Verführung fühlt sich aufeinmal "falsch" an

18 Beiträge in diesem Thema

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Hallo Freunde

Ich bin unzufrieden mit meinem Liebesleben (Was? Sowas im PUF??). Seit meine Ex mich vor nun schon einem Dreivierteljahr verlassen hat, kann ich mich weder sexuell noch emotional richtig auf Frauen einlassen. Ich fühle mich attraktiv und mag es auch mit allen möglichen Frauen zu flirten. Dabei fühle ich mich auch sicher. Aber ich fühle mich zunehmend wie eine Attention Whore, die nur Selbstbestätigung in diesem Spiel sucht fühle mich aber nicht fähig auf meiner Seite echtes Interesse entstehen zu lassen.

Ich wohne in einer Kleinstadt und habe einen ziemlich grossen Social Circle. Besonders bei Frauen die mich direkt oder indirekt bereits kenne, komme ich sehr gut an. Frauen „einfach so“ anzusprechen macht mir Angst. Trotzdem habe ich in den letzten zwei Monaten ca. 7 Frauen an einer anderen Uni / auf der Strasse angesprochen. Hier liegt aber auch nicht der Hund begraben, denn ich kenne genügend single-Frauen, die mich optisch ansprechen und mir auch schon subtil oder mit Zaunpfahl Interesse signalisiert haben.

Mit einer davon habe ich seit dem Beziehungsende Sex gehabt. Aber das war echt komisch. Einerseits habe ich permanent Angst, dass die jeweilige Frau mehr als ich davon erwarten würde (ja klar, Mindfuck, es gibt ja Möglichkeiten das zu signalisieren und das hab ich auch gemacht) andererseits fühlte es sich einfach „falsch“ an. Ich habe Mühe das zu beschreiben aber irgendwie fühlt es sich an als würde ich vor blinder Geilheit mit einer ungepflegten unattraktiven Frau schlafen – obwohl das definitiv nicht der Fall war. Es war definitiv ein Gefühl des (Selbst-?)Ekels vorhanden. Ich dachte das geht vielleicht weg wenn ich mit ihr schlafe aber das war nicht der Fall. Das Ganze wird auch begleitet von einem Gefühl des Unrealen, Künstlichen. Danach fühlte ich mich wie eine Nutte 😅 , obwohl ich eigentlich ein recht offenes Bild von Sexualität habe.

Dieses unangenehme Gefühl entsteht ziemlich genau in dem Moment wo ich merke, dass ich sie „geknackt hab“ oder in etwa küssen könnte und stellt sich danach nicht ein. Herumalbern, sexuelle Anspielungen, Berührungen alles ok. Das ganze ist in dem Moment so unangenehm, dass ich letztens aus einem Club nach Hause gegangen bin, nachdem mich eine wirklich hübsche Kleine - die ich auch noch zuvor selbst angesprochen habe - zu Küssen versucht hat. Dabei fühle ich mich ohnmächtig und das macht mir Angst. Dass mir mehr sexuelle Erfahrung gut tun würde ist mir schon klar, nur fühlt sich das so halt eher unangenehm an und das kanns ja irgendwie auch nicht sein..

Edit:

Alter: Wir sind beide 26 Jahre alt.

Dauer der Beziehung: Knapp 5 Jahre.

 

So, jetzt zur Frage:

Hat jemand von euch schon ähnliche Gefühle erlebt? Wie seid ihr damit umgegangen?

Hat jemand psychologische Tipps oder Begriffe dazu, die er in den Raum werfen kann?

Psychotherapie fände ich interessant, kann ich mir aber leider nicht leisten.

 

Weitere Hintergrundinfos:

Früher war ich allgemein sehr unsicher, vor allem aber Frauen gegenüber (leichtes Mobbing gegen mich an der Oberstufe sowie sehr späte sexuelle Entwicklung als Grundlage dafür).  Als ich auf das PUF gestossen bin hat sich mein Weltbild auf Frauen bezogen von einem unrealistischen Extrem ins Andere gewandelt. Ich war immer noch sehr unsicher, auch frustriert von Frauen und habe mir ein sehr verschrobenes Selbstbild aufgebaut (Ich habe mir und meinem Umfeld unglaublich viel vorgemacht). Ich hatte einmal Sex mit einer Bekannten und danach lange gar nichts mehr. Als ich langsam bereits einen „natürlicheren“ Umgang mit Frauen entwickelte, lernte ich bereits meine Ex kennen. Irgendwann schaffte sie es mich trotz meiner Angst und Unsicherheit an sich zu binden und das lief lange Zeit sehr gut. Irgendwann wurde halt alles langweiliger und Sie „konnte sich keine Zufkunft mit mir (mehr) vorstellen“.

Obwohl ich Anfangs dachte es sei keine gute Idee und ich emotional noch nicht wirklich über alles weg war hatte ich aufgrund eines Mangels an verfügbaren eine einmonatige Affäre mit ihr. Erstaunlicherweise hat mir das geholfen (Egopush?) und mir klargemacht, dass ich mit dieser Frau niemals mehr eine Beziehung haben könnte. Rational habe ich das schon lange gedacht aber erstmals war da auch so eine emotionale Bestimmtheit. Naja - schlussendlich hat sie es wieder beendet: „Jemand von uns würde wohl wieder Gefühle bekommen“.  War sicher besser so, die gute Dame hatte anscheinend recht paradoxe Vorstellungen von so einer Sexfreundschaft. Das interessante ist aber, dass diese ganzen negativen Gefühle bei der Affaire nicht existierten.

Danke fürs durchlesen und alle Inputs!

Liebe, Sex und gutes Essen

Growth

bearbeitet von growth
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Gast Forbiddengirl

Ich schätze, dass Du noch nicht über Deine Ex hinweg bist und noch Hass auf sie irgendwo in sich trägst. Du musst verzeihen und abhacken, auch wenn es schwer fällt. Du kannst kein Vertrauen zu anderen Frauen entwickeln, deshalb ekelt Dich das an. Weil Du die Echtheit des positiven in den Frauen anzweifelst. Du denkst, “ist wieder so eine, die sind doch alle gleich“. Das aber jemand neues vielleicht ganz anders ist, und dass Du sie glücklich machen kannst, diese Vorstellung und gleichzeitig HOFFNUNG hast Du nicht. Erst, wenn Du alle Phasen nach einer Verletzung durchglaufen hast lassen (Wut, Trauer, Loslassen und erst dann Hoffnung), dann erst wirst Du die ganzen neuen Menschen anders, offener wahrnehmen. Im Moment bist Du noch weit davon entfernt. Dein Klick aufs Negative kommt genau dann, wenn Du irgendwo ähnliche Dinge, wenn auch rein oberflächlich, feststellst. Da musst Du weg, von diesen Vergleichen. Offener wahrnehmen und Dich vom Gegenteil überzeugen lassen.

 

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Schon mal n halbes Jahr Pause mit Frauen gemacht und dich mal ganz auf dich konzentriert?

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Danke für eure Antworten!

@endless enigma Habs im Startpost ergänzt.

@Forbiddengirl

Es ist sehr gut möglich, dass du Recht hast und ich noch nicht über sie hinweg bin. Die Trennung habe ich auf jeden Fall noch nicht richtig verarbeitet, das ist mir natürlich klar. Aber zurück möchte ich auf keinen Fall.

Hass hege ich ganz sicher keinen gegen meine Ex. Sie hat mich verletzt, ich war wütend, ich konnte es nicht nachvollziehen und war auch enttäuscht von ihr, klar. Aber sie war halt ehrlich zu mir und hat die Karten auf den Tisch gelegt. Wie könnte ich sie da hassen? Ich habe allgemein Mühe konkrete Personen zu hassen. Evtl kann ich mich dafür zu gut in Menschen hineinversetzen.😉

Auch habe ich überhaupt kein negatives Frauenbild, ich mag euch süsse kleine Hormonmonsterchen doch sehr (falscher Ort für einen kleinen Hauch Chauvinismus?). Einige meiner besten Freunde sind Frauen. Ausserdem kommt das Gefühl ja erst auf wenn es in Richtung Sex geht..

Kann schon sein, dass ich andere Frauen noch an meiner Ex messe. Vorallem was Authentizität und emotionale Ungezwungenheit angeht würde das schon noch passen. Nur, falls dem so ist: Was mach ich jetzt wo ich das weiss?

@Herzdame

Das war sogar unbedingt nötig! Ich hätte auch gar keine andere gewollt am Anfang. Ich war auch erst richtig am Arsch. Ich hab das wirklich nicht erwartet. Zum Glück hat mich mein Umfeld sehr liebevoll aufgefangen.

Ich hatte dann den starken Drang etwas aus dieser Misere zu machen und ich darf sagen dass ich das auch getan habe. Ich bin Zuhause ausgezogen, habe zwei neue Hobbies angefangen die mir richtig Spass machen (und in einem bin ich sogar echt erfolgreich :) )und mir endlich einen anderen Nebenjob gesucht.

Aber irgendwann haben sich natürlich schon wieder gewisse Triebe und Bedürfnisse gemeldet. Natürlich habe ich nie ein halbes Jahr gar nicht an Frauen gedacht 😉 aber ich habe schon versucht mir nicht irgendwelchen Druck zu machen oder zu kompensieren und denke das hat auch funktioniert.

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ja, eventuell bist du noch in der verarbeitungsphase von der beziehung! überschlagsmäßig braucht man als mann immer rund ein fünftel der beziehungszeit zum verarbeiten <3

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Eigentlich hatte ich ja gehofft, dass mir jetzt jemand sagt: "Genau das hatte ich auch, schlaf mit 3,72 Frauen und dann fühlt sich das wieder normal an."

Hat schon sehr gut getan das mal aufzuschreiben und dann eine Nacht drüber zu schlafen. Ich habe da schon so eine Vermutung, was da los ist.  Falls jemand in einer ähnlichen Situation ist – hier meine momentanen Gedanken dazu:

Da ich noch nie eine richtige Beziehung hatte bis auf die Angesprochene ist es wohl tatsächlich so, dass diese unterbewusst immer noch einen – und da durch selektive Erinnerungen geschaffenen - sogar sehr verzerrten Massstab für mich darstellt.

Ich habe bisher nie eine solche emotionale Nähe und Verbundenheit gefühlt und dass das überhaupt möglich ist, ist mir damals ziemlich eingefahren. Ich suche momentan nach etwas Vergleichbaren und wage mal zu raten, dass ich unterbewusst ähnliche Emotionen sogar bereits von Anfang an erwarte. Weil das aber Bullshit par excellence ist, bekomme ich dann wenn die erwarteten Gefühle nicht eintreten Angst, dass ich „sowas“ nie mehr erleben werde. Und ich fühle mich halt auch verletzlich wenn ich einen zusätzlichen Schritt mache, das befeuert die Angst dann noch zusätzlich. Ich hatte auch wirklich teilweise das beklemmende Gefühl, dass „da was nicht stimmt“ mit mir.

Jup, also vermutlich doch Kompensation des Mangels an Bestätigung und Liebe, die ich mir selbst nicht zu geben vermag bzw. die Angst vor dem Fehlen dessen in der Zukunft.

Ich werde jetzt mal versuchen bewusst Erwartungslos an die Sache ranzugehen und das alles halt belanglos sein zu lassen – macht ja nichts. Und wenn sich dann wieder dieses komische Gefühl einschleicht, weiss ich dass es sich nur um Angst handelt und das OK ist. Wenn ich mich mehr auf das Schöne am sich näher kommen konzentrieren kann sollte sich die Angst wohl auf Dauer legen.

Fokussieren werde ich mich aber auf ein zwei persönliche Projekte, die ich schon länger vor mir rumschiebe. Ich bin glaube ich gerade eifrig meine Unzufriedenheit am projizieren.

Vielleicht serviert mir mein Leben später wieder Hummer und Fleisch. Jetzt gerade gibt’s wohl erst mal nur Zwieback..

An dieser Stelle nochmals ein dickes Danke an all diejenigen Leute, die sich hier wirklich Mühe geben unzufriedenen Unbekannten zu einem glücklicheren Leben zu verhelfen.

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vor 57 Minuten, growth schrieb:

Eigentlich hatte ich ja gehofft, dass mir jetzt jemand sagt: "Genau das hatte ich auch, schlaf mit 3,72 Frauen und dann fühlt sich das wieder normal an."

Hat schon sehr gut getan das mal aufzuschreiben und dann eine Nacht drüber zu schlafen. Ich habe da schon so eine Vermutung, was da los ist.  Falls jemand in einer ähnlichen Situation ist – hier meine momentanen Gedanken dazu:

Da ich noch nie eine richtige Beziehung hatte bis auf die Angesprochene ist es wohl tatsächlich so, dass diese unterbewusst immer noch einen – und da durch selektive Erinnerungen geschaffenen - sogar sehr verzerrten Massstab für mich darstellt.

Ich habe bisher nie eine solche emotionale Nähe und Verbundenheit gefühlt und dass das überhaupt möglich ist, ist mir damals ziemlich eingefahren. Ich suche momentan nach etwas Vergleichbaren und wage mal zu raten, dass ich unterbewusst ähnliche Emotionen sogar bereits von Anfang an erwarte. Weil das aber Bullshit par excellence ist, bekomme ich dann wenn die erwarteten Gefühle nicht eintreten Angst, dass ich „sowas“ nie mehr erleben werde. Und ich fühle mich halt auch verletzlich wenn ich einen zusätzlichen Schritt mache, das befeuert die Angst dann noch zusätzlich. Ich hatte auch wirklich teilweise das beklemmende Gefühl, dass „da was nicht stimmt“ mit mir.

Jup, also vermutlich doch Kompensation des Mangels an Bestätigung und Liebe, die ich mir selbst nicht zu geben vermag bzw. die Angst vor dem Fehlen dessen in der Zukunft.

Ich werde jetzt mal versuchen bewusst Erwartungslos an die Sache ranzugehen und das alles halt belanglos sein zu lassen – macht ja nichts. Und wenn sich dann wieder dieses komische Gefühl einschleicht, weiss ich dass es sich nur um Angst handelt und das OK ist. Wenn ich mich mehr auf das Schöne am sich näher kommen konzentrieren kann sollte sich die Angst wohl auf Dauer legen.

Fokussieren werde ich mich aber auf ein zwei persönliche Projekte, die ich schon länger vor mir rumschiebe. Ich bin glaube ich gerade eifrig meine Unzufriedenheit am projizieren.

Vielleicht serviert mir mein Leben später wieder Hummer und Fleisch. Jetzt gerade gibt’s wohl erst mal nur Zwieback..

An dieser Stelle nochmals ein dickes Danke an all diejenigen Leute, die sich hier wirklich Mühe geben unzufriedenen Unbekannten zu einem glücklicheren Leben zu verhelfen.

Du bringst es selber auf den Punkt. Ich glaube PickUp bereitet einen auf alles vor - Dating, F+, ONS, Beziehung aber weniger, wie man nach einer Trennung wieder fix auf die Beine kommt. Ich glaube, der eine oder andere User (evtl. Herzdame ?) könnte dazu einen guten Beitrag verfassen.

Deinen Text könnte Man(n) nicht besser formulieren - deine Beziehung ist dein Maßstab. Es waren viele Gefühle im Spiel und mit Gefühlen ist es halt wie mit Koks - hattest du den Kick, so wirst du diesen brauchen. Wie ein anderer User mal schrieb..."es ist wie ein kalter Entzug". Deswegen sollte man auch immer bestrebt sein ein ausgewogenes Leben zu führen - Arbeit, Sport, Hobbies, Freunde, Familie, Freundin. Jeder dieser Punkte hat einen ähnlichen Stellenwert - sollte einer wegbrechen, so hast du immer noch die anderen. Das Ende eine Beziehung oder Ehre ist eben schmerzlich, aber so ist es im Leben. Es wird eine neue Frau kommen und diese wird dir wieder neue Gefühle geben, keine Sorge. :-)

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vor 18 Stunden, growth schrieb:

Psychotherapie fände ich interessant, kann ich mir aber leider nicht leisten.

Hast du keine Krankenkasse?

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@Max--Power--

Doch schon, aber dann müsste ich mir erst nen Doc suchen, der mir eine gelistete psychische Krankheit diagnostiziert und warscheinlich müsste ich dann auch stattdessen mit einem Psychiater Vorlieb nehmen, was dann nicht mehr so ganz Sinn der Sache wäre.

Ich denke halt einfach, dass das eigentlich jedem gut tun würde. Ich meine Selbstreflexion ist dann halt doch nicht so effizient im Vergleich, vorallem da das halt immer so ein Ding ist mit der Selbstwarnehmung. Und in meinem Fall wäre es sogar besonders gewinnbringend, da ich ja definitiv noch was zum dran arbeiten habe.

Aber ich habe grade gemerkt, dass mich der Gedanke daran doch ein Bisschen abschreckt ("Ich brauch das doch nicht"), deshalb habe ich jetzt doch eine Möglichkeit gefunden und werde mich Montagmorgen mal telefonisch erkundigen. Wenns zuviel Nachfrage hat lasse ichs aber, gibt sicher Leute die das Angebot dringender brauchen.

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Gast

Hi Growth,

ich kann die beschriebene Situation von dir gerade sehr gut nachvollziehen. Zu nem gewissen Teil ("attention whore", sich auf nichts einlassen können etc.) ist es bei mir derzeit noch genau so. Und die letzte Trennung ist nun fast 1 Jahr her. 

Ich bin selbst ziemlich schnell die letzten Jahre von einer Beziehung in die nächste gehüpft und habe jetzt bemerkt, dass ich einfach noch zu sehr zugekleistert bin von vergangem. Es fühlt sich nicht richtig an, weil du wahrscheinlich (wie Vorredner schon erwähnt hatten) im Kopf noch jemand anderen mit dir herumträgst. Wenn du nun mit Frauen intim werden würdest, die offen sind für neues, du aber noch an jemand vollkommen anderes denkst, wäre das dem anderen gegenüber nicht fair und im Umkehrschluss haust du dir nur selbst eine rein. Das "schlampige" fühlt sich deshalb womöglich auch so an, weil du dich sonst selbst zu schnell hergeben würdest. Ich denke in dem Alter ist ein gewisser Bewusstseinswechsel dort auch normal. Vertrau in der Sache einfach mal auf dein Bauchgefühl und lass dich ein wenig leiten. 

bearbeitet von Gast

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Danke für deine Antwort @Sodenthal :

Am 13.3.2018 um 09:42 , Sodenthal schrieb:

Es fühlt sich nicht richtig an, weil du wahrscheinlich (wie Vorredner schon erwähnt hatten) im Kopf noch jemand anderen mit dir herumträgst. Wenn du nun mit Frauen intim werden würdest, die offen sind für neues, du aber noch an jemand vollkommen anderes denkst, wäre das dem anderen gegenüber nicht fair und im Umkehrschluss haust du dir nur selbst eine rein. 

Ich trage zwar nicht die Ex aber die Ex-Beziehung mit mir rum. Aber grundsätzlich stehe ich vor ähnlichen Überlegungen. Wie bist du denn damit umgegangen?

 

Mittlerweile habe ich einige neuen Erfahrungen gemacht. Die Geschichte mit der Ex lief dann noch etwas weiter während ich mich auch noch mit zwei anderen Frauen getroffen habe. Schlussendlich hat sie sich wieder verliebt und wir haben die ganze Sache beendet. Ich habe zwar immer noch viel für sie übrig aber ich bin mir echt sicher, dass das für beide nicht klappen würde.

Was diese Ekel-Sache angeht, hat sich das nach ein zwei weiteren Anläufen komplett ins Gegenteil gekehrt. Ich bin generell ein Typ, der relativ viel Nähe, Intimität und Aufmerksamkeit braucht. Ich kann das gut in meinem Freundeskreis ausleben und das wird auch geschätzt. Irgendwie reicht mir das aber nicht und ich suche auch bei Frauen danach. Konkret geht es dabei neben der Nähe an sich vorallem um Bewunderung und darum von den Frauen auf ein Podest gehoben zu werden. Ich selektiere da warsch. auch unterbewusst. Ich weiss ungefähr welche Selbstwertprobleme da mit reinspielen und arbeite da auch dran, aber das dauert.. Jedoch fühle ich mich zur Zeit absolut nicht fähig mit Anforderungen (v.a. in Richtung Beziehung) konfrontiert zu werden. Jegliche Vorstellung daran verursacht Angst und erinnert mich an den vergangen Schmerz. (Es fühlt sich auch unfair an, dass ich mich an etwas halten soll wenn ich doch dem Konstrukt an sich nicht traue.)

Jetzt ist es so dass ich die beiden anderen Frauen (beides Freundinnen aus dem sozialen Umfeld) jeweils 1-2x pro 2 Wochen getroffen habe. Da ich weiss wie mein offener Umgang mit Nähe und Verletzlichkeit interpretiert werden kann, habe ich jeweils recht früh (also definitiv vor dem Sex) "mit Vorschlaghammer" klargemacht, dass ich keine Beziehung suche. Während der gemeinsamen Zeit fühlte sich das alles schon wie in einer Beziehung an, halt nur ohne die bösen Ansprüche. Letzte Woche hatte ich dann zwei Gespräche in denen sich herausstellte, dass beide doch Hoffnung auf mehr hatten. Begründung à la "Ja klar, hast du das gesagt aber so wie du mich angeschaut hast/wie du mir gesagt hast dass ...". War halt schon echt, da waren bei mir schon auch Gefühle mit im Spiel. Das ist jetzt ziemliche Scheisse, da ich die beiden echt mag und auch im Freundeskreis wiedersehen werde.

Problem:

Ich suche ja schon sowas wie eine Beziehung, halt nur ohne Ansprüche. Ich denke ehrlich gesagt nicht, dass ich in nächster Zeit jemanden finde der das ähnlich sieht. Ich bin zwar der Meinung, dass ich eigentlich moralisch vertretbar gehandelt habe aber den Abfuck kann ich mir auf Dauer nicht geben. 

Ich denke schon, dass ich da etwas kompensiere. Aber dieses Gefühl wenn sie einen mit diesem vor "Verliebtheit"  glasigen Blick anschauen. Es gibt mir genau was ich brauche. So rein. So ehrlich.. Eigentlich will ich ja anscheinend, dass sie sich in mich verlieben. Ich komme nur momentan nicht damit klar, dass diese Liebe meist an Bedingungen gebunden ist. 

Mein Lösungsansatz besteht momentan darin weiter daran zu arbeiten unabhängiger von solcher Bestätigung zu werden (längefristig) und jetzt erstmal keine Frauen im nahen Freundeskreis mehr zu treffen und eventuelle Geschichten halt auf so ca. 1x im Monat zu beschränken. Ausserdem habe ich mir vorgenommen beim Screening mehr auf mein Bauchgefühl zu hören was Erwartungen angeht. Bye bye sexlife.

 

Wer hat Erfahrungen mit ähnlichen Mustern gemacht (egal von welcher Seite jetzt)?

Wie würdet ihr mit meinen momentanen Bedürfnissen umgehen ohne zu verletzen?

bearbeitet von growth

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Gast Berserker

Du hast einfach noch keine getroffen, die du als hübscher empfindest, als deine Ex, mit der du auch paar bemerkenswerte Gemeinsamkeiten und Erfahrungen gemacht hast - mit anderen Worten eine Frau die dich total aus den Socken haut.

 

Du kannst mir doch nicht sagen, dass du abgeneigt wärst, wenn dich eine liebe, fröhliche, Lebenslustige, intelligente, besonnene HB8  aufwärrts vergöttert, die die gleichen interessen wie du hat?

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Gast

Wie Berserker schon sagt. Du hast halt wahrscheinlich durch deine Ex noch eine gewisse Messlatte gelegt. Bestimmte Erfahrungen, Erinnerungen, Gefühle sind damit bzw. mit ihr verbunden und auch speziell mit ihr in Verbindung gebracht. Dass man immer sagt "man vergleicht einfach unterbewusst noch mit der/dem Ex", stimmt schon. Auch wenn man es sich manchmal nicht eingestehen möchte. 

Ich glaube, dass an der Stelle wirklich nur Zeit und Geduld helfen. Ich habe selber die letzten Monate viel mit Freunden und Bekannten über dieses Thema gesprochen und da spricht eigentlich jeder von nem guten Jahr, das man sich zeitlassen sollte. Kommt natürlich auch auf die Grundgegebenheiten und allgemeine Lebenssituation an, aber bei mir kam das selbst ganz gut hin. 

Zu dem anderen Thema: Ich denke, dass du mit dem Begriff "Unabhängigkeit" schon auf dem richtigen Weg bist. Schon mal daran gedacht, einfach mal bewusst allein zu sein und Abstand zu gewinnen? Ich weiß nicht ob du dir den "Luxus" leisten kannst, aber vllt solltest du dich an der Stelle wirklich mal tief mit dir selbst beschäftigen und dich selbst genauer anschauen. Dazu gehört auch eine gewisse Leere und unangenehme Gefühle bewusst zuzulassen und dort hineinzufühlen. Vielleicht dich auch an der Stelle fragen, was dein Ego dort eigentlich genau sucht und braucht.

Das ganze ist ja immer schön und gut, solang alles passt und man alles um sich herum hat, was man braucht. Aber man läuft natürlich immer in Gefahr mal ordentlich den Halt zu verlieren, sobald diese Dinge wegbrechen. Und allein ein Mangel gewisser Dinge mag schon einen großen Impact auf einen haben, dem man sich bewusst machen sollte.

Ein guter Indikator, wie ich finde, ist auch immer die Frage: Bin ich gerade mehr bereit zu geben oder zu nehmen.

bearbeitet von Gast

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@Berserker Da hast du sicher recht und ich gebe mir die Zeit dazu ja auch. Fragt sich noch wie ich bis dahin mit meinen Bedürfnissen umgehen möchte..

@Sodenthal Ich reflektiere eigentlich recht viel aber manchmal macht mich gerade das ziemlich anfällig dafür mir etwas vorzumachen. Schlussendlich kratze ich meist doch nur an der Oberfläche.. Ein nicht-wertendes Erforschen der Gefühle ist bei mir auch Key. 

Ich habe mich gefragt wieso ich mir Frauen aussuche, die so auf mich fixiert sind. (War echt nicht normal, wie da bereits nach 3 Wochen(!) in eine mögliche Beziehung projeziert wurde.) Die ehrliche Antwort darauf ist, dass ich Frauen brauche, die mich idealisieren und mich bewundern. Ich selbst fühle mich oft heimlich als Versager, da ich sehr faul und minimalistisch bin und sich jegliche Erfolge meist unverdient anfühlen.

Hmm. Ich werde die Sache angehen und muss mein Potential mal wieder ein Bisschen ausreizen. Aber werden wir nicht alle auch einfach gern bewundert? Ab wann merke ich, dass ich von der Bewunderung anhängig bin?  (Scheisse, ich bin ja wirklich einfach eine classic Attention Whore.) 😄

Aber ich muss definiv anfangen bewusst zu screenen und nicht blind derjenigen hinterherhecheln, die mir am meisten Knochen vor die Füsse wirft. (Wenn die so viele Knochen hat hat sie nämlich bestimmt auch schon eine Leine!)

Das liest sich evtl. egoistisch und natürlich muss mir die Zeit mit einer Frau auch (emotional) etwas geben aber ich gebe selbst auch wirklich gerne. Ich bekomme auch Rückmeldungen, dass das so nachempfunden wird. Ich habe manchmal das Gefühl "nicht genug zu geben" / "zu viel zu nehmen" aber denke eigentlich nicht dass das objektiv zutrifft. Ich denke das bezieht sich eher auf die Angst Erwartungen nicht zu erfüllen, da ich häufig so empfinde wenn ich mit Erwartungen konfrontiert werde.

Aber wieso dieses "Geben oder Nehmen"-Ding? Ich denke das sollte sich die Waage halten. Ich finde beide Extreme nicht gesund.

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Gast El Rapero

Warum kümmerst du dich nicht einfach um die Ursache statt um die Symptome?? Sonst rennst du in 10 Jahren noch im selben Teufelskreis hin und her, auch wenn Er bis dahin vllt ein neues Gewand bekommen hat.

Same bullshit different day.

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Gast

Das Geben und Nehmen Ding deshalb, weil wenn du zb einfach jemanden oder was willst, weil du es brauchst, es ein guter Indikator sein kann, dass an der Stelle wohl irgendwas nicht stimmt oder ein Mangel da ist, der vielleicht erst beseitigt werden sollte.
Und der lässt sich nicht wirklich durch Externalitäten lösen. Zumindest nicht langfristig.

Wenn man mit sich im Reinen ist und alles passt, hat man ja eher das Gefühl, etwas geben und teilen zu wollen, als umgekehrt. 

Klar sollte es sich die Waage halten. Aber es geht um deine eigene Intention und deine Bereitschaft dahinter.

Man sucht sonst an der falschen Stelle und dreht sich eigentlich nur im Kreis. 

 

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Ihr habt ja Recht. Ich bin bereit wieder Verantwortung für mein Wohlbefinden zu übernehmen.

Danke.

 

Zum Geben und Nehmen: Ich will definitiv beides und ich denke auch nicht, dass die zwei Kategorien klar abgrenzbar sind. Ich glaube aber zu verstehen, was deine Intuition dahinter ist.

Ja, ich vermisse es Liebe zu geben und auch das positive Feedback darauf.

Ja, es fehlt mir „gebraucht zu werden“.

Ein Teil von mir ist ziemlich grössenwahnsinnig, überschätzt meine Fähigkeiten und träumt davon die Welt zu verändern. Ich fühle mich aber unfähig den (überwiegend moralischen) Ansprüchen im Alltag gerecht zu werden. Dieser Teil von mir klammert sich an die Bewunderung, die mir manche Frauen entgegen bringen. Irgendwas an meinem Auftreten triggert einen bestimmmten mir noch nicht ganz verständlichen Typ von Frauen dazu mich krass zu idealisieren und fast zu vergöttern. Klar, dass das auf Dauer nicht gesund ist. Kurzfristig ist es leider ziemlich bequem. Ich arbeite dran.

Deshalb geben mir auch reine Fickbekanntschaften nicht was ich suche..

 

Schlussendlich ist mein „Problem“ nicht so speziell wie ich mir das eingeredet habe. Ich werde den Thread wahrscheinlich nicht mehr benutzen. Danke an alle.

Falls sich doch irgendwer mit meinen Mindfucks identifizieren kann:

Ich verstricke mich gerne in Schein-Kausalketten um meine Probleme zu begründen. Ich muss das pragmatischer angehen. Ich habe bereits zwei Gewohnheiten stark verändert und muss jetzt einfach Persistent bleiben. Ich muss meinen Arsch hochbekommen und endlich etwas (bei mir jetzt beruflich) erledigen. Mein Ziel ist ziemlich hoch gesteckt, aber der Reward wäre es allemal wert. Mal schauen was sich ergibt.  

Obwohl das Thema nicht 1:1 meins ist, hat mir der folgende Text zu OneItIs von Yeyoking (vieles auch auf Projektion allgemein anwendbar) einige wertvolle emotionale Erkenntnisse beschert: 

 

 

 

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