Fast den Gipfel erklommen und dann doch abgestürzt

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Erfahrungsbericht "12 Monate Oneitis"

 

Wenn ich meine Ex-Affäre als Gipfel bezeichne, zeigt dass eigentlich, welche krasse Oneitis ich entwickelt habe und immer noch teilweise habe.

 

Wie kam es dazu:

 

Ein 27jähriger, der sich 11 Jahre nur um seine Karriere gekümmert hat und sein Sozialleben/Hobbys nicht mehr gepflegt hat, nach dem Motto wtf ist ne Work/Live-Balance trifft das Mädel seiner Träume und schafft es ne FB aufzubauen.

 

Ich war nie gut mit Frauen, konnte das erste Mal ne längere freundschaftliche Unterhaltung mit 18 mit ner Frau führen, darauf folgten in den darauffolgenden Jahren, ein betrunkener Glückslay der mich entjungfert hat und ein paar Knutschereien. Mich wollten immer die Frauen die ich nicht wollte und ich bin denen hinterhergelaufen die mich nicht wollten. Niceguy plus 100, Blumensträuße, selbtsgeschriebene Liebesbriefe, ein selbtsgeschriebenes Buch, zahlreiche Liebesbekundungen nach 2 Dates, den Frauen das erzählt was ich dachte dass sie es mögen, ich hätte alles für sie getan. 

 

War mir aber alles egal, weil ich dachte ok, dann erstmal Karriere. Nachdem ich mit 27 sämtliche Fortbildungen und viele Positionen durchhatte und mein Gehalt so hoch hatte, wie ich es eigentlich erst mit 30 erwartet hatte, wurde ich immer unglücklicher statt glücklicher. Ich dachte mir wtf, ich hab alles erreicht, was ich beruflich erreichen wollte, aber es macht mich nicht glücklich. Gut also kümmern wir uns um Frauen, eigene Familie, Kinder. Ich bin kläglich gescheitert. Also gut, versuchen wir PU.

 

Ich hatte Glück, dass ich relativ schnell ne Frau getroffen habe, bei der die ganzen Routinen gewirkt haben und die dazu meine Traumfrau war (Oneitis, da hätte ich es schon merken müsse). Yes!!! ich hab endlich ne FB und mein Ziel war es, die "Eine" in ner Beziehung zu bekommen. Ich hab allerdings so ne krasse Maske/Fassade aufgebaut, die extrem von mir abwich, das "Fake it untill you make it" nicht mehr half. Die Fassade bröckelte immer mehr und meine Abhängigkeit wurde immer Größer. Scheiß auf Job, die Frau ist jetzt mein Projekt und ich hab wirklich sämtliche Energie in sie gelegt. Ich bin kein Typ der früh aufgibt, ich bin eher der, der kämpft bis zum Tod. Das dass bei Frauen nicht wirklich was bringt, hab ich erst zu spät gemerkt. Das man von toten Pferden absteigen sollte, hab ich auch nicht verstanden und wollt es damals immer wiederbeleben.

 

Sie war die eine, die perfekte, ich hab mir schon Namen für unsere Kinder überlegt. Ich wusste auch, dass sie ihren Ex 2 Jahre von 6 Jahren beschissen hatte, ich wusste auch, dass sie neben mir zeitgleich ne Beziehung mit ne anderen Typen aufbaut. Scheiß drauf sie wird schon merken, dass ich der richtige bin und solange sie mit mir fickt ist alles gut. Ich hab zahlreiche PU-Berichte gelesen und geglaubt ich bekomme das hin, sie war mein Ziel, mein Lebensinhalt, ich war besessen. Mein Leben bestand nur noch aus Gedanken über sie und wie schaff ich mit Hilfe von PU, dass ich es hinbekomme. Was ich dabei übersehen habe, war mein Innergame. Wenn ich diese Energie in Hobbies, nen SC und ein geileres Leben gesteckt hätte, wäre es sinnvoller gewesen,aber egal.

 

Irgendwann kam der Punkt, wo sie mir sagte, "du, dass mit dem anderen wird was ernstes" (hier hätte ich spätestens aufhören sollen). Ich war am Ende, aber egal PU hilft mir dann schon irgendwie raus. Attraction aufbauen, Boyfrienddestroyer, Kampf gegen LMR's und Frame wieder zurück gewinnen waren 6 Monate meine Begleiter (ich bin froh, dass ich in meinen Job nicht gekündigt wurde, verdient hätte ich es gehabt). Es ging noch ne Zeit lang "gut" und wir trafen uns, waren wie ein Pärchen und unternahmen viel und vögelten. "Immer wenn ich dich sehe, vergesse ich meinen Freund total", dass war mein Boni, den ich sonst von der Arbeit gewöhnt war. Irgendwann kam der Moment (als sie mit ihrem Freund in den Uraub gefahren ist), da bin ich komplett zusammen gebrochen bin. Es war so krass, dass ich ne psychische Behandlung benötigt habe und immer noch habe. Ich hab dann den Kontakt zu ihr abgebrochenen, aber die Oneitis ging weiter, jeder Tag, jede verfickte Minute hab ich an sie gedacht. Ich wusste nicht mehr was/wer ich bin. 

 

Sie meldete sich immer wieder und wollte mich treffen. Ich wusste, sie ist pures Gift für mich und ich konnte zum Glück widerstehen.

 

Durch die psychische Behandlung hab ich gemerkt, was wirklich meine Probleme/Baustellen sind. Dachte ich hätte psychisch keine Probleme. Hab seitdem viel an meinen Innergame gearbeitet und viel über das Thema Selbstvertrauen gelesen.

 

Was möchte ich jetzt eigentlich mit diesem Text sagen? Eine Oneitis ist eine Krankheit, eine scheiß Sucht und kann gefährlich Enden (ich war in der Zeit zu allem bereit, mir war mein Leben scheißegal). Das was viele erfahrene Mitglieder schreiben stimmt, nur ich wollte nicht drauf hören und dachte bei mir ist es anders:

 

-Hab Alternativen (Hobbies, Freunde, Job, Frauen)

-Triff dich mit anderen Frauen

-Stell sie nich auf ein Podest

-Arbeite an deinen Innergame

-Lerne dich selber kennen; was willst du im Leben

-Nimm dich erstmal selber an, Lieb dich selber 

-Lerne deine Bedürfnisse

-Screnning

-Erkenne deine Baustellen und arbeite an ihnen

-Steig von einem toten Pferd hab

-Es gibt so viele Frauen und nicht nur diese eine

-Eine Frau kann dich nicht von unglücklich zu glücklich machen

-Wenn du merkst, dass etwas nicht stimmt --> next

-usw.

 

4 Monate nach der "Trennung" muss ich sagen, Innergame macht für mich mittlerweile 95% des Games aus. Ich wäre fast an der ganze Scheiße zerbrochen und bin jetzt stärker als vorher. Sie ist glücklich mit ihren Freund und ich hab sie für immer aus meinen Leben gestrichen. Aber dafür habe ich mich gewonnen, es gab noch keinen Zeitpunkt in meinen Leben, wo ich mich so extrem selber erkannt und erlebt habe. Ich lern jeden Tag mehr über mich, ich nehme mich immer mehr an. Ich werde immer authentischer und trage immer weniger meine Masken.

Denk ich noch an sie: ja. Aber es wird weniger. Stalk ich sie noch auf Instagram: ja. Aber es wird weniger und macht mir immer weniger aus.

 

An alle die, die ne Oneitis haben oder verkrampft einer Frau nachlaufen, hört auf die Tipps hier, ihr seit in dem Moment unzurechnungsfähig. Ich hab es selber nicht geglaubt und fast mit dem Leben bezahlt. Je früher ihr das erkennt, desto besser.

 

Mein nächster Berg heißt nicht HB9 sondern Leben, ein geiles Leben. Aber erstmal muss ich mich von dem Sturz erholen.

 

Nächste Schritte:

-Therapie weiterführen

-Innergame

-Langsam SC aufbauen

-Sport tut mir gut

-Hobbies entwickeln 

-Job kündigen

-Weltreise

-Job suchen, der mir wirklich Spaß macht

Frauen können erstmal warten.

Nur ne Story von nen Typen, der mittlerweile 28 ist und seiner inneren Mitte immer näher kommt, dank PU und Oneitis. 

 

 

bearbeitet von T.Montana
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Schön, dass du die Kurve bekommen hast :)

Ich möchte zu einer Sache etwas sagen:

vor 2 Stunden, T.Montana schrieb:

Eine Oneitis ist eine Krankheit, eine scheiß Sucht und kann gefährlich Enden (ich war in der Zeit zu allem bereit, mir war mein Leben scheißegal).

Oneitis ist im Grunde keine "Krankheit". Sie ist nur ein Symptom. Sie zeigt dir die grundlegende Krankheit (Schlechtes / kaputtes Innergame) nur auf. Stimmt deine Basis, dann entwickelst du auch keine Oneitis. Die Oneitis schlägt ja so ein, weil sie dir etwas gibt, was dir grade fehlt.

Und klar ist es "gefährlich" alles andere aufzugeben. Das scheint aber bei dir ein Muster zu sein. Denn was ich bei dir lese ist, dass vorher dein Job dein einziges Ziel war, bei dem du zu allem Bereit warst und dein komplettes Leben dafür aufgegeben hast. Dein Suchtverhalten hat sich da nur verschoben. Aber neu war das Muster eben nicht, das lebst du schon lange.

Ich drücke dir die Daumen für deinen weiteren Weg!

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