Das schlechte Gewissen ?

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Servus Leute,

habe mich vom stillen Mitleser nun dazu durch gerungen mich zu registrieren und Sende Grüße an die Community in dieser aus Einsen und Nullen bestehenden Welt :).

Ich habe mich in letzter Zeit, öfter mal mit der Persönlichkeitsentwicklung auseinandergesetzt.  Und komme bei einem Thema einfach auf keinen Nenner, entweder ist es totaler Schwachsinn über was ich mir Gedanken mache, oder ich finde hier einige anregende Gedanken die mir helfen können. 

Gehen wir's an...:

Ich Studiere seit diesem Jahr  an einer Hochschule, nachdem ich einen längeren Umweg von der Hauptschule, über Ausbildung, bis zum jetzigen Zeitpunkt gegangen bin. Doch seit dem ich studiere ist etwas anders. Das Studium verlangt mir doch gut was ab, es vergeht eigentlich kein Tag an dem ich nicht lernen muss, oder die Sachen aus der Vorlesung aufarbeiten muss. Aber das ist nicht das Problem, klingt blöd, aber ich mache es gerne, da ich glaube das ich es schaffen kann und es aus meiner inneren Überzeugung erreichen möchte, glaube sowas nennt man hier Glaubenssätze, oder sowas in der Art. Mein Leben läuft eigentlich Wunderbar, doch hapert es manchmal im meinem Gedankenpalast daran das ich eine Art schlechtes Gewissen aufweise. Neben meinem Studium treibe ich auch noch gerne Sport ich spiele Handball und bin ein Leidenschaftlicher Jogger. Habe einen ausgereiften Freundeskreis und tolle Kontakte, eine mehr oder weniger süße Freundin und eigentlich könnte es gar nicht besser laufen. Doch nochmal zum Punkt mit dem schlechten Gewissen, ich habe Angst das alles irgendwann außer Kontrolle gerät, allein wenn ich einem guten Freund absage das ich keine Zeit habe, weil ich heute lernen muss, oder an dem Tag zeit für die Freundin aufbringe, habe ich immer das Gefühl ihm was Schuldig zu sein oder sowas in der Richtung, Schwer zu erklären. Durch meine Aktivitäten läppert sich natürlich die Zeit und Ansich habe ich das Gefühl das ich bei allem die genau richtige Menge an Zeit investiere. Generell Frage ich mich dadurch einfach woher dann dieses schlechte Gefühl kommt? Oder ob es normal ist, vor allem mein bester Kumpel ist da manchmal etwas schwierig, er ist so ein Typ der nie alleine sein kann muss quasi immer "on tour" sein, und ich bin auch einfach mal gerne für mich und er reagiert dann manchmal schon etwas merkwürdig wenn ich absage, wie soll ich mit sowas umgehen? Obwohl ich mich wirklich bemühe mit ihm regelmäßig was zu Unternehmen weil ich das auch von Herzen gern mache. Hat das was mit Selbstbewusstsein zu tun? Ist es Schlimm sich solche Prioritäten zu setzen? Weil der Erfolg alleine macht auch nicht Glücklich. Wider rum denke ich mir das haben doch tausende vor mir auch geschafft das alles zu "Handeln". Oder brauche ich mich nicht  schlecht dabei zu Fühlen wenn ich meinen eigenen Weg gehe und dadurch den ein oder anderen mal Vernachlässige, es ist dann auch noch nie so gewesen das Leute zu mir blöd wurden, sobald man sich dann sah war auch alles in Ordnung. Z.B. ein Kumpel von mir ist derzeit in Barcelona, aber er ist einer dieser Freunde mit denen man sich trifft und man versteht sich so, als wäre es gestern gewesen, wo man sich zuletzt gesehen hat. 

Ich glaube das war's jetzt erst mal, wenn mir noch was einfällt dann schreibe ich es noch dazu. 

 

Liebe Grüße 

 

Rikuu :*

bearbeitet von Rikuu
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vor 2 Stunden, Rikuu schrieb:

Hat das was mit Selbstbewusstsein zu tun?

Ja.

vor 2 Stunden, Rikuu schrieb:

Ist es Schlimm sich solche Prioritäten zu setzen?

Nein. Grundsätzlich nicht.

 

Servus,

Ich kann das gut nachvollziehen. Du hast dir dein jetziges Studium hart erarbeitet, da kommt die Motivation das Ding ordentlich geschaukelt zu bekommen von allein. Ich denke du liegst da schon richtig dass du einiges an Arbeit rein investierst, schließlich weißt du selbst ja am besten wo du im Studium gerade stehst und ob du lerntechnisch noch aufs Gas drücken musst oder nicht. Das kommt ja alles nicht von ungefähr.

Du willst halt anderen mehr oder weniger gefallen, was bei dem engeren Freundeskreis und der Beziehung auch ziemlich normal ist, halt bis zu einem gewissen Grad. Und da denke ich schießt du übers Ziel hinaus. Du solltest nicht dem Trugschluß erliegen dass du deinen Freunden oder deiner Beziehung etwas schuldig bist nur weil sie dich mögen. Mit diesem Mindset wirst du dich ein Leben lang fragen was du zu tun hast um anderen zu gefallen. Fremdbestimmtes Leben und so, bzw. eigentlich nicht wirklich Fremdbestimmt denn die Entscheidung triffst ja trotzdem du, nur orientierst du dich in der Entscheidungsfindung an dem, von dem du denkst es tun zu müssen um Sympathie, Liebe etc. zu bekommen. Also ich mache xy und werde dafür geliebt.

Natürlich lässt man sich bei seinen Entscheidungen, Verhalten etc. von Freunden, Familie, Partnern etc. beeinflußen. Immerhin sind uns diese Menschen wichtig und es ist ok bis zu einem bestimmten Grad. Aber man sollte sich nie komplett an anderen ausrichten.

Du merkst gerade dass du diesen Grad überschritten hast, daher das Unwohlsein. Einerseits willst du für dein erkämpftes Studium büffeln denn sonst isses wasted Time wenn du es verbockst, andererseits willst du es den Menschen recht machen welche dir nahestehen. Beides geht halt nicht. Zumindest nicht Gleichzeitig. Zielkonflikt.

Es ist ok mal abzusagen wenn du stattdessen lernen musst. Es ist ok zu sich und seinen Gefühlen zu stehen. Vorallem kann man das auch alles in nem ruhigen Ton erklären weshalb du im Moment nicht kannst. Menschen denen du wichtig bist werden das verstehen.

Ausserdem kannst du auch Alternativtermine nennen wenn du Absagen musst. Alternativtermine, da gabs doch was im PU, nur diesmal umgekehrt ;-) Dadurch fühlt sich der andere Wertgeschätzt. "Du heute kann ich nicht, ich muss noch lernen. Häng da ziemlich hinterher und mir ist das echt wichtig dass ich das nicht versaue. Aber wie siehts denn am Sonntag um 15:00 Uhr bei dir aus" usw... Ich denke du verstehst was ich meine. Die Art der Kommunikation macht da viel aus.

Und jetzt kommt das wichtigste und härteste: Zu sich stehen wenn Gegenwind von geliebten Menschen kommt.

Kleines Beispiel: In meinen anfangs 20gern hatte ich eine Freundin. Bildhübsch, geiler Humor und rießen Hupen. Ich hatte ein ausgefülltes Leben, nen großen SC, viele Hobbies. Hab nebenher aufgelegt, hab angefangen Gitarre zu spielen, mich mit Kumpels verabredet. Alles super. Irgendwann fing sie an (aus welchen Gründen auch immer) deswegen Stress zu machen. Wir haben zusammen gewohnt, haben uns jeden Tag gesehen und viel unternommen. Dennoch war es urplötzlich ein Problem wenn ich für 2 Stunden Gitarre üben wollte, wenn ich mal nen Gig hatte zum auflegen oder wenn ich Kumpels treffen wollte. War jetzt nicht so dass sie ständig vernachlässt wurde, eher so dass ich halt auch mal n paar Stunden für mich wollte. Irgendwann waren wir soweit dass absolut alles was mir Spass machte, von ihrer Seite aufs ärgste bekämpft und torpediert wurde. Dennoch liebte ich sie, so ein Gefühl geht ja nicht von heut auf morgen weg. Irgendwann kam aber der Punkt an dem ich mich fragen musste Sie oder ich. Ich hab sie abgeschossen. Hab ich nicht gern gemacht aber ich musste das tun um meiner selbst willen. War hart. Aber es gab keine Alternative. Hätte ich die Beziehung mit ihr aufrecht erhalten hätte ich irgendwann kein Leben mehr gehabt. Hab ichs bereut? Nein. Ich hab mittlerweile nebenher mein eigenes DJ Gewerbe das gut läuft, hab in mehreren Bands Gitarre gespielt, Live Auftritte gehabt und hab immernoch meine Kumpels mit denen ich was starten kann. Wäre alles mit ihr nicht drin gewesen. 

Fazit: Menschen denen du wichtig bist werden deine Situation und deine Entscheidung verstehen, respektieren und im Idealfall unterstützen. Kommunikation ist hier wichtig damit sich der andere Fälschlicherweise nicht zurückgewiesen fühlt. Wenn du einfach 5 x absagst ohne Begründung und da nur n "Nö, keine Zeit" hinrotzt wird sich der andere eher nicht so toll fühlen. Wenn du es aber sachlich erklären kannst und dem anderen deine Sicht der Dinge aufzeigst, so dass er es versteht, dann sollte es keine Probleme geben - wenn es richtige Freunde sind.

Siehe das Beispiel meiner Ex. Ich hatte sie echt gern, musste aber irgendwann erkennen dass ihre Motive nicht zu unserem oder meinem Wohl waren sondern ausschließlich nur ihrem Willen und Wohl galten. Manchmal muss man auch Menschen aussortieren die einem nahe stehen oder standen, dafür kommen aber irgendwann wieder andere hinzu. Schön is das nicht aber manchmal einfach notwendig.

Daher stehe zu dir und deiner Meinung und rede dir nicht selbst ein es anderen immer recht machen zu müssen. Wenns Gute sind dann schnallen sie´s.

"Zu sich stehen" ist übrigens ein Selbstwertthema um wieder am Anfang anzuknüpfen :) Ist auch eine gute Übung um den Selbstwert zu fördern. Zu sich stehen, seine Meinung vertreten usw.

Viel Erfolg, hau rein!

 

 

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vor 18 Stunden, Doc Dingo schrieb:

 

Zitat

"Also ich mach xy und werde dafür geliebt"

hast du einen guten Rat welche Denkweise man sich aneignen sollte um gerade diesen Gedanken zu vernichten. Oder einen Beitrag im Forum der sich damit beschäftigt? 

Zitat

 

Natürlich lässt man sich bei seinen Entscheidungen, Verhalten etc. von Freunden, Familie, Partnern etc. beeinflußen. Immerhin sind uns diese Menschen wichtig und es ist ok bis zu einem bestimmten Grad. Aber man sollte sich nie komplett an anderen ausrichten.

Du merkst gerade dass du diesen Grad überschritten hast, daher das Unwohlsein. Einerseits willst du für dein erkämpftes Studium büffeln denn sonst isses wasted Time wenn du es verbockst, andererseits willst du es den Menschen recht machen welche dir nahestehen. Beides geht halt nicht. Zumindest nicht Gleichzeitig. Zielkonflikt.

 

Das trifft bei mir ziemlich zu, schön auf den Punkt getroffen Danke. 

Zitat

Ausserdem kannst du auch Alternativtermine nennen wenn du Absagen musst. Alternativtermine, da gabs doch was im PU, nur diesmal umgekehrt ;-) Dadurch fühlt sich der andere Wertgeschätzt. "Du heute kann ich nicht, ich muss noch lernen. Häng da ziemlich hinterher und mir ist das echt wichtig dass ich das nicht versaue. Aber wie siehts denn am Sonntag um 15:00 Uhr bei dir aus" usw... Ich denke du verstehst was ich meine. Die Art der Kommunikation macht da viel aus.

Simpel, aber vorher nie in betracht bezogen, muss ich mir von nun an angewöhnen das ist genial. 

Zitat

 

Und jetzt kommt das wichtigste und härteste: Zu sich stehen wenn Gegenwind von geliebten Menschen kommt.

Kleines Beispiel: In meinen anfangs 20gern hatte ich eine Freundin. Bildhübsch, geiler Humor und rießen Hupen. Ich hatte ein ausgefülltes Leben, nen großen SC, viele Hobbies. Hab nebenher aufgelegt, hab angefangen Gitarre zu spielen, mich mit Kumpels verabredet. Alles super. Irgendwann fing sie an (aus welchen Gründen auch immer) deswegen Stress zu machen. Wir haben zusammen gewohnt, haben uns jeden Tag gesehen und viel unternommen. Dennoch war es urplötzlich ein Problem wenn ich für 2 Stunden Gitarre üben wollte, wenn ich mal nen Gig hatte zum auflegen oder wenn ich Kumpels treffen wollte. War jetzt nicht so dass sie ständig vernachlässt wurde, eher so dass ich halt auch mal n paar Stunden für mich wollte. Irgendwann waren wir soweit dass absolut alles was mir Spass machte, von ihrer Seite aufs ärgste bekämpft und torpediert wurde. Dennoch liebte ich sie, so ein Gefühl geht ja nicht von heut auf morgen weg. Irgendwann kam aber der Punkt an dem ich mich fragen musste Sie oder ich. Ich hab sie abgeschossen. Hab ich nicht gern gemacht aber ich musste das tun um meiner selbst willen. War hart. Aber es gab keine Alternative. Hätte ich die Beziehung mit ihr aufrecht erhalten hätte ich irgendwann kein Leben mehr gehabt. Hab ichs bereut? Nein. Ich hab mittlerweile nebenher mein eigenes DJ Gewerbe das gut läuft, hab in mehreren Bands Gitarre gespielt, Live Auftritte gehabt und hab immernoch meine Kumpels mit denen ich was starten kann. Wäre alles mit ihr nicht drin gewesen. 

 

Danke das du diese Erfahrung mit mir geteilt hast. Gibt mir gut zum Nachdenken.

Zitat

Fazit: Menschen denen du wichtig bist werden deine Situation und deine Entscheidung verstehen, respektieren und im Idealfall unterstützen. Kommunikation ist hier wichtig damit sich der andere Fälschlicherweise nicht zurückgewiesen fühlt. Wenn du einfach 5 x absagst ohne Begründung und da nur n "Nö, keine Zeit" hinrotzt wird sich der andere eher nicht so toll fühlen. Wenn du es aber sachlich erklären kannst und dem anderen deine Sicht der Dinge aufzeigst, so dass er es versteht, dann sollte es keine Probleme geben - wenn es richtige Freunde sind.

Gibt es Beiträge oder Bücher die sich damit beschäftigen? Oder sollte ich da einfach im inner Game topic, weiter durchstöbern und das kommt dann mit der Zeit von alleine. 

Danke für deinen tollen Beitrag, werde mich damit befassen und mich versuchen in den Bereichen weiterzuentwickeln.  Habe mal mit den Beiträgen aus der Schatztruhe "Die Mindsets eines Verführers" gefallen mir da sehr gut, weil man muss es ja nicht auf Frauen beziehen, ich denk für das Selbstbewusstsein denn Selbstwert ist es gut sich wichtige Glaubenssätze zu erschaffen und mal seine Werte kennen zulernen. Bin aber lange noch nicht fertig das wird noch ein gutes Stück, Weg. Dennoch lieben Dank!

Grüße Rikuu =)

 

vor 18 Stunden, Doc Dingo schrieb:

 

 

 

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vor 8 Stunden, Rikuu schrieb:

Gibt es Beiträge oder Bücher die sich damit beschäftigen?

Tonnenweise. Die Sechs Säulen des Selbstwertgefühls von Nathaniel Branden ist quasi die Bibel des Selbstwertgefühls. Darin wird sehr gut erläutert was den Selbstwert alles beeinflusst.

Du kannst fürs erste mal folgendes Versuchen: Anstatt anderen zu sagen was sie hören wollen, sagst du das was du wirklich denkst. Du versuchst immer absolut ehrlich zu sein.

Das kann manchmal ne krasse Überwindung sein wenn man weiß dass das, was man sagen will, evtl. Eine kontroverse Diskussion nach sich ziehen wird. Is aber ne geile Übung weil man dadurch lernt zu sich und seiner Meinung zu stehen. Das heißt natürlich nicht dass du niemals von dieser Meinung abrücken darfst. Klar darfst du wenn dir ne andere Sichtweise irgendwann besser gefällt. Es geht nur darum ehrlich zu sich und seiner Umwelt zu sein. Stärkt den Selbstwert, fühlt sich irgendwann brutal befreiend an und man wird automatisch geradliniger.

Man macht sich das Leben oft zu leicht durch kleine Notlügen welche nicht der eigenen Meinung entsprechen. Is zwar der Weg mit dem geringsten Widerstand, aber man untergräbt auch unbewusst seinen Selbstwert.

Sei aber dennoch empathisch während du zu deiner Meinung stehst. Wenn sie jemand nicht teilt oder versteht, kann man ihm das auch auf eine einfühlende Art erklären. Das soll keine "Vogel friss oder stirb" Haltung werden.

Probiers einfach mal für zwei Wochen aus und guck was passiert.

bearbeitet von Doc Dingo
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Ich bedanke mich herzlich für deine hilfreichen Ratschläge! Und bin mal gespannt was als Ergebnis rauskommt, werde mich damit auf jeden Fall die nächsten Wochen auseinandersetzen. Bin guter Dinge :)

 

 

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