make it also?

SC?

 

 

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Würde dir gerne ausführlicher schreiben, aber bin am phone und länger texten is a nightmare am phone. Ich schreine später mehr. Nur so viel:

Ich habe die exakt gleiche Erfahrung gemacht wie du. Erst kommen neue Stimuli im realen Leben. Neues/anderes Verhalten. Also neuer Input.

Erst dann glaubt bzw versteht man neue Ansätze wirklich. Zumindest was all jene Kontexte angeht in denen wir kognitiv und vor allem emotional involviert sind. Ich kann etwa nicht denken: 'ich bin ab heute selbstbewusster'. That has no effect. Genau wie ich mich nicht einfach entscheiden kann glücklicher zu sein. I gotta walk the walk.

 

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Gast El Rapero

Lies mal im 6 Pillars of Self Esteem von Branden, da geht Er auch auf genau dieses Thema ein. Und das sehr präzise und gut.

 

Laut Branden gibt Es eine konstante Wechselwirkung zwischen den Gedanken und den Handlungen. Das heißt was ich tue beeinflusst meine Art zu Denken und meine Art zu Denken beeinflusst was ich tue. Klingt logisch.

Daher kommt auch das Kredo, dass theoretische Persönlichkeitsentwicklung einen keinen Meter voranbringt, sondern immer mit Handlungen "untermalt", umgesetzt werden muss.

 

Um auf deine Frage zurückzukommen:
Meiner Ansicht nach kann Fake it till you make it schon funktionieren. Es ist das selbe wie beim Autofahren:
Am Anfang kannst du es überhaupt nicht, brauchst Hilfe, Instruktionen oder zumindest einen leeren Parkplatz, auf dem du ungestört üben kannst.

Man achtet auf Alles bewusst ( ich hab die erste Zeit sogar immer auf die Gänge gucken müssen damit ich nicht falsch schalte ^^ ) und wenn man nicht dran bleibt, verlernt man es schnell wieder.

 

WIe die Meisten wissen: Nach bestandener Prüfung und halbes Jahr - Jahr herumfahren ist das Autofahren so ins UNterbewusstsein geprügelt, dass Wir es wie von Allein machen, automatisch. Wir kriegen Es sogar selbst hin, dabei ohne Probleme Unterhaltungen zu führen, am Radio zu fummeln, ein neues Ziel im Navi einzugeben ( oder für die schlimmen Finger unter Euch ) oder am Handy zu tippen.

 

Genau so kann das mit nahezu allen Handlungen und Fähigkeiten stattfinden.

 

 

Der goldene Weg liegt also wie immer in der Mitte. Theorie + Praxis. du kannst es gerne mit dem faken probieren und schauen was passiert. Wenn es gut funktioniert dann bleib dabei. Falls nicht muss du deine Methode eben wieder neu ausrichten und vielleicht etwas mehr Theorie reinbrettern oder dich einfach mal mit dir auseinandersetzen, gewisse Gedanken machen, Fragen beantworten etc.

Bei Mir Es z.B. mit einem guten Gleichgewicht zwischem Beidem am Besten. Ich brauche immer wieder intensive Phasen des Nachdenkens und sobald ich gewisse Kernprobleme oder Schlüßel zur Entwicklung ausfindig gemacht habe, versuche ich, genau so zu handeln, wie ich Es nach der Erkenntnis für richtig halte , um mich positiv zu entwickeln.

Wenn du aber schon sagst, Reflektieren ist nichts für Dich, fang eben bei den Handlungen an.

Brandens Aussage, dass Es eine stetige Wechselwirkung zwischen Gedanken und Handlungen gibt, kann ich aus miener Sicht bestätigen. Selbst das allgemeine Volk kennt dieses Phänomen " Geh zum Sport um auf andere Gedanken zu kommen, dann vergisst du die Sache wieder " ( oder ähnliche Aussagen ).

Wenn du also erst so handelst, wie du handeln willst, speichert dein Kopf, dass es ja doch geht. UNd so fängt dann auhc schon wieder der gedankliche Prozess an.

 

 

Mein Gott, ich schweife total ab.

Viel Glück bei der Sache!

 

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vor einer Stunde, Stone Cold schrieb:

Kann man das Pferd auch anders herum aufzäunen?  Was wenn ich das Verhalten ändere?

Das ist der Weg, den die Verhaltestherapie nutzt. Und klar funktioniert der für viele Baustellen.

Verhalten ändern, neue Erfahrungen machen - dann ändert sich natürlich auch etwas in den Glaubenssätzen.

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KVT ändert / arbeitet am Verhalten.

Beliefs sind was anderes. Müssen deswegen anders angegangen werden.

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vor 5 Stunden, Herzdame schrieb:

Das ist der Weg, den die Verhaltestherapie nutzt. Und klar funktioniert der für viele Baustellen.

Verhalten ändern, neue Erfahrungen machen - dann ändert sich natürlich auch etwas in den Glaubenssätzen.

 

Den Eindruck habe ich aber nicht. Ich habe KVT gemacht und auch Bücher durchgeackert. Die gehen erst an die Gedanken ran, versuchen sie zu entkräften indem sie die falschen Schlüsse aufzeigen. Genau deswegen frage ich. Nämlich würde sich was ändern wenn ich statt die Gedanken, meine Wortwahl, Tonalität, Reaktionen und Aktionen ändern würde. Würde dann sich die Glaubenssätze ändern. 

 

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Am Ende ist es aber: Spinne auf der Hand haben und lernen / üben, dass man davon nicht stirbt. Und diese Erfahrungen verändern natürlich das Denken.

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Das was du beschreibst, wird doch in jedem Psychologie-Buch vorgeschlagen: verstehen, reflektieren, handeln, verändern.

Eine Veränderung ohne handeln...das ist schlicht nicht möglich.

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Am 8.11.2017 um 10:22 , Stone Cold schrieb:

Die neuen Erfolgserlebnisse würden doch viel eher die neuen Beliefs verfestigen und verstärken (Neuroplastizität).Ich glaube das nennt sich fakte it till you make it. Wenn ich so tue, als ob ich diszipliniert wäre und Erfolg habe will doch mehr Erfolg und bin immer wieder diszipliniert? Wenn ich mal bewusst mit lauter Stimme rede und unbekümmert Witze reisse, die Leute mich nicht ablehnen, dann werde ich öfter so sein. Funktioniert also Fake it till you make it also?

Was denkst du, wofür Übungen wie "jeden Morgen 1 Kniebeuge" da sind?
Erfolgserlebnisse, damit man in seinem Verhalten sieht, dass man es kann.

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Ich hab Da gerade die Dilts-Pyramide im Kopf... aus meiner Sicht kann  Veränderung  auf jeder Ebene stattfinden - begleitet von Veränderungen auf den darüber und  darunter liegenden Ebenen. Es spricht nichts dagegen.

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Am 8.11.2017 um 10:22 , Stone Cold schrieb:

Die neuen Erfolgserlebnisse würden doch viel eher die neuen Beliefs verfestigen und verstärken (

Und was machst du, wenn sich keine Erfolgserlebnisse einstellen wollen?

Denken und Handeln. Handeln und Denken. Beides sind miteinander verbunden. Das eine, ohne das andere, führt sehr wahrscheinlich zu ungewollten Ergebnissen.

Am 8.11.2017 um 10:22 , Stone Cold schrieb:

ich neige zum grübeln und psychologisieren. Bewusstes anders und umdenken, reflektieren ist definitiv nichts für mich

Hier bin ich ehrlich gesagt irritiert. Du neigst zum grübeln, aber reflektieren ist nichts für dich? Reflektieren bedeutet doch nichts anderes als mal ein wenig mehr nachzudenken als gewöhnlich und dies zu hinterfragen. Wobei ich grübeln genauso sehe, nur ist grübeln eine wesentlich negativere Betrachtungsweise.

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Am 8.11.2017 um 10:22 , Stone Cold schrieb:

Was wenn ich das Verhalten ändere?

Merkste? Du schreibst, du würdst zum grübeln und psychologisieren neigen - und darum wäre reflektieren nix für dich. Und was du machst ist, darüber nachdenken, was wäre, wenn du dein Verhälten änderst.

Wie wärs denn, wenn du dein Verhalten einfach mal änderst? Ohne drüber nachzudenken. Oder genauer gesagt, gar nicht drüber nachdenkst. Also auch nicht versuchst, was anders zu machen. Sondern einfach machst. Kannst ja mit ganz harmlsen Sachen anfangen. Beispielsweise spazieren gehen, ohne zu überlegen wo du lang gehst. Musst dabei ja nicht gleich stumpf quer über die Autbahn laufen. Sondern du kannst beispielsweise einfach losgehen und bei jeder Ecke da lang gehen, wo du lang gehst. Also spontan entscheiden. Ausm Bauch raus. Intuitiv und so. Und wenns dir danach ist, kaufste dir an dem Büdchen an dem du grad vorbei kommst, ne Waffel. Oder so. Und wenns dir reicht. steigste in die Bahn und fährst heim. Oder rufst nen Kumpel an. Oder so.

Das mal so als Beispiel.

 

Am 8.11.2017 um 10:22 , Stone Cold schrieb:

Wenn ich so tue, als ob ich diszipliniert wäre und Erfolg habe will doch mehr Erfolg und bin immer wieder diszipliniert?

Jein. Diskzpliniert kann man nicht sein. Man kann sich nur diszipliniert verhalten. Insofern gibts genau genommen auch kein fake it till you make it. Weil man diszipliniertes Verhalten nicht faken kann. Wenn du pünktlich erscheinst, dann erscheinste pünktlich. Das kannste nicht faken. Sondern das ist so, oder nicht.

Alles was man kann, ist sich neue Gewohnheiten zulegen. Beispielsweise drauf achten, dass man pünktlich kommt. Darin kann man Routine entwickeln. Bis es in Fleisch und Blut übergeht. Also sozusagen automatisch läuft.

Ob man dann damit mehr Erfolg hat, und was für erfolg - das ist ein anderes Thema.

 

An deiner Stelle würd ich übrigens durchaus weiter grübeln und reflektieren - und parallel würd ich mir Zeiten erlauben, in denen ich spontan mache was ich gerade will. Also in denen ich nicht nur denke. Sondern einfach mache.

Und auch Zeiiten, in denen ich mache, was gemacht werden muss. Diszipoiniert sein, beispielsweise.

Wie du die jeweiligen Zeiten über den Tag verteilst, ist deine Sache.

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Am 8.11.2017 um 17:46 , Stone Cold schrieb:

Wortwahl, Tonalität, Reaktionen und Aktionen ändern würde. Würde dann sich die Glaubenssätze ändern. 

Ich gehe davon aus, dass ja.  

Ein Gedanke der mir dazu durch den Kopf schoss - Stell Dich mal einen Monat lang jeden Morgen vor den Badezimmerspiegel und lächle Dich an fünf Minuten lang per Eieruhr getimed. 


Und natürlich ändern sich nach "Aktionen" Glaubenssätze ...  Nach dem ersten Sex ist der Glaubenssatz "ich werde nie Sex haben"  hinfällig. 
 

bearbeitet von C_h_o_p_i_n

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