Psychose und Persönlichkeitsentwicklung

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Sehr geehrte Damen und Herren

Erstmal vielen Dank für das Lesen meines Berichtes.

Ich weiss garnicht so genau wie ich das ganze schön gliedern soll, ich fange einfach mal an und hoffe es wird nicht allzu unübersichtlich.

Wie der Titel schon erläutert bin ich psychisch angeschlagen, mit ca 21 hab ich eine Psychose bekommen.

Dann hatte ich 3 Jahre ohne Hilfe eine heftige beschissene Zeit, jedoch mit 24 einen Psychiater aufgesucht welcher mir Neuroleptika verschrieb.

Ich war ab dem Zeitpunkt in einer Lehre und relativ stabil unter dem Einfluss der Psychopharmaka. 

Ich hab oft Trainiert (Krafttraining, Kampfsport und Persönlichkeitsentwicklung), war oft unterwegs mit Freunden am Party machen (teils RICHTIG geile Nächte), hatte auch verschiedene Onenights und LTR's.

Lange rede kurzer Sinn, das ganze ging ca 5 Jahre. Ich konnte nie richtig weit weg, zB nach ins Ausland oder in eine grössere Stadt in der Nähe, was auch anfängt zu nagen.

Jedenfalls habe ich seit 2 Jahren eine feste Freundin, welche aber ca 7 Jahre jünger ist.

Als wir uns kennenlernten war ich ein Partytiger, und sie hat mich mehr und mehr Betaisiert.

So weit, dass ich nach ca 1 Jahr Beziehung abends nurnoch zuhause sitzte und am PC-Zockte. Sie bat mich mehr Zuhause zu sein und nicht mehr soviel zu saufen. Was ich begrüsste, denn ich wollte fitter werden und mehr am PC Zocken!

Doch das Problem ist, ich verlernte es mich draussen im Nightlife sicher zu fühlen.

Dazu wurde meine alte Psychose getriggert. Also sitze ich eher gezwungener massen Abends zuhause. Jedoch kann ich dann (wenn ich Frei habe) morgens aufstehen und Wandern (lebe in den Bergen), Biken, Trainieren etc.

Also ich mag eigentlich das leben ausserhalb des Nightlifes!!!

Und Tagsüber bin ich auch Stabil wenn ich nicht in eine Stadt muss.

Also eig zufrieden, relativ!

 

Nun hab ich vor 5 Monaten die Medis abgesetzt, weil ich einfach kein bock mehr drauf hab mich mit Neuroleptika kabutt zu machen. Gleichzeitig aufgehört zu rauchen ! :)

Allerdings kommen die Einflüsse übelst reingedonnert in meine Synapsen, Sexuell der HAMMER.. aber sonst, Panikattacken und Angstzuständen vom feinsten, Hell on Earth....

Meine Psychose ist eigentlich "Verfolgungswahn" ich habe ständig das Gefühl, andere Leute/Gruppen planen eine Verschwörung gegen mich. Alle reden über mich, alle wollen mir schaden etc. 

Mal stärker mal schwächer. Auf jedenfall sitze ich abends meist Zuhause und Zocke. 

 

Und jetzt kommt der eigentliche Punkt.

 

Wie gesagt hat mich meine Freundin quasi aus dem Nightlife geholt, wir sassen ca 1 Jahr immer Zuhause rum am Wochenende. Was auch völlig gechillt war,

Jedoch hat sie plötzlich wieder angefangen bis nachts um 4 Uhr saufen zu gehn xD

geil

Und ich hab das ganze völlig verlernt, hab die Medis abgesetzt. Und sitze mit Paranoia am Samstag Abend zuhause und hoffe da passiert nix. TOTALER FAIL!! 

Die Lösung wäre Medis hochfahren und Nightlife wieder antrainieren. Jedoch hab ich kein bock darauf, ich will Sport machen und morgens Früh raus und nicht hier die ganze Nacht durchssaufen.

Jedoch ist mein Status im arsch, bin nichtmehr der Krasse Säufertyp mit vielen Kollegen. Eher der einsame Wolf.

Sie sagt sie liebt mich etc, und sie kommt auch früher nach Hause etc, aber es war vorher NIE so, dass ich der bitsteller war und das sollte so auch nicht sein. Ich hab mich vor Jahren hier eingelesen und verstehe ungefähr so die Thematik.

Doch ich hab mich Abhängig gemacht von Ihr... Wenn die Psychose nicht wär könnt ich eazy wieder nach draussen gehn und meine Unabhängigkeit wieder etwas zurückholen, doch mit Panik - und Angstattacken macht mir das kein Spass und ich hab auch kein Bock darauf.

 

Mich Interressiert bloss eure Meinung dazu, ich habe keine direkten Fragen :)

Ich mache Krafttraining, gehe in die Natur, hatte viele geile Nächte bin jetzt jedoch 30 und hab nichtmehr so bock auf Nightlife.

 

Allerdings nagen verlorene Träume an meiner Seele, oder sind das nur die schlechten gefühle die Instagramm/Facebook und co in einem Hervorrufen?

so Quasi, man muss mindestens

 - mit dem Auto Quer durch Neuseeland/Australien gefahren sein

- Ein top Body besitzen

- Teures Auto/Haus geiler Pool/Garten

- Krasse Nächte mit vielen Freunden

- Dream BIG life BIG bullshit die alle propagieren und sich so dermassen in Szene setzen in den Social Media.

- Profi Snowboarder sein

 

Ich möchte eig Fit sein, die Natur sehen, Zocken und zufrieden sein. Jedoch habe ich fast ständig ein beschissenes Gefühl in mir, und bin geil auf andere Frauen.. Ruft mich der Carlos lifestyle? oder versteht ihr was da los ist...

 

Vielen dank und ein Schönes Wochenende!

 

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Wenn ich dich halbwegs richtig verstanden habe dann beschreibst du eine paranoide Persönlichkeitsstörung mit Panik- bzw. Angstattacken die teilweise psychotische Schübe ausgelöst hat.

Das ist genauso legitim eine Krankheit wie wenn du dir einen offenen Beinbruch geholt hättest bei einem Autounfall.

Was du jetzt fragst ist für mich eigentlich: "Wie kann ich mit meinem offenen Beinbruch Party machen?"

Hmm, stell ich mir schwierig vor. Vielleicht vorher zum Arzt gehen und einen Gips abholen?

Warst du mal längere Zeit in Therapie, zb. kognitiver Verhaltenstherapie? Begleitend zu den Medikamenten? Wenn nein, warum nicht?

Psychopharmaka sollten meines Wissens nach idealerweise eine kurzzeitige, zumindest aber keine langfristige Dauerlösung sein und von einer Psychotherapie begleitet werden.

Gönn dir doch mal die Zeit und die Hilfe dein Inneres in Ordnung zu bringen. Anstatt zu versuchen dich am Außen zu orientiern was du "tun sollst".

@tonystark möchte dazu vielleicht auch was sagen.

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Gast

Wenn solche Medikamente von einem Tag auf den anderen eigenmächtig ohne langsames Ausschleichen abgesetzt werden, so kehren die Symptome unter denen der Kranke litt oft verstärkt wieder. Was tut man da? Du könntest dir einen anderen Psychiater suchen, der mit dir eine andere Therapie probiert.

PS: Es wird oft vor Pickup in Konstellation mit einer Psychose oder ähnlich schweren psychischen Störung gewarnt. Mach da lieber einen Bogen darum und baue dir ein "normales" Leben auf.

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vor 1 Stunde, ErBehaartAuf schrieb:

PS: Es wird oft vor Pickup in Konstellation mit einer Psychose oder ähnlich schweren psychischen Störung gewarnt. Mach da lieber einen Bogen darum und baue dir ein "normales" Leben auf.

Ein Witz den ich nicht verstehe?

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Da du keine konkrete Frage gestellt hast, anworte ich mal in Stichpunkten, was mir dazu so einfällt... Aber ich sehe das ähnlich wie meine Vorredner.

1) Von Alkohol würde ich an deiner Stelle aufgrund deiner Erkrankung eher Abstand nehmen... Spätestens Alkohol in Kombination mit Neuroleptika sind aber eine ganz schlechte Idee! Dürfte auch auf jedem Beipackzettel so stehen. Das solltest du als möglichen alternativen Lebensentwurf also besser wieder vergessen.

2) Neuroleptika besser nicht auf eigene Faust absetzen! So sehr ich auch nachvollziehen kann, dass du diese Medikamente aufgrund ihrer möglichen Nebenwirkungen nur sehr ungern einnimmst: Bitte unbedingt mit dem behandelnden Psychiater besprechen. Oft geht ein abruptes Absetzen mit einem deutlich erhöhten Rückfallrisiko bspw. eines psychotischen Schubes einher, was durch ein langsames Ausschleichen der Medikation minimiert werden kann…

3) Gegenüber dem behandelnden Psychiater ruhig offen sein und den Wunsch nach dem Absetzen kommunizieren und begründen (solange keine Selbst- oder Fremdgefährdung besteht, kann er dich nicht zur Einnahme zwingen). Mit dem Psychiater kannst du auch offen über mögliche Alternativen sprechen (und wenn nicht, steht es dir frei, dir einen anderen zu suchen):

  • Möglicherweise existieren auch nebenwirkungsärmere Alternativen oder es können zur Reduzierung der Nebenwirkungen geringere Dosierungen versucht werden. Trotzdem gilt natürlich (leider) der Grundsatz: Was wirkt, hat auch Nebenwirkungen. Hier musst du letzten Endes selbst abwägen, ob die Erkrankung selbst oder die Nebenwirkungen einer Behandlung für dich persönlich schwerer wiegen.
  • Wenn du dich auch nach einem aufklärenden Gespräch weiterhin gegen Medikamente entscheidest, ist es leider – je nach Art und Ausprägung deines Krankheitsbildes nicht unwahrscheinlich, dass du dich von den Vorstellungen, ein „normales“ (oder noch schlimmer: ein "perfektes") Leben zu führen, ein Stück weit verabschieden musst. Ich kann verstehen, dass das zum Teil an dir nagt – aber es ist nun einmal nicht jeder von uns dazu auserkoren, das „perfekte Instagram-Leben“ führen. Genau genommen können das nur die allerwenigsten und selbst bei den wenigen Auserwählten ist es fraglich, ob hinter der Fassade alles so rosig ist wie es nach außen scheint…
  • Um PU-Literatur, Foren usw. würde ich erst einmal einen weiten Bogen machen (zumindest solange du nicht stabil genug bist, um überhaupt "rauszugehen"). Nicht nur sind viele der hier angepriesenen Tips und Ratschläge schon grundsätzlich fraglich (erst Recht bei vorliegenden einer ernsten psychischen Erkrankung) sondern hier wird eben auch implizit die Eroberung von vielen Frauen („der Carlos-Lifestyle“) als das seligmachende Nonplusultra angepriesen, nach dem wir alle streben sollten. Wenn das aber aufgrund gesundheitlicher Einschränkungen nicht einmal ansatzweies möglich ist, quälst du dich damit nur unnötig selbst. An deiner Stelle würde ich mich eher nach Büchern umsehen, die fachlich kompetent darauf eingehen, wie dir auch trotz deines spezifischen Handycaps ein erfülltes Leben gelingen kann (Psychologische Ratgeber und/oder Bücher von Betroffenen). Dazu wäre es allerdings ratsam, die exakte Diagnose zu kennen und darauf zugeschnittene Literatur zu suchen. Ergänzend dürfte sich auch alles empfehlen was mit dem Thema Resilienz zu tun hat (also die Fähigkeit, sich von den Tiefschlägen des Schicksals - wie es eine Psychose zweifellos ist - nicht unterkriegen zu lassen)…
  • Je nach spezifischem Krankheitsbild ist es auch möglich, im Rahmen von Psychotherapie bzw. Psychoedukation eine gewisse Symptomlinderung zu erfahren. In jedem Fall könnte eine Psychotherapie dir aber eine sinnvolle Unterstützung bieten. Einerseits um Strategien zum Umgang mit der Krankheit zu entwickeln und deinen Selbstwert zu stärken. Andererseits um zu genau solchen Sorgen und Nöten, wie du sie hier im Forum teilst,  ein fundiertes Feedback einzuholen, in dem deine Erkrankung fachmännische Berücksichtigung findet. Der Therapeut (der idealerweise auch dein Psychiater ist oder mit dem behandelnden Psychiater zumindest in engem Austausch steht) wird dir eher sagen können, was für dich „möglich ist“ und wo du krankheitsbedingt an deine Grenzen stößt (jeweils mit oder ohne Medikamenteneinnahme).

 

4) Und dann noch ganz kurz ganz grundsätzlich zum Punkt „Jedoch ist mein Status im arsch, bin nichtmehr der Krasse Säufertyp mit vielen Kollegen. Eher der einsame Wolf.“ Irgendwann (meist gegen Ende 20, Anfang 30) ist für die meisten Leute "der krasse Säufertyp" ohenhin nicht mehr das Paradebeispiel für einen Mann von hohem Status. Klar kommt es immer gut an, Leute zu kennen, kein Stubenhocker zu sein usw. Aber ein entspannter Abend in einer Bar, mit Freunden essen gehen o. ä. können durchaus zu attraktiven Alternativen werden. Deine Freundin befindet sich aufgrund Ihres deutlich jüngeren Alters sehr wahrscheinlich noch in einer anderen Lebensphase, weshalb es ihr nicht zu verübeln ist, dass sie noch eher den Drang nach Action verspürt… Aber findet ihr ja auch Unternehmungen, die euch beiden Spaß machen und die für deine Lebensphase und -situation passender sind als lange, alkoholreiche Partynächte. Soweit ich das hier herauslese, ist vermutlich aber auch dafür medikamentöse und/oder therapeutische Unterstützung nötig.

 

bearbeitet von tonystark
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Gast

Fakt ist, es ist nicht unmöglich, du musst dich deinen Ängsten stellen. 

Natürlich ist das nicht einfach und ich weiß nicht wie schwer deine Paranoia ist.

Und bitte trinke nie wieder Alkohol, oder zumindestens nur ein Glas. 

Wichtig ist das du erstmal an deinem Mindset arbeitest und ich habe das Gefühl mit deiner jetzigen Freundin wirst du dich nur im Kreis drehen können, natürlich gibt es die Möglichkeit zusammen sich zu verbessern, aber ich finde du solltest erstmal für dich herausfinden wer du eigentlich bist und was du willst bzw. das du das auch schaffen kannst was du dir vornehmen willst.

Wäre es da dann auch nicht schön eine Freundin zu haben, die dich dabei unterstützt? Wie sieht sie denn deine ganzen Ziele? Habt ihr darüber gesprochen?

Und wegen deiner Panikattacken und Paranoia hilft Ablenkung in den Situationen und ganz viel Selbstvertrauen! Das ist super wichtig, ich habe früher auch Panikattacken bekommen und ab und zu noch unwohl Gefühl, aber was mir hilft ist mich zuberuhigen und immer wieder abzulenken, das postive Denken hilft und das man die Ausdauer hat, die du nicht nur beim Sport lernen solltest, sondern auch für deine Motivation.

Was mir hilft auch bei Tiefs und fehlender Motivation sind Podcasts! Kann ich dir wirklich nur ans Herz legen.

 

Auch nochmal ein kleiner Nachtrag: Ich kann nicht genau sagen ob du wirklich eine ernsthafte Psychose hast, meistens kann dies aber auch abklingen, wenn man selbst an diesen Zügen arbeitet, sollte das aber trotzdem schwerer sein als ich es gerade vermute, dann bitte sprich es nochmal mit deinem Psychiater ab was sie dazu sagen! 

bearbeitet von Gast

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Erstens: Nimm deine Medikamente! Es geht nicht ohne. Nimm sie jetzt gleich!

Zweitens: Es ist gut, wenn du auf die Partynächte weiterhin verzichtest. 

Drittens: Sprich mit der Frau, was sie von ihrem Leben will, und guck, ob es überhaupt zusammen passt. 

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