113 Beiträge in diesem Thema

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Toller Thread 🙂 Das Video habe ich immer in meinen offenen Tabs, also auch hier: gute Auswahl getroffen. So umfangreich wie das Thema ist, so wenig Zeit habe ich gerade zum Antworten, deswegen werde ich das noch ein bisschen verschieben. Freue mich schon auf die Diskussion hier. 

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Ich hatte zwar bisher keine langfristigen (>5 Jahre) Beziehungen, aber ich mache mir hin und wieder Gedanken über einige der Leitfragen, die du aufgelistet hast:

vor 3 Stunden, capitalcat schrieb:

Ist es eurer Meinung nach möglich sexuelles Interesse am Partner langfristig aufrechtzuerhalten? Wenn Ja: Wie?

Ja, ist mMn möglich. Wichtig ist es hierbei neues zu probieren. Immer nur der selbe Ablauf wird irgendwann öde. Wenn man hin und wieder experimentiert, bleibt es immer spannend und aufregend. Jedoch stelle ich es mir kontraproduktiv vor, wenn man zu viel in zu kurzer Zeit probiert und so recht schnell die Luft raus ist. Besser wäre es daher, wenn man eine Sache auslebt und sich danach etwas neuem widmet.

vor 3 Stunden, capitalcat schrieb:

Wie unterscheidet sich für euch Sex in Beziehungen zu Sex in lockeren Geschichten?

Man merkt bereits zwischen ONS und FB gravierende Unterschiede. Je besser ich die Frau kenne, umso mehr habe ich ein Gefühl dafür wie weit ich gehen kann, ohne dabei das Mädel zu verletzen.

Auch die emotionale Komponente ist im Bezug zum Verlangen nicht von der Hand zu weisen. Wenn ich an ein Mädel denke, die ich gern hab und wenn ich daran denke wie sie beim letzen mal stöhnte und sich verrenkte... na toll jetzt hab ich nen harten 😄

vor 3 Stunden, capitalcat schrieb:

Wie schöpft ihr wieder Lust auf Sex in Momenten in eurem Leben, die euch Energie rauben?

Gerade in solchen Momenten habe ich eine gesteigerte Lust.

bearbeitet von MrNicestGuy
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vor 3 Stunden, capitalcat schrieb:

Was sind eure Erfahrungen im Hinblick auf Intimität, Sex und Verlangen in langen Beziehungen?
Ist es eurer Meinung nach möglich sexuelles Interesse am Partner langfristig aufrechtzuerhalten? Wenn Ja: Wie?
Welche Erfahrungen habt ihr in euren Beziehungen bisher in Bezug darauf gemacht? Wenn es nicht möglich war: Gibt es bestimmte Gründe dafür (mal davon abgesehen, dass der Partner nicht mehr mit "fremder Haut" dienen kann).

Natürlich ist das möglich. War es zumindest für mich. Wenn da Liebe ist und der Partner attraktiv, gibt es nichts Besseres. Ich brauchte dafür kein bestimmtes Rezept. 

Allerdings ist es für mich mittlerweile so dass ich mir nicht mehr,, den einen und einzigen Sexpartner bis zum Tod" vorstellen kann, und das im Gegenzug von meinem Partner auch nicht verlangen möchte. Gerade das finde ich extremst befreiend. Und sich Freiheit zu geben ist immer luststeigernd. 

 

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vor 9 Minuten, scheinheilige schrieb:

Allerdings ist es für mich mittlerweile so dass ich mir nicht mehr,, den einen und einzigen Sexpartner bis zum Tod" vorstellen kann, und das im Gegenzug von meinem Partner auch nicht verlangen möchte. Gerade das finde ich extremst befreiend.

Was bedeutet das konkret? Lebt ihr eine offene Beziehung? Oder besucht ihr z.B. Swinger Clubs/ frivole Parties um diese Freiheit gemeinsam auszuleben?
Was hat dich zu der Erkenntnis gebracht, dass du nicht mehr "den einen Sexpartner bis zum Tod" haben willst? 

vor 9 Minuten, scheinheilige schrieb:

Und sich Freiheit zu geben ist immer luststeigernd. 

Wobei das so ein Thema ist, das definitiv nicht für Jedermann gemacht ist, geschweige denn womit Jedermann zurecht kommt. 
Zum einen fällt es schon mal den meisten schwer einem geliebten Menschen diese Freiheiten zu geben, auf der anderen Seite geht mit den Freiheiten auch eine gewisse Verantwortung einher. 

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Wie unterscheidet sich für euch Sex in Beziehungen zu Sex in lockeren Geschichten?

Der Sex in Beziehung ist besser, weil er intensiver ist, auch seelisch erfüllend, nicht nur körperlich. Es macht mich auch mehr an, meinen Freund stöhnen zu hören, als einen Fremden oder einen Mann, für den ich keine Gefühle habe. Männer aus lockeren Geschichten habe ich nur benutzt, wie einen lebenden Vibrator. Sobald ich meine Befriedigung hatte, hatte ich keine Lust mehr auf den Mann, war sogar manchmal angeekelt, wollte weg oder wollte, dass er geht. Es war immer nur für den Moment befriedigend, danach nicht mehr. Liebe ist immer befriedigend, ob nach vor oder während dem Sex, auch wenn mein Freund verreist ist, die Liebe ist immer in mir und macht mich glücklich. 


Wie habt ihr bis jetzt den Konflikt den unser Bedürfnis nach Sicherheit, Verbundenheit und Stabilität mit dem Bedürfnis nach dem Neuen, dem Unbekannten, dem Risiko und dem Abenteuer auslöst in eueren Beziehungen bisher gelöst? Wie schafft ihr es innerhalb einer langfristigen Beziehung das richtige Maß zwischen Nähe und Distanz zum Partner herzustellen?
 

Das Bedürfnis nach sexuell Unbekanntem, Risiko, Abenteuer ist für mich eher gedanklich spannend. In der Realität bevorzuge ich die Sicherheit und um das herauszufinden, habe ich lange genug als Single gelebt. Man kann nunmal nicht alles haben im Leben und auf allen Hochzeiten tanzen. Man muss Prioritäten setzen und selbst für sich herausfinden, was man will. Ich kann nicht ohne Stabilität, ein anderer bevorzugt Abenteuer. Generell schließen sich beide Dinge aber auch nicht aus, selbst in einer Beziehung kann man sich nie sicher sein, es gibt immer Neues am Partner zu entdecken und Menschen entwickeln und verändern sich auch innerhalb von Beziehungen beruflich, charakterlich etc. Man sollte immer in Bewegung sein, Ideen haben, Pläne schmieden, neue Leute kennenlernen, gemeinsame Freunde/Bekannte haben, dann bleibt es auch spannend ;-) 

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Hat ja nicht lang gedauert bis sich der erste Troll meldet😂

 

vor 1 Stunde, Olympé schrieb:

 Das Bedürfnis nach sexuell Unbekanntem, Risiko, Abenteuer ist für mich eher gedanklich spannend. In der Realität bevorzuge ich die Sicherheit

Ich denke hier gibt es eine starke Diskrepanz zwischen Männern und Frauen. Männer sind risikofreudigen Wesen, die mit Sicherheit wenig anfangen können.

 

vor 2 Stunden, Olympé schrieb:

Menschen entwickeln und verändern sich auch innerhalb von Beziehungen beruflich, charakterlich etc.

Sich stetig weiter zu entwickeln ist mMn essentiell, damit auch die Beziehung langfristig funktioniert. Ich sehe oft, dass Menschen ab etwa 40/45 anfangen sich gehen zu lassen und auch die Beziehung stark darunter leidet.

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Guter Vortrag, nur zum Schluss etwas schwächer. Das Meiste ist sehr prägnant.

Momentaufnahme zu einigen Deiner Leitfragen:

Ist es eurer Meinung nach möglich sexuelles Interesse am Partner langfristig aufrechtzuerhalten? Wenn Ja: Wie?

Indem man sich bewusst entscheidet, das zu tun. Das scheint mir auch die Grundthese von Frau Perel zu sein.

 

Welche Erfahrungen habt ihr in euren Beziehungen bisher in Bezug darauf gemacht? Wenn es nicht möglich war: Gibt es bestimmte Gründe dafür (mal davon abgesehen, dass der Partner nicht mehr mit "fremder Haut" dienen kann).

Ja, dafür gibt es Gründe. Imho aber nicht immer dieselben ;). Letztlich ist das vermutlich das Gleiche wie in Bezug auf die anderen Ebenen: Beziehungen wandeln sich im Laufe der Zeit, man muss sie (jeder für sich und auch als Paar) periodisch neu erfinden. Wenn das nicht gelingt, gelingt es nicht. Ich würde mich aber davor hüten, das zu rationalisieren, denn Menschen sind nicht besonders rational.


Wie unterscheidet sich für euch Sex in Beziehungen zu Sex in lockeren Geschichten?

Lass´ uns darüber mal ganz in Ruhe reden, nur wir zwei ;). Im Ernst: Das Maß an Verbindlichkeit, Vertrauen und Sich-Öffnen ist in Beziehungen größer, und in der Konsequenz ist die Sexualität anders.


Wie habt ihr bis jetzt den Konflikt den unser Bedürfnis nach Sicherheit, Verbundenheit und Stabilität mit dem Bedürfnis nach dem Neuen, dem Unbekannten, dem Risiko und dem Abenteuer auslöst in eueren Beziehungen bisher gelöst? Wie schafft ihr es innerhalb einer langfristigen Beziehung das richtige Maß zwischen Nähe und Distanz zum Partner herzustellen?

Indem ich von einer langjährigen Beziehung nicht erwarte, mir Neues, Unbekanntes zu bieten. Wenn das doch passiert, ist es ja schön. Aber die Qualitäten einer LTR sind nicht Risiko und Abenteuer. Bzw., man geht Risiken gemeinsam ein (Haus kaufen, Kinder in die Welt setzen) und erlebt Abenteuer gemeinsam. Das individuelle Maß an Neuem, Unbekanntem, Risikoreichem und Abenteuerlichen muss jede(r) anders befriedigen. An eine(n) Partner(in) ist das die falsche Erwartung.


Wie schöpft ihr wieder Lust auf Sex in Momenten in eurem Leben, die euch Energie rauben?

Den Moment abklingen lassen. Stress ist eine schlechte Grundlage für Sex. Abgesehen von diesen Dampfablassenmomenten, aber die meinst Du wohl nicht.

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vor 23 Stunden, capitalcat schrieb:

Was sind eure Erfahrungen im Hinblick auf Intimität, Sex und Verlangen in langen Beziehungen?

Ich zitiere mich hier einfach mal selbst. Kann sein dass ich mich gleich stellenweise wiederhole

vor 23 Stunden, capitalcat schrieb:

ist es eurer Meinung nach möglich sexuelles Interesse am Partner langfristig aufrechtzuerhalten? Wenn Ja: Wie?

Das ist Teamarbeit. Wenn mein Partner sich völlig gehen lässt, 20kg zunimmt, nur noch auf der Couch sitzt... dann wird das eng. 

Gemeinsame Sexualität ist immer auch ein optisches "für einander attraktiv bleiben". Das ist auch eine Frage von Respekt. ich bin keine Freundin von Sport und Diät als Single - und dann in der Beziehung nachlassen. Also weiter zum Sport, weiter zum Friseur, weiter die Zähne putzen 😉

Für mich ist das auch persönlich wichtig, denn nur wenn ich mich selbst sexy finde kann ich auch eine "sexuelle" Partnerin sein.  Das Interessante ist, dass sich dann durch die Bestätigung von außen auch automatisch die Abhängigkeit vom Partner reduziert. Wenn ich attraktiv bin, mich selbst auch so fühle, auf der Straße angelächelt werde... dann nehme ich mich selbst ja auch ganz anders wahr. Im Talk war das ja ganz interessant erwähnt als "Das was früher ein ganzes Dorf übernommen hat soll nun der Partner übernehmen". Es mag Menschen geben deren "InnerGame" so stark ist dass sie sich selbst mit 40 grad Fieber auf der Couch begehrenswert finden. Geht mir nicht so  🙂 Ein wenig Bestätigung von außen finde ich hin und wieder ganz nett, ich alte attention whore 😉 Das stehe ich aber auch meiner besseren Hälfte zu. 

 

vor 23 Stunden, capitalcat schrieb:

Wie habt ihr bis jetzt den Konflikt den unser Bedürfnis nach Sicherheit, Verbundenheit und Stabilität mit dem Bedürfnis nach dem Neuen, dem Unbekannten, dem Risiko und dem Abenteuer auslöst in eueren Beziehungen bisher gelöst? Wie schafft ihr es innerhalb einer langfristigen Beziehung das richtige Maß zwischen Nähe und Distanz zum Partner herzustellen?

Ich könnte das jetzt darauf reduzieren dass wir hin und wieder auch mit anderen Menschen schlafen. Der heilige Gral der in irgend einer Art offenen Beziehung. Wie ich aber oben im Link schon erwähnt habe ist das nicht der Punkt den ich relevant finde. Diese Entscheidung benötigt einfach grundsätzlich gegenseitige Anziehung als Basis. Die Anziehung entsteht nicht aus der offenen Beziehung.

Wir schaffen uns in der Tat eine ausreichende Distanz. Das wird im Talk erwähnt, und ist meiner Meinung nach für ALLE Lebensbereiche relevant, nicht nur für die Sexualität.  Wir haben zwar eine sehr enge Beziehung, man sieht uns viel gemeinsam, einfach weil wir gemeinsam viel Spaß haben und gerne Dinge miteinander unternehmen. Aber wir machen auch sehr sehr viel alleine. Unser Sport läuft zu 80% getrennt ab, wir gehen getrennt mit Freunden aus, und auch WENN wir gemeinsam mit Freunden unterwegs sind glucken wir selten aufeinander. Und wir haben beide Zeit für uns alleine in unserer Wohnung.  Sogar im Urlaub verbringen wir einen Teil des Tages getrennt, einfach weil wir unterschiedliche Interessen haben und die auch nicht zwangsweise vereinen müssen.

Dazu sehen wir den Partner nicht als "zwingend" für unsere Sexualität. Habe ich Lust auf einen Orgasmus und er ist müde - nun denn, ich hab zwei gesunde Hände. 

Sexualität ist also nicht zwangsweise ein "WIR" sondern ein "Du und ich". Und das kommt dann zusammen. Und da muss man sich auch vom Gedanken verabschieden, dass der Partner gerade in diesem Moment Lust auf genau die selbe Art von Sexualität hat wie man selbst. Und dann kommt... jaaaaaaa. jetzt geht das los: Kommunikation. Bedürfnissen äußern. Verantwortung übernehmen für die eigene Sexualität und Befriedigung. Und nicht denken dass der Partner schon erraten wird  dass man heute lieber mit der Rose gestreichelt werden möchte als mit der Reitgerte 😛

 

vor 23 Stunden, capitalcat schrieb:

Wie schöpft ihr wieder Lust auf Sex in Momenten in eurem Leben, die euch Energie rauben?

Ganz unspektakulär: Gar nicht. Das sind dann die Phasen für Nähe, Verbindlichkeit, Verbundenheit. Hat der Partner Stress und kommt an der Arbeit nicht zum Essen, dann stellt man ihm sein Lieblingsessen hin wenn er nach Hause kommt. Hat die Oma Krebs, dann fährt man mit ins Krankenhaus. Und am Abend hält man die Schulter zum heulen hin. Das ist ja das schöne an langen verbindlichen Beziehungen: Sie lassen genau diesen Raum. Und dann hat alles seine Zeit. Nur weil da plötzlich ein Mensch auf der anderen Seite des Bettes verfügbar ist (und man nicht erst noch Samstags 5 Drinks spendieren muss) muss man doch nicht zwangsweise 4 mal die Woche die Geschlechtsteile aneinanderreiben.  Wie gesagt: grundsätzliche sexuelle Anziehung nicht mit der Häufigkeit mit der man Sex hat verwechseln

Und wenn die Phase dann rum ist hat man wieder Sex. Zweimal die Woche, viermal die Woche, jeden Tag...... dreimal am Tag... so wie es eben kommt. 

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Ist es eurer Meinung nach möglich sexuelles Interesse am Partner langfristig aufrechtzuerhalten? Wenn Ja: Wie?

Jein. Die Sexualität mit dem Partner ändert sich definitiv nach einer längeren Zeit.
Meine längste Zeit habe ich mit einer Frau 26 Jahre verbracht, aktuell sind es in der neuen Partnerschaft 5 Jahre. Und weil ich ja versuche, aus der Vergangenheit zu lernen, gehe ich mit dem Thema jetzt anders um als damals. Das Ergebnis: Der Sex ist in einer langjährigen Partnerschaft drastisch besser, wenn man spielerisch damit umgeht und auch immer wieder verückte Sachen ausprobiert. Wenn man immer nur abends im Bett aneinanderkuschelt und dann zum Schluss kommt "ist mal wieder Zeit" und so eine Standardnummer durchzieht, dann ist das langfristig tödlich.

"Jein" habe ich deshalb geschrieben, weil die Frequenz definitiv abnimmt. Ich glaub den meisten Menschen nicht, die 15 jahre verheiratet sind mit Kindern und in der Gruppe erzählen, dass sie vier mal die Woche Sex haben. Wird halt bei keinem Thema so sehr gelogen, wie bei diesem. Ich geh in Gesprächen mit dem Thema sehr offen um und dann ändern sich die Aussagen der Gesprächspartner dann auch auf einmal. Wenn man zwei/drei Querfragen stellt (z. B. "wie hattest Du denn letzte Woche Sex, wenn Eurer krankes Kind zwischen Euch gelegen hat?", dann entlarvt sich das oft von selber.

Ich versuche, uns immer wieder Freiräume zu schaffen, in denen dann Zeit für Zweisamkeit ist und wo man den Kopf frei hat, um den Sex auch wirklich zu genießen. So nach dem Motto: "Qualität vor Quantität".


Welche Erfahrungen habt ihr in euren Beziehungen bisher in Bezug darauf gemacht? Wenn es nicht möglich war: Gibt es bestimmte Gründe dafür (mal davon abgesehen, dass der Partner nicht mehr mit "fremder Haut" dienen kann).

Der wichtigste Grund ist da in meinen Augen, dass man seinen Partner nach langer Zeit durch und durch kennt. Hab da früher bei meiner Ex-Frau immer den Witz gemacht "sie weiß vor mir, dass ich Sex will". Da wird das dann mit dem Überraschungsmoment schwierig, dem spontanen und verrückten.

Aber noch ein wichtiger Punkt, bei dem halt auch viele hier im Forum nicht mitreden können, weil sie das nicht erlebt haben: Kinder.
Wenn man neben dem Berufsalltag zuhause noch eine Familie jonglieren muss, geht sehr viel Zeit und Energie im Alltag unter. Und wenn die Partnerin sich vorm ins Bett gehen mit ihrem Sohn gestritten hat, weil dem grade aufgefallen ist, dass er die Schul-Hausaufgaben für morgen noch gar nicht gemacht hat, dann möchte ich den sehen, der danach noch in der Lage ist, sexuelle Stimmung aufzubauen.

bearbeitet von Sprachlos
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Zunächst zum Video: ich finde, Esther beschreibt das Problem/Phänomen sehr treffend. Ich kann ihren Ausführungen gut folgen und nur zustimmen. Der Mensch ist nun mal ein Wesen, dass sich zwischen gegensätzlichen Polen bewegt, die einander oft ausschließen. In der Soziologie und Philosophie findet man reichlich Beschreibungen dessen, wie der Mensch sich ständig in einem Spannungsfeld zwischen diesen unterschiedlichen Bedürfnissen befindet,  zB. Ruhe-Bewegung, Beständigkeit-Veränderung, Herdentrieb-Individualismus, etc. Warum sollte das nicht bei Sex und Liebe ebenso sein? 

Esther erklärt dieses Prinzip und seine Auswirkungen und gibt wichtige Denkanstöße. Ich finde es etwas schade, dass sie keine konkreten Vorschläge und Lösungsansätze bietet, aber ein bisschen Arbeit muss man wohl selbst immer leisten 😉

Nun möchte ich noch ein paar der Leitfragen aufgreifen:

Am 18.12.2018 um 11:03 , capitalcat schrieb:

Was sind eure Erfahrungen im Hinblick auf Intimität, Sex und Verlangen in langen Beziehungen?

Nun, auch ich habe - wie vermutlich die meisten - die Erfahrung gemacht, dass die Anziehung und daraus resultierend der Sex, mit der Zeit nachlassen. Das hat ganz unterschiedliche Gründe. Zum einen lässt der Reiz des Neuen, der krasse Hormonrausch irgendwann nach. Das ist normal und auch gut so, denn irgendwie muss man zurück in den Alltag finden. Zu Beginn meiner Beziehung habe ich kaum geschlafen, hab auf der Arbeit ständig auf mein Handy geschaut und meine Freunde nicht gesehen. Das ist ja auch alles aufregend und schön, aber nur für eine gewisse Zeit tragbar. Danach findet man eine Balance in der neuen Situation....

Ein weiterer Punkt ist die Verfügbarkeit. Nach dem Zusammenziehen habe ich mich ab und an bei dem Gedanken erwischt: "Morgen ist auch noch ein Tag". Wenn ich erschöpft von der Arbeit komme, der Haushalt wartet und ich noch nicht geduscht habe, ist es irgendwie verlockend, den Sex auf morgen oder das Wochenende zu verschieben, weil es ja geht. Ich denke in einer Wochenend- oder Fernbeziehung ist das etwas anderes. Da werden mögliche Chancen eher genutzt. Dazu kommt, dass man sich weniger Zeit dafür nimmt, weil andere Dinge auch eine hohe Priorität haben. Also bei uns ist/war das so. Das Gute daran ist aber: es lässt sich jederzeit ändern, wenn beide das wollen. 

Am 18.12.2018 um 11:03 , capitalcat schrieb:

Ist es eurer Meinung nach möglich sexuelles Interesse am Partner langfristig aufrechtzuerhalten? Wenn Ja: Wie?

Ja, auf jeden Fall. Wichtig ist dafür, sich nicht gehen zu lassen, sein eigenes Leben und Interessen zu behalten, sich weiter zu entwickeln. Und der große Schlüssel in meiner Beziehung ist Kommunikation: Reden, Reden, Reden. Was den Sex angeht: wie oben angedeutet müssen beide das Bedürfnis haben, das aufrecht zu erhalten und dafür etwas tun. Es gibt hier nicht umsonst Beiträge zum BetaBlocker und MWC, das sind reale "Gefahren".

Ich bin auf die ein oder andere Weise in beide Fallen getappt. Manchmal ist es hilfreich zu vergessen, was man denkt, schon über den/die andere zu wissen und einfach etwas Neues zu wagen.

Am 18.12.2018 um 11:03 , capitalcat schrieb:

 Wie unterscheidet sich für euch Sex in Beziehungen zu Sex in lockeren Geschichten?

Das ist eine sehr interessante, gute Frage. Der Sex außerhalb meiner Beziehung ist anfangs natürlich immer viel aufregender und spannender, weil ich das Gegenüber einfach noch nicht kenne und noch nicht alle seiner Handlungen einschätzen kann. Ich würde aber nicht sagen, dass er oberflächlicher ist. Natürlich habe ich in meiner Beziehung eine völlig andere emotionale Nähe und tiefere Verbindung. Aber auch den FB vertraue ich, äußere Wünsche, achte auf ihre Bedürfnisse etc. Ich konnte nie nachvollziehen, wenn jemand sagt, Sex in einer Beziehung ist per se besser. Das ist mir völlig fremd. Aber ich muss sagen, ich hatte auch noch nie wirklich, wirklich schlechten Sex. Also ich kann keine qualitativen Unterschiede zwischen Affärensex und Beziehungssex benennen. Auf beides lasse ich mich immer mit Haut und Haar ein. Außer eben, dass ich bei den FB experimentierfreudiger und verspielter bin und es in einer langjährigen Beziehung irgendwann etwas routiniert wird. Ich habe das zum Glück erkannt und versuche meine Neugier und Experimentierfreude auch zurück in die LTR zu holen. Was den Sex angeht hat die Öffnung der Beziehung viel gebracht, ich lernen mich auch immer besser selbst kennen, bringe neue Ideen und Anregungen mit. Aber ich bin überzeugt, dass das auch in einer monogamen Beziehung möglich ist, man muss sich nur mal auf neues Terrain trauen. Ich bin immer wieder schockiert, wie wenig Paare über ihre sexuellen Vorlieben sprechen und wie wenig sie von den (körperlichen) Bedürfnissen des/der anderen und auch von sich selbst wissen. Aber das ist ein anderes Thema. 

Ich mache hier erstmal Schluss, weil ich nicht ganz fit bin, aber es ist noch lange nicht alles gesagt 😉

 

bearbeitet von DarkKitty
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Zuerst ein Mal ein von mir etwas verspätetes: 
Frohes neues Jahr Zusammen ❤️! 
Ich hoffe ihr hattet alle schöne Feier- & Urlaubstage und seid über die Weihnachtszeit nicht all zu fett geworden. 
#BikiniBodySummer2019 steht schon vor der Tür - also ran an den Speck. Zackzackzack!

Ein großes Dankeschön an die Beteiligung in unserer ersten Runde mit Erfahrungsberichten zur Aufrechterhaltung der Leidenschaft innerhalb einer LTR, als auch an die Zusendung von neuen Vorträgen!
Unsere zweite Diskussionsrunde starten wir im neuen Jahr mit einem Vortrag des Philosophen Raphaël Enthoven, eingereicht von User @spirou!

 


RUNDE NR. 2: RAPHAEL ENTHOVEN - DIE POSITIVE SEITE DES MISSERFOLGS


Nachfolgender* Text sowie Leitfragen von @Spirou:
*Formatierungsanpassungen durch mich erfolgt.

Ich empfehle sich das Video anzusehen und sich nicht auf die Zusammenfassung zu beschränken, da sonst sehr viel und wichtiges verloren geht. Das Video steckt nämlich voller Informationen und Ansichten, die 1:1 zusammenzufassen, ein Essay fühlen würden. Alles andere würde dem Video nicht gerecht werden. Deshalb eine Zusammenfassung, die eher einem Inhaltsverzeichnis gleicht.

INHALTSVERZEICHNIS (nicht chronologisch):

  • Unterscheidung von Misserfolg und scheitern.
  • Wie man Misserfolg positiv sehen kann und dies Teil unserer menschlichen Entwicklung ist.
  • Philosophische und Psychoanalytischen Ansichten zu Thema Misserfolg und scheitern.
  • Kulturelle Unterschiede

LEITFRAGEN

  • Was denkt ihr allgemein für das gesagte?
  • Was ist eure Kritik?
  • Ist es möglich, das gesagte in der Praxis umzusetzen? Wenn ja, wie? Wenn nein, woran liegt es?
  • Wie schafft man es, ein Misserfolg nicht als Niederlage zu empfinden? (Einfach nicht machen/so empfinden ist keine befriedigende Antwort 😉)
  • Kann man einer Spirale des Misserfolgs entkommen? Wenn ja, wie? Wenn nein, warum nicht? (In der Literatur gibt es zum einen tragische Figuren, die nichts für ihr scheitern können und trotzdem scheitern [bsp.: Frank Sobotka aus der herausragenden Serie ‚The Wire‘] und zum anderen Loser, die für ihr scheitern selbst verantwortlich sind [bsp.: Reginald „Bubbles“ Cousins auch aus ‚The Wire‘])
  • Wie verhindert man, dass das Scheitern zur Norm unserer Existenz wird?
  • Kann man sich im scheitern wohlfühlen? Wenn ja, wie umgeht man das und muss man das überhaupt, wenn man sich wohl fühlt? Wie kommt es soweit?
  • Warum sieht unsere Kultur Misserfolg als etwas negatives an? (Sieht man auch an Menschen, die sich durch die Anzahl ihrer Lays profilieren und andere die keinen/kaum Erfolg beim anderen Geschlecht haben, abwerten oder auch bei Instagram, wo der kleinste Hauch von Misserfolg nicht geduldet wird)
  • Inwieweit ist Misserfolg/scheitern mit dem Selbstwertgefühl verbunden und wie dreht man die Sache positiv und erreicht positive Korrelation oder sogar, wenn man weiter geht positive Kausalität (mir ist klar, dass ich die Begriffe hier etwas dehne 😉), was ja momentan im allgemeinen nicht der Fall ist (siehe Instagram und des daraus resultierenden Schein-Selbstwertgefühls, welches bei der kleinsten Erschütterung (Likes bleiben aus etc.) wie ein Kartenhaus zusammenbricht)
  • Entwickelt ein Leben voller Misserfolg einen „besseren“ Charakter? 

Einige Fragen wurden zwar schon im Video beantwortet, trotzdem könnt ihr darauf antworten und sollt es auch, besonders wenn ihr anderer Meinung seid.

bearbeitet von capitalcat
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@spirou
Ich muss gestehen, ich habe es nicht so sehr mit Philosophie. Hier einige Punkte, die mir besonders gefallen haben/ die ich interessant fand, inkl. persönlichem Bezug:

  • die Aussage darüber, dass ein gespielter Ton per se erst einmal nicht falsch sein kann, sondern erst mit dem darauffolgenden Ton zum falschen wird
  • Abkopplung des Misserfolgs von der eigenen Person als Mittel zur Stärkung 
  • Wichtigkeit der Anerkennung des Misserfolges sowie der Eigenverantwortung als Voraussetzung für Wachstum; Ablegung der Opferhaltung

Mir fiel zu der Thematik das Zitat ein: "Wem du die Schuld gibst, gibst du die Macht". Ich verstehe es so, dass man sich in einem solchen Fall komplett der Eigenverantwortung durch Schuldabwälzung entzieht und somit sich selbst die Möglichkeit nimmt an seinem Scheitern zu wachsen und sich selbst weiterzuentwickeln; dadurch kann ein Gefühl der Ohnmacht entstehen; Stillstand etc. setzt ein. 

  • Positive Aspekte des Scheiterns berücksichtigen 
  • Unterscheidung zwischen beeinflussbaren und unbeeinflussbaren Umständen; wird jedoch erst mit dem Scheitern für uns sichtbar, da wir sonst unter einer Illusion von Allmächtigkeit leben; stoische Haltung; Freiheit durch Akzeptanz
  • Definition des Misserfolgs als 1) Scheitern meines Vorhabens an der Realität und gleichzeitig 2) entstehende persönliche Belastung; d.h. Misserfolg als etwas sehr subjektives, welches objektiv evtl. anders wahrgenommen wird
  • Fortschritt als Unterbrechung der Wiederholungsstruktur unseres Scheiters durch Verständnis
  • Innehalten und Aushalten der unangenehmen Situation als wichtiges Instrument 

Finde ich persönliche einen sehr wichtigen Punkt. Manchmal erfasst einen dieser extreme Tatendrang im Anschluss an ein Scheitern. Wir wollen alles schnell ändern, viele Ideen und Gedanken, All das um diesem unangenehmen Gefühl/ Schmerz/ Selbstzweifel aus dem Weg zu gehen bzw. wieder alles ins Lot zu kriegen. Man will die Situation schnell ändern, bloß weg kommen. Den Ansatz sich stattdessen zurückzunehmen und die Zeit zu nutzen um sich über seine Ziele und seinen Weg Gedanken zu machen finde ich sehr wertvoll. 
Scheitern setzt dem Selbstwertgefühl insbesondere dann zu, wenn dessen Grundlevel bereits niedrig angesetzt ist. Ein Misserfolg führt in einem solchen Fall erst Recht dazu, dass man sich mit dem Scheitern als Person identifiziert und noch weitern in die Abwärtsspirale rutscht. Ist das durchschnittliche Selbstwertlevel auf dem man sich so bewegt vgl. hoch, so wird man nach sich schneller wieder aufrappeln können. 

Hängt imho auch stark mit den Themen der Selbst-erfüllenden Prophezeiung bzw. Law of Attraction zusammen. 
Ich hab da meinen eigenen kleinen Ansatz um besser zu copen, wenn man es so nennen mag: Bisher habe ich alle kleinen und größeren Niederlagen in meinem Leben zu einem gewissen Anteil auf das Schicksal abgewälzt, jedoch ohne mich selbst komplett aus der Verantwortung zu nehmen. Im Zuge dessen, bekam ich aber immer wieder eine bessere Chance im Laufe des Weges geboten. Konkretes Beispiel: Ich will unbedingt bei Unternehmen XY arbeiten, bewerbe mich, kriege jedoch eine Absage. Im Laufe der Woche kriege ich jedoch eine Zusage von Unternehmen YZ, die Anstellung dort eröffnet mir im Laufe der Zeit viele weitere Möglichkeiten, die ich bei meiner ursprünglichen Wahl so definitiv nicht hätte.

Also mein Mindset geht ganz stark in die Richtung "Wenn XY nicht so klappt wie geplant, heißt es dass etwas besseres kommen wird." Bis jetzt hat sich das in meinem Leben immer wieder bestätigt. Was mMn wiederrum durch die Denke erfolgt, die sich dann wiederrum bestätigt und ich befinde mich in einer positiven Spirale. Man muss nur aufpassen, dennoch weiterhin Entwicklungspotenzial bei sich selbst zu suchen, als auch diese "besseren" Chancen zu erkennen und aktiv zu verfolgen. Einfach nach hinten lehnen und nichts tun, in der Annahme dass das Glück einen schon einholen wird, is nich. 
Bedeutet auch nicht, dass ich nie angeschlagen bin, wenn es nicht so klappt wie gewollt. Aber es hilft definitiv dabei wieder aufzustehen.

Zum Video selbst: Ich finde es etwas schwierig dem Inhalt durch die etwas wirre Kameraführung als auch durch die überlagerte Synchro zu folgen 😞
@spirou Fände es cool, wenn du im Laufe dieser Runde auch selbst Bezug auf einige deiner Leitfragen nimmst :).

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Durch meine Studien der Physik im letzten Jahr habe ich etwas sehr Wertvolles gelernt,
das mich seither stark geprägt hat: Relativität.

Verbunden mit der Psychologie kann eine spannende Frage entstehen: "Wenn ich Misserfolg wahrnehme, aus welcher relativen Sicht nehme ich ihn gerade wahr?"
Wenn ich die Beförderung nicht bekomme, was sage ich dann aus der relativen Karriere-Sicht?
Was sage ich aus der relativen Vater-Sicht?
Was sage ich aus der relativen Resilienz-Sicht?

Kann es sein, dass ein "Misserfolg", relativ betrachtet aus unterschiedlichen Sichten,
manchmal gar kein "Misserfolg" ist, sondern ein "Erfolg"?

Wie wird überhaupt meine Definition von "Misserfolg" kreiert?
Steht sie im Bezug zu meinen psychischen Grundbedürfnissen?
Ist Erfolg oder Misserfolg ein lebendes Wesen, das ich nähren muss oder ein Mittel zum Zweck?
Was geschieht, wenn ich Ersatzmittel finde?

Welches meiner psychischen Grundbedürfnisse möchte ich befriedigen,
wenn ich meine relative Definition von Erfolg oder Misserfolg kreiere?

Mittlerweile nehme ich Misserfolg in den Arm, wie das verletzte, innere Kind.

 

bearbeitet von saian
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Ich fand das Video ziemlich scheiße. Aber ist bei dem meisten Zeug so, dass auf Youtube rumgeistert... ist ganz nett anzusehen, bringt dich aber im echten Leben kein bisschen weiter. Schon allein der Ansatz ist Käse: Scheitern hat nichts mit Wahrnehmung zu tun, sondern ist einfach Realität. Da bringt es auch nichts sich selber sonstwas einzureden. Deshalb ist Philosophie auch der falsche Ansatz.

Das absolut einzige, was man über Scheitern und Erfolg wissen bzw. machen muss ist folgendes: Aus Fehlern lernen.

Eigendlich jeder, der irgendwie in der Scheiße steckt, hats nicht nur einmal versaut. Was deine Angst vor einer "Spirale des Misserfolgs" betrifft, kommt die überhaupt nur in gang, wenn du immer wieder die gleichen Fehler machst. Aber das ist genau der falsche Ansatz, der immerwieder vermittelt wird: "Funtkionierts nicht beim ersten Mal, versuchs ein zweites Mal"... Wenns dann beim zweiten Mal nicht klappt: "Alle guten Dinge sind drei." Und ehe man es sich versieht, steckt man bis zum Hals in der Scheiße.

Der Richtge Ansatz ist: Plan-Do-Check-Act. (PDCA-Zyklus, ist sogar genormt). Oder anders ausgedrückt, für Menschen, die gerne Zitate mögen: "Wahnsinn ist immer wieder das Gleiche zu tun, aber jedes Mal ein anderes Ergebnis zu erwarten." (Albert Einstein)

 

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Kurze Anmerkung:

vor 46 Minuten, grandmasterkermit schrieb:

Das absolut einzige, was man über Scheitern und Erfolg wissen bzw. machen muss ist folgendes: Aus Fehlern lernen.

Was ist, wenn das nicht möglich ist?

„Wenn jemand inkompetent ist, dann kann er nicht wissen, dass er inkompetent ist. […] Die Fähigkeiten, die man braucht, um eine richtige Lösung zu finden, [sind] genau jene Fähigkeiten, die man braucht, um eine Lösung als richtig zu erkennen.“

David Dunning

https://de.wikipedia.org/wiki/Dunning-Kruger-Effekt

Was ist, wenn die eigenen Fehler nicht als Fehler klar werden? Was sind überhaupt Fehler? Gibt es überhaupt Fehler oder sind das alles Erfahrungen, die unsere Persönlichkeit formen?

vor 51 Minuten, grandmasterkermit schrieb:

Was deine Angst vor

Auf wen ist das denn bezogen?

vor 55 Minuten, grandmasterkermit schrieb:

Scheitern hat nichts mit Wahrnehmung zu tun, sondern ist einfach Realität.

Weil du auch genau weißt, dass jedes Wesen dieses Universums genau alles gleich wahrnimmt.
Gegenargument: Reframing 😉 :
Ich habe keinen Korb bekommen, ich habe Erfahrung gesammelt.

vor einer Stunde, grandmasterkermit schrieb:

Eigendlich jeder, der irgendwie in der Scheiße steckt, hats nicht nur einmal versaut.

Gewagte Aussage: Schonmal eine schlimme Krankheit erlitten? Wurden deine Beine amputiert? Muss deine Wohnung jetzt teuer dafür hergerichtet werden und die GKV zahlt nicht oder nur sehr wenig?
Schon steht deine ganze Existenz am Abgrund. Und so etwas kann jeden(!) treffen.

 

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vor 22 Stunden, capitalcat schrieb:

Fände es cool, wenn du im Laufe dieser Runde auch selbst Bezug auf einige deiner Leitfragen nimmst 🙂.

Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich leichtere fragen gewählt 😅

vor 22 Stunden, capitalcat schrieb:

Ich muss gestehen, ich habe es nicht so sehr mit Philosophie.

Glaube ich dir nicht so ganz 😜

Philosophie begegnet uns tagtäglich und kommt hier im Forum immer vor. Es ist nichts abgehobenes oder kompliziertes, es ist Teil unseres Lebens. Allein schon die Frage, was richtig für einen selbst ist (Moral) zeigt dies schön. Über das Leben reden ist Philosophie und das machen wir auch hier im Forum. Es ist abstrakt, umgibt uns aber alle, denn jede Meinung verfolgt Ziele die wiederum auf der eigenen Philosophie des Individuums stehen. Deshalb ist jeder Philosoph. Und deshalb kann die Philosophie (Liebe zur Weisheit) auch kein falscher Ansatz sein, um über etwas zu reden/diskutieren.

 

Nun aber zu den Leitfragen:

Misserfolg. Etwas, dass jeder schon einmal erlebt hat, der etwas als Erfolg definiert hat. Erfolg ist allerdings sehr subjektiv. Für den einen sind das 100 Lays, für den anderen eine Freundin oder einen Freund, für einen anderen ist es der 100.000 Euro Scheck, der am Monatsende eintrifft. Da jeder dies anders definiert, ist für jeden auch Misserfolg etwas anders. Es gibt Menschen, die Leben mit einem Partner monogam bis ans Lebensende und sehen es nicht als Misserfolg, dass sie keine 100 Lays hatten. Es bedeutet für sie nichts und ist damit auch kein Erfolg.

Ist es aber für denjenigen ein Misserfolg, wenn er keine 100 Lays hat, obwohl er dies will? Ja, ist es. Aber ist es unbedingt auch scheitern? Nicht unbedingt. Er hat die Möglichkeit es anders zu sehen und wahrzunehmen. Wie wir nämlich etwas wahrnehmen und empfinden, steckt in uns. Es wurde uns mitgegeben. Nicht durch Gene, aber durch sozialisation (die Erziehung der Eltern zähle ich hier mit hinzu). Diese Mindsets verankern sich tief in unserer Psyche und (fast) jeder hier im Forum wird dem zustimmen, dass es ein haufen Arbeit ist, diese zu ändern. Aber es geht und das ich auch gut so!

Das berühmte Zitat „Die Gedanken erschaffen die Realität“ fasst dies super zusammen. Je nachdem, wie unser Mindset ist, interpretieren wir Situationen anderes. Das hat einen entscheiden Einfluss darauf, ob und in welchem Maße wir Erfolg haben. Jemand der von sich denkt, er sein nicht hübsch genug, wird vor lauter Bäumen den Wald nicht sehen, wenn ein hübsches Mädel etwas von ihm will. Er wird sich denken, dass es nicht sein kann und damit diese Gelegenheit verpassen. Je nachdem, was für ihn wichtig ist, wird er dies als Misserfolg sehen. 

Da wir jetzt wissen, dass vom Mindset eine Menge ausgeht, ist die Frage, inwieweit wir dann dafür verantwortlich sind?! Wir können das Mindset ändern, ja. Wissen dies aber auch alle? Nein. Und das ist ein Problem. Wenn ich gelernt habe, dass ehrliche Arbeit nur Versager machen, werde ich höchstwahrscheinlich kriminell. Ich empfinde dann die ehrliche Arbeit wahrscheinlich als Demütigung. Es ist dann für mich scheitern. Würde aber (fast) niemand beim Autofahren sagen, wenn ein Unfall (selbstverschuldet) stattfindet oder wenn man zum 100. mal das Auto abgewürgt hat. Auch bei einem Baby, dass schon 1000 mal hingefallen ist, sagt das niemand (hoffe ich zumindest 😁). Ich denke der Unterschied liegt auch darin begründet, dass man da die Hoffnung hat, dass es wird. Oder kennt ihr einen Menschen, der nicht laufen kann? Wo wir wieder bei der Gesellschaft wären, die auch eine Verantwortung dafür übernehmen sollte. Sollte, weil es praktisch leider nicht machbar ist. Also müssen wir es anpacken und lernen, Misserfolg als einen Teil des Prozesses zu sehen, an dem wir wachsen können. Es ist wahrlich nicht leicht. Spreche da aus Erfahrung. Aber schon kleinste Schritte machen sich bemerkbar.

Was ist aber mit tragischen Figuren? Es gibt Menschen, die nichts dafür können und von eine scheiße in die nächste fallen. Von Krankheit angefangen über Behinderungen bis zur Folter. Mein Respekt, die trotzdem noch den Lebensmut haben und weiter machen. Ehrlich gesagt, wüsste ich nicht, wie ich mit manchem umgehen würde, wenn ich sowas erleiden müsste, was andere Menschen erlitten haben. So ernüchternd es klingen mag, aber dafür habe ich keine Antwort. Ich habe zwar schon viel scheiße in meinem Leben mitmachen müssen, wofür ich nichts kann/konnte. Aber trotzdem hänge ich, außer bei Frauen, nicht wirklich in der Erfolgslosigkeit. 

Um eine Spirale des Misserfolgs zu entkommen, muss man einen kleinen Schritt nach dem anderen machen. Nach und nach und Geduld mit sich haben. Was leichter fällt, wenn man niedrige Erfolgserwarungen hat. Die Kehrseite: Man sieht das pure schöne nicht vor seien Augen, weil man es nicht wahrhaben will. Auch mit der Geduld ist es nicht so einfach. Schließlich leben wir nicht alleine, sondern sehen andere Menschen. Man vergleicht sich automatisch. Was zu Unzufriedenheit führt. Damit muss man aufhören. Ein Heilmittel habe ich noch nicht gefunden. Es erfordert auch Arbeit, die nach und nach erfolgen muss.

@satsang hat hier mal das wundervolle Beispiel gebracht, dass wir vor dem Mount Everest stehen und ihn erklimmen wollen. Wir können es niemals schaffen, ihn sofort zu erklimmen. Wir müssen eine Etappe nach der anderen angehen. Und eher wir uns versehen, sind wir oben. Es sollte uns dabei egel sein, wie lange es dauert.

Wenn allerdings scheitern zur Gewohnheit wird, besteht die Möglichkeit, sich darin wohl zu fühlen. Ich würde dies fast schon als Sucht bezeichnen. Was da genau vorgeht, muss jemand mit Ahnung auf diesem Gebiet erklären. Es ist schade. Jedenfalls von außen. Ob diese Menschen dadurch endlich Seelenfrieden haben? Keine Ahnung. Ist das evtl. ein Symptom für die Spirale des Scheiterns?

Das waren meine Gedanken zu den Leitfragen. Sie sind aber nicht in Stein gemeißelt und hie und da wird kalibriert. Sie beruhen auf meinen persönlichen Erfahrungen. Deshalb ist es auch möglich, dass sich einiges noch in Zukunft ändern kann. Ich habe zwar schon Lebenserfahrung mit meinen 26 Jahren, aber bei weitem nicht im Ansatz das gesehen, was die Welt alles zu bieten hat und auch nicht in dem Maßen was andere haben. Ist mir bewusst. Ich lerne gerne. Deshalb die bitte um etwas Nachsicht, wenn evtl. das ein oder andere Naiv wirkt. Bin eben ein hoffnungsloser Romantiker 😁😉

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Am 7.1.2019 um 21:34 , spirou schrieb:
Am 7.1.2019 um 20:21 , grandmasterkermit schrieb:

Eigendlich jeder, der irgendwie in der Scheiße steckt, hats nicht nur einmal versaut.

Gewagte Aussage: Schonmal eine schlimme Krankheit erlitten? Wurden deine Beine amputiert? Muss deine Wohnung jetzt teuer dafür hergerichtet werden und die GKV zahlt nicht oder nur sehr wenig?
Schon steht deine ganze Existenz am Abgrund. Und so etwas kann jeden(!) treffen.

Wobei das hier für mich zwei unterschiedliche Themen sind: 

1) Scheitern, eventuell durch das eigene Handeln oder die Abwesenheit dessen und/ oder durch die Einwirkungen der Umgebung verursacht; Eigene (oder fremde) Zielformulierung war gegeben und wurde nicht erreicht (Von kleinen Dingen, wie das nicht bestandene Abitur zu größeren Dingen, wie z.B. Insolvenz der eigenen Firma, z.B. aufgrund einer fehlenden Anpassung an den Markt, Stillstand etc.pp)
2) Schweres Unglück im Leben, auf das du womöglich überhaupt gar keinen oder nur bedingt Einfluss hättest nehmen können; Keine Zielformulierung, also per se kein "Scheitern" (Schwerwiegende Krankheit mit langfristigen Folgen für den Rest deines Lebens, Unfälle mit Amputationen, aber auch Arbeitsunfälle womöglich teils durch Eigenverschulden etc.pp.; Traumata durch körperlichen/ psychischen Missbrauch)

Beide Fälle haben aber insbesondere einen Punkt gemeinsam: Wie gehe ich mit der entstandenen Situation um? 
Und es ist einer der interessantesten Aspekte zum Ansetzen und auch der Grund warum ich den Kerninhalt des Videos eigentlich ganz gut finde. 

Um das Thema mal etwas zu erweitern: Zum Fall 2) mach ich mir ab und an Gedanken, in wie weit man von einem Menschen "erwarten" kann nicht den Rest seines Lebens im Tragikmodus zu verweilen bzw. dahinzuvegetieren, mit der ständigen (Achtung: absichtlich spitz formuliert) "Ausrede" XY sei schließlich geschehen, deshalb sind wir so wie wir sind und sich komplett aus der Eigenverantwortung ziehen mehr aus ihrer Situation zu machen bzw. Auszubrechen. Ich behaupte auch überhaupt nicht, es sei leicht oder ohne zusätzliche Hilfe machbar. Aber ist es wirklich so einfach getan mit einem "Ich habe XY erlitten, deswegen bin ich jetzt so verkorkst?". Mein Anspruch wäre auch überhaupt nicht der, dass ein Mensch der z.B. als Kind Missbrauch erfahren hat und infolge dessen mit Problemen im Erwachsenenalter zu kämpfen hat, unbedingt dasselbe Funktionslevel erreichen muss, wie jmd. aus einer Happy Family, der nur Wärme, Liebe und Zuneigung vorgelebt bekommen hat - stattdessen sollte man doch "das Bestmögliche" anstreben. 

Und wir wissen, dass es Menschen gibt denen das gelingt. Ob es sich dabei um Menschen handelt, die sich z.B. nach mehreren Amputationen neu im Leben finden mussten oder Menschen, die Missbräuche erlebt haben und es aufgearbeitet haben. Natürlich gelangt man dann schnell zu der Frage, in wie weit es allen Individuen möglich ist, an diesen Punkt zu gelangen und ob es z.B. nur durch bestimmte äußere Einflüsse (z.B. emotionale Unterstützung der Familie, Resilienz) möglich ist. Meine Frage wäre also: In wie weit können wir selbstbestimmt darauf Einfluss nehmen aus/( in Anschluss an) einem extrem negativen Ereignis dennoch "Kraft" zu schöpfen und die Entscheidung zu treffen, dass wir nicht den Rest unseres Lebens davon negativ beeinflussen lassen werden. 

Und um mal wieder den Bogen zu Fall 1) zu finden: Ich denke @grandmasterkermit hat mit seine Aussage so schon Recht. Aus meinen Beobachtungen haben Menschen, die in einer negativen Spirale des Scheiterns stecken, oft einen erheblichen Anteil daran und ihre Aussagen sind durchgehend gekennzeichnet von der Abweisung/ Abwälzung der Eigenverantwortung und erreichen somit auf Dauer ein Plateau. 

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vor 1 Stunde, capitalcat schrieb:

Um das Thema mal etwas zu erweitern: Zum Fall 2) mach ich mir ab und an Gedanken, in wie weit man von einem Menschen "erwarten" kann nicht den Rest seines Lebens im Tragikmodus zu verweilen bzw. dahinzuvegetieren, mit der ständigen (Achtung: absichtlich spitz formuliert) "Ausrede" XY sei schließlich geschehen, deshalb sind wir so wie wir sind und sich komplett aus der Eigenverantwortung ziehen mehr aus ihrer Situation zu machen bzw. Auszubrechen. Ich behaupte auch überhaupt nicht, es sei leicht oder ohne zusätzliche Hilfe machbar. Aber ist es wirklich so einfach getan mit einem "Ich habe XY erlitten, deswegen bin ich jetzt so verkorkst?". Mein Anspruch wäre auch überhaupt nicht der, dass ein Mensch der z.B. als Kind Missbrauch erfahren hat und infolge dessen mit Problemen im Erwachsenenalter zu kämpfen hat, unbedingt dasselbe Funktionslevel erreichen muss, wie jmd. aus einer Happy Family, der nur Wärme, Liebe und Zuneigung vorgelebt bekommen hat - stattdessen sollte man doch "das Bestmögliche" anstreben. 

Und wir wissen, dass es Menschen gibt denen das gelingt. Ob es sich dabei um Menschen handelt, die sich z.B. nach mehreren Amputationen neu im Leben finden mussten oder Menschen, die Missbräuche erlebt haben und es aufgearbeitet haben. Natürlich gelangt man dann schnell zu der Frage, in wie weit es allen Individuen möglich ist, an diesen Punkt zu gelangen und ob es z.B. nur durch bestimmte äußere Einflüsse (z.B. emotionale Unterstützung der Familie, Resilienz) möglich ist. Meine Frage wäre also: In wie weit können wir selbstbestimmt darauf Einfluss nehmen aus/( in Anschluss an) einem extrem negativen Ereignis dennoch "Kraft" zu schöpfen und die Entscheidung zu treffen, dass wir nicht den Rest unseres Lebens davon negativ beeinflussen lassen werden. 

Und um mal wieder den Bogen zu Fall 1) zu finden: Ich denke @grandmasterkermit hat mit seine Aussage so schon Recht. Aus meinen Beobachtungen haben Menschen, die in einer negativen Spirale des Scheiterns stecken, oft einen erheblichen Anteil daran und ihre Aussagen sind durchgehend gekennzeichnet von der Abweisung/ Abwälzung der Eigenverantwortung und erreichen somit auf Dauer ein Plateau. 

Ich stelle mir oft die Frage, ob das, was ich bspw. als "Dahinvegetieren" oder "Plateau" sehe, von der anderen Person ebenso wahrgenommen wird.
Damit eröffnet sich auch die Frage, ob ich mir eine Meinung über etwas bilden soll, das eine andere Person anders wahrnimmt.

Hat der 24/7-Business-Koks-&-Nutten-Pickup-Hustler das moralische Recht, den Fischer aus Costa Rica zu bemitleiden, weil der ja jeden Tag das Gleiche macht und vegetiert?
Lebt er eventuell selbt in einer völligen Illusion und ist selbst bemitleidenswert?

 

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vor 6 Stunden, capitalcat schrieb:

[...] Meine Frage wäre also: In wie weit können wir selbstbestimmt darauf Einfluss nehmen [...]

Meine Aussage ist also: Wie müssen selbstbestimmt darauf Einfluss nehmen [...]

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Gerade eben, saian schrieb:

Ich stelle mir oft die Frage, ob das, was ich bspw. als "Dahinvegetieren" oder "Plateau" sehe, von der anderen Person ebenso wahrgenommen wird.
Damit eröffnet sich auch die Frage, ob ich mir eine Meinung über etwas bilden soll, das eine andere Person anders wahrnimmt.

Hat der 24/7-Business-Koks-&-Nutten-Pickup-Hustler das moralische Recht, den Fischer aus Costa Rica zu bemitleiden, weil der ja jeden Tag das Gleiche macht und vegetiert?
Lebt er eventuell selbt in einer völligen Illusion und ist selbst bemitleidenswert?

Genau!
Ich habe Plateau bei einer anderen Person bis jetzt immer mit der Voraussetzung versucht zu definieren, dass sie selbst mit der Situation unzufrieden sind und sich z.B. immer wieder beklagen, aber nichts aktiv daran versuchen zu ändern u/o. schnell aufgeben, sich dabei auch das Leben leicht machen indem sie die Verantwortung auf die Umgebung abwälzen.

Lebt ein Mensch in einem Zustand, der für mich zwar nicht verständlich ist, scheint aber glücklich in der Art und Weise zu sein, wie er sein Leben verbringt und mich im Optimalfall nicht damit irgendwie tangiert, so ist es mir egal. Entwickelt es sich zu einem Problem für mich, so kann ich immer noch überlegen wie ich meinen Anteil daran ändern kann, z.B. in dem ich mich distanziere. 

Gerade eben, grandmasterkermit schrieb:

 Meine Aussage ist also: Wie müssen selbstbestimmt darauf Einfluss nehmen [...]

Nehmen wir an du und ich können das, wollen das, tun das. Was ist mit Menschen, die dazu nicht in der Lage sind?
Kann/ Will/ Soll man das von anderen erwarten?

Ich bin ein großer Verfechter von Eigenverantwortung. Aber gibt es nicht auch Schicksalsschläge, bei denen man das einfach auch nicht mehr erwarten/ fordern kann - auf der anderen Seite: Was ist die Alternative?

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Sehr interessanter Thread —> ist abonniert. Da ich grad nicht soviel Zeit habe um dem tollen Thread antworttechnisch gerecht zu werden, äußere ich mich später ausführlich :-) 

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Am 11.1.2019 um 17:05 , capitalcat schrieb:

[...]Nehmen wir an du und ich können das, wollen das, tun das. Was ist mit Menschen, die dazu nicht in der Lage sind?
Kann/ Will/ Soll man das von anderen erwarten?

Ich bin ein großer Verfechter von Eigenverantwortung. Aber gibt es nicht auch Schicksalsschläge, bei denen man das einfach auch nicht mehr erwarten/ fordern kann - auf der anderen Seite: Was ist die Alternative?[...]

Du musst das von dir selbst erwarten. Ganz einfach, weil es keine Alternative gibt. Jedenfalls keine, die dich irgenwie weiterbringt.

Auch wenn man "es nicht kann"- was auch immer "es" ist- muss man es in dem Moment versuchen, indem man keine andere Wahl mehr hat. Wer mit dem Rücken zur Wand steht, kann entweder stehen bleiben oder nach vorne. Wenn stehen bleiben keine oder eine scheiß Option ist, musst du dich bewegen. Wobei "Nicht in der Lage sein "gleichbedeutend ist mit "Aufgeben ohne es versucht zu haben".

Was ist wenn du jetzt so einen Schicksalsschlag erlitten hast? Ich mein damit, sowas richtig, richtig Schlimmes von der übelsten Sorte. Etwas, das so katatrophal ist, dass du von dir selbst "einfach nichts mehr erwarten/ fordern kannst"? Ich sag dir, was dann ist: In dem Moment in dem du dich selber aufgibst, kann dir auch niemand sonst mehr helfen.

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Am 11.1.2019 um 17:05 , capitalcat schrieb:

Kann/ Will/ Soll man das von anderen erwarten?

Was bedeutet ,,erwarten" überhaupt? Was tust du wenn andere eine Erwartung nicht erfüllen?

gut, letzteres hast du schon hiermit beantwortet

Am 11.1.2019 um 17:05 , capitalcat schrieb:


Lebt ein Mensch in einem Zustand, der für mich zwar nicht verständlich ist, scheint aber glücklich in der Art und Weise zu sein, wie er sein Leben verbringt und mich im Optimalfall nicht damit irgendwie tangiert, so ist es mir egal. Entwickelt es sich zu einem Problem für mich, so kann ich immer noch überlegen wie ich meinen Anteil daran ändern kann, z.B. in dem ich mich distanziere. 

Trotzdem, was bedeutet ,,erwarten"?

 

bearbeitet von Awakened

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