Freunde / Familienmitglieder mit Problemen

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Hi zusammen,

wer mich nicht kennt: LSE, arbeite seit einigen Monaten daran, erste Erfolge.

Im engeren Freundeskreis und in der Familie hat man ja immer wieder Menschen, die selbst psychische Probleme haben. Im Zuge meiner eigenen Entwicklung habe ich festgestellt, wie wichtig es ist, dass ich nicht für deren Glück verantwortlich bin.

Trotzdem gibt es immer wieder Momente, wo ich Probleme sehe, die ich habe oder hatte und wo ich grob weiß, was man dagegen tun könnte und die Person anschreien möchte: "Lies das 6-Säulen-Buch, dass ich dir vor nem Vierteljahr empfohlen habe! Du ziehst dich runter, du ziehst mich runter. Und ich bin so verdammt wütend darüber. Der Weg ist steinig genug, ohne dass ich mich von deinem Scheiß runterziehen lasse. Und wenn du so fucking unglücklich bist, dann TU DOCH WAS DAGEGEN!"

Es macht mich fertig. Wenn ich diese Menschen nicht so lieben würde, hätte ich sie schon längst aus meinem Leben gestrichen.

Wie kann man damit umgehen? Wenn ich weiter in meiner Entwicklung wäre, könnte ich vielleicht diese Menschen hochziehen statt mich runterziehen zu lassen. Aber ich bin ja selbst noch am Anfang und noch sehr empfänglich für Negatives.

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Danke für die Antwort!

Wahrscheinlich habe ich genau das in der Vergangenheit zu oft getan: Anderen überstülpen, was mir zu helfen scheint.

Die Abgrenzung ist wahrscheinlich das richtige. Zumindest solange ich mich davon runterziehen lasse. Aber es fällt mir brutalst schwer.

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Du musst dir wirklich bewusst machen, dass du den Leuten ihr Glück nicht aufzwingen kannst. Wenn sie sich ändern wollen, dann würden sie entweder nach Hilfe fragen oder deinen Rat annehmen. 

Viele Menschen wollen nur über ihr Unglück jammern und sich in ihrem Unglücklichsein und Frust sudeln. Sie wollen sich nicht ändern, sonst hätten sie es schon längst in Angriff genommen. 

Spoiler

Mein Ex hatte zu 100% das gleiche Problem wie du, viele Verwandte und Freunde die alle hier und da massive Probleme aufgewiesen haben. Sie haben ihn dann regelmäßig als Seelenmülleimer benutzt, ihm vorgeheult das wenn am Tag XY im Jahr 2001 es nicht geregnet hätte, sie jetzt nicht nur der Durchschnitt wären. Sie ein ganz anderes Leben hätten etc. 
Ihn belastete das massiv, er wollte allen helfen, gab Ratschläge etc. Aber die Leute wollten seine Ratschläge nicht beherzigen und nicht umsetzen. Da kam dann nur ein "Ja, du hast Recht, aber..." und zählten dann all die Gründe auf, die sie an einer Veränderung behindern würden, ohne es jemals probiert zu haben. 

Er hat sich all deren Probleme, zu Herzen genommen, hat so argumentiert wie du, das seinen ja seine Verwandten und engen Freunde, er müsse ihnen helfen und kann nicht so einfach die Augen vor ihrem Unglück verschließen. Das muss man aber langfristig machen. Sonst schadet es dir massiv. Selbstschutz sollte an vorderster Stelle stehen. 

 

bearbeitet von capitalcat
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Gast El Rapero

Ist halt extrem egoistisch, den Leuten helfen zu wollen, weil deren Launen dich runterziehen.

Wie Herzdame schon sagt: Du kannst Leuten nicht helfen, die sich nicht helfen lassen wollen. Auch der Punkt "Sehen und Verstanden" werden kann man kaum überbewerten, das ist nämlich in 90% der Fälle der Fall: Die Person sucht gar keinen Tipp, keine Hilfe etc. sondern will sich das einfach von der "Seele reden". So schlimm, wie Es oft klingt, ist es meist gar nicht.

Ich kenne leider genau das selbe Problem, gerade mit meinem Vater komme ich nie auf einen grünen Zweig ^^ Wobei Wir Uns wenigstens Small Talk mäßig vertsehen und es die ganzen Streits nicht mehr gibt.

Man wird mit der Zeit eben abgeklärter und genau darin liegt der Schlüssel: Ruhig bleiben, Fokus auf sich selbst und weiter! Natürlich kannst du Leuten gerne gute Tipps geben oder gute Bücher empfehlen, aber wenn Sie nicht wollen, musst du Es eben akzeptieren und möglichst sofort wieder aus deinem Kopf streichen. Am sonsten ziehst du dich nur selbst runter.

Ich verstehe völlig deinen Gedankengang, denn ich kenne das auch und bin bisher die meiste Zeit meines Lebens damit beschäftigt, mir ein Umfeld aufzubauen, in dem ich mich wohl fühle und die Dinge mehr oder weniger glatt und gut laufen. Wenn das so einfach getan wäre -.- ABer selbst wenn die Impulse, die einen herunterziehen, von Außen kommen, liegt Es immernoch an Uns, ob und wie weit Wir Uns runterziehen lassen. Im Grunde haben Leute mit einer gewissen genetischen Disposition und/oder einer anderen Entwicklung einen großen Vorteil, da Es Menschen gibt, die praktisch von Kindesbeinen an beinahe völlig unempfindlich für äußere ( negative ) Einflüsse sind.

Ist bei den allermeisten Menschen aber nicht der Fall. Also bleibt nur : Neues Umfeld aufbauen oder lernen, damit umzugehen, sich selbst zu pushen, statt sich runterziehen zu lassen.

 

Ist halt Alles viel leichter gesagt als getan, aber mehr Wege bleiben dir nicht übrig. Was würde Es bringen,Jemanden 10 mal die 6 Säulen zu empfehlen? Entweder macht Er Es, Er macht Es nicht oder Es gibt Streit, weil du der Person damit auf den Zeiger gehst ^^ Du hast doch dein Bestes versucht.

Klopf dir dafür auf die Schulter und konzentriere dich auf deinen Selbstwert, deine Probleme, dein Glück, deine Ziele. Verschwende deine Energie nicht für Dinge ohne Mehrwert

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vor einer Stunde, El Rapero schrieb:

Ist halt extrem egoistisch, den Leuten helfen zu wollen, weil deren Launen dich runterziehen.

Mal ganz platt: Na und? Es ist auch extrem egoistisch, alle Leute um einen herum runterzuziehen.

So sehr alle denken, ich wäre ihnen viel wert, so sehr ziehen sie es doch scheinbar vor in ihrer Comfortzone zu bleiben als auch nur die geringste Rücksicht darauf zu nehmen, wie sie mir mit ihrem Verhalten schaden.

Ich finde diese Erkenntnis sehr schmerzhaft, aber letztendlich geht es ja genau darum: Ich allein muss Verantwortung für mein Wohlergehen übernehmen, mit allen Konsequenzen. Und das hat oberste Priorität für mich.

Also da finde ich das Argument "Es funktioniert nicht, anderen Menschen Hilfe aufzuzwingen." wesentlich überzeugender als "Es ist egoistisch, anderen Menschen Hilfe aufzuzwingen."

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vor 3 Stunden, puadavid schrieb:

Mal ganz platt: Na und? Es ist auch extrem egoistisch, alle Leute um einen herum runterzuziehen.

So sehr alle denken, ich wäre ihnen viel wert, so sehr ziehen sie es doch scheinbar vor in ihrer Comfortzone zu bleiben als auch nur die geringste Rücksicht darauf zu nehmen, wie sie mir mit ihrem Verhalten schaden.

Ich finde diese Erkenntnis sehr schmerzhaft, aber letztendlich geht es ja genau darum: Ich allein muss Verantwortung für mein Wohlergehen übernehmen, mit allen Konsequenzen. Und das hat oberste Priorität für mich.

Also da finde ich das Argument "Es funktioniert nicht, anderen Menschen Hilfe aufzuzwingen." wesentlich überzeugender als "Es ist egoistisch, anderen Menschen Hilfe aufzuzwingen."

Anders. Es ist egoistisch andere Menschen verändern zu wollen (=Hilfe aufzwingen), weil man selbst nicht in der Lage ist sich abzugrenzen ;-)

Die anderen sind in einer gewissen Stimmung und haben Bedürfnisse. Nicht mehr und nicht weniger. Was es mit DEINER Stimmung macht, das liegt in deinem Verantwortungsbereich. Ich kann dir versichern, dass nicht jeder Mensch auf jammern und miese Stimmung so reagiert wie du bei deinen Bekannten. Es ist halt einfach ein Problem, das auf deiner Seite der Leitung auftritt.

Und du sagst es schon ganz richtig: Verantwortung übernehmen ist da der Schlüssel. Und wenn deine Erkenntnis ist, dass es dich gerade runterzieht und du dich nicht genug abgrenzen kannst (Achtung: Auch hier Defizit auf deiner Seite und nicht Fehler der anderen), dann musst du eben andere Wege finden. Aber andere haben immer nur so viel Einfluss auf dich, wie du das zulässt. Das solltest du im Kopf behalten.

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Mal so als Ansatz, auch im Hinblick auf die Frage "Wie grenzt man sich ab, ohne dem anderen weh zu tun":

Mitteilen, dass man demjenigen nicht weiterhelfen kann. Gleichzeitig (sofern bei Dir Interesse besteht) n Angebot machen für was positives:

 

Also quasi: "Du, ich kann Dir nicht weiterhelfen. Ich bin auch selber Grad mit xy beschäftigt. Aber hast Du Lust, Samstag XYZ zu machen?".

 

Damit wäre auch Position bezogen, wo Du selbst stehst. Also:

a) zeigst Du ein gewisses Mitgefühl

b) grenzt Du Dich ab

c) setzt Du damit ein Signal, dass Du Interesse an der Person hast, allerdings unter Berücksichtigung deiner Grenzen

d) setzt Du damit auch den Fokus auf einen positiv belegten Aspekt Eurer Beziehung.

Also als Beispiel: Ein guter Kumpel, mit dem Du früher oft Mountainbiken warst hat Liebeskummer oder ne Depri-Phase oder hat familiäre Probleme. Du schlägst - statt den Kotzeimer zu spielen - vor, dass ihr am Wochenende Mal wieder zusammen ne Tour macht. Idealfall: Ihr habt ne gute Zeit. Kontakt wieder positiv belegt. Keine Problemlöser-Beziehung. Ggf hilfts ihm sogar etwas. Um runterzukommen und positive Emotionen zu erleben ohne dass die Probleme Thema sind. Und ohne dass für Dich das Thema "helfen" im Vordergrund steht. Weiterer Vorteil: Für Dich siehste auch Mal wieder das positive am Kontakt.

Eigentlich tut ihr damit das selbe wie "früher". Nur dass eben eine Grenze kommuniziert wurde. 

 

Setzt voraus, dass Du drauf Bock hast. Und die Grenze auch ziehen kannst. 

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vor 4 Stunden, Herzdame schrieb:

Anders. Es ist egoistisch andere Menschen verändern zu wollen (=Hilfe aufzwingen), weil man selbst nicht in der Lage ist sich abzugrenzen ;-)

Die anderen sind in einer gewissen Stimmung und haben Bedürfnisse. Nicht mehr und nicht weniger. Was es mit DEINER Stimmung macht, das liegt in deinem Verantwortungsbereich. Ich kann dir versichern, dass nicht jeder Mensch auf jammern und miese Stimmung so reagiert wie du bei deinen Bekannten. Es ist halt einfach ein Problem, das auf deiner Seite der Leitung auftritt.

Es geht gar nicht um jammern und miese Stimmung. Es geht eher um ähnliche Probleme, wie ich sie ja auch habe: Nämlich fehlendes Durchsetzungsvermögen in Konfliktsituationen und daraus resultierende Aggressivität. Und der Grund, wieso es mich so sehr runterzieht, ist höchstwahrscheinlich auch genau der, dass ich eben dieses Verhalten gerade hinter mir zu lassen versuche. Also entsprechend: Natürlich reagieren andere Menschen anders darauf als ich.

vor 4 Stunden, Herzdame schrieb:

Und du sagst es schon ganz richtig: Verantwortung übernehmen ist da der Schlüssel. Und wenn deine Erkenntnis ist, dass es dich gerade runterzieht und du dich nicht genug abgrenzen kannst (Achtung: Auch hier Defizit auf deiner Seite und nicht Fehler der anderen), dann musst du eben andere Wege finden. Aber andere haben immer nur so viel Einfluss auf dich, wie du das zulässt. Das solltest du im Kopf behalten.

Ich bin nicht wirklich überzeugt. Allein schon die Frage danach, auf welcher Seite der Fehler liegt, finde ich schon nicht zielführend. Und darauf eine so absolute Antwort zu finden, dass der Fehler immer beim Empfänger ist, finde ich noch schwieriger.

Die Frage, die mich interessiert, ist entsprechend nur, wie ich damit umgehen kann, um in erster Linie für mein Wohlergehen zu sorgen und in zweiter Linie das der anderen nicht zu gefährden. Wenn die Antwort darauf wäre "Den anderen helfen, ihre Probleme in den Griff zu kriegen." hätte ich da wirklich keine Skrupel vor. ;) Aber ich sehe ein, dass das nicht die Antwort ist. Die Antwort ist: Lernen mich abzugrenzen. Das ist das einzige, das ich sinnvollerweise tun kann und das werde ich in Angriff nehmen.

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