Wie soll ein Mensch das alles hinbekommen?

110 Beiträge in diesem Thema

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Ich bin noch da. 
Und ich beantworte mal kurz die Fragen von Helmut vorweg.

Am 16.1.2018 um 00:29 , Helmut schrieb:

Wie würde er drauf reagieren auf so eine Info von dir, und wenn du dich dann sichtbar dreckig fühlst? Verständnisvoll, tröstend, zornig, aufbrausend, enttäuscht.... ?

Ich vermute deine Familie genießt einen guten Lebensstandard, finanziell und so?

Was wärs genau, welcher Gedanke oder Gefühl in der Situation, das dich gut einschlafen lässt?

Nein, wir haben einen normalen bis unterdurchschnittlichen Lebensstandard. Er würde tröstend reagieren, denke ich. Und was mich gut einschlafen lässt wäre das Gefühle, etwas gegeben, und nicht nur genommen zu haben.

Die letzten Tage:

Gestern gab es auf der Arbeit einen Einsatz von rund 150 Polizisten. Ich war froh, in der Notlage auch nur an kleinen Stellen mithelfen zu können. Das gleiche Spiel dann heute beim Sturm, auch hier konnte ich wieder etwas bewirken, der Feuerwehr assistieren und solche DInge. Außerdem gab es ein Meeting, dass ich initiiert habe, dank dem jetzt absehbar endlich mal eine vernünftige Seelsorge im Großschadensfall sichergestellt sind. Stichwort Veränderungen/ Ergebnisse bewirken. Entsprechend gut haben mir die letzten beiden Tage auf der Arbeit gefallen.

Für morgen habe ich eine Party abgesagt. Stattdessen konzentriere ich mich statt meiner Heimat am Wochenende auf Köln und kann dort gleich drei Freundinnen und einen Freund an einem Wochenende "mitnehmen" und mit ihnen was machen. Ich habe das in den letzten Tagen als sehr positiv empfunden, etwas geselliger zu sein (sofern das mit meinem State als Introvertierter gerade passt).

Am Montag hatte ich mich ja krank gemeldet, und das war im Nachhinein auch eine gute Entscheidung. Es hat mich einfach mal etwas aus diesem unreflektierten Gehetze rausgeholt. 

Auch, dass ich diese Woche kaum Kontakt zu meinem Date hatte, hat mich entspannt. Das ist auch der Grund, warum ich das ganze wohl doch noch beenden werde, bevor es richtig los geht. Warum soll ich einen weiteren Stressor in mein Leben holen? Ich glaube das mit den Stressoren ist ein ganz wichtiger Punkt für mich, wenn nicht der Knackpunkt. Einfach mal ganz simpel zu gucken: Was macht mir Stress/raubt Energie? Und was hingegen gibt mir Energie? Aktuell bin ich einfach viel zu verkopft und gehe nur nach meinem Prinzipien, statt meinem Gefühl. Und das führt dazu, dass ich so wie bisher auf die Fresse fliege. 

Ich meine, rein logisch: Wenn ich doch einfach das mache, was sich am besten anfühlt, dann bin ich doch da, wo ich sein will. Mehr als glücklich sein will ich ja praktisch nicht. Und gewisse Prinzipien kann ich ja immer noch im Hinterkopf halten, z.B. der Gesundheitsaspekt. Aber damit bin ich zumindest schon mal weg vom Fremdgesteuerten bzw. dem, was ich mir davon für mich ableite - z.B. "Habe so und so viele Frauen, so und so viel Geld etc.". 

bearbeitet von Blackfree
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1 hour ago, Blackfree said:

Ich meine, rein logisch: Wenn ich doch einfach das mache, was sich am besten anfühlt, dann bin ich doch da, wo ich sein will. Mehr als glücklich sein will ich ja praktisch nicht.

Sehr geil erkannt. Gibt Leute die viel älter sind und da noch lange nicht draufkommen.

Danke für die Antworten auf meine Frage. Finde ich spannend, weil du zwar erwähnt hast das dein Vater und deine Brüder sehr erfolgreich sind, aber du gleichzeitig offenbar dort nicht einen Leistungsdruck-Antreiber hast. Wär ja nicht gar so selten dass der Sohn nur willkommen ist wenn er so hackelt wie Papa und die anderen Söhne. Find ich also gut dass du diese Sorge offenbar nicht hast.

On 15.1.2018 at 9:42 PM, Blackfree said:

Ich glaube der Stress, den ich in meinem Leben habe, kommt aus einer "Weg-von"-Richtung. Weg von finanziellen Sorgen, weg von Mangel an Frauen. Also aus einer Angst heraus.

Dazu wäre meine initiale Theorie gewesen dass du eventuell einen "überdurchschnittlichen Lebenstandard" nur in Verbindung mit Eltern kennengelernt hast die sich den Buckel krumm schuften, und deswegen diese Angst vorm "Nichts" hast. Also das was du als "Weg von" erkannt hast. Wenn du Lust hast kannst du mal in einer ruhigen Minute überlegen ob es in eurer Familie oder nahen Bekanntschaft solche Situationen gab. Wo jemand irgendwie seinen Weg verloren hat, langzeitarbeitslos, Vermögensverlust etc.. Oder durch harte Arbeit erst aus solch einer Situation hinausgekommen ist. Solche exsistenziellen Sorgen "schaut man sich" ja in der Regel irgendwo ab. Unbewusst.

Deinen Wunsch "Gutes zu tun", den ich da immer wieder zu sehen meine, den find ich sehr schön. Sei dir nur bewusst dass du auch schon ein wertvoller Mensch bist wenn du einfach auch mal für dich selbst lebst. Also dass dein Recht auf der Welt zu sein und glücklich zu sein sich nicht daran misst wieviel du anderen geben kannst.

1 hour ago, Blackfree said:

Einfach mal ganz simpel zu gucken: Was macht mir Stress/raubt Energie? Und was hingegen gibt mir Energie?

RapidChair hatte die Frage schon auf Seite 1 ;-) Is in der Tat die beste Burnout/Depressionsprävention.

Klingt echt cool wie du jetzt umdenkst. Viel Erfolg!

bearbeitet von Helmut

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Du lebst einen Traum, nur leider nicht deinen eigenen. @Helmut hats gut getroffen.

 

Es wirkt auf mich auch eher als wärst du lieber jemand anderes als du selbst. Wenn ich eins gelernt habe, seit ich mich mit Personal Development beschäftige, dann das ...

Besser 'wissen' wer man ist, als zu 'denken' wer man sei.

 

...oder in deinem Fall sein möchte.

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vor 2 Minuten, styles773 schrieb:

Um was gehts hier Max? 

"»Glücklich sein heißt immer neuere und bessere Waren konsumieren, sich Musik, Filme, Vergnügen, Sex, Alkohol und Zigaretten einverleiben … Jedermann ist ›glücklich‹ – nur fühlt er nichts, kann er nicht mehr vernünftig denken und kann er nicht mehr lieben.«

Diese ernüchternde Diagnose des »Patienten« Gesellschaft aus der Mitte des vergangenen Jahrhunderts könnte zugleich Befund der heutigen Zeit sein. In seiner sozialpsychologischen Untersuchung unterzieht Erich Fromm die westliche Konsumgesellschaft einer kritischen Bestandsaufnahme und erkennt in der Entfremdung des Menschen von sich selbst und seinen Produkten die Wurzel für eine immer schlimmere seelische Erkrankung. Doch es führen auch Wege zur Genesung, die Fromm in seinen Vorschlägen für wirtschaftliche, politische und kulturelle Neugestaltung konkretisiert. "

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Gast

und im Ostblock gings für die Menschen um nichts anderes, als irgendwie an Westwaren zu kommen 🙄

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Gast
Am 12.2.2018 um 12:07 , Nachtzug schrieb:

und im Ostblock gings für die Menschen um nichts anderes, als irgendwie an Westwaren zu kommen 1f644.png

Bis man schnell verstanden hat, welchen Preis du für Bling-Bling zahlst.

Matrix lässt grüssen!

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Gast

dann frag mal einen Afrikaner, was der so darüber denkt 

und diese Menschen sind auf unserem Globus in der Mehrheit

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Macht es eig Sinn in dem Alter, welches der TE hat, sich so Gedanken über den Sinn des Lebens zu machen und andere User hier, ellenlange Posts gepaart mit pers. Lebenserfahrung zu schreiben?

Wer über etwas Lebenserfahrung verfügt, weiß doch, welche Gedanken man mit 15, 25 oder 35 hat, wie sinnlos vieles davon ist und vor allem: man weiß wie beschränkt man war.

Die Schreibfreudigkeit einiger User in Ehren, aber werden hier nicht Spatzen mit Kanonen geschossen? 

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vor 2 Stunden, cooperx schrieb:

Wer über etwas Lebenserfahrung verfügt, weiß doch, welche Gedanken man mit 15, 25 oder 35 hat, wie sinnlos vieles davon ist und vor allem: man weiß wie beschränkt man war.

Na eben drum hilft doch eine Einordnung von Älteren. 

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