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Gast

Hey Leute,

ich beobachte bei mir ständig das selbe Verhalten was mir immer wieder Probleme bereitet und wollte mir mal im Forum Inspiration und Tips holen.

Zum "Problem": Ich bin sehr viel unterwegs und aktiv. Ich studiere, habe mehrere Jobs, treibe 4-5 mal Sport pro Woche und bin in meiner Freizeit immer unterwegs. Es gibt in dieser Welt einfach soviel was man tun und erleben kann, dass ich in jeden Moment immer irgendwie beschäftigt bin. Ich bin an 7 Abenden in der Woche unterwegs auf festen und spontanen Events. Ich liebe es, keine Frage. Das Problem ist nur das man keine Zeit mehr für sich hat. 

Vor einigen Jahren war ich gerne für mich. In der Natur spazieren, durchatmen und einfach Energie tanken. In diesen Momenten konnte ich mein Leben entschleunigen. Ich habe es Phasenweise jeden Tag gemacht. Wenn ich es jetzt versuche kommt diese innere Ruhe nicht auf. Mein SC ist mittlerweile so groß das ich immer irgendetwas anderes unternehmen könnte. Unzählige Bücher die mich interessieren und nur darauf warten gelesen zu werden. Meine persönlichen Baustellen an denen ich arbeiten könnte. Projekte die ich mit Hingabe umsetze könnten fortgeführt werden. Soviele hübsche HBs die angesprochen werden könnten. Sport in Kombination mit richtiger Ernährung ist auch schon fast ein 24h Job. Und und und. 

Ich beobachte nun schon seit geraumer Zeit eine permanente Kraft in mir die mich immer weiter vorantreiben will. Ich bin quasi in jedem Moment meines Lebens dabei irgendwas zu "werden".  Beispielsweise physisch (sportlich, gesund, ...), psychisch (Inner Game, persönliche Baustellen, ...), beruflich (Karriere, Fachwissen, ...) oder privat (SC, Liebhaber, private Projekte, ...). 

Logischer Weise geht das nie lange gut. Ich glaube ich kurriere gerade im Bett meine fünfte Erkältung dieses Jahr aus und nutze selbst diesen Moment um hier den Post zu schreiben und mich weiter zu entwickeln (oder anders gesagt etwas zu "werden"). Warum ich in diesem Jahr bereits das fünfte mal flach liege und in den oben erwähnten Jahren nicht einen einzigen Infekt hatte ist mir total bewusst.

Kennt ihr sowas? Wie geht ihr damit um? Habt ihr auch manchmal das Gefühl etwas zu verpassen wenn ihr mal abends einfach nur auf der Couch liegt? Was ist mit all den scharfen HBs da draußen die ihr schwängern könntet? Die Hobbys die man so sehr liebt das man sie jetzt auch machen könnte? Oder die Karriere die man weiter vorantreiben könnte? Was ist mit all den tollen Menschen die man kennt und mit denen man was unternehmen könnte da man sich ja schon lange nicht mehr gesehen hat?

Man kann doch nur auf einer Hochzeit tanzen, was bedeutet wenn man sich zuviel vornimmt leidet die Quälität bei allem zugleich. Aber ich mag mich nicht nur auf eine Sache festlegen. Dafür ist diese Welt einfach zu vielfältig.

 

 

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Naja, vorstellbar wäre, dass du dich grundsätzlich schlecht abgrenzen kannst. Du müsstest die Fragen klären, ob du so getrieben bist, weil du vielleicht auch annimmst, dass andere [die Freunde / SC beispielsweise / die Gesellschaft] das so von dir erwarten und du dich perfekt darstellen möchtest und / oder warum du manchmal Angst hast etwas zu verpassen.

Auf jeden Fall aber, ob du das alles tatsächlich auch mit Leidenschaft und Spaß tust? Dass du in vielen Bereichen deines Lebens gut vertreten und etwas erreichen willst, ist nicht bedenklich. Wenn da aber ein übertrieben gesteigerter Perfektionsdrang der Motor ist, bedeutet das natürlich nicht selten eine stumpfe Endlosspirale - denn es geht immer weiter und besser, und es gibt immer etwas zu entdecken und zu verbessern.

Du siehst ja, dass du unruhig und getrieben bist, also bleibt die große Befriedigung scheinbar aus. Das passiert vielleicht, weil du eventuell zu vielen Möglichkeiten ohne konkrete Zielsetzung unkoordiniert hinterher jagst. Wie eingangs erwähnt, ist eben die Frage, ob da für dich grundlegend Leidenschaft und Spaß dahinterstehen, sehr wichtig. Steht das scheinbar nicht im Vordergrund, und Zielsetzungen sind nicht klar definiert, kann natürlich absolute Verausgabung die Folge sein, weil man einfach unerreichbarem hinterherjagt.

Und da ist da ganz klar dieser Impuls, dieser Gedanke, der dir sagt und mitteilt, dass du mal entschleunigen sollst, dir mal wieder Zeit für dich nehmen sollst, mal nur mit dir selbst zu sein. Ich denke du solltest das auch einfach mal schlicht weg üben. Du hast das lange nicht mehr praktiziert, und daran muss man sich auch erst einmal wieder gewöhnen. Das würde ich an deiner Stelle ganz aktiv machen. Vielleicht erstmal in kleineren Schritten. Du findest da sicher dein Tempo. Und das würde ich auch neben der Ursachenforschung machen, warum du so getrieben bist, und nicht erst danach. Vielleicht kannst du nämlich durch kleine Schritte und entsprechende Wiederholung schon einen ganzen Teil deiner Getriebenheit auffangen.

Weiter kannst (oder solltest du) du dir natürlich Gedanken machen, ob es etwa grundlegende Änderungen von früher zu heute gegeben hat? Irgendwelche Ereignisse etc.?

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vor 23 Stunden, hanju schrieb:

Naja, vorstellbar wäre, dass du dich grundsätzlich schlecht abgrenzen kannst. Du müsstest die Fragen klären, ob du so getrieben bist, weil du vielleicht auch annimmst, dass andere [die Freunde / SC beispielsweise / die Gesellschaft] das so von dir erwarten und du dich perfekt darstellen möchtest und / oder warum du manchmal Angst hast etwas zu verpassen.

Das ist es nicht. Mir ist nie aufgefallen das ich mich meinem SC gegenüber in irgendeiner Art und Weise verpflichtet fühle. Vielleicht ist das der Vorteil eines großen SC, wenn es jemanden nicht passt wie ich bin verbringe ich meine Zeit mit anderen.

vor 23 Stunden, hanju schrieb:

Auf jeden Fall aber, ob du das alles tatsächlich auch mit Leidenschaft und Spaß tust? Dass du in vielen Bereichen deines Lebens gut vertreten und etwas erreichen willst, ist nicht bedenklich. Wenn da aber ein übertrieben gesteigerter Perfektionsdrang der Motor ist, bedeutet das natürlich nicht selten eine stumpfe Endlosspirale - denn es geht immer weiter und besser, und es gibt immer etwas zu entdecken und zu verbessern.

Grundsäzlich ja. Abgesehen vom Sport und Ernährung bin ich immer dabei weil ich es auf irgendeine Art auch will. Beim Sport und Ernährung beobachte ich manchmal das es sich wie eine Art Verpflichtung anfühlt. Pause bedeutet Rückschritt. Das lässt auf den Perfektionsdrang schließen. Ich bin perfektionist und im Sport zeigt es sich besonders stark. Eine der Baustellen an denen ich arbeiten will. Danke das du mir das in mein Bewusstsein zurückgeholt hast. Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht.

vor 23 Stunden, hanju schrieb:

Du siehst ja, dass du unruhig und getrieben bist, also bleibt die große Befriedigung scheinbar aus. Das passiert vielleicht, weil du eventuell zu vielen Möglichkeiten ohne konkrete Zielsetzung unkoordiniert hinterher jagst. Wie eingangs erwähnt, ist eben die Frage, ob da für dich grundlegend Leidenschaft und Spaß dahinterstehen, sehr wichtig. Steht das scheinbar nicht im Vordergrund, und Zielsetzungen sind nicht klar definiert, kann natürlich absolute Verausgabung die Folge sein, weil man einfach unerreichbarem hinterherjagt.

Scheint dem Nagel auf den Kopf zu treffen. Zu viele Hochzeiten auf denen ich tanze und damit sind konkrete Ziele nie gesetzt. Wie auch wenn die Zeit fehlt konkrete Ziele zu setzen und diese dann auch entsprechend zu verfolgen.

vor 23 Stunden, hanju schrieb:

Und da ist da ganz klar dieser Impuls, dieser Gedanke, der dir sagt und mitteilt, dass du mal entschleunigen sollst, dir mal wieder Zeit für dich nehmen sollst, mal nur mit dir selbst zu sein. Ich denke du solltest das auch einfach mal schlicht weg üben. Du hast das lange nicht mehr praktiziert, und daran muss man sich auch erst einmal wieder gewöhnen. Das würde ich an deiner Stelle ganz aktiv machen. Vielleicht erstmal in kleineren Schritten. Du findest da sicher dein Tempo. Und das würde ich auch neben der Ursachenforschung machen, warum du so getrieben bist, und nicht erst danach. Vielleicht kannst du nämlich durch kleine Schritte und entsprechende Wiederholung schon einen ganzen Teil deiner Getriebenheit auffangen.

Schöner Impuls den du da bei mir setzt. Ich erwäge jetzt wenigstens täglich eine Stunde zu entschleunligen. Also Zeit nur für mich. Schwierig wird es weil mein Mind wohl gerade am Anfang immer sagen wird das es so viel anderes zu tun gibt aber ich werde es einfach probieren. 

vor 23 Stunden, hanju schrieb:

Weiter kannst (oder solltest du) du dir natürlich Gedanken machen, ob es etwa grundlegende Änderungen von früher zu heute gegeben hat? Irgendwelche Ereignisse etc.?

Definitiv. In meiner "ruhigen" Zeit war ich frisch hier her gezogen. Kannte nur wenige Leute und die waren auch nie für Unternehmungen zu haben. Weil es mich angekotzt hat habe ich auch aktiv begonnen meinen SC im Laufe des letzten Jahres mit Erfolg auszubauen. 

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Hey Dan, 

Dein Beitrag hat mich angesprochen, weil ich dich in deinem Verhalten gut verstehen kann. In der Vergangenheit hat mich ein großer social circle auch sehr gereizt. Ich habe es ebenfalls "geschafft" ihn so auszudehnen, dass ich immer was zutun hatte, jeden Abend in der Woche. Als ich mich dann hinterfragt habe was mir diese ganze Personen bedeuten kam klar raus, dass viele nicht mehr als ein netter Zeitvertreib sind (Andersrum war es vermutlich ähnlich).

Ich habe Prioritäten gesetzt. Eine Hand voll Freunde die mir wirklich wichtig sind und denen ich auch wichtig sein möchte. Stell dir vor du wechselst den Wohnort, an wie viele der Personen aus deinem Social Circle wirst du dann denken? Wer davon wird an dich denken?  Damit fahre ich sehr gut. Mein Leben ist ruhiger und gehaltvoller geworden. Klar quatsch ich mit jedem den ich kenne, aber wirklich Zeit investiere ich nur noch in Personen die mir wichtig sind. 

Daraus folgt:

Wenn du aufhörst deine Zeit mit kurzfristigen, belanglosen Beziehungen zu verschwenden, dann bliebt dir Zeit für das wirklich wichtig ist. Und das bist du. 

Für mich war es ein Rausch, viele Freunde, Parties, habe in einer Unternehmensberatung gearbeitet, Kohle gescheffelt und nebenbei studiert. Sport gemacht. Ich habe 6,5 geschlafen, damit ich alles unter einen Hut bekomme. Es war geil. Bis der Körper das irgendwann nicht mehr mitmacht. Du sagst du hast schon die fünfte Erkältung dieses Jahr. Dein Körper sendet dir die Signale, hör mal in dich rein. Es ist zuviel.

Du musst dir die Zeit nehmen, in dich zu gehen und hören was du wirklich willst. Du musst Prioritäten setzen.

Vielleicht machst du ja mal Urlaub alleine, das ist eine hervorragende Möglichkeit solche Gedanken zuzulassen... 

Grüße,

funky

 

 

bearbeitet von funky410

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