GbR im Filmgeschäft gründen - Aufteilung vom Gewinn

15 Beiträge in diesem Thema

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Servus zusammen,

Es ist lange her das ich hier mal etwas geschrieben habe, allerdings besteht bei mir gerade Grund zum Anlass, da ich mir mit einer neuen beruflichen Herausforderung nicht so ganz im Klaren bin.

Bisher war es so, dass ich erfolgreich die letzten 10 Jahre selbstständig gewesen bin, davon die letzten fünf Jahre als Maskenbildner beim Film und als Freiberufler alleine weder in einer GmbH oder GbR tätig gewesen bin. Jetzt habe ich vor knapp einem Jahr zwei andere Maskenbildner/Innen kennen gelernt, wir verstehen und ergänzen uns super, allerdings sind beide komplette Berufsanfänger und haben weder einen Kundenstamm, bzw. überhaupt wirklich Kunden die sie anrufen oder andere Quellen, durch die sie Aufträge an Bord ziehen.
Das kommt komplett durch meine Arbeit der letzten fünf Jahre, in denen ich mir einen Namen aufgebaut habe und die Leute gerne wieder mit mir zusammen arbeiten.

Nun ist es so, dass ich in eine neue Stadt (oder eher Kleinstadt) gezogen bin, wo die anderen beiden Maskenbildner wohnen und wir haben ein Studio gemietet, das gerade für unsere Zwecke umgebaut wird. Der Vertrag läuft auf uns drei, was alles passt und kein Problem darstellt.

Ab nächstem Jahr ist der Plan - auch wenn ich mit beiden schon darüber geredet habe, dass es evtl. nicht die klügste Idee ist, genauso wie das unser Steuerberater auch sieht - eine GbR zu gründen, in der der komplette Gewinn durch drei geteilt wird. Das bedeutet, die beiden werden, so zeigt es zumindest meine Erfahrung, die nächsten zwei bis drei Jahre keine nennenswerten Jobs an Land ziehen, die uns über Wasser halten. Das wird alles durch meine Kunden kommen, was auch bedeutet, dass ich wesentlich öfters am (Film)Set sein werde als die beiden, da nicht immer zwei oder drei Leute gebraucht werden und meine Kundschaft natürlich auch mich bucht und keine Leute die sie noch nicht kennen, selbst wenn ich sie empfehlen würde.

Meine Frage ist jetzt, ob von euch bereits jemand Erfahrungen mit einer eigenen GbR gemacht hat, auch über einen Zeitraum von fünf oder mehr Jahren, wie es bei euch aussieht mit der Gewinnverteilung oder was ihr für Alternativen gefunden habt, mit der alle zufrieden sind?

Meine fairste Idee ist momentan, dass jede/r die/der den Job an Land zieht, eine Provision erhält. Finde ich zum Beispiel fair.

Meine zweite Frage wäre, wie ihr das vertraglich geregelt habt, insofern man sowas vertraglich regeln kann, wenn man sich zerstreitet oder es aus anderen Gründen einfach nicht mehr funktioniert?
Ich möchte nur nicht am Ende ohne alles da stehen, was ich mir die letzten fünf sechs Jahre alleine aufgebaut habe und wieder von Vorne beginnen, weil es mit der GbR, bzw. den Kollegen am Ende doch nicht geklappt hat.

Ich wünsch euch schonmal einen guten Rutsch ins neue Jahr, bleibt gesund und fit!

Liebe Grüße
Hatchet

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Gast

Wir stellen uns hier gegenseitig Rechnungen. Allerdings haben wir auch keine GBR sondern arbeiten einfach als Freiberufler zusammen. Die Aufträge kommen dabei alle über mich rein. Ich hatte keine Lust jemanden auszuhalten bzw. ausgehalten zu werden. Deswegen wird jeder Job kalkuliert und die Leistung die der einzelne erfüllt entsprechend vergütet. Das erschien mir am fairsten.

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Warum möchtest du dich zusammenschließen, wenn nicht mal abzusehen ist, dass die anderen zwei einen Mehrwert bieten werden. Eher noch im Gegenteil.

Ich kenne die Rechte und Stimmenverteilung einer GbR absolut nicht, aber wenn sich die zwei "besser" kennen kann es natürlich auch immer sein, dass du bei wichtigen Entscheidungen zwei "gegen" dich hast. Da würde ich mich vorher informieren, was es für Rechte und Pflichten gibt. Was passiert wenn einer aussteigen will, evtl du? Etc.

Vielleicht kann man ein Jahr eine "lockerere" Zusammenarbeit  pflegen und als Probezeit nutzen und schauen wie es läuft. Ähnlich wie SAM es beschreibt.

Business mit anderen kann immer sehr schmutzig werden

 

 

 

 

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Zitat

Wir stellen uns hier gegenseitig Rechnungen. Allerdings haben wir auch keine GBR sondern arbeiten einfach als Freiberufler zusammen. Die Aufträge kommen dabei alle über mich rein. Ich hatte keine Lust jemanden auszuhalten bzw. ausgehalten zu werden. Deswegen wird jeder Job kalkuliert und die Leistung die der einzelne erfüllt entsprechend vergütet. Das erschien mir am fairsten.

Hier muss man bissl Aufpassen bzgl Scheinselbständigkeit. Kann einem schnell nen Strick draus gedreht werden.

Zitat

Meine Frage ist jetzt, ob von euch bereits jemand Erfahrungen mit einer eigenen GbR gemacht hat, auch über einen Zeitraum von fünf oder mehr Jahren, wie es bei euch aussieht mit der Gewinnverteilung oder was ihr für Alternativen gefunden habt, mit der alle zufrieden sind?

Meine fairste Idee ist momentan, dass jede/r die/der den Job an Land zieht, eine Provision erhält. Finde ich zum Beispiel fair.

Naja, im Gesellschaftsvertrag kann man das grds. regeln wie man mag. Selbst die Aufteilung des Gewinns.
Wird ja auch im Vordruck zur Aufname einer freiberuflichen/gewerbl. Tätigkeit fürs Finanzamt abgefragt.

Ne Gründung ner GbR hat eben Vor- und Nachteile für alle Beteiligten. Die Frage ist, lohnt es sich für dich? Bist ja das tragende Pferd und würdest ja mit das größte Risiko tragen, also dein Privatvermögen. Jeder Gesellschafter der GbR ist Vollhafter.
Im meinem Bekanntenkreis gibts Leute im Bildnerischen Bereich, die sich die Aufträge zuspielen, ohne ne GbR zu gründen.

 

Zitat

Ab nächstem Jahr ist der Plan - auch wenn ich mit beiden schon darüber geredet habe, dass es evtl. nicht die klügste Idee ist, genauso wie das unser Steuerberater auch sieht - eine GbR zu gründen, in der der komplette Gewinn durch drei geteilt wird. Das bedeutet, die beiden werden, so zeigt es zumindest meine Erfahrung, die nächsten zwei bis drei Jahre keine nennenswerten Jobs an Land ziehen, die uns über Wasser halten. Das wird alles durch meine Kunden kommen, was auch bedeutet, dass ich wesentlich öfters am (Film)Set sein werde als die beiden, da nicht immer zwei oder drei Leute gebraucht werden und meine Kundschaft natürlich auch mich bucht und keine Leute die sie noch nicht kennen, selbst wenn ich sie empfehlen würde.

Wie gesagt, die Aufteilung obligt euch. Das wird vertraglich gereget. Jeder zB 1/3 und dann Boni. Geht.
Du kennst die Leute. Wenn du meinst, is ok, dann mach das.

Nunja, den Kundenstamm wirst du ohne Probleme übernehmen können, wenn du dich eben mit deiner GbR identifizierst und nicht nur über dich.
Die Kunden buchen ja dann die GbR, nicht dich. Muss man eben nur so initiieren und bekannt machen. Gibt ja zig Wege wie.

Die Anfangszeit ist immer hart ja, umso bessere wäre es mMn, wenn jeder mit seinem Kundenstamm in die GbR eintreten würde.

 

Zitat

Ich kenne die Rechte und Stimmenverteilung einer GbR absolut nicht, aber wenn sich die zwei "besser" kennen kann es natürlich auch immer sein, dass du bei wichtigen Entscheidungen zwei "gegen" dich hast. Da würde ich mich vorher informieren, was es für Rechte und Pflichten gibt. Was passiert wenn einer aussteigen will, evtl du? Etc.

Das wird im BGB geregelt, bzw im Gesellschaftsvertrag.
Grds. hat jeder Gesellschafter die gleiche Gewichtung bei der Geschäftsführung. Vertretung nach Außen auch alle, außer es gibt einen gemeinsamem Vertreter, der hierzu bestimmt wird.

bearbeitet von Noodle
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Hatchet, Vorsicht. Die meisten GbR werden nicht gegründet, sie sind einfach da, ohne dass die Beteiligten es ahnen! Ein Pärchen mietet gemeinsam eine Wohnung,  zwei Nachbarn kaufen gemeinsam einen Rasenmäher. Alles GbR. Denn die Gründung erfordert keinen schriftlichen Vertrag, schlüssiges Handeln ist ausreichend. In dem Moment, in dem ihr drei Maskenbildner Räume mietet, habt ihr eine Raummiete-GbR. Ihr schließt eine Hausratversicherung, kauf eine gemeinsame Bahncard? Hausratversicherungs-GbR und Bahncard-GbR.

Je nachdem was ihr betreibt, könnte das ein Handelsgewerbe sein. Verticken irgendwelcher Produkte? Dann seit ihr im Nu eine OHG, was haftungstechnisch für Euch noch härter ist. Vereinfacht: wenn ihr nach außen so ausseht, dann haftet jeder für Scheiss, den die anderne beiden machen.

Es spricht also viel dafür, im Innenverhältnis gemeinsame Projekte anzugehen und GbRs in Kauf zu nehmen, Hausrat, Bahncard, Räume mieten. Im Außenverhältnis, also Dritten gegenüber, wäre ich zurückhaltender. Braucht ihr das wirklich? Wird oft zum Posen gemacht, Anwälte setzen irgendwelche Kollegen mit aufs Briefpapier, die dann aber als Scheinzozien (GbR) nach außen voll haften!

Gewinnverteilung:  grds. § 722 BGB!

Kollege Samstage hat mit Sicherheit eine GbR am Laufen, spätestens im Außenverhältnis, also auch hier mal mit Vorsicht prüfen!

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Gast

Ist sicher richtig was @Fastlane und @Noodle schreiben.

Ich mach das jetzt 18 Jahre und bis jetzt ist glücklicherweise nnoch keiner gekommen und wollte uns in eine GbR stecken. Wir teilen uns nicht die Miete und mein Kollege hat seine Geschäftsadresse Zuhause. Außerdem achten wir darauf das er nicht mehr als 5/6? seines Umsatzes bei mir macht. 

bearbeitet von Gast

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vor 7 Stunden, Hatchet schrieb:

wir haben ein Studio gemietet, das gerade für unsere Zwecke umgebaut wird. Der Vertrag läuft auf uns drei, was alles passt und kein Problem darstellt.

Ist potentiell mindestens bei Privatmietverträgen ein Riesenproblem.

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Ich sehe es so, dass Du durch die Gründung einer Firma (egal welcher Rechtsform) vor allem Deine beiden "Partner" profitieren, weil in irgendeiner Form dadurch Rechtsansprüche gegen Dich (Gewinnverteilung, gesamtschuldnerische Haftung, Mehrheitsentscheidungen (gg. Dich), Vertretungsbefugnis, etc.) entstehen.

Mir ist deshalb nicht klar, warum Du das überhaupt willst und was Du Dir davon versprichst. Vllt. kannst Du das mal erläutern, dann kann ich Dir in Sachen Rechtsform leichter weiterhelfen. 

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Danke für eure ganzen Antworten!

@Sam Stage
Ja so dachte ich mir das anfangs auch, wäre auf jeden Fall am einfachsten gewesen, allerdings ist das in unserem Job etwas schwer, da es nicht wirklich Arbeitszeiten gibt, wenns um die Vorbereitung von Filmprojekten geht, bzw. manchmal ist jemand am Set, die anderen im Studio und so weiter, also da kann man das oft garnicht festlegen, deswegen gestaltet sich das auf die eigentlich kluge Art und Weise schwierig.

@ArnoldsErbe Die lockere Zusammenarbeit wäre mir auch am liebsten, dein Ansatz mit der "Probezeit" ist auch einen Versuch wert finde ich. Meine Angst, dass es am Ende mit den beiden nicht funktioniert ist momentan nur darauf begründet, dass ich knapp sechs Jahre vorarbeit geleistet habe und wir momentan geplant haben, egal wer die Jobs rein bringt (die nächsten Jahre sicher zu 100% durch mich) durch drei zu teilen. Anfangs dachte ich noch nicht wirklich darüber nach, was das langfristig für mich bedeutet, da es sehr viele Kunden von mir gibt, die mich anrufen, weil sie mit mir und nicht mit jemand anderem arbeiten möchten, also auch wenn ich die Arbeit liebe und sehr gerne mache, mach nur ich sie und die anderen beiden müssen quasi selbst von null plus durch meine Unterstützung in den Beruf einsteigen.

@Noodle Genau, ohne einen Vertrag, denn es momentan genau wegen meinen Bedenken noch nicht gibt (ausser den Mietvertrag für unser Studio) werde ich auch nichts eingehen, bzw. in den nächsten Wochen genau per Vertrag festhalten. Mir wäre es, wenn ich an meine Zukunft denke auch lieber keine GbR zu gründen, sondern zu dritt, jeder für sich als Freiberufler selbstständig und für sich weitestgehend verantwortlich, ausser es funktioniert über längere Zeit super und wir können wirklich sagen, dass wir zu dritt gleich viel arbeiten und den Gewinn aufteilen können.

@Fastlane Ja den ersten Schritt habe ich hier leider schon mit dem zusammen unterschriebenen Mietvertrag gemacht, ohne über die Konsequenzen nachzudenken, wobei es immer noch mein Ziel ist mit den beiden zusammen zu arbeiten, weil wir uns sehr gut ergänzen, nur das die zwei eben Gas geben müssen, um die fünf sechs Jahre die ich an Vorarbeit mit einbringe aufzuholen, damit wir an einem gleich langen Strang ziehen können. Zum Posen auf jeden Fall nicht, da wäre, bzw. bin ich alleine bekannter als mit dem Zusammenschluss und habe mir in den letzten Jahren einen Namen gemacht. Da wird es - wie schon angesprochen - eher ein kleiner, in Kauf nehmbarer Rückschlag, der sich zum Guten entwickeln kann, wenn die anderen beiden so wie sie es vor haben, am Ball bleiben.
 

@Jingang: Was meinst du damit genau? In dem Fall falls jemand aussteigen möchte oder aus anderen Gründen?

@charons: Das Gefühl habe ich momentan auch, was an und für sich ja nichts tragisches ist, wenn die beiden von mir profitiren können, solange ich dadurch nicht zurück stecken muss, was momentan leider so aussieht, wenn wir uns nicht auf etwas anderes als "durch drei" einigen.
Unser, ihr und mein Ziel ist es, dass wir nach einer möglichst kurz gehaltenen Zeit dreimal so viele Aufträge annehmen können wie ich bis jetzt alleine konnte. Einerseits weil wir dadurch mehr verdienen, bekannter werden (vor allem die beiden, da sie noch niemand kennt) und unser spektrum an Angebotsmöglichkeiten dadurch wächst. Bis das der Fall ist, kommt ein hartes Stück Arbeit auf uns zu, dass war uns vorher schon allen klar, jedoch haben wir - im nachhinein nicht ganz klug, ich weiss - vor allem ich mir nicht genug Gedanken um die gerechte Gewinnverteilung gemacht und die zwei möchten durch drei teilen. Klar, für sie ist das natürlich lohnenswerter und sie nennen mir mehrere Gründe, wie sie den Deffizit den ich dadurch erst einmal haben werde ausgleichen können, aber ich seh da keinen Nutzen für mich drinnen und da müssen wir uns noch einigen. Das klingt erstmal nach Streit und so weiter, wir können aber über alles normal reden und erklären, nicht das man hier gleich denkt, es macht keinen Sinn da wir uns schon vor dem Start zerstreiten.

Mein Ziel ist es vor allem, den beiden zu erklären, dass es beim Film keine Abkürzung zum Erfolg gibt, sondern alles hart erarbeitet ist, was man sich aufbaut und nicht von irgendwo her kommt, was bedeutet, dass sie da durch müssen, genauso wie ich.


Ich wünsch euch was, danke schonmal für alle bisherigen Nachrichten! 🙂

Hatchet

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Ein Auftragsvermittlungsbonus von 7..15% ist üblich und solltest du auf alle Fälle ansetzen. Selbst dann besteht kaum Grund für die anderen, irgendwelche Kunden zu aquirieren. Eigentlich ist das eine Konstellation, wo du die beiden anstellen oder als freie Mitabeiter beschäftigen würdest.

Es tut ein bißchen weh, dir beim Nicht-Denken zuzuschauen 😉 , du nimmst hier wirklich alles Negative aus der Ausgangslage mit.

  • dir könne neuerdings Leute reinreden (keine Entscheidungsfreiheit)
  • geteilte Führung geht SEHR selten gut (siehe andere Threads, von gleichberechtigten Partnern wird generell abgeraten)
  • du verschenkst Einnahmen
  • du wirfst deine Marke weg
  • kein Anreiz für die Anderen, Neue zu akquirieren
  • Risiko, daß dir Kunden weggezogen werden
  • Haftung etc ....

Noch kannst du das Ruder aber rumreißen. Vielleicht so: Die beiden als freie Mitarbeiter beschäftigen, deine Marke weiter ausbauen, spendablen Vermittlungsbonus zahlen, wenn sie neue Kunden bringen und den Raum an sie als Hauptmieter untervermieten. Steuermäßig ist das aber noch nicht durchdacht.. (bin ich nicht fit).

Aus gemeinsamen (Privat)mietverträgen kommt man nur mit Zustimmung aller beteiligten Mieter raus und ist gleichzeitig für alle haftbar. In der Praxis sieht das so aus, daß viele Männchen nach der Trennung aus der ehemals gemeinsamen Wohnung ziehen und jahrzehntelang für die Ex weiter Miete zahlen. Gibts keinen Weg raus (lt meinem Anwalt).

bearbeitet von Jingang
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vor 6 Stunden, Hatchet schrieb:

Mein Ziel ist es vor allem, den beiden zu erklären, dass es beim Film keine Abkürzung zum Erfolg gibt, sondern alles hart erarbeitet ist, was man sich aufbaut und nicht von irgendwo her kommt, was bedeutet, dass sie da durch müssen, genauso wie ich.

Dann musst Du eine Schule für Filmemacher eröffnen und kein gemeinsames Studio mieten.

@Jingang hat die wesentlichen Probleme zusammengefasst, @charons hat auch schon danach gefragt: Was genau ist Dein Vorteil aus der Konstellation?

vor 6 Stunden, Hatchet schrieb:

Unser, ihr und mein Ziel ist es, dass wir nach einer möglichst kurz gehaltenen Zeit dreimal so viele Aufträge annehmen können wie ich bis jetzt alleine konnte. Einerseits weil wir dadurch mehr verdienen, bekannter werden (vor allem die beiden, da sie noch niemand kennt) und unser spektrum an Angebotsmöglichkeiten dadurch wächst.

Das kann ein sinnvolles Ziel sein, um sich mit anderen zusammenzutun. Im ersten Moment heißt das doch aber, dass Dein momentaner Gewinn in Zukunft durch drei geteilt werden wird - oder hast Du so viele Aufträge in der Pipeline, dass Deine Akquise alleine ausreicht, um Euch alle drei zu beschäftigen? Das wäre ein ganz wesentliches Detail.

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vor 19 Stunden, Jingang schrieb:

Aus gemeinsamen (Privat)mietverträgen kommt man nur mit Zustimmung aller beteiligten Mieter raus und ist gleichzeitig für alle haftbar. In der Praxis sieht das so aus, daß viele Männchen nach der Trennung aus der ehemals gemeinsamen Wohnung ziehen und jahrzehntelang für die Ex weiter Miete zahlen. Gibts keinen Weg raus (lt meinem Anwalt).

Ich bin jetzt kein Anwalt aber das erscheint mir ein wenig kurz gedacht. Gemeinsamer Mietvertrag - Gesamtschuldnerische Haftung - aus der Inanspruchnahme folgt die Schadensersatzpflicht des verbleibenden Mieters gegenüber dem ausgeschiedenen. Es besteht eine Pflicht zur Zustimmung des Mietmieters zur Entlassung aus dem gemeinsamen Mietvertrag (https://www.mietrechtslexikon.de/a1lexikon2/l1/lebensgemeinschaft.htm   - Zwangsmittel gegen Mietmieter) usw. 

Fazit: Man kommt aus allem raus. Es ist mitunter ein etwas längerer Weg der auch ein wenig Geld kostet aber es gibt nichts vertragliches, was man nicht mehr auflösen könnte.

 

Der Punkt ist, dass ich bei dem TE keinen einzigen Vorteil sehe. Er teilt und kriegt nichts dafür. Die menschliche Komponente mal ausgeklammert, sehe ich hier ein reines Verlustgeschäft. Ich würde an seiner Stelle alleine weitermachen, keine Firma gründen sondern Kooperationen eingehen und evtl. mit Erfolgshonoraren/Vermittlungsprovisionen arbeiten. "Wir haben uns alle lieb..." ist für mich kein Grund, mich zu vertraglich zu binden, denn dann ist ja so schon alles gut. Vertrag kommt übrigens von "vertragen" - sollte man nicht vergessen. Ich sehe kaufmännisch und strategisch keinen Grund für eine Partnerschaft mit zwei solch schwachen (ist keine menschliche Wertung) Partnern. Ein Geschäftspartner muss einen ähnlich hohen Wert für mich haben, wie ich für ihn. Augenhöhe sozusagen. Es muss eine Ergänzung sein oder ein "Teilen und Herrschen".

Beides sehe ich hier nicht.   

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vor 6 Stunden, charons schrieb:

Fazit: Man kommt aus allem raus. Es ist mitunter ein etwas längerer Weg der auch ein wenig Geld kostet aber es gibt nichts vertragliches, was man nicht mehr auflösen könnte.

Das stimmt, hat aber in einer Konstellation wie der hier diskutierten zur Voraussetzung, dass die Innen-GbR (die ohne schriftlichen Vertrag entsteht) beendet werden muss. Was grundsätzlich natürlich auch geht, aber unangenehme Konsequenzen im Hinblick auf die Verteilung des Gesellschaftsvermögens (soweit man davon bei einer solchen Gesellschaft sprechen kann). Da wir hier in einer Beratungssituation sind, versucht man natürlich, solche Konsequenzen möglichst zu vermeiden. Abgesehen davon, dass

a) man durch eine Klage gegen gewerbliche Mitmieter Zeit, Geld und Nerven verbrennt und
b) man einem nackten Mann nicht in die Tasche greifen kann.

Ansonsten volle Zustimmung. Das klingt - bislang - nach einem schlechten Deal.

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@Jingang Das ist der Hauptgedanke den ich im Gespräch mit beiden nächste Woche ansprechen werde, dass es für mich diesen Weg gibt, wir eine akzeptable andere Variante finden oder getrennte Wege gehen werden. Es wäre für sie - finde ich zumindest - erstmal sowieso einfacher als freie Mitarbeiter zu arbeiten, der Ansporn ist größer und es ist fairer aufgeteilt.
Danke auch für deine Auflistung, berufsblind ist hier sicher das falsche Wort, aber ich habe mich auf jeden Fall durch die Freundschaft und Vorfreude blenden lassen und nicht richtig nachgedacht.

@Geschmunzelt Es kommt auf die Jahreszeit an, im Winter, bzw. gerade jetzt am Anfang gibt es bei uns auch immer wieder das Winterloch, wie es momentan der Fall ist. Im Sommer würde es tatsächlich für alle drei ausreichen, wenn ich mir die Ergebnisse der letzten zwei Jahre ansehe, aber auch nur dann wenn ich ihnen den Gefallen tun würde und auf zwei Drittel meines Einkommens verzichte, bzw. ihnen gebe, was nicht so wirklich meinen Vorstellungen entspricht.

Zu deiner zweiten Antwort auf die von charons: Genau, das letzte was wir alle drei möchten ist, im Streit auseinander zu gehen, da wir uns wirklich gut verstehen und alle kein Interesse am gegenseitigen Klagen haben. Die Aufteilung, falls es auseinander geht, würde meinerseits auch nicht schwer fallen... da ich bis auf wenige größere Werkzeuge alles aus meinem alten Studio selbst eingebracht habe. Das sind sämtliche Materialien und Arbeiten aus den letzten fünf sechs Jahren und meins, was ich mit den anderen beiden teile, bzw. sie mitbenutzen lasse.

@charons Ja das stimmt, da hast du recht. Umso mehr ich durch eure Beiträge hier lese, desto klarer wird es, dass ich hier nicht mitgedacht habe und mich - nicht einmal negativ gegen meine zwei Maskenbildner-Kollegen - von ihnen um den Hals wickeln habe lassen, weil es logischerweise ziemlich positiv für beide ist, aber eben nicht für mich.

 

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vor 10 Minuten, Hatchet schrieb:

@Jingang Das ist der Hauptgedanke den ich im Gespräch mit beiden nächste Woche ansprechen werde, dass es für mich diesen Weg gibt, wir eine akzeptable andere Variante finden oder getrennte Wege gehen werden. Es wäre für sie - finde ich zumindest - erstmal sowieso einfacher als freie Mitarbeiter zu arbeiten, der Ansporn ist größer und es ist fairer aufgeteilt.
Danke auch für deine Auflistung, berufsblind ist hier sicher das falsche Wort, aber ich habe mich auf jeden Fall durch die Freundschaft und Vorfreude blenden lassen und nicht richtig nachgedacht.

@Geschmunzelt Es kommt auf die Jahreszeit an, im Winter, bzw. gerade jetzt am Anfang gibt es bei uns auch immer wieder das Winterloch, wie es momentan der Fall ist. Im Sommer würde es tatsächlich für alle drei ausreichen, wenn ich mir die Ergebnisse der letzten zwei Jahre ansehe, aber auch nur dann wenn ich ihnen den Gefallen tun würde und auf zwei Drittel meines Einkommens verzichte, bzw. ihnen gebe, was nicht so wirklich meinen Vorstellungen entspricht.

Zu deiner zweiten Antwort auf die von charons: Genau, das letzte was wir alle drei möchten ist, im Streit auseinander zu gehen, da wir uns wirklich gut verstehen und alle kein Interesse am gegenseitigen Klagen haben. Die Aufteilung, falls es auseinander geht, würde meinerseits auch nicht schwer fallen... da ich bis auf wenige größere Werkzeuge alles aus meinem alten Studio selbst eingebracht habe. Das sind sämtliche Materialien und Arbeiten aus den letzten fünf sechs Jahren und meins, was ich mit den anderen beiden teile, bzw. sie mitbenutzen lasse.

@charons Ja das stimmt, da hast du recht. Umso mehr ich durch eure Beiträge hier lese, desto klarer wird es, dass ich hier nicht mitgedacht habe und mich - nicht einmal negativ gegen meine zwei Maskenbildner-Kollegen - von ihnen um den Hals wickeln habe lassen, weil es logischerweise ziemlich positiv für beide ist, aber eben nicht für mich.

 

Gut, dass die Einsicht zu kommen scheint. Denn wir wollen ja nicht,dass es in einem Jahr heißt:

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