Die Sechs Säulen des Selbstwertgefühls Arbeitsgruppe

156 Beiträge in diesem Thema

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Gast El Rapero

Sehr gute Idee!!! Hätte man eigentlich viel früher machen müssen, auf die Idee gekommen wäre ich aber nicht ^^

Also ich hätte direkt eine Frage:
Wie seid ihr mit dem Kapitel über Selbstakzeptanz umgegangen`? Habt Ihr irgendwo gute Beiträge/Übungen dazu gefunden?
Ich muss sagen, mich hat das Kapitel mit am Meisten beeindruckt, weil ich darin mit am Meisten Probleme hatte. Wie Branden schon sagt, ist es aber der Grundstein für die Entwicklung eines gesundes Selbstbewusstseins und ich kann das aus eigener Erfahrung zu 100% unterstreichen.

Die Satzergänzungen aus dem Buch waren da schon ein guter Schritt, aber bis heute ertappe ich mich immer wieder, dass Es noch nicht ganz in meinem Bewusstsein angekommen ist.

Nach wie vor merke ich nämlich immer wieder, wie Ich mit bestimmten Umständen und Teilen meiner Persönlichkeit am hadern bin. Der Weg, es zu erkennen und sich dann zu sagen, dass man Es akzeptieren kann, hat zwar bei einigen Dingen funktioniert, weil Es wirklch wie ein "klick"-Erlebniss im Kopf war. Bei anderen, meist größeren Problemen mit der Akzeptanz seiner Selbst, funktioniert das leider nicht soo gut und so leg ich mir wieder mal selbst Steine in den WEg.

 

Falls jemand da also gute Tipps und Hinweise hat, wäre ich sehr dankbar !

Und danke für den Thread Dingo! Wirklich gute Idee

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Hi, Doc,

danke für den Thread.

Ich bin gerade dabei, das Buch zum ersten Mal zu lesen und melde mich mal kurz auf diesem Wege, um über Antworten auf Laufenden gehalten zu werden, da ich es bislang nicht vermocht habe, in der mobilen Version des Forums den Button zu finden, mit dem ich einen Thread abonnieren kann, ohne vorher mindestens einmal zu posten ...

Gruss

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Gast El Rapero

 

Also an sich erst mal Hut ab für den Beitrag!!! Vieles wusste ich schon, dennoch waren da 3-4 goldene Kleinigkeiten drin, die mich weiterbringen ;)

Am 2.12.2017 um 19:54 , Doc Dingo schrieb:

Hast du hierfür ein Beispiel?

Jo, schon. Branden hat zum Beispiel die Übung mit dem Spiegel vorgestellt. Es gibt ja auch einen Haufen ähnlicher Übungen. Seit Ich das Buch kenne hat sich in Sachen Selbstakzeptanz auch viel bei Mir getan. Wenn man das mit meinem Mindstate vor 4 Jahren vergleicht, liegen da schon Welten zwischen, denn da war ich von Selbstakzeptanz noch weeeeeeeeiiiiiit entfernt. Momentan laufe ich immer weiter drauf zu und kann vieles an Mir akzeptieren.

Was ich mit Steine in den Weg legen meine, sind jedoch meine Handlungen. Ich weiß nicht warum ( wobei ich gewisse Vermutungen habe, welche sich ohne einen Therapeuten oder Außenstehenden kaum klären lassen werden ), aber ich lege Mir wirklich ständig durch dämliche Handlungen und Entscheidungen Steine in den weg, verbaue mir große Chancen, für die ich vorher teilweise hart gearbeitet habe. Genau dieses Muster zieht sich durch mein gesamtes Leben. Es war wirklich schon immer so, soweit ich zurückdenken kann.

Ich versuch mal, 1-2 konkrete Beispiele aus meinem Kopf zu ziehen:

1. Mein Berufsleben. Oh Mann, wo fang ich da an? Ich versuchs kurz zu halten:

Also. Nach der Schule bin ich zunächst in den Freiwilligendienst in einem Altenheim gegangen, war zwar nicht das gelbe vom Ei, aber ganz in Ordnung und hat auch Spaß gemacht.

Ich hatte immer im Kopf: Danach mach ich eine Ausbildung. Ich wollte zwar schon immer studieren, aber wollte erstmal endlich Geld haben, weil ich sogesehen mein ganzes Leben lang ziemlich arm war und mir nie was gönnen oder leisten konnte, was ich gerne hätte. Schon simple Städtereisen nach Hamburg oder Heidelberg waren für mich im BFD ein Segen, weil Mir das vorher einfach nicht möglich war. Es war wie ein Befreiungsschlag.

Andererseits hatte ich immer mein Hobby, die Musik. Ohne jetzt überheblich klingen zu wollen, habe ich eine Menge Talent und Fähigkeiten, ich würde mich ungelogen zu den Besten in ganz Deutschland zählen, ob unbekannt oder bekannt, underground oder mainstream ( wobei böse Zungen ja behaupten, dass man für Rap kein Talent braucht und es keine richtige Musik ist ^^ ). Ich wusste, dass ich irgendwann mal vllt bekannt dafür sein werde ( wenn auch nur lokal, je nachdem wies läuft ), dass ich vllt sogar bischen Geld damit verdiene ( oder vllt auch mehr als bischen. ). Darum wärs mir letzlich aber nicht gegangen, ich habe einfach unendlcih viel Liebe für die Musik und würde auch schreiben, rappen und produzieren, wenn ich die einzige Menschenseele auf der Welt wär. Mir macht das Auftreten und das Musizieren an sich einfach die größte Freude überhaupt, gerade Auftritte beflügeln mich, oder wenn ich mal wieder eine Strophe geschrieben hab, die besser war als die 100 davor. Es ist für mich einfach eine Form des Ausdrucks und Auslebens meiner Selbst, die ich sonst nicht im Leben erreiche.


Schusselig wie ich bin, hab ich mich jedoch zu spät um die Bewerbungen gekümmert und keinen Platz mehr in einem Betrieb bekommen, hatte also ein Jahr "Leerlauf". Naiv wie ich war, dachte Ich, dass Talent Alles ist, was ich als Musiker brauch und dann werd ich schon irgendwie erfolgreich damit, bzw. Leute hören sich meine Musik an.

Dann sind ein Paar sehr Miese Sachen passiert und statt einer Ausbildung habe ich ein Studium begonnen, praktisch aus einer Kurzschlussreaktion heraus. Ich weiß heute wirklich nicht mehr, was mich da gerieten hat, auf eine Ausbildung zu verzichten und erst zu studieren. Erst hinterher hab ich gemerkt, was für ein Fehler das war, da ich nun immernoch kein Geld hatte, um in Musik zu investieren, geschweige denn endlcih meine ersten Tracks aufzunehmen ( obwohl ich praktisch schon hunderte Songs als Beat und Text fertig hab, aber ich konnte noch keinen einzigen recorden ). Ich hab eben nie Geld für Studiozeit, Equipment etc.  Selbiges gilt für Reisen ( meine 2. Leidenschaft ) oder allgemein einfach Aktivitäten mit guten Freunden. Wenn die in den Urlaub mit den Jungs fahren, bin ich immer zu Hause, weil ich jedes Jahr aufs Neue kein Geld hab.

Was Mir auch erst später einfiel, war, dass ich auf diese Weise erstmal dazu verdammt bin, bei den Eltern wohnen zu bleiben. Erst da ist mir klar geworden, wie wichtig mir diese Unabhängigkeit gewesen wäre und wie gerne ich in einer eigenen Wohnung leben würde, um jederzeit machen zu können, was ich muss oder will, um voranzukommen. Zu Hause hab ich mich, aus diversen Gründen, schon immer sehr ausgebremst gefühlt und konnt selten das machen, was ich gerade will.

Heute sehe ich die Entscheidung damals wie einen Scheideweg: Mit der Ausbildung, oder besser gesagt mit genügend finanziellen Mitteln, hätte ich mir direkt meine Unabhängigkeit geholt, hätte Geld für Hobbies, Reisen, Aktivitäten mit Freunden etc. und ich bin der festen Überzeugen, dass Alles dann deutlich positiver gelaufen wäre, als Es jetzt ist. Denn der Weg, den ich genommen hab, hat extrem negative Formen angenommen und mich teilweise wirklich kaputt gemacht.

Jetzt "trauere" ich der Fehlentscheidung hinterher , wobei die Trauerzeit vorbei ist. Heute wurmt es mich einfach ungemein. Ich kann zwischendurch nicht aufhören zu denken: Überleg mal, wo ich jetzt wäre, wenn ich die Ausbildung begonnen hätte.... In Jedem Szenario, dass ich mir ausmale, sieht mein Leben viel besser aus als mein Jetziges. Selbst ich nur die Hälfte davon, was ich mir in meiner Vorstellung mit Ausbildung ausgemalt habe, erreicht hätte, wäre ich 10 Schritte weiter als heute, und vor allem sowohl gesünder als auch zufriedener mit mir Selbst.

Das Einzige Szenario, das schlechter wäre, ist, wenn ich auf dem Weg zur Arbeit in einem Unfall geraten und nun Querschnittsgelähmt oder tot wär. Wirklich Alles Andere wäre besser als meine jetzige Situation.

Nach vielen Tränen, viel Wut, viel Ratlosigkeit hab ich mich, wie immer, in mich gekehrt und musst erstmal "darauf klar kommen". Das war die Zeit, wo ich auch anfing, mich mehr mit Literatur wie den 6 Säulen zu beschäftigen, weil Ich endlich aus diesem destruktiven Handeln und Denken rauswollte. Dass ich unsicher bin und kein gutes Selbstwertgefühl habe, war mir schon seit meiner Pubertät klar. An Lösungen habe ich trotzdem nicht gearbeitet, weil ich auch nicht wusste, wie, und keinen hatte, der mir da geholfen hat.

 

Auch wenn ich viele Faktoren kenne, die zu solchen ( teils großen ) Fehlentscheidungen geführt haben, fällt Es mir unendlich schwer, Es zu akzeptieren und einfach weiterzumachen. Früher habe ich mich sehr viel in diesen "Hätte ich dies, wäre das" oder "Wäre dies so, hätte ich dies und das" Gedankenmustern verstrickt. Erst später hab ich gelernt, diese abzubauen und wie Sie mich ständig ausbremsen und runterziehen.

Bei solchen Riesen Fehlentscheidungen lässt mich das aber nicht los. Es ist nicht so, dass ich jetzt ständig daran denke oder mit dem "Hätte" Mindset anfange, aber jeden verdammten Tag denk ich mind. 1 mal darüber nach, wie mein Leben aussehen würde, wenn, und wie mien Leben jetzt aussieht. Dann zieht es mich wieder extrem runter, macht mich traurig, depri, was auch immer. ICh habe wirklich oft drüber nachgedacht und schon viele Gründe und Faktoren gefunden, die dazu führten. Allen voran die Art, wie ich denke, da hier der Ursprung für Alle Entscheidungen liegt. Klingt ja auch logisch ^^ Ich habe auf jeden Fall früh gemerkt, dass ich irgendwie "falsch" denke und deswegen ständig in doofe Situationen komme und bin nicht Verschwörungstheorien-mäßig dran gegangen, wie Es viele Leute aus meinem Umfeld tuen ( "Nur wegen dem ist mir das passiert" "Nur wegen den Steuern habe ich kein Geld" etc. ). Ich wusste tief im Inneren schon immer, dass ich der Dreh und Angelpunkt für meinen Erfolg und meine Zufriedenheit bin ( oder eben das Gegenteil ).

Ich versuche immer wieder, nachzuvollziehen, warum ich so gehandelt habe. Manchmal denk ich mir "warst du wirklich so dumm?", manchmal fallen Mir aber auch tausend Gründe und Faktoren ein. Welcher letzlich der Hauptantrieb war und was wie viel Anteil an dem Misserfolg hatte, kann ich letzlich nicht genau sagen, dafür gabs zu viele Faktoren. Aber natürlich kristallisieren sich gewisse Hauptfaktoren raus. Selbst wenn ich zu einem Abschluss komme, wo ich denk " Genau das war es!! Ich finde es zwar nicht gut, aber ich kanns wenigstens verstehen, warum ich so gehandelt habe" und denke, ich habe das Thema durch, kommt es ein paar Tage, oder vllt auch mal ne Woche, später wieder in meinen Kopf und ich denke Mir "Das kann doch nicht wirklich alles sein, um so eine Fehlentscheidung getroffen zu haben!". So dreht sich der Teufelskreis von vorne, ich bremse mich in der Gegenwart aus und lasse mich von dem Gedanken an eine Vergangenheit, die ich eh nicht ändern kann, runterziehen.

Mit Brandens Buch hat sich für mich viel in meinem Kopf und meinem Mindstate getan. Ich habe z.B. erkannt, dass Es für Mich vllt gar nicht mal darum geht, die Gründe so genau zu ergründen, zumal Ich es eh nie genau sagen kann, sondern dass ich es einfach akzeptieren muss, um damit abzuschließen. Genau das gelingt Mir aber nicht. Wenn ich glaube, es verstanden und akzeptiert zu haben, geht es irgendwann wieder von vorne los. Ich kann es einfach nicht loslassen, Ich weiß nciht wie.

Man kann Es sich vllt wie bei einer Oneitis vorstellen, wo einem rational bewusst ist, wie unnötig, destruktiv, irreführend Es ist aber man trotzdem nciht aufhören kann, an die Frau zu denken ( oder sie zu vögeln ). So ist es bei mir mit solchen Fehlentscheidungen. Ich kann es einfach nicht überwinden, einen cut machen und mich voll der Gegenwart und Zukunft widmen.

Und mit solchen Gedankengängen ( und anderen ) bremse ich mich dann weiter in der Gegenwart aus,  da es mich immer runterzieht oder all meine mentalen Ressourcen belegt.

 

Im Grunde reicht dieses Thema, für Mich, weit über Selbstakzeptanz hinaus. Ich will ja nicht nur akzeptieren, dass es so ist, wie es ist, sondern vor allem meine destruktiven Handlungsweisen abbauen und positive aufbauen. Das fällt Mir aber fast noch schwerer als mit meiner Vergangenheit abzuschließen und gewisse Dinge zu akzeptieren.

 

 

 

Wie gesagt, mittlerweile ist es viel besser geworden, so allgemein im Alltag. Aber gewisse Dinge reißen mich komplett raus.

Um mal ein 2. , banaleres und kurzes Beispiel zu geben: Vor 4-5 Jahren war ich so Einer, der praktisch ständig Probleme mit Akzeptanz hatte. Das ist mir erst heute klar, früher konnte ich das nciht ansatzweise definieren oder verstehen.

Nehmen WIr mal an Es ist 2012,13 oder 14 und ich treffe mich mit einem Freund. Ich will meinen Lappi mitnehmen um paar Filme zu gucken. Ic vergess den Lappi und bin bei meinem Freund, Er findets erst schade und bleibt aber cool, nach dem Motto "machen wir halt spannendere Sachen als Filme gucken ". Ich verstrick mich aber darin, dass Es scheiße ist, der Abend wäre viel besser, wenn Er nach Plan, mit dem Lappi, gelaufen wär. Auf diese Weise hab ich mich ausgebremst, war wie geistig abwesend. Obwohl ich immernoch den besten Abend meines Lebens haben könnte, wenn ich mich nur drauf einlasse, habe ich mir lieber vorgehalten, dass der Abend gelaufen ist, obwohl Er erst dadurch nicht gut läuft, dass ich mich eben in diese negativen Gedanken verstricke. An fehlenden Filmen lag es nicht, auch wenn ich mir damals sicher war, dass der Abend deswegen kein gutes Ende nimmt. Heute weiß ich, dass ich mich erst dadurch, dass ich mich in diese Gedankenmuster begebe, nicht gut drauf war, nicht in Stimmung kam, keine gute Laune hatte, nicht redseelig und sehr introvertiert war etc.

Ich glaube heute auch, dass ich mich so in meiner Komfortzone gehalten habe. Z.B. bei meinen ersten Dates damals hab ich mich so auch immer selbst ins Aus geschossen. Heute glaube ich, dass ich einfach soo unsicher war, dass ich Angst  hatte, einen falcshen Move zu machen und dann lieber nichts versucht habe ( auch so ein typisches Problem von Mir ^^ ).

 

Genauer krieg ich Es gerade nicht auf den Punkt, aber das mal so als Einblick in meine Welt. Dieses verstricken in solchen negativen Gedanken für so banale Dinge wie einen Laptop habe ich mittlerweile gut im Griff,  manchmal verfolgt Es mich dennoch. Im Grunde bricht sich all das auf die AKzeptanz für mich, die Gegenwart, anderen Menschen etc. herunter.

Ein Freund von Mir z.B. ist das komplette Gegenteil: Er lebt IMMER im Hier und Jetzt, so extrem, dass Er manchmal ähnlich dämliche Entscheidungen fällt, weil Er überhaupt nicht an die zukunft denkt.Also wirklich gar nicht. Dafür ist Er aber eben immer im Moment, 100% konzentriert und meist auch glücklich damit, weil Er die Dinge so akzeptiert, wie Sie sind und Sie von diesem Mindstate aus sogar noch besser machen kann. Als Er sich seinen kleinen Finger brach, hat Er , statt zum Arzt zu gehen, einfach einen Eisstil und Verband als Schiene genutzt. Empfehlen würde ich das aus medizinischen Gründen nciht, aber das mal so als Unterschied, was Akzeptanz ausmachen kann. Ich hätte mir,zumindest vor paar Jahren, dann wieder gedacht "Hätte ihc dies, wäre mein Finger noch heile. Jetzt kann ich kein Basketball mehr spielen etc...:" und dann fallen Mir wieder tausend negative Gedanken ein, die meinen Kopf verseuchen.

 

Mittlerweile hab ich viel über mich gelernt und herausgefunden, aber ich schaffe es trotzdem nciht, positive Handlungsweisen dauerhaft zu etablieren, während sich die negativen wie automatisch immer wieder einschleusen. Ist irgendwo ja auch klar, wenn man über Jahre sehr stark so gedacht hat und jetzt "umdenken" möchte. Manchmal komm ich mir vor, als wär ich selbst mein größter Feind und als ob ich gegen, statt für mich, arbeiten müsste.

 

Ich könnt noch viel mehr zu dem Thema und aus meinem Leben schreiben, aber langsam wird der Beitrag ellenlang, vorerst belass ich es also dabei  ;)
Vielen Dank fürs Lesen, an Jeden, der sich die Mühe macht.

 

 

 

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vor 1 Stunde, El Rapero schrieb:

Ein Freund von Mir z.B. ist das komplette Gegenteil: Er lebt IMMER im Hier und Jetzt, so extrem, dass Er manchmal ähnlich dämliche Entscheidungen fällt, weil Er überhaupt nicht an die zukunft denkt.Also wirklich gar nicht.

Wie ich vorher schon geschrieben habe. Es gibt immer zwei Seiten. Es gibt keine Seite die nur Vorteile hat, genausowenig wie es Seiten gibt die nur Nachteile haben. Polarität.

Wenn nun alles also zwei Seiten hat und nicht nur ausschließlich in gut oder schlecht unterteilt werden können (so wie du es momentan machst) dann bedeutet das, dass sogar etwas vermeintlich schlechtes durchaus positive Seiten haben kann.

Auch hierfür habe ich eine coole Übung. Im Moment verstrickst du dich in  negativen Gedankenmustern wie es hätte besser laufen können wenn du xy gemacht hättest. Grundsätzlich weißt du das nicht wirklich. Das sind lediglich Ideen aus deinem Kopf. Ob es wirklich so gekommen wäre, who knows. Kannste nicht wissen. Dein Kopf denkt aber es zu wissen, was Bullshit ist.

Die Übung hab ich irgendwann mal unbewusst von meiner Oma übernommen. Der Standartspruch meiner Oma war, wenn irgendwas kacke gelaufen ist "wer weiß für was es gut ist". Ich bin erst Jahre später draufgekommen was sie damit eigentlich meinte und das war pures Gold für mein Mindset. Anstatt dich darauf zu konzentrieren was alles kacke läuft weil du xy gemachst hast oder weil 0815 passiert ist, denkst du darüber nach was es für positive Seiten haben könnte. 

Z.b. bei deinem Studium. Wenn mal wieder der Gedanken kommt wie es besser hätte laufen können, überlegst du was die Vorteile deiner Entscheidung waren. z.b. Du hast nach abgeschlossenem Studium eine höhere Qualifikation und verdienst mehr Geld. Oder wenn du denn Läppi beim Besuch vom Kumpel zuhause liegen lässt. Für was könnte das gut sein? Wir können rausgehen und Mädels anquatschen. Wir trinken ein Bier und haben coole Gespräche usw.. Wenn dein Kopf dann sagt "Ja aber das sind ja nur Vermutungen, dass kann man ja gar nicht wissen." - Stimmt, aber davor waren es auch nur Vermutungen. Halt nur Negative. Bei dieser Variante ist man mit positiven Vermutungen beschäftigt und oft ergibt sich daraus dann auch ein Lösungsansatz.

Ich möchte dass du dich in Zukunft fragst für was es gut sein könnte dass dir xy passiert ist, dass du dich für xy entschieden hast usw..

Weil wenn du eh schon grübelst, dann kannst du das genausogut in eine positive Richtung lenken. Dein Kopf wird sich am Anfang wehren, aber das gibt sich mit der Zeit. Es dürfen auch ruhig abstrakte oder skurrile Gedanken dabei sein. Hauptsache das ist in deinem Kopf positiv besetzt. Und mit ein bisschen Hirnschmalz und Kreativität lässt sich überall was positives rausziehen. Probier´s aus!

 

Wenn du noch Fragen dazu hast, hau raus.

 

Achja, deine Gedankengänge kann man übrigens auch als Hirnfick bezeichnen. Gibts auch nen Thread für, mit weiteren Lösungsansätzen.

 

Und nicht vergessen, ab jetzt gilt    Wer weiß für was es gut ist     ;-)

 

Mach das mal und erzähl hier in ein - zwei Wochen was sich getan hat. Feedback ist gerne Willkommen.

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Hi zusammen,

erstmal Danke Doc! Der Thread ist ne super Idee.

@El Rapero:

Abgesehen von dem was Doc empfohlen hat, ist mir noch etwas aufgefallen: Du scheinst dein Ego zu schützen, indem du nicht ehrlich zu dir selbst bist. Das ist kein Vorwurf. Jeder macht das zu einem gewissen Grad. Aber es ist eine gute Idee, auch daran zu arbeiten.

Du sagst, dass du dich für einen der besten Rapper Deutschlands hälst. Das ist sehr unwahrscheinlich. Vielleicht stimmt es auch, das weiß ich ja nicht, aber ich gehe davon aus, dass du dir nicht eingestehen kannst, Mittelmaß zu sein. Du scheinst in einem Alles-oder-nichts-Denken gefangen zu sein, indem etwas nur schlecht oder gut sein kann und insbesondere gestehst du dir selbst dadurch nicht ein, einfach so zu sein wie du bist.

Gleichzeitig klingt dein Steine-in-den-Weg-legen danach, die Konfrontation mit der Realität zu vermeiden. Also als ob du Dinge sabotierst, die dein konstruiertes Selbstbild gefährden würden.

Du kritisierst dich stark selbst, aber vieles projizierst du in die Vergangenheit mit Kommentaren dazu, dass es jetzt ja schon besser geworden sei. Das ist in Ordnung für den Anfang, denn es ist einfacher so. Aber langfristig solltest du davon wegkommen. Du solltest deine Handlungen nicht verurteilen, sondern wertfrei sehen. Dann wird es dir auch eher gelingen, dir einzugestehen, dass das nicht nur ein Vergangenheits-Rapero war, sondern dass das du selbst bist.

Ich hätte noch eine Idee zur Selbstannahme, die Docs Übung erweitert: Jedesmal wenn du etwas tust, das dich ärgert oder wo du merkst, du legst dir irgendwelche Ausreden zurecht, um dein Verhalten zu rechtfertigen: Frag dich, wozu es gut sein könnte. Du hast in diesem Moment einen inneren Konflikt. Der erste Schritt ist, sich diesen Konflikt bewusst zu machen. Der nächste ist, sich selbst dafür nicht abzulehnen, sondern zu erforschen, wieso man das denn macht. Du wirst immer erkennen, dass ein Teil von dir das mit einer guten Absicht verbindet. Zum Beispiel, um unangenehme Situationen zu vermeiden. Das musst du akzeptieren und darfst es nicht verurteilen. Dann kannst du im nächsten Schritt überlegen, ob du das Verhalten für gerechtfertigt hälst, um das Ziel zu erreichen oder ob du lieber ein anderes Verhalten dafür installierst.

Im Umgang mit sich selbst gilt immer: Geh von guten Absichten aus. ;)

 

Zum Thema neue Verhaltensweisen einlernen gibt es bestimmt im NLP ne Menge, aber was ich erstaunlich effektiv fand, war das PAUSE-Prinzip. Das war allerdings speziell auf Frustessen bezogen: https://www.marathonfitness.de/frustessen-ueberwinden/

Viele Grüße

  David

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Gast El Rapero

Vielen Dank für die Antwort! Den Hirnfick Thread kenn ich bereits und auch der hat seinen Teil beigetragen, dass ihc mittlerweile viel abgeklärter bin.

Solche Sachen wie mit dem Lappi tangieren mich heut nicht mehr, also ich mache Mir keinen Kopf mehr um so Kleinigkeiten wie Damals, weil Ich jetzt wichtigere Dinge zu tuen und zu entscheiden habe. MIttlerweile komme ich auch viel besser aus Mir raus und kann mich schon deutlich besser auf die Gegenwart einlassen, als eben vor 4-5 Jahren.

Bei solch großen Fehltritten wie mit meiner Entscheidung gegen die Ausbildung z.B. hängt Es wie eine schwarze Wolke über meinem Kopf. Man könnte sagen: Je größer/wichtiger die Fehlentscheidung ( oder beschissene Situation ), desto eher komme ich wieder ins Grübeln und in dieses negative Mindset.

Mir ist mal aufgefallen: Wenn ich z.B. auf Reisen bin und Mir was extrem blödes passiert ( war mal mit einem Freund in Hamburg und hab dann, als Wir gerade ankamen, am Bankautomat gemerkt, dass ich die letzten 50 Euro, die ich besitze, schon im Portemonnaie hab ^^ ),  mach ich mir irgendwie wenig-keine negativen Gedanken darüber, dass jetzt der Urlaub versaut wär. Also heute sowieso nicht, aber früher wäre das eigentlich meine Standartreaktion gewesen.

Daher glaub ich auch, dass Es bei Mir mit Akzeptanz zu tuen hat. Reisen sehe ich immer wie ein Abenteuer und mit 50 Euro ein Wochenende in Hamburg rumzukriegen empfand ich dann eher als spannend oder lustige Aktion, als dass Es mir den Trip versaut hätte.

 

vor 21 Stunden, Doc Dingo schrieb:

Wie ich vorher schon geschrieben habe. Es gibt immer zwei Seiten. Es gibt keine Seite die nur Vorteile hat, genausowenig wie es Seiten gibt die nur Nachteile haben. Polarität.

Wenn nun alles also zwei Seiten hat und nicht nur ausschließlich in gut oder schlecht unterteilt werden können (so wie du es momentan machst) dann bedeutet das, dass sogar etwas vermeintlich schlechtes durchaus positive Seiten haben kann.

Da hast du 100% Recht. Im Grunde weiß ich Es auch ( und habs an eigenem Leib erfahren ) und dennoch geistert mein altes Mindset bei bestimmten Situationen immer hinter Mir her.

vor 21 Stunden, Doc Dingo schrieb:

 

Die Übung hab ich irgendwann mal unbewusst von meiner Oma übernommen. Der Standartspruch meiner Oma war, wenn irgendwas kacke gelaufen ist "wer weiß für was es gut ist". Ich bin erst Jahre später draufgekommen was sie damit eigentlich meinte und das war pures Gold für mein Mindset. Anstatt dich darauf zu konzentrieren was alles kacke läuft weil du xy gemachst hast oder weil 0815 passiert ist, denkst du darüber nach was es für positive Seiten haben könnte. 

Deine Oma ist sehr weise, Mann! Das werde ich mir mal zu Herzen nehmen und in meinen Kopf prügeln. Genau so eine Einstellung ist das Richtige für Mich. Statt grübeln und sich runterziehen positiv und fokussiert bleiben.

Ich finde den Spruch hammer ^^ Habe ich noch nie in dem Zusammenhang gehört, aber eigentlich ist es ne entspannte Einstellung. Und im Grunde ist es wahr: Auf Anhieb fallen mir mind 2 Situationen ein, in denen sich vermeintlich schlechte Entscheidungen als Aufbereiter für eine gute Sache herausgestellt haben.

vor 21 Stunden, Doc Dingo schrieb:

Weil wenn du eh schon grübelst, dann kannst du das genausogut in eine positive Richtung lenken. Dein Kopf wird sich am Anfang wehren, aber das gibt sich mit der Zeit. Es dürfen auch ruhig abstrakte oder skurrile Gedanken dabei sein. Hauptsache das ist in deinem Kopf positiv besetzt. Und mit ein bisschen Hirnschmalz und Kreativität lässt sich überall was positives rausziehen. Probier´s aus!

Das probier ich schon seit längerer Zeit, meinen Kopf immer mehr in positive und produktive Bahnen lenken. Das funktioniert oft auch ganz gut, manchmal eben aber auch gar nicht. Und wenns hart auf hart kommt, passiert was, was mich wieder total aus der Bahn wirft und meine "Arbeit" der letzten Wochen wieder um einige Meter zurückwirft. Dann verpuffen die positiven Gedanken leider wieder recht schnell.

Bis heute ist Es einer meiner Hauptanliegen in der Persönlichkeitsentwicklung, diese positiven Bahnen meiner Gedankengänge aufrechtzuerhalten.

vor 21 Stunden, Doc Dingo schrieb:

 

 

 

Und nicht vergessen, ab jetzt gilt    Wer weiß für was es gut ist     ;-)

 

Mach das mal und erzähl hier in ein - zwei Wochen was sich getan hat. Feedback ist gerne Willkommen.

Werde Ich gerne tuen!!! Vllt werde ich mir in der ersten Woche auch mal jeden Tag eine Seite in meinem Buch freiräumen und aufschreiben:

1.Was ist negatives passiert, oder was fühlt sich zumindest negativ genug an, um mich so extrem ins Grübeln zu bringen?

2.Hat es auhc Positive Seiten, bringt Es mir was für die Zukunft? Was könnte daraus resultieren? Kann ich es zu meinem Vorteil nutzen???

 

 

So oder in der Art. Ich berichte auf jeden Fall mal, was der Spruch deiner Oma so in meinem Mindstate anrichtet ;)

Vielen Dank für die Antwort!
MFG

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Gast El Rapero

Sehr guter Beitrag. Hab ich beim ersten Mal überlesen, sorry dafür.

 

Am 5.12.2017 um 08:06 , puadavid schrieb:

Hi zusammen,

erstmal Danke Doc! Der Thread ist ne super Idee.

@El Rapero:

Abgesehen von dem was Doc empfohlen hat, ist mir noch etwas aufgefallen: Du scheinst dein Ego zu schützen, indem du nicht ehrlich zu dir selbst bist. Das ist kein Vorwurf. Jeder macht das zu einem gewissen Grad. Aber es ist eine gute Idee, auch daran zu arbeiten.

Da wird bestimmt was dran sein. Im Grunde war ich aber noch nie so ehrlich zu Mir wie ich es heutzutage bin. Ich tue das praktisch schon seit 4-5 Monaten. Dass ich damit mein Ego schütze, ist mir nicht wirklich klar gewesen. Ist ein guter Hinweis, werde dem mal auf dem Grund gehen.

Wie gesagt, insgesamt bin ich aber so ehrlich zu Mir wie nie zuvor. Manchmal bereue ich das zwar, weil eben Sachen zum Vorschein kommen, die mir nicht passen, bzw. die ich nicht an mir kannte und mich manchmal schockieren, oder auch positiv überraschen.

Am 5.12.2017 um 08:06 , puadavid schrieb:

Du sagst, dass du dich für einen der besten Rapper Deutschlands hälst. Das ist sehr unwahrscheinlich. Vielleicht stimmt es auch, das weiß ich ja nicht, aber ich gehe davon aus, dass du dir nicht eingestehen kannst, Mittelmaß zu sein. Du scheinst in einem Alles-oder-nichts-Denken gefangen zu sein, indem etwas nur schlecht oder gut sein kann und insbesondere gestehst du dir selbst dadurch nicht ein, einfach so zu sein wie du bist.

Es ist aber so. Natürlich klingt das stumpf, ist mir auch durchaus bewusst. Wenn Jemand hier im Forum schreibt "Ich spiele so gut wie Dirk Nowitzki. In der NBA kann ich locker mithalten", wäre ich auch skeptisch. Das ist auch dein gutes Recht und völlig verständlich, ich würde Mir vermutlich die selbe Antwort schreiben. Vor allem weil Es auch immer etwas überheblich und somit unsympathisch klingt.

Ich wüsste auch nicht wie ich das jetzt beweisen soll, weil keine Tracks von mir existieren ( was ich glaub ich oben aber schon beschrieben habe. ). Außerdem ist es auhc Geschmacks und Definitionssache. Wenn Jemand z.B. auf Azzlack Style steht, wird Er meinen Rap als Bullshit abstempeln. Für Jemanden der Leute wie Dendemann, Samy Deluxe, die Beginner, Megaloh etc. hört, wird mein Rap schon eher den Geschmack treffen.

Ich sag sowas nicht einfach so. Ich bin ein Mensch, der eher zu bescheiden ist und wenig von sich redet oder nach Bestätigung hascht. Aber mir wurde oft gesagt, dass ich z.B. "eine Maschine" im Rappen wäre, oder dass Es halt einfach dick klingt. Von Freestyles sind die Leute am Meisten angetan, aber das ist auch easy, weil man einfach die Leute und die jetzige Situation in seinen Freestyle einbezieht und schon feiern die Leute es. Ist eigentlich easy. Meine geschriebenen Texte wurden aber auch schon abgefeiert.

 

Natürlich denke ich nicht wirklich, dass ich der allerbeste bin. Es gibt immernoch Rapper, wo ich mich frag "Wie kam der auf die Idee??" oder "Junge sowas würd mir nicht einfallen etc.".

 

Ich weiß auch nicht, was ich da noch schreiben soll. Ich kann dir nur anbieten: Komm vorbei, hör Es dir an und bilde dein eigenes Urteil. Selbst wenn ich mich fatal fehleinschätzen sollte, ist es mind. überdurchschnittlich gut. Zumal der aktuelle Trend in Deutschland ja "Beats immer fetter, Raps immer wacker" ist. Oder warte halt bis mein Studio nächstes Jahr fertig ist, dann schick ich dir gern paar Songs zu.

 

Das mit dem Alles oder Nichts denken, da ist auf jeden Fall was dran. Ich hab es immer Schwarz Weis denken genannt. Das war schon immer eins meiner Probleme. Ich denke sehr stark in "Negativ und Positiv" "Nützlich und Unnützlich" etc. Nicht im sozialen Leben, aber an meinen eigenen Handlungen gemessen. Ob das der Grund dafür ist, dass ich mich manchmal selber ausbremse, ist schwer zu sagen. Letzlich kommen bei Mir brutal viele Faktoren zusammen und wie ich schon erwähnt habe, werde ich so oder so in Therapie müssen. Da führt kein WEg dran vorbei.

Mein Hauptproblem ist eben, dass ich zwar einen sehr scharfen Blick für mich selbst habe und gut darin bin, mich kennen zu lernen,aber nicht gut darin, etwas zu tuen oder zu ändern. Ich bin halt ein sehr kopflastiger Mensch. Ich weiß oft, was ich falsch mache, oder welche positive Eigenschaften ich ausbauen müsste, aber ich tue es nicht. Ich muss mir konsequent in den Arsch treten, wirklich konsequent. Wenn ich 1 Sekunde aufhör, läuft der gesamte restliche Tag völlig unproduktiv und ich hänge nur rum.

An sich ist das mit dem Schwarz Weis Denken gut von dir getroffen, aber ich frag mich grade, was mir die Aussage jetzt bringt?? Ich weiß es ja, aber ich suche eben Wege es zu bessern.

Am 5.12.2017 um 08:06 , puadavid schrieb:

Gleichzeitig klingt dein Steine-in-den-Weg-legen danach, die Konfrontation mit der Realität zu vermeiden. Also als ob du Dinge sabotierst, die dein konstruiertes Selbstbild gefährden würden.

Da kann was dran sein. Allerdings war Es eher so, dass ich ein ziemlich gutes Leben geführt habe ( viele Freunde, Sport, hammer Erlebnisse, Konzerte, Reisen etc.) aber mein Selbstbild bzw. Selbstwertgefühl immer schon im Keller war. Ich bin mit der Zeit meiner selbsterfüllenden Prophezeiung zum Opfer gefallen. Es war also genau das Gegenteil: Ich hab nicht mein konstruiertes Selbstbild geschützt, sondern mein konstruiertes Selbstbild über die Zeit zur Realität gemacht. Ich war nämlich, wie ich Es jetzt sehe, damals deutlich korrekter und besser, als ich es damals von Mir gedacht habe. Ich habe z.B. mich manchmal ernsthaft gefragt, warum die Leute gerne mit mir abhängen und mich zu Parties etc einladen. Das hat einfach nicht in mein Selbstbild gepasst, ich hab mich schon irgendwo als korrekten Typen empfunden, aber mich dennoch immer selbst schlecht geredet etc.

Dass ich die Konfrontation mit der Realität meide, ist in einigen Hinsichten schon ab und zu so gewesen. Aber wie gesagt, mit Selbstbild schützen kann das Nichts zu tuen haben, denn Es war eher so, dass ich sehr gute Karten hatte aber lieber meinem konstruierten Selbstbild gefolgt bin, statt meine Karten auszuspielen.

Am 5.12.2017 um 08:06 , puadavid schrieb:

Du kritisierst dich stark selbst, aber vieles projizierst du in die Vergangenheit mit Kommentaren dazu, dass es jetzt ja schon besser geworden sei. Das ist in Ordnung für den Anfang, denn es ist einfacher so. Aber langfristig solltest du davon wegkommen. Du solltest deine Handlungen nicht verurteilen, sondern wertfrei sehen. Dann wird es dir auch eher gelingen, dir einzugestehen, dass das nicht nur ein Vergangenheits-Rapero war, sondern dass das du selbst bist.

Da muss ich jedoch wieder zu 100% zustimmen. Ist mir seit Brandens Buch auch klar geworden, aber danke nochmal für den Hinweiß ;) Im Prinzip ist es nämlich einer der schwersten Aufgaben für mich, meine Handlungen NICHT zu verurteilen. Ich ordne sowas immer schnell in "Gut" und "Schlecht" ein. Hast du den Tipps in der Hinsicht?

Am 5.12.2017 um 08:06 , puadavid schrieb:

Ich hätte noch eine Idee zur Selbstannahme, die Docs Übung erweitert: Jedesmal wenn du etwas tust, das dich ärgert oder wo du merkst, du legst dir irgendwelche Ausreden zurecht, um dein Verhalten zu rechtfertigen: Frag dich, wozu es gut sein könnte. Du hast in diesem Moment einen inneren Konflikt. Der erste Schritt ist, sich diesen Konflikt bewusst zu machen. Der nächste ist, sich selbst dafür nicht abzulehnen, sondern zu erforschen, wieso man das denn macht. Du wirst immer erkennen, dass ein Teil von dir das mit einer guten Absicht verbindet. Zum Beispiel, um unangenehme Situationen zu vermeiden. Das musst du akzeptieren und darfst es nicht verurteilen. Dann kannst du im nächsten Schritt überlegen, ob du das Verhalten für gerechtfertigt hälst, um das Ziel zu erreichen oder ob du lieber ein anderes Verhalten dafür installierst.

Ich werde mal versuchen, es so zu machen. Momentan mache ich mir so kleine Notizen die ich immer mit hab, dieser Tipp wird auf  einen dieser Zettel landen und bei Bedarf hervorgeholt ;) Klingt für mich nach genau dem Schritt, den ich gerade zum Thema Selbstakzeptanz brauche.

 

 

 

Vielen Dank nochmal für die Mühe und sorry, dass ichs beim ersten Mal übersehen habe ;)

 

 

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Hi Rapero,

das klingt doch so, als wärest du auf einem guten Weg. :) Halt uns gerne auf dem Laufenden. Und wenn du dein Studio fertig hast, schick mal ein paar Tracks. :)

Grüße

 David

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Gast El Rapero

Hier die versprochene Rückmeldung, der Thread geht ja schon richtig unter ^^

 

Am 5.12.2017 um 15:19 , Doc Dingo schrieb:

Das würde ich umformulieren in "welche positive Seiten hat es?"

Wenn du fragst "hat es positive Seiten" gibst du deinem Hirn die Möglichkeit mit "nein" zu antworten. Wenn du aber fragst "WELCHE positiven Seiten hat es" implizierst du, dass was positives da ist. Es muss nur gefunden werden. Die Antworten die dein Hirn sucht sind immer nur so gut wie die Frage die du stellst. ;) 

Ich würde auch nicht fragen was denn jetzt negatives passiert ist denn damit fokussierst du dich nur aufs Negative bzw. suchst danach. Wenn du bewusst nach negativen Dingen suchst kann es sein dass es dich noch mehr abfuckt. Ich würde das anwenden wenn mich eh schon was nervt (ohne danach bewusst gesucht zu haben) und mit der Strategie das ganze mindern.

SO habe ich Es mal probiert und du hast Recht. Die Antworten sind immer nur so gut wie die Frage die man stellt. 100%. Ich vertrete schon immer den STandpunkt, dass man nur die richtigen Fragen stellen und beantworten muss, um voranzukommen und dennoch ist Es mir, ironischerweise, nicht in den Sinn gekommen, dass auch für meine mentale Gesundheit zu verwenden. Also eigentlich schon ( z.B. seit Brandens Buch, oder damals nach LDS ), aber dann wiederum auch nicht, weil ich mir oft die selben destruktiven Fragen stelle.

 

Ich habe Es mal probiert, also den Spruch "Wer weiß, wozu Es gut ist" zu verinnerlichen, bzw. "Welche positiven Seiten hat Es?". Auch wenn Ich es zwischendurch noch oft vergesse, merke ich schon einen gewissen Unterschied, weil Es meist zur richtigen Zeit kommt. Also kurz bevor Ich mich in einen Hirnfick begebe, fällt mir der Satz wieder ein. Hat sich wohl gut in meinem Kopf verdrahtet :D Wichtig ist für Mich aber wirklich, nicht zu Fragen, ob Es positive Seiten hat, sondern welche, also danke für den TIpp Dingo. Es klingt zwar banal, aber das kann wirklich, zumindest für Mich auf jeden Fall, den Unterschied zw. einem positiven und einem negativen state of mind machen. Wenn ich mich frage, OB es positive Seiten hat, stürze ich mcih lustigerweise sofort auf die negativen Aspekte.

Was heißt lustigerweise??? Im Prinzip kämpfe ich ja schon seit meiner Pubertät gegen mein negatives Mindset. Ich bin froh, dass ich mittlerweile langsam Wege finde, die mich deutlich positiver denken lassen.

Das Ding ist nämlich, dass ich merke, welchen Unterschied das machen kann. Ich habe viel darauf hingearbeitet, insgesamt produktiver zu werden, aber jetzt, wo es meine erklärte Mission ist, möglichst positiv zu denken, ist es nochmal wie ein extra Boost. Zwar nicht besonders groß oder stark, aber Er ist da und lässt sich auch garantiert ausbauen.

Sobald sich das ein bischen normalisiert hat, suche ich auf jeden Fall weitere Wege, mich und meinen Verstand in positivere Bahnen zu lenken.

Am 5.12.2017 um 15:19 , Doc Dingo schrieb:

Braucht ein wenig Übung aber klappt irgendwann ganz gut.

 

 

 

 

Bei Mir ist Es mehr als ein wenig, aber ganz gut klappen tut es jetzt schon ^^

Am 9.12.2017 um 12:33 , puadavid schrieb:

Hi Rapero,

das klingt doch so, als wärest du auf einem guten Weg. :) Halt uns gerne auf dem Laufenden. Und wenn du dein Studio fertig hast, schick mal ein paar Tracks. :)

Grüße

 David

Leider klingt Es immer nur so ^^  Die reale Welt hinkt meinem Kopf immer hinterher. Also selbst wenn Ich sonstwas für einen "klick" Moment oder Shift im Kopf habe, braucht Es dennoch meist eine laaaaange Zeit, bis Ich es auch in Handlungen umsetze oder in Erfolge manifestier. Das wirft mich meist auch wieder zurück.

Das wird also ein weiterer Punkt, der sehr wichtig ist: Was ich gelernt habe sofort in Handlungen umzusetzen.
Es gibt zwar immer Phasen, in denen ich extrem produktiv bin , aber oft lass ich den Drive auch einfach vorbeiziehen, weil mein Schweinehund oder das negative Mindset doch wieder stärker sind. Als wäre man 100 Meter vorm Ziel, aber man kommt trotzdem nicht ran, weil man statt auf der Straße lieber durch den Sumpf läuft, der einen immer wieder runterzieht und den Weg extrem schwer+kraftraubend macht.
Eigentlich ist das eine ziemlich treffende Analogie, ich laufe statt auf der Straße durch den Schlamm. Deswegen komme ich auch nicht an.

 

Im Grunde konzentriere ich mich aber erstmal weiter auf das positive Denken, da Es sich für Mich wie das Fundament anfühlt. Natürlich habe ich schon viel mit To Do Listen, Tagebüchern etc. gearbeitet und zeitweise klappt das auch sehr gut, aber die Phasen, indenen Es nicht so gut klappt, überwiegen leider immernoch. Vielleicht sehe ich "das Licht am Ende des Tunnels" wieder etwas mehr, wenn ich positiver denke und habe demnach auch wieder mehr Drive, meine Ziele umzusetzen. Aber was heißt "wenn" ? Wie Branden schon sagt: Die Entscheidung, glücklich zu sein, ist immer da. Eigentlich kann man Es jederzeit haben und doch entscheiden sich viele ( unbewusst ) dagegen.

Es geht also letzlich nur darum, es konsequent umzusetzen ( was aber leider auch der schwerste Teil ist ).

 

Generell ist Es auf jeden Fall so, dass ich mich zu oft demotiviere und praktisch nie gelernt habe, mich zu motivieren.  Aber auch das kriege ich hoffentlich Alles in den Griff.

 

MFG und vielen Dank fürs Lesen, auch wenn der Thread scheinbar nicht vielen Leuten zusagt ^^ Ich halte Brandens Buch nach wie vor für ein absolutes must have.

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Hey,

 

freut mich zu hören dass sich bei dir was tut, auf positive Art.

 

vor 27 Minuten, El Rapero schrieb:

Aber auch das kriege ich hoffentlich Alles in den Griff.

Das darf man einfach nicht zu verbissen sehen. Habe ich Anfangs auch gemacht und dann fühlt es sich wie ein Kampf an. Entdecke einfach dein eigenes Tempo und geh  nach und nach die Sachen an. Irgendwann wirds n Selbstläufer. Die Zeit ist dein Freund ;)

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4 hours ago, El Rapero said:

Ich habe Es mal probiert, also den Spruch "Wer weiß, wozu Es gut ist" zu verinnerlichen, bzw. "Welche positiven Seiten hat Es?". Auch wenn Ich es zwischendurch noch oft vergesse, merke ich schon einen gewissen Unterschied, weil Es meist zur richtigen Zeit kommt. Also kurz bevor Ich mich in einen Hirnfick begebe, fällt mir der Satz wieder ein.

Das habe ich übrigens auch versucht und ich finde es fast schon gruselig, wie starke Auswirkungen das auf mein Mindset hat. Ich dachte erst, es würde sich vielleicht wie Selbstbetrug anfühlen. So nach dem Motto "Positiv denken macht es ja nicht besser." Aber doch, macht es wirklich. Weil das Negative fast ausschließlich in meinem Kopf zu entstehen scheint. Wie gesagt: Fast schon gruselig, wie viel Unterschied es macht, wenn man Dinge anders bewertet. Dinge, bei denen ich mich zunächst so dermaßen geärgert habe, weil sie einfach nur scheiße waren und dann habe ich mich darauf besonnen, zu überlegen, was für positiven Seiten es haben könnte. Und plötzlich sehe ich, dass viele der negativen Seiten an einer Sache gar nicht so gewiss sind. Und dass die meisten Dinge auch viele positiven Seiten haben. Und dass ich am Ende sowieso nicht weiß, wo es hinführt und bisher selbst die blödesten Sachen noch irgendwelche positiven Auswirkungen auf mein Leben hatten und eigentlich bisher noch das meiste gut ausgegangen ist.

Und plötzlich wird das Leben Stück für Stück leichter. Irgendwie scheint alles gleich weniger bedrohlich. Man sieht Dinge auch lockerer, weil ja nicht mehr so viel schlimmes passieren kann, nachdem man gemerkt hat, dass die Dinge gar nicht so schlimm sind, wie sie oft scheinen.

Mir fällt dazu noch ein Spruch ein, der eine ähnliche Aussage transportiert: Wenn eine Tür zugeht, geht irgendwo eine andere auf.

Also jeder Verlust, jeder Abschied, jedes Ende, jedes Missgeschick bedeutet auch wieder ein Stück Freiheit, um neue tolle Erfahrungen zu machen.

Grüße

 David

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Ich bin gerade dabei das Buch durchzuarbeiten und da die Satzergänzungsübungen das zentrale Werkzeug sind, will ich diese bald systematisch durchführen.

Wie waren eure Erfahrung damit, gerade am Anfang?

Sollte ich direkt mit dem 31-Wochen-Programm durchstarten oder erstmal Übungen aus den ersten Kapiteln machen (Bewusstsein, Selbstannahme)?

Ich will möglichst erreichen dass ich die Übungen wirklich konsequent über einen längeren Zeitraum durchführe. Die Anfangsmotivation ist groß, aber ich denke die Vorgehensweise (wie oft, auf welche Art, etc.) ist wichtig damit ich mir diese Motivation erhalten kann.

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Hi Cheche,

ich mache die Satzergänzungsübungen Kapitel für Kapitel. Jeweils morgens und abends wie vom Autor vorgeschlagen. Nicht jeden Tag, aber zumindest 3-4 Mal pro Woche. Am Wochenende dann immer die Zusammenfassung und ich wechsle alle 1-2 Wochen die Satzbausteine. Das heißt, ich bin grade nach über einem Monat auch immer noch beim Bewusstsein-Kapitel.

Für die Langzeitmotivation kann ich empfehlen, es langsam anzugehen und in deinen normalen Tagesablauf einzubauen.

Die Satzbausteine finde ich teilweise etwas schlecht formuliert, möglicherweise liegt das an der Übersetzung. Ich persönlich intepretiere es so, dass ich mir morgens darüber Gedanken mache, was ich machen müsste, um einem Bereich mehr Bewusstheit entgegenzubringen, bzw wie dieses Mehr an Bewusstheit in der Praxis aussehen müsste. Abends überlege ich mir dann, welchen (positiven) Einfluss das auf mein Leben hätte.

Grüße

 David

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Vielleicht zum Thema "Fokus auf positives":

Eine sehr beliebte Übung der Positiven Psychologie, die nachweislich die Lebenszufriedenheit steigert ist folgende:

Man schreibe jeden Abend 3 Dinge auf, für die man an dem Tag dankbar ist.
So verschiebt sich der Fokus auf die guten Dinge im Leben. Und man fängt oft an, Kleinigkeiten wieder wertzuschätzen. Das Eichhörnchen was man gesehen hat, der entspannte Kaffee am Morgen... Da findet sich einiges. Ich komm jeden Tag deutlich über die drei Dinge :)

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Gast El Rapero
vor 31 Minuten, Herzdame schrieb:

Vielleicht zum Thema "Fokus auf positives":

Eine sehr beliebte Übung der Positiven Psychologie, die nachweislich die Lebenszufriedenheit steigert ist folgende:

Man schreibe jeden Abend 3 Dinge auf, für die man an dem Tag dankbar ist.
So verschiebt sich der Fokus auf die guten Dinge im Leben. Und man fängt oft an, Kleinigkeiten wieder wertzuschätzen. Das Eichhörnchen was man gesehen hat, der entspannte Kaffee am Morgen... Da findet sich einiges. Ich komm jeden Tag deutlich über die drei Dinge :)

Nice! So simpel und doch so gut. Da hätte ich auch selbst drauf kommen können.

 

Danke für den Tip!! Werd ich heute mit anfangen ;)
 

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Gast FernandoDerko

Ich denke es ist ganz normal und auch wichtig, vergangene Entscheidungen zu reflektieren und auch von gewissen Lebensperioden ausreichend "Abschied zu nehmen". Wie in jeder Quarter-Life-Crisis: Es gibt immer etwas was man am Ende besser oder anders hätte machen können. Wenn man nicht gerade an ein festes Werk des Schicksals glaubt, kommt man ab einem bestimmten Punkt nicht drum rum sich zu fragen ob man alles richtig gemacht hat. Das ist diese magische Hürde nach der man feststellt, dass man das Leben bereits ausgerichtet hat und Entscheidungen getroffen wurden. Kein zurück mehr, keine zweite Chance, keine Schonzeiten mehr.  Man steckt nun in seiner Existenz sozusagen fest. 

Das zu akzeptieren braucht manchmal Zeit. 

Und darüber hinaus was Selbstakzeptanz betrifft. Ich hatte vor einem Jahr eine harte Zurückweisung meiner damaligen Oneitis. Bzw wir hatten eine längere Affäre und ich hätte mir alles mit ihr vorstellen. Die Zurückweisung war hart und erst danach hab ich erkannt an welchen Punkten ich überhaupt selbst zweifle oder denke ich wäre nicht genug. Das hat mir alle meine bisherigen Masken und Schutzschichtwn runtergezogen, gleichzeitig meine Wunden und Beliefs offen gelegt. 

Danach ist mir eins bewusst geworden: "Es gibt keinen Grund sich nicht zu lieben und sich nicht so zu akzeptieren wie man ist" 

Es gibt schlichtweg keinen. 

Das ist der Punkt an dem man sich selbst entdeckt

Und darüber hinaus. Hätte man sein Leben noch einmal gelebt, würde man in den Momenten mit den Wissensständen wahrscheinlich wieder genau so handeln. Oftmals hat man weniger Wahl als man denkt. 

bearbeitet von FernandoDerko

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vor 46 Minuten, FernandoDerko schrieb:

Und darüber hinaus. Hätte man sein Leben noch einmal gelebt, würde man in den Momenten mit den Wissensständen wahrscheinlich wieder genau so handeln. Oftmals hat man weniger Wahl als man denkt. 

Die Vergangenheit kann man nicht ändern, aber man sollte nicht den Fehler machen diesen Determinismus auch für zukünftige Entscheidungen zu übernehmen. Deshalb gilt für die Zukunft seinen Wissensstand zu erhöhen um eben doch eine Wahl zu haben, bzw. diese bewusst wahrzunehmen, was man früher evtl nicht konnte. Aber ich denke dir gings mehr um Selbstakzeptanz für vergangene Entscheidungen, da gebe ich dir natürlich recht. Manche Dinge konnte man zu diesem Zeitpunkt einfach (noch) nicht besser wissen.

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Gast FernandoDerko

Ja zum einen. 

Zum anderen ist es (wie schon hier erwähnt) oft ein pro/kontra balance akt. Ich habe die letzten 4 Jahre zb sehr vorsichtig und kalkuliert entschieden, wollte keine Chance oder Möglichkeit ungenutzt lassen und würde sagen ich hab sehr vieles richtig gemacht. Aber eben nicht alles. Die Entscheidung für das eine schließt das andere eben manchmal aus. Das ist die schwierige Krux finde ich. Und ehe man sich versieht ist es für das ein oder andere vllt schon zu spät. In jedem Abschnitt gehen neue Türen auf aber auch manche für immer zu. 

Deswegen meine ich. Alles erledigen und alles richtig machen ist vllt nur selten oder schwierig möglich. Sofern äußere Einflusskomponenten ja auch immer eine Rolle spielen. Und für manche Dinge ist man in manchen Momenten einfach noch nicht bereit, sprich es fehlt eben notwendige Erfahrung und Skills. 

bearbeitet von FernandoDerko

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Es ist überhaupt nicht möglich alles "richtig" zu entscheiden. Thats life. Schritt für Schritt weiterarbeiten und den Spaß dabei nicht vergessen. Wenn alle Ziele erreicht wären, wäre dein Leben vorbei. Wenn manche Ziele nicht mehr erreichbar sind, findest du Spaß an neuen.

Es gibt da ein schönes Zitat von Reinhold Messner: "Im Überleben war ich mir selbst genug. Alles in meinem Leben veränderte sich, beständig blieb nur die Lust zu leben. Was ist es also, was in uns will, in uns widerhallt, was uns Angst und Sinn macht? Auch ohne ein Ewig. Das Göttliche im Menschen? Unersättliche Lebenslust? Nein, das Begrenztsein. Unser Dasein jedenfalls wäre, wenn ewig und allmächtig, unerträglich."

Ich finds klasse, vllt kann ja jemand was mit anfangen ;)

bearbeitet von Cheche
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vor 3 Stunden, FernandoDerko schrieb:

"Es gibt keinen Grund sich nicht zu lieben und sich nicht so zu akzeptieren wie man ist" 

+1

Fühl dich geliked ;-)

 

 

vor 43 Minuten, Cheche schrieb:

Es gibt da ein schönes Zitat von Reinhold Messner: "Im Überleben war ich mir selbst genug. Alles in meinem Leben veränderte sich, beständig blieb nur die Lust zu leben. Was ist es also, was in uns will, in uns widerhallt, was uns Angst und Sinn macht? Auch ohne ein Ewig. Das Göttliche im Menschen? Unersättliche Lebenslust? Nein, das Begrenztsein. Unser Dasein jedenfalls wäre, wenn ewig und allmächtig, unerträglich."

Finde ich sehr geil, da hatte ich mit einer Bekannten auch sehr oft sehr kontroverse Diskussionen. Ewig leben vs. leben & sterben.

 

Alles richtig zu machen ist nicht möglich, das is stimmt. Man kann planen was man will, am Schluß kommt es immer anders. Im dümmsten Fall in Form eines Magenschwingers vom "Schicksal" oder "Leben" oder wie man es eben nennen mag. Da ist dann Akzeptanz und Resilienz wahnsinnig wichtig um weiter machen zu können bzw. um besser oder leichter weitermachen zu können. 

 

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@Doc Dingo 

Schau dir mal ergänzend die Literatur von Jay Earley an 

Self-Therapy: A Step-By-Step Guide to Creating Wholeness and Healing Your Inner Child Using IFS, A New, Cutting-Edge Psychotherapy, 2nd Edition by Jay Earley

bzw auf Deutsch

Meine innere Welt verstehen: Selbsttherapie mit Persönlichkeitsanteilen von Jay Earley

Mit Meditation am inneren Kind arbeiten.

 

LG ich hoffe es hilft.

bearbeitet von smallPUA

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Gast

Hey,

 

ich füge mich auch mal hier ein. Das Buch ist schon seitdem ich 14 bin mein Partner, bin mittlerweile 20. Habe seit meinem 16. Lebensjahr eine durchgehende Depersonalisation und Derealisation, mit der ich mal weniger, mal besser umgehen konnte. Mittlerweile geht es mir ganz gut, aber habe echt die größten Krisen durchgemacht. War in ner Therapie, auch mal stationärer Aufenthalt...aber half mir alles nicht so viel, wie die Satzergänzungsübungen...Naja, wie dem auch sei.

Bin jetzt bei dem 31 Wochen Programm dran, momentan bei Woche 20. Habe mich bei allen Ebenen wieder gesteigert, also es geht mir wieder vieeeeel besser wie vor paar Monaten und mein Selbstvertrauen und meine Selbstachtung kommt wieder zu mir zurück.

Aber auf einer Ebene sehe ich zu langsame Fortschritte. Nämlich dem "Pickup" :p

Früher vor der Depersonalisation hatte ich durch die Satzergänzungsübungen so einen Zustand erreicht, indem ich IMMER, also permanent einen guten State hatte, und gar kein Problem damit hatte, einfach Frauen anzusprechen, bzw. sie einfach direkt nach Blickkontakt zu küssen. Ich war total locker drauf und total zufrieden mit mir selbst. Leider ist dieses schöne Gefühl, dieser State einfach weg und ich komme nicht mehr dahin, wo ich einmal war.

Vielleicht habt ihr ja ne andere Ansicht, bzw. erkennt/findet (m)einen Denkfehler.

Heutzutage sehe ich, dass mich viele Frauen anschauen usw., aber es fehlt einfach dieses gewisse etwas, diese innere Sicherheit, dieser State, einfach zu attackieren. Und stattdessen sage ich mir dann: keine halben Sachen, entweder ganz, oder gar nicht. Denn du warst einmal So und so, jetzt bist du so und so, und mit so und so erreichst du nur so und so Feedback der  Frauen bzw. Reaktionen. Das heißt also, ich bleibe passiv, bis ich selbstwerttechnisch wieder so wie früher bin, bzw. meinen State wieder habe. Habe ich da eine falsche Ansicht? Gehe ich da falsch ran?

Denn ich denke mir. Wenn ich jetzt mittlerweile Schüchternheit, Blockaden oder Ängste oder Zweifel habe, und sie auch ausstrahle, sprich die Frauen meine Unsicherheit spüren und fühlen, dann werde ich auch dementsprechend Reaktionen bekommen. Auch, wenn ich früher anders war. Das können die Frauen heute ja nicht wissen.

Des weitern gehe ich stark davon aus, dass es gar nicht daran liegt, dass ich speziell Angst davor habe, Frauen anzusprechen oder sonst was. Ich fühle mich innerlich einfach noch nicht wohl, irgendwas blockiert mich noch. Nur ich weiß nicht, auf welcher Ebene sich das Problem befindet. Was genau mich blockiert. Welche Säule. Ich denke mir, bei mir fehlt einfach noch wieder das gewisse etwas. ich bin noch nicht bereit. Und dann kommen natürlich solche Antworten: Ja, wenn du dir das immer so sagst, wirst du ein Leben lang passiv sein und immer das gleiche sagen. Also musst du rausgehen und einfach loslegen." Aber ich denke mir dann: Ja, ihr habt recht, aber das ist ja eher auf die Ansprechangst oder sonst was bezogen. Also eine direkte Ansprechangst, wobei ich aber denke, dass die wenigsten Menschen so eine direkte Ansprechangst haben, sondern wie bei mir, eher andere Blockaden auf anderen Ebenen, die sie dann auf der Ebene einschränken. Im Buch steht das ja auch so ganz klar, dass die Säulen sich gegenseitig beeinflussen und Blockaden auf einer Säule wiederum andere Säulen ganz schön groß einschränken können. Und ich bin die ganze Zeit nach dem Grund am suchen. Was genau fehlt mir? Was ist das gewisse Etwas? Was fehlt mir noch, damit ich so bereit bin, wie früher? Was hält mich auf? Warum bin ich mir noch so unsicher? Oder denke ich das bloß, weil ich mich nur mit dem gutem State von früher akzeptiere, und jeder Zustand der davon abweicht, mich total unsicher werden lässt und ich ihn nicht akzeptieren, bzw. damit umgehen kann?

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