Wer, Wie, Was, Warum - Fragen und Reaktionen: Buchtipps?

13 Beiträge in diesem Thema

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Liebe Forumsgemeinde,

habe die Sufu benutzt, auch nach Büchern gesucht, aber bin leider nicht wirklich schlauer geworden. Vielleicht auch zu speziell, um es als Buchtitel zu finden.

Meine Frage zielt darauf ab, was in der Kommunikation zwischen zwei Personen passiert, wenn bestimmte Fragewörter verwendet werden (Wer, Wie, Was, Warum etc.) Also wie beispielsweise Rollen in der Kommunikation verteilt werden und wie sich durch bestimmte Fragewörter das 'Gesprächsklima' verändert. Bin Laie, vlt. kann jemand der Kommunikation/Psychologie studiert, weiterhelfen?

Bsp: Wie geht es Dir? ----> Relativ offene Frage, mit weitläufiger Antwortmöglichkeit

_______________

Warum bist Du noch wach?

Warum vollziehst Du eine Handlung xy so und nicht so?

Warum isst Du noch so spät?

Warum...

...

--> Für mich impliziert das 'warum' für den Gefragten in gewisser Weise eine Drucksituation, sich rechtfertigen oder erklären zu müssen, anders als wenn jemand fragen mit Wie oder Was stellt. Geht hier auch nicht um eine Verführung, sondern um einen Verwandten, der in der persönlichen Kommunikation andauernd 'Warum-Fragen' stellt und ein Gesprächsklima aus Fragen <--> Rechtfertigen entsteht. Gibt es dazu ein Gesprächsmodell, Grafiken oder Bücher, die das Phänomen erklären wie bestimmte Fragestellungen die Gesprächsdynamik verändern/ prägen?

Über Buchtipps, Artikelverweise o.ä. würde ich mich sehr freuen. Dann aber bitte von Leuten mit Background, die sich zumindest ein bisschen mit Kommunikation beschäftigt haben , so Einzeiler wie 'Alpha sein', 'Ignorieren' etc. helfen mir echt nicht weiter...;-)

Danke im vorraus!

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Dein Gefühl ist richtig. Warum-Fragen schaffen eine Rechtfertigungssituation und fühlen sich deshalb für den Gefragten schnell unangenehm an. Das hat ein Stück weit mit der subjektiven Bewertung durch den Gefragten zu tun (Wir würden uns zum Beispiel nicht unter Druck gesetzt fühlen, wenn ein Kind fragt, warum die Banane krumm ist). Letztlich steckt dahinter oft das Thema der Du- bzw. Ich-Botschaften. Du-Botschaften kommen schnell vorwürflich daher ("Du hast den Müll nicht runtergebracht"), Ich-Botschaften weniger ("Ich habe einen ekligen Geruch in der Nase").

Wie man damit umgeht, hängt in erster Linie davon ab, was man erreichen und wie sehr man sich gegenüber der jeweiligen Person hart abgrenzen möchte. "Warum ziehst Du so eine scheußliche Hose an?" provoziert eine andere Vorgehensweise je nachdem ob das ein unbekanntes Mädel im Club, die langjährige Partnerin oder die demente Oma fragt.

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Ich kenne das von mir, dass "Warum"-Fragen mich immer zu einem inneren Unwohlsein geführt haben. Ich habe den Druck verspürt, mich rechtfertigen zu müssen. Ich könnte jetzt einen Roman darüber schreiben, dass es mit InnerGame zu tun hat, damit zu tun hat, Dinge nicht persönlich zu nehmen, damit, dass niemand dich wirklich angreifen will, sondern du selbst dir den Druck machst, etc.

Aber das tue ich nicht. Ich gebe dir einen einfachen Trick. Wenn dir jemand eine Warum-Frage stellt, ist das erste, was du tun kannst, zu fragen, warum er es fragt.
Sie: "Warum bist du so spät nach Hause gekommen?"
Du: "Warum fragst du?"

Durch dieses simple "Warum fragst du?" erhältst du ein Stück weit die Kontrolle zurück. Du siehst dann, dass der Mensch dich nicht fragt, um dich unter Druck zu setzen, sondern dass es wirklich einen ganz anderen Grund hatte: Beispielsweise hat sich dein Gegenüber einfach nur Sorgen gemacht.

Weite Beispiele:
Sie: "Warum hast du mich gestern nicht zurückgerufen?"
Du: "Warum, was war denn?" (Anstelle von "Hä?! Hatten wir das denn abgemacht? Also, wieso hast du mich nicht angerufen? Blabla")

Sie: "Warum gehen wir nie ins Museum?"
Du: "Warum, ist dir das denn wichtig?" (Anstelle von "Eh, ja weil. Keine Ahnung. Ich wusste nicht, dass dir das wichtig ist. Blabla").

Dadurch, dass du die Frage zurückleitest, bist du nicht mehr in der Position, dich verteidigen zu müssen. Es funktioniert, probiere es aus. So hast du sogar in Gesprächen stetig die Führungsposition, wenn du es denn so willst.

Irgendwann, mit der Zeit, wirst du nicht mehr "Warum" zurückfragen, weil du es innerlich adaptiert hast, nicht auf alle Fragen antworten zu müssen.

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Hey Geschmunzelt und DrHitch,

danke für Eure Antworten zu den Warum-Fragen. Stelle hier meine Frage noch ein bisschen konkreter und freue mich auch da auf einen Rat ;-)

Die verwandte Person ist tatsächlich meine Mutter, die in Bezug auf Ihre nahe Verwandschaft (Ehemann und Kinder) quasi ein Feuerwerk an Warum-Fragen abfeuert. Dabei sind die Fragen nach dem Warum oftmals zu Themen, die völlig banal und alltäglich sind oder Kontrollfragen, die ich eher einem Grundschüler stellen würde (Bsp.: Man hat seine Tasche gepackt und wird gefragt ob man dies oder das eingepackt hat, oder ob xy, was da auf dem Tisch liegt, nicht auch eingepackt werden müsste). Es entstehen so also Situationen, wo man als Gefragter den Eindruck bekommt, man sei nicht fähig alleine nachzudenken oder es wird einem nicht zugetraut selbstständig eine Handlung zu vollführen. Selbstverständlich muss auch mal die Frage nach dem Warum gestellt werden dürfen - in dieser Häufigkeit in der sie das tut, finde ich das aber schon extrem und schnell auch nervend.

Um das nochmal klar zu machen: Bin Mitte zwanzig, vor über fünf Jahren von zu Hause ausgezogen und über 500km weit weg studieren gewesen; Meine Mutter sah ich einmal im Quartal und dann auch nur wenige Tage; Sodass diese Warum-Feuerwerke seit Jahren für mich nicht mehr aufgetreten sind. Fürs Masterstudium bin ich nur noch 200km vom Elternhaus entfernt und man sieht sich ein bisschen öfter, alle vier Wochen ein paar Tage. Da ist mir dann letztens aufgefallen, dass mir Fragen gestellt werden, wo ich den Eindruck hatte, einem Erwachsenen müsste man doch zutrauen, diese Automatismen des Alltags zu beherrschen. Habe jahrelang in einem Wohnheim mit 30 Mitbewohnern aller Länder und Charaktere zusammen gewohnt. Da habe ich mir keinen Druck bei einer Frage mit Warum gemacht oder bei anderen Fragen. Da gibt es doch einige rhetorische Mittel (Ironie, Die Beispiele hier im Thread etc.), wenn man keine Lust hat sich zu rechtfertigen.

Bei meiner Mutter ist das ein spezieller Fall, vielleicht täusche ich mich aber auch und es ist keiner. Wenn ich abweisend auf ihre Warum-Frage reagiere, d.h. nicht konkret beantworte, ignoriere oder ironisch antworte ist sie beleidigt und wenn ihr Ihr erkläre, dass ich seit fünf Jahren alleine meine Tasche packe und auf Reisen gehe und sie mir dabei nicht helfen muss, sagt sie sei meine Mutter, sie sorge sich um mich (um bei dem banalen Beispiel zu bleiben). So oft ich es versucht habe zu erklären, sie kann oder will nicht verstehen, dass diese 'Basics' nicht mehr abgefragt werden müssen und ich mittlerweile erwachsen bin und das ich mich seit fünf Jahren selbständig organisiere. Es entsteht dann ein Teufelskreis, dass Sie Drama macht, wenn man nicht auf Ihre Fragen so antwortet, wie sie das gerne hätte. Und man sich dann anhören muss, warum man so gemein sei und ihre Fragen nicht beantwortet etc. pp.

Deshalb suche ich nach Büchern, die mir dieses Phänomen erklären oder wie ich damit in Zukunft umgehen kann, sodass kein Drama daraus entsteht. Die Psyche meiner Mutter halte ich übrigens für instabil (hier im Forum würde man wohl von LSE sprechen), das Fass will ich jetzt hier aber nich auch noch aufmachen, es geht vorangig darum, wie ich die Treffen mit ihr, die nunmal in meinem Fall regelmäßig auftreten, so stressfrei wie möglich für alle Seiten über die Bühne zu bringen.

 

 

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Friedemann Schulz von Thun: Miteinander reden, Band 1 und 2. Wenn du es ganz genau wissen willst.

Im vorliegenden Fall is es aber einfacher dich zu fragen: was erreicht sie denn damit dass sie dir und deinem Vater ständig "Warum" fragt.

Also: Warum fragt sie dich "warum"? ;-)

bearbeitet von Helmut
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Dein Fall erinnert mich sehr stark an meinen Werdegang. Ich studiere auch sehr weit weg. Auch im Masterstudium. Die Mutter hat mich auch oft mit solchen Fragen genervt.

Ich kann dir jetzt generell kein Buch empfehlen, aber ich kann dir ein paar Sichtweisen aufzeigen:

1) Betrachte mal für einen Moment die Wahrscheinlichkeit, dass deine Mutter diese Dynamik braucht. Sie kann nicht anders und meint es auch nicht böse. Sie stellt dir die Warum-Fragen, weil sie in deinem Leben gerne noch eine Rolle spielen möchte und dich nicht loslassen kann. Rational versteht sie deine Argumente, aber ihre Angst verlassen zu werden ist viel größer. Und deshalb "bemuttert" sie dich so. Hat also im Grunde genommen nichts mit dir als Mann zu tun, denn du bist einer und das weiß sie auch. Viel mehr hat es mit ihrem kindischem Inneren zu tun, dass einfach nicht loslassen kann. Und um diesem Schmerz zu entgehen, versucht sie dich in dieser Dynamik zu halten.

2) Wie bei Sichtweise 1): Versuche Verständnis für deine Mutter zu entwickeln. Glaubst du, dass Sichtweise 1) zu treffen könnte, die ich geschildert habe? Glaubst du, es gibt einen anderen Grund? Denn, so wie ich das sehe, sieht sie dich mit Absicht noch als Kind. Mit Absicht. Kann es sein, dass du innerlich Signale der Schwäche aussendest? Oder Signale der emotionalen Unabhängigkeit? Meistens meinen wir, dass es komisch sei, wie der andere sich verhält, bis wir uns unser eigenes Verhalten anschauen. Also tust du etwas, was dazu führt, dass deine Mutter sich so verhält?

Als Beispiel: Bei mir war es so, dass meine Mutter mich sehr leicht wütend machen konnte. Dass ich wütend wurde, hat ihr gezeigt, dass ich noch emotional von ihr abhängig wurde. Dadurch konnte sie sich beruhigen und spürte nicht mehr die Angst, von ihrem Sohn alleine gelassen zu werden. Vllt. hat bei deiner Mutter das alles auch erst angefangen, als du 500Km weit weg gezogen bist? Who knows. Nur ein paar Sichtweisen!

LG

Hitch

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vor 3 Stunden, Helmut schrieb:

Friedemann Schulz von Thun: Miteinander reden, Band 1 und 2. Wenn du es ganz genau wissen willst.

Im vorliegenden Fall is es aber einfacher dich zu fragen: was erreicht sie denn damit dass sie dir und deinem Vater ständig "Warum" fragt.

Also: Warum fragt sie dich "warum"? ;-)

Dankeschön! Werd mir die Bücher von Thun angucken.

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vor 4 Stunden, DrHitch schrieb:

1)[...]Viel mehr hat es mit ihrem kindischem Inneren zu tun, dass einfach nicht loslassen kann. Und um diesem Schmerz zu entgehen, versucht sie dich in dieser Dynamik zu halten.

2) Wie bei Sichtweise 1): Versuche Verständnis für deine Mutter zu entwickeln. Glaubst du, dass Sichtweise 1) zu treffen könnte, die ich geschildert habe? Glaubst du, es gibt einen anderen Grund? Denn, so wie ich das sehe, sieht sie dich mit Absicht noch als Kind. Mit Absicht. Kann es sein, dass du innerlich Signale der Schwäche aussendest? Oder Signale der emotionalen Unabhängigkeit? Meistens meinen wir, dass es komisch sei, wie der andere sich verhält, bis wir uns unser eigenes Verhalten anschauen. Also tust du etwas, was dazu führt, dass deine Mutter sich so verhält?
[...]

Hitch

Ja, ich glaube Sichtweise 1 passt schon sehr gut. Sie soll mich ja auch Sachen fragen und wir sollen uns auch austauschen (Wie gehts Dir/Wie läuft xy/Wollen wir das und das unternehmen etc. pp), aber ich wundere mich über die 'Qualität der Fragen' bzw. Ihre Aussagen im Imperativ, also auf welcher Ebene sich das Ganze abspielt. Dachte aus dem Alter kommt man irgendwann raus, vielleicht ist das auch eine Übergangspahse und legt sich wieder. Klar, ich versuche Verständnis aufzubringen, aber nach 1-2 Tagen in dieser Dynamik reißt mir der Geduldsfaden und dann gibt es Theater. Und dieses Theaterstück wiederholt sich immer wieder und ich würde mich freuen, wenn wir endlich mal einen Fortschritt machen und daraus lernen. Mit keinem anderen Angehörigen oder Menschen gerate ich in eine solche Gesprächsdynamik.

Hier noch ein Beispiel für diese Dynamik: Sie besucht mich einige Tage in 'meiner' Großstadt. Wir verlassen das Haus, es regnet. Sie: "Warum bist Du nur so dünn angezogen?" "Setz Deine Kapuze auf" Wir gehen runter in die U-Bahn. Sie: "halt dich am Geländer fest, es ist rutschig". Im Restaurant: Stellt mein Weinglas von rechts (da wo meine Hand ruht) in die Tischmitte ("Habe Angst, das es auskippt). Wieder zu Hause, esse noch eine Banane "Warum isst Du noch so spät?" Mache den Laptop an, um kurz Mails zu checken "Was hast Du jetzt noch vor?" Kurz vorm Schlafengehen: "Hast Du Zähne geputzt?" (!)

Und das könnte ich jetzt noch ewig so weitermachen und das passiert alles an einem Tag, teilweise bei den kleinsten Kleinigkeiten, über die viele vermutlich gar nicht mehr nachdenken, weil es Alltagsroutinen sind. Meine Interpretation ist, dass Sie von sich auf andere schließt und es jeder genauso machen muss, wie sie. Ergo, sie sich dick anzieht wenn das Wetter draußen scheiße ist, ihre Kapuze aufzieht, sich am Geländer festhält, ihr Glas in der Tischmitte steht usw., aber das sind ja alles teilweise sehr subjektive Empfindungen und nur weil einem selbst kalt ist, heißt es ja nicht, dass den Mitmenschen genauso kalt sein muss. Sollte eigentlich klar sein. Und irgendwie fällt es ihr anscheinend schwer zu akzeptieren, wenn jemand etwas anders macht als Sie, auch wenn es nur so banale Dinge des Alltags sind. Mein Vater zieht sich bei solchem Verhalten, wenn es mal wieder zu extrem wird, einfach in sein Arbeitszimmer zurück oder hat noch was zu erledigen und verlässt das Haus oder er lässt es über sich ergehen. Er hat bei solchem Verhalten also nie wirklich interveniert (und ich weiß, dass es ihm auch oft auf den Sack geht, ebenso meiner fünf Jahre jüngeren Schwester) und sich stattdessen zurückgezogen. Bei meiner Mom ist das wohl ein jahrzehntelang trainierter Automatismus sich so zu verhalten. Tritt selten im Alltag auf, wenn Sie zur Arbeit geht, sondern vor allem in Ausnahmesituationen, also Besuche/Hochzeiten/Familientreffen/Urlaube, also immer dann, wenn Sie ihre Komfortzone verlassen muss).

Finde das auch okay, seinen Kindern, wenn Sie im entsprechendem Alter sind, die 'wichtigsten' Basics beizubringen, aufzupassen, dass die Kinder sich nicht auf die Fresse legen, wenn sie eine Treppe runterlaufen oder aufzupassen ein Glas nicht zu verschütten. Aber als Mitzwanziger diese Dynamik immer und immer wieder über sich ergehen zu lassen? Fällt mir oft schwer und ich komm mir manchmal vor wie im Kindergarten...

_______________

"1) zu treffen könnte, die ich geschildert habe? Glaubst du, es gibt einen anderen Grund? Denn, so wie ich das sehe, sieht sie dich mit Absicht noch als Kind. Mit Absicht. Kann es sein, dass du innerlich Signale der Schwäche aussendest? Oder Signale der emotionalen Unabhängigkeit?"

Kannst Du noch näher erläutern, was Du mit Signale der Schwäche meinst oder auch mit Signale der emotionalen Unabhängigkeit?

Vielleicht interpretiert Sie meinen Lebenstil als Signal der Schwäche? (z.B. dass ich nicht so heiß auf das Lebenskonzept bin, welches Ihr Generationen lang als DER Weg vorgelebt wurde: Ehemann, Haus bauen, Kinder kriegen) Oder das ich nicht mehr diesen sportlichen Körper habe, wie noch vor fünf Jahren, weil sich der Schwerpunkt weg vom Sport hin zur Schreibtischarbeit verlagert hat? Die Noten an der Uni sind gut bis sehr gut, aber ich bin eben nicht mehr die Sportskanone, die ich noch als Schüler war.

Signale der emotionalen Unabhängigkeit: Kann auch passen. Über Sorgen und 'Privates' spreche ich eher mit Kumpels, dass war zu Schulzeiten natürlich ein bisschen mehr Thema mit der Mutti.

 

 

 

 

bearbeitet von Dannyy

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Dann verklicker ihr doch mal relativ nett verpackt, dass du nicht mehr ihr kleiner Bub bist und die Sachen alleine kannst und sie dich in deiner Entwicklung eher behindert, als unterstützt. Natürlich netter verpackt.

So die Richtung "Du bist meine Mutter und für meine Beziehung und mein Wohlergehen verantwortlich gewesen. Das hast du gut gemacht und dafür bin ich dir dankbar. Jetzt ist es aber an der Zeit, dass ich erwachsen werde und alleine zu recht komme. Das schaffe ich nur, wenn du bereit bist mich meine eigenen Entschiedungen treffen zu lassen, dabei Fehler zu machen und aus diesen zu lernen. Das gehört zum erwachsen werden dazu."

Innerlich weiß sie sicherlich, dass das richtig ist und sie dich nicht weiter so stark bemuttern sollte, aber ein Teil von ihr will dich vor der bösen Welt da draußen beschützen. Mutterinstinkt oder wie du das auch immer nennen willst. Es war lange Zeit eine ihrerer Hauptaufgaben auf dich und dein Wohlergehen aufzupassen. Das konnte sie und war ein Teil ihrer Identität. Es wird nicht einfach für sie sein, dass sich das geändert hat. Manche Eltern sind besser im Loslassen, manche weniger gut.

Halt dir das immer vor Augen, wenn sie dich wieder "nervt". Mit dem Wissen, dass sie dein Bestes will und es ihr nur sehr schwer fällt dich loszulassen, weil sie dich liebt, ist es einfacher zu ertragen. Ansonsten könntest du ihr noch zeigen, dass du die Dinge ganz alleine geregelt bekommst und weißt. Dazu könntest du, wenn sie dich das nächste Mal belehrt, weitere Fakten dazu beisteuern oder eine Studie aufführen, die das Gegenteil bewiesen hat. Einfach demonstrieren, dass du mindestens genauso viel oder sogar mehr als sie über das Thema weißt, in dem sie dich belehren möchte. Die Message kommt sicherlich bei ihr an.

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vor 7 Stunden, Dannyy schrieb:

Meine Interpretation ist, dass Sie von sich auf andere schließt und es jeder genauso machen muss, wie sie.

Wäre nicht ungewöhnlich. Was deine Mutter da macht, nennt sich Bindungsintervention.Sie will Nähe herstellen, indem sie Gemeinsamkeiten sucht. 

Und du wirst sicherlich richtig damit liegen, dass das nicht funktioniert, wenn sie von sich auf anderen schließt. Beziehung beruht ja zu einem großen Teil auf Gegenseitigkeit. Was du bei deiner Mutter beschreibst, klingt dagegen nach ner Einbahnstrasse. Kann durchaus daran liegen, dass sie mit Situationen überfordert ist.

 

vor 7 Stunden, Dannyy schrieb:

ich würde mich freuen, wenn wir endlich mal einen Fortschritt machen und daraus lernen.

Draus lernen und einen Fortschritt machen, geht auch anders. Indem nicht ihr beide das gleiche lernt - sondern indem du was lernst.

Momentan machste ja noch das gleiche, wie deine Mutter. Also prinzipiell. Sie will, dass du dein Glas in die Tischmitte stellst - und du willst, dass sie damit aufhört. Ist so ne Art Tauziehen. Und das funktioniert nur, wenn beide ziehen. Hört einer auf, ist das Spiel vorbei. Bedeutet, dass auch der andere nicht mehr ziehen kann. Und dann werden die Karten neu gemischt.

In der Umsetzung kann das beispielsweise bedeuten, Konsequenzen zu ziehen. Biste genervt, machste was anderes. Beispielsweise die Besuchsfrequenz runterfahren. Kannst auch mit ihr reden, wie XOR vorschlägt. Kannst ihr auch klare Grenzen setzen. "Mutter, das ist mein Glas. Lass es bitte stehen wo es steht." Oder Konsequenzen ankündigen. "Mutter, wenn du mein Glas noch einmal anfasst, klebe ich es am Tisch fest." Oder du stellst ihr dein Glas hin und nimmst dafür ihres. 

Der Weg mit dem größten Fortschritt und Lerneffekt, ist alledings das, was du nicht lesen willst. Nämlich das Ding mit dem Alpha. Im Sinne von möglichst erwachsen handeln. Deine Mutter macht das bislang nicht - also machst du es. Indem du dich von ihren Sprüchen nicht mehr ärgern läßt. 

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Gast El Rapero

Der Trick ist, auf Warum Antworten Gar nicht oder mit Humor und Ironie zu antworten. Mache ich schon lange so und es ist einfach wunderbar, wie man den Leuten damit den Segel aus dem Wind nimmt ^^ Hab dank Dessen schon oft so lachen müssen, dass mir mein ganzer Bauchbereich weh tat.

Kann ich nur empfehlen!

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Grad nen Date gehabt und die Gute hat ne Menge Warum Fragen gestellt. Mir kam es schon wie Shittests vor. Sie fragte, warum ich mir meine Umhängetasche nicht umhänge, warum ich heute keine Barfußschuhe anhab, wenn ich sie doch früher viel getragen habe und noch viele Andere... mega nervig.

Garnicht oder mit Ironie drauf antworten, ist echt das Beste. 

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