Zerbreche ich am Leistungsdruck?

27 Beiträge in diesem Thema

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Liebe Community ich brauche dringend Hilfe,

und zwar ich weiß nicht mehr weiter wie ich mit dem Druck umgehen soll. Ich bin jetzt 21 und glaube ich zerbreche langsam. Ich studiere im 4 Semester Wirtschaftsingenieurswesen wo wir ordentlich rangenommen werden. Das Problem ist aber, dass ich mit dem Druck rundherum einfach nicht mehr fertig werde. Wäre es nur das Studium aber überall wird heutzutage Leistung erwartet, das macht mich so fertig. Sei es man muss gesund essen, man muss der beste im Gym sein, man braucht die fescheste Freundin, den schönsten Lay, selbst im Computerspiel muss man immer der beste sein.

Ich glaube viel hab ich auch mit Biographien alla Schwarzenegger und Musk verschlimmert, ich komme einfach gar nicht mehr runter! Permanent fühle ich mich schlecht, wenn ich mal unproduktiv bin bzw. nichts für meine Zukunft tue. Ich denke in guter Dosis ist es ja gut, aber bei mir ist es so, dass ich komplett frustiere und im Endeffekt gar nichts auf die Reihe bekomme. Auch bei den Girls merke ich einfach wie mich der Leistungsdruck quält, kaum läuft es mit einer gut, denke ich es gibt sicher noch bessere. Ich fühle mich wie eine Maschine die einfach rund um die Uhr auf Hochdruck läuft. Leider ist seit PU auch das Feiern im Club mit Leistung verbunden, approacht du bist du gut, stehst du nur rum ist das schlecht. Es scheint mir als würde alles was ich tue im Leben bewertet werden und durchschnittlich sein in nur einem Bereich ist schlecht.

Nur beobachte ich einfach bei mir selbst wie ich dann einfach in der Früh überhaupt nicht mehr hochkomme und Abends nicht schlafen kann, es verfolgt mich einfach. Dabei will ich nur mal richtig ohne Druck entspannen. Nur ziehen sich die Sorgen einfach immer mit. Selbst in den Ferien beschäftigt mich, was aus mir wird, werde ich Erfolg haben,...

Es ist einfach furchtbar, ich bekomme dieses Mindset nicht weg. Ich denke nur so oft an Aviciis Ende und wie er sich unter dem Druck gefühlt haben muss (nein keine Sorge Leute so schlimm ist es nicht dass ich mich umbringe lol, nur der Spaß an der Gegenwart, am hier und jetzt ist bei mir stark eingeschränkt). Manchmal fühle ich mich als lastet einfach die ganze Welt auf mir und jeder hat Erwartungen.

Edit: Anmerkung: vielleicht ist es noch wichtig zu erwähnen, dass mein gesamtes Umfeld auf Leistung ist. Meine ganze Familie hat es extrem weit gebracht, die Großeltern hohe Beamte und Uni Professoren, obwohl sie arm aufgewachsen sind. Meine Eltern auch beide Ärzte und Manager, mein Bruder hat an einer Eliteuni studiert und meine Freunde studieren auch in einem extrem hohem Tempo bzw. arbeiten in hohen Positionen bei der Firma ihrer Eltern und bauen sich bereits was auf.

 

bearbeitet von UnitedKingdom3
Anmerkung
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Weißt du, der Kern ist hier nicht, dass irgendwer von außen Leistung fordert und Druck macht.
Das machst du dir selbst. Du selbst quälst dich so.

Du bist offenbar wahnsinnig streng und gnadenlos mit dir. Und gleichzeitig kümmerst du dich nicht gut um dich selbst.
Anders gesagt: Dein innerer Kritiker ist übermächtig, dein innerer Freund praktisch nicht existent. Und damit kippst du eben in diesen Strudel, der dich so fertig macht.

Dein Thema heißt "Selbstmitgefühl".

Findest du hier einmal als Buch: https://www.amazon.de/Selbstmitgefühl-unseren-Schwächen-versöhnen-selbst/dp/3424630551/ref=as_li_ss_tl?ie=UTF8&qid=1551626794&sr=8-1&keywords=selbstmitgefühl+kristin+neff&linkCode=ll1&tag=272238084-21&linkId=c8e6258f16b942e08cd78e480c5948f6&language=de_DE

Und hier als 10 Wochen Programm zum mitmachen:https://www.amazon.de/Selbstmitgefühl-Schritt-für-Kristin-Neff/dp/3867811172/ref=as_li_ss_tl?ie=UTF8&qid=1551626794&sr=8-2&keywords=selbstmitgefühl+kristin+neff&linkCode=ll1&tag=272238084-21&linkId=88665a296c4fbac7c17ea236df374e17&language=de_DE

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Danke euch beiden! Werde ich mir definitiv mal anschauen die Bücher und auch mal mit meinen Eltern reden! Aber ja stimmt eigentlich, den Druck mache ich mir selber aber es ist halt heutzutage echt nicht mehr einfach in einem Bereich Durchschnitt zu sein- selbst auf Instagram sieht man 24/7 Leute mit perfektem Leben die alles erreicht haben...

Am meisten von allen Bereichen tut es mir aber weh bei Beziehungen. Soweit es mir andere gesagt haben dürfte ich recht gut aussehen (selbst hab ich da wie überall meine Zweifel) und sobald es wieder einmal mit einer läuft macht es wieder klick und es muss wer besserer her. Und dann stelle ich fest wenn man dann alleine Abends ist, dass die Person eigentlich perfekt war und jemand anderer seine Chance genutzt hat- ist mir jetzt sicher schon 10x passiert

waaaa ich drehe durch :PPP

bearbeitet von UnitedKingdom3

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Mark Manson - The Subtle Art of Not Giving a Fuck. 

Sehr entspannte gute Nacht Lektüre, die deine Perspetive ein wenig ändern könnte. Schau mal rein. 

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vor 4 Stunden, UnitedKingdom3 schrieb:

Ich bin jetzt 21 und glaube ich zerbreche langsam. Ich studiere im 4 Semester Wirtschaftsingenieurswesen wo wir ordentlich rangenommen werden. Das Problem ist aber, dass ich mit dem Druck rundherum einfach nicht mehr fertig werde. Wäre es nur das Studium aber überall wird heutzutage Leistung erwartet, das macht mich so fertig. Sei es man muss gesund essen, man muss der beste im Gym sein, man braucht die fescheste Freundin, den schönsten Lay, selbst im Computerspiel muss man immer der beste sein.

Dieses Phänomen nennt man u.a. Perfektionismus. Es geht darum, dass man dabei glaubt nur etwas wert zu sein, wenn man Leistung bringt. Diese Individuuen kreisen ängstlich um sich selbst und haben ein sog. SOLL-IST-MUSS-Schema, "IST" bechreibt die Realität und "SOLL" das Ziel. Zumindest nach dem Ansatz von Bonelli: 

 

vor 4 Stunden, Herzdame schrieb:

Dein Thema heißt "Selbstmitgefühl".

Findest du hier einmal als Buch

Bisschen unseriös als Moderator ref links zu posten ohne die als solche zu kennzeichnen

bearbeitet von RyanStecken
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@UnitedKingdom3 Kannst du hier mal drei Personen beschreiben, in deinem realen Umfeld (also nicht irgendwelche Leute die du nur von Instagram oder anderen Medien kennst), die deiner Meinung nach alles perfekt machen? Was genau machen die, was haben die, wie tun die, was zeichnet deren Perfektion aus?

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Ich wollte es gerade ähnlich sagen: zu allererst mal von sämtlichen "sozialen" Medien verabschieden. 

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vor 1 Stunde, Helmut schrieb:

@UnitedKingdom3 Kannst du hier mal drei Personen beschreiben, in deinem realen Umfeld (also nicht irgendwelche Leute die du nur von Instagram oder anderen Medien kennst), die deiner Meinung nach alles perfekt machen? Was genau machen die, was haben die, wie tun die, was zeichnet deren Perfektion aus?

Mhm zuerst einmal mein

Papa: hat fleißig sein Medizin Studium durchgezogen, meine Mutter geheiratet, viel gearbeitet, sich ordentlich was aufgebaut (vermögen, Haus), die Welt gesehen, viel unternommen, extrem lieb von der Art und immer sehr ruhig, zieht einfach sein Ding durch

Bruder: wurde mit 5 eingeschult, war immer sehr ehrgeizig hat in der Schule top Noten gehabt, in der Schweiz trotz aller umstände sein Studium in Mindestzeit abgeschlossen, eine extrem schöne, kluge Freundin gefunden mit der er seit 4 Jahren zusammen ist und mega viele coole Sachen unternimmt (Reisen, Ausflüge, Essen) und jetzt einen tollen, gut bezahlten Job bekommen hat. Also ihn bewundere ich sehr! Sehr selbst bewusst, sozial und sehr ehrgeizig. Er ist einfach ein toller Mensch. Aber auch meine kleine Schwester zieht ihr Ding durch, ist extrem ehrgeizig und weiß dass sie was erreichen will.

Großeltern: Einfach alle aus ärmlichsten Bauernfamilien, alle haben sich aus der Arbeit hochgearbeitet, studiert und sind sehr hoch gekommen. Mein Opa war zeitweise für eine Nobelpreis Nominierung im Gespräch. Dabei ist er aber kein typischer Physiker sondern extrem lustig und einfach so weit ich weiß echt gut in Pickup und halt total relaxed 😄 (er hat immer noch 2 fleichaltrige Freundinnen neben meiner Oma und die alle wissen voneinander also so eine typische 60er Jahre Beziehung)

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Aber danke euch Allen! Hab jetzt nachgedacht ich glaube es ist nicht Perfektionismus, ich muss mehr mein "Warum" überdenken also dass ich es mache weil es mir Spaß macht, es mich interessiert und alles nicht so ernst nehme. Also quasi "Hau rein bei der Prüfung, gib dein bestes! Aber hey falls es nicht klappt, du hast dein bestes gegeben und das wird schon" oder wenn ich im Club bin "hey wäre jetzt richtig cool eine anzusprechen und was lustiges zu erleben, eine geile Zeit zu haben" aber ohne mich selbst zu verurteilen wenn es nicht klappt. einfach wie ein Vater der seinem Sohn auf die Schulter klopft. Glaub ein anderes Mindset brauche ich warum ich Dinge mache. Weg von dem "ich mach es für andere und deren Anerkennung"

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vor 46 Minuten, UnitedKingdom3 schrieb:

Aber danke euch Allen! Hab jetzt nachgedacht ich glaube es ist nicht Perfektionismus, ich muss mehr mein "Warum" überdenken also dass ich es mache weil es mir Spaß macht, es mich interessiert und alles nicht so ernst nehme. Also quasi "Hau rein bei der Prüfung, gib dein bestes! Aber hey falls es nicht klappt, du hast dein bestes gegeben und das wird schon" oder wenn ich im Club bin "hey wäre jetzt richtig cool eine anzusprechen und was lustiges zu erleben, eine geile Zeit zu haben" aber ohne mich selbst zu verurteilen wenn es nicht klappt. einfach wie ein Vater der seinem Sohn auf die Schulter klopft. Glaub ein anderes Mindset brauche ich warum ich Dinge mache. Weg von dem "ich mach es für andere und deren Anerkennung"

Dein Eingangspost war schon ziemlich deutlich. Du verarschst dich nur selbst. Dahinter steckt ein Schema, was du ohne weiteres auch nicht einfach so auflösen kannst. Was du machst, ist dich jetzt selbst mit so einem Minitrick zu verarschen, der höchstens kurzfristig hilft, aber langfristig bleibst du schön in deinem Sissyphoss-Hamstersteinrad. Guck dir einfach das Video an. Du hast schon Glück, dass jemand wie ich hier postet und dein Problem so präzise herausstellt.

vor 8 Stunden, UnitedKingdom3 schrieb:

Wäre es nur das Studium aber überall wird heutzutage Leistung erwartet, das macht mich so fertig. Sei es man muss gesund essen, man muss der beste im Gym sein, man braucht die fescheste Freundin, den schönsten Lay, selbst im Computerspiel muss man immer der beste sein.

Muss muss muss muss + superlativ = Streben nach Vollkommenheit damit du Untastbarkeit erreichst und dich deinen Selbstzweifel nicht mehr stellen musst. Dieses Phänomen ist momentan extremst im Kommen.

 

Abgesehen davon sind viele erfolgreiche Menschen auch nicht wirklich perfektionistisch. Man verbrät ungleich viele Ressourcen, um diese Perfektion zu erreichen. Du gabst ja an Fitness zu machen, stell dir vor du bist im Cut, und hast fast den idealen Körperfettanteil, aber beginnst zunehmen dich scheiße zu fühlen und deine Leistung geht runter. Lohnt es sich jetzt den Cut weiterdruchzuziehen, obwohl kein Wettkampf oder ähnliches ansteht? Du machst dich von einem Ideal abhängig, was dich in deiner Fähigkeit limitiert, Dinge einfach umzusetzen, weil es immer wieder Zweifel und Angst verursacht. SInnvoll wäre eine gewisse Imperfektionstoleranz einzuüben, sprich Slebstannahme mit aller Fehlerhaftigkeit, Durchschnittlichkeit und Gewöhnlichkeit. Hilfreich ist dabei zu lernen, die irrationalen MUSS-Dogmen zu identifizieren. Müssen deine Kinder eigentlich auch alles, was du da oben aufzählst erfüllen? Warum nicht? Erklär doch mal warum dein potentielles Kind nicht deinen ANspruch genügen müsste.
Stell dir mal vor du liegst am Strand, alles ist perfekt. Menschenleer, neben dir liegt nur deine Modelfreundin, ihr macht gerade Urlaub, weil du alle Klasuren mit 1.0 bestanden hast und dein Körper ist perfekt austrainiert, die Temperatur ist sehr gut, nicht zu heiß aber noch genug so, dass man ein angenehmes Brennen auf der Haut spürt. Und jetzt stell dir alles mal vor, aber mach alles nach und nach schlechter, beispielsweise war bist du duch eine Klausur durchgefallen, der Rest war gut, deine Freundin hat nen fetten Pickel aufm Arsch, der Wind bläst zu stark etc. Du kannst nach und nach alles sclechter machen und solltest es dir wirklich vorstellen. Mach das mal und du wirst festellen, wie hart man sich den Spaß am Moment versauen kann.

 

 

bearbeitet von RyanStecken
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vor 8 Stunden, UnitedKingdom3 schrieb:

einfach wie ein Vater der seinem Sohn auf die Schulter klopft.

Genau das ist Selbstmitgefühl.

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@UnitedKingdom3

Danke für die Beschreibungen.

An deiner Stelle würde ich mir mal genau ansehen ob deine Vorbilder wirklich so perfekt sind wie du sie machst. Sprich mal mit deinem Vater drüber wie das in seiner Jugend so war. Beachte auch die unterschiedliche Zeit in der er das gemacht hat. Frag ihn mal wie das bei den Mädels bei ihm gelaufen ist. Dein Bruder, der ist wirklich immer glücklich mit seiner Beziehung? Ist der Job so toll weil er die Tätigkeit befriedigend findet, oder nur weil er damit Geld verdient?... etc.

Ich kann dir nur aus meiner Lebenserfahrung sagen, dass es meines Wissens nach kaum Personen gibt die wirklich so rundum perfekt sind. Was es gibt sind Personen die von außen betrachtet so aussehen. Und meine Vermutung wäre das du hier relativ schnell projezierst, nämlich Perfektion auf andere. An dieser Wahrnehmungsqualität würde ich arbeiten.

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Gast

Du hast das selbe Problem, wie die Meisten Menschen: Du machst deinen Wert von Außen abhängig, von anderen Menschen. Andere sagen, du musst machen! Wenn Andere von der Brücke springen....

 

Ehrlich gesagt ist Es von dem Punkt aus ein langer Weg , was nicht heißt, dass Es unterwegs nicht schon besser wird.

Meiner Meinung nach würdest du gut daran tuen, mal komplett zu entschleunigen und all die Literatur und Eindrücke in die Ecke zu werfen. Nicht ständig checken, wie "perfekt" das Leben Anderer auf Instagram ist ( nur die Darstellung ist perfekt, nicht deren Leben 😉 ), nicht noch hingehen und versuchen ,Elon MUsk Konkurrenz zu machen etc.

Und dann würde ich mich lieber mit MIR beschäftigen, einfach mal schreiben was dir durch den Kopf geht ,was du denkst, willst etc. Und lies mal lieber Literatur wie Six Pillars of Self Esteem oder wissenswertes aus der Psychologie, Meditation kann ich in Sachen Entschleunigen und runterkommen auch nur empfehlen.

 

Du bist halt in dem Modus, in dem viele junge Menschen sind, ist schon praktisch zum Trend geworden. Immer schneller, immer besser, keine Zeit verlieren, jeder wird der nächste Astronaut, A Promi oder Nobelpreisträger und wenn nicht, dann bist du KACKE; WERTLOS; EIN HURENSOHN!

 

Merkst du selbst, wie selbstzerstörerisch das ist, oder? Ich wette mit Dir, dass auch ein Elon Musk mal schlafen muss oder sich lieber 1 Stunde vorm TV haut, wenn Es möglich ist. Das Leben  ist so schon schwer, man muss Es sich nicht noch unnötig schwerer machen. Diese Erwartung, die viele haben, man müsste rund um die Uhr aktiv sein und auf irgendwas hinarbeiten, ist schlichtweg unrealistisch. Kein einziger Mensch hat das je geschafft und wenn, dann lügt Er.

 

 

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Gast

Selbstoptimierung ist halt heute der Religionsersatz - irgendeinen "Sinn" im Leben braucht der Mensch halt, war immer so.

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Am ‎03‎.‎03‎.‎2019 um 15:59 , UnitedKingdom3 schrieb:

Liebe Community ich brauche dringend Hilfe,

und zwar ich weiß nicht mehr weiter wie ich mit dem Druck umgehen soll. Ich bin jetzt 21 und glaube ich zerbreche langsam. Ich studiere im 4 Semester Wirtschaftsingenieurswesen wo wir ordentlich rangenommen werden. Das Problem ist aber, dass ich mit dem Druck rundherum einfach nicht mehr fertig werde. Wäre es nur das Studium aber überall wird heutzutage Leistung erwartet, das macht mich so fertig. Sei es man muss gesund essen, man muss der beste im Gym sein, man braucht die fescheste Freundin, den schönsten Lay, selbst im Computerspiel muss man immer der beste sein.

Ich glaube viel hab ich auch mit Biographien alla Schwarzenegger und Musk verschlimmert, ich komme einfach gar nicht mehr runter! Permanent fühle ich mich schlecht, wenn ich mal unproduktiv bin bzw. nichts für meine Zukunft tue. Ich denke in guter Dosis ist es ja gut, aber bei mir ist es so, dass ich komplett frustiere und im Endeffekt gar nichts auf die Reihe bekomme. Auch bei den Girls merke ich einfach wie mich der Leistungsdruck quält, kaum läuft es mit einer gut, denke ich es gibt sicher noch bessere. Ich fühle mich wie eine Maschine die einfach rund um die Uhr auf Hochdruck läuft. Leider ist seit PU auch das Feiern im Club mit Leistung verbunden, approacht du bist du gut, stehst du nur rum ist das schlecht. Es scheint mir als würde alles was ich tue im Leben bewertet werden und durchschnittlich sein in nur einem Bereich ist schlecht.

Nur beobachte ich einfach bei mir selbst wie ich dann einfach in der Früh überhaupt nicht mehr hochkomme und Abends nicht schlafen kann, es verfolgt mich einfach. Dabei will ich nur mal richtig ohne Druck entspannen. Nur ziehen sich die Sorgen einfach immer mit. Selbst in den Ferien beschäftigt mich, was aus mir wird, werde ich Erfolg haben,...

Es ist einfach furchtbar, ich bekomme dieses Mindset nicht weg. Ich denke nur so oft an Aviciis Ende und wie er sich unter dem Druck gefühlt haben muss (nein keine Sorge Leute so schlimm ist es nicht dass ich mich umbringe lol, nur der Spaß an der Gegenwart, am hier und jetzt ist bei mir stark eingeschränkt). Manchmal fühle ich mich als lastet einfach die ganze Welt auf mir und jeder hat Erwartungen.

Edit: Anmerkung: vielleicht ist es noch wichtig zu erwähnen, dass mein gesamtes Umfeld auf Leistung ist. Meine ganze Familie hat es extrem weit gebracht, die Großeltern hohe Beamte und Uni Professoren, obwohl sie arm aufgewachsen sind. Meine Eltern auch beide Ärzte und Manager, mein Bruder hat an einer Eliteuni studiert und meine Freunde studieren auch in einem extrem hohem Tempo bzw. arbeiten in hohen Positionen bei der Firma ihrer Eltern und bauen sich bereits was auf.

 

Hi, grüß dich,

mit großem Interesse habe ich deinen Text hier gelesen.

Ich konnte mich selbst darin sehr erkennen.
Ich habe Jura studiert und die Examensphase ist genau so, wie du es beschreibst.
Durch so einen Leistungsdruck war ich weiter angespornt auch im Gym Vollgas zu geben und auch noch viel Kohle zu verdienen.
Bis ich dann pünktlich zu Weihnachten dann fast im Burn Out war.

Du schreibst, deine Familie sei nahezu komplett in diesem beschriebenen Leistungswahn.
Ich sag dir dazu eins: Sei froh, dass du die Bewusstheit erlangt hast, dass da was falsch läuft und du es anders machen willst.
Dazu hat dir sicher dieses Forum hier oder ein paar gute Bücher, die du gelesen hast, verholfen.

Ich schätze du leidest auch an einem Art Leistungszwang.
Das Ziel eines gesunden Lebens sollte heißen: Besser "gut" als "sehr gut" oder vielmehr "Perfekt".
Dazu gehört dann auch die Kunst der eigenen Zufriedenheit.

Schreib mir mal eine PN oder ich melde mich bei dir.
Würde mich über einen Austausch freuen.

Viele Grüße und die Erkenntnis hast du schon mal, was sehr gut ist!

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Wie ist das mit Geld bei dir? Hast du was aufm Konto? Erspartes? Wie finanzieren dich deine Eltern? 

Normalerweise dürfte es dir da ja finanziell nicht so schlecht gehen richtig?

 

 

bearbeitet von re_born

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Gut Leute! 

Sorry für die lange Abstinenz aber melde mich mal wieder zurück, 

habe jetzt einige Maßnahmen getroffen um ein wenig mehr zu chillen und besonders mit meinen Eltern gesprochen, was mir sehr geholfen hat. Besonders weil sie mir auch klar machten, dass sie keinen Druck ausüben sondern ich es selbst bin. Das hat mir ehrlich gesagt mega geholfen! Und ja glaube ich muss einfach aufhören mich wirklich immer zu vergleichen, ich bin denke ich einmalig und nicht ein Abbild von irgendwem anderen. Weil das Leben ist ja kein Videospiel mit Ranking, jeder lebt auf seine Weise und das gilt es zu respektieren! 

Aber ja auf jeden Fall hustle ich trotzdem weiter, dieses Semester sind 43 ECTS am Plan haha, aber hab mein Mindset total verändert in die Richtung, dass ich es mache weil ich will und nicht weil irgendwer es mir sagt! 

Also in diesem Sinne vielen vielen Dank für die vielen Antworten

bearbeitet von UnitedKingdom3

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Und bezüglich der Familie ist die Sache so, dass es vielleicht etwas falsch rüber kam,

wir sind nicht so eine total kalte Leistungsfamilie sondern eher das Gegenteil. Unsere Eltern lieben uns total, wir haben alle eine wahnsinnig enge Beziehung und ich glaube daher kommt auch mein Druck niemanden enttäuschen zu wollen. Aber dadurch dass sie mir den Druck genommen haben geht es mir echt besser. Es ist halt so dass sie nicht so Eltern sind denen wir komplett egal sind. Zum Beispiel als meine Trennung letztes Jahr war, wollte ich mit niemanden reden und einfach alleine sein, daher hat meine Mama trotzdem mein Lieblingsessen gekocht und mein Papa hat es mir genau so in die Wohnung gebracht, dass ich da gerade nicht daheim war... Genau da wurde mir halt klar, dass es kein Girl auf der Welt geben kann die so wichtig ist, aber auch meine besten Freunde waren immer da. Und genau daher kommt auch der Zugang diese ca. 10 wichtigen Menschen in meinem Leben nicht enttäuschen zu wollen. Ich weiß das kommt jetzt etwas weak oder Beta rüber aber ich bin halt so ein Dude der seiner Mama bei jedem Telefonat sagt dass er sie liebt. Aber andererseits will ich es auch nicht missen, Menschen zu haben auf die ich mich immer verlassen kann egal was passiert, das gibt mir einfach ein Fundament, falls im Leben mal was schief geht. 

Glaube aber dass gerade hier einfach wichtig ist die Sorgen auszusprechen und oftmals redet man sie sich eh nur selbst ein im Leben. Glaube daher hilft es vielen Depressiven auch wenn sie beim Psychologen ihre vermeintlichen Probleme aussprechen und dann oft entlarven als Produkt ihres Kopfes und dass sie objektiv keinerlei Wahrheit beinhalten. 

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Ich sehe eine große Schwierigkeit darin, sich nicht zu sehr Druck zu machen von dem Vergleichen mit den Leuten, mit denen man umgeben ist. Auf der einen Seite ist es hervorragend, Leute zu haben, die einen antreiben und anspornen, auf der anderen fühlt man sich dann irgendwie mies, wenn man von Höchstleistern umgeben ist, die nur die besten Noten holen, oder 60 ECTS im Semester, jedenfalls das Studium dominieren.

Man soll danach streben, der größte Karpfen im Tümpel zu sein, nicht der kleinste Hecht im See. Jedenfalls hat das die Glücksforschung so umschrieben. Ist aber sicherlich kein leichtes Unterfangen.

 

Ich merke es halt bei mir: Wenn ich mich dann nach guter Weile wieder einmal unter das gemeine Fußvolk mische und dann sehe, welche Leute es sonst noch so gibt, dann fühlt sich alles kurzfristig entspannter an. Wer nur mit der Elite in Kontakt kommt, der muss wohl echt darum kämpfen, nicht ständig an sich selbst zu zweifeln.

bearbeitet von CarryPotter

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Viele Menschen vergleichen sich in der heutigen Zeit mit der äußeren Maske anderer Menschen, was dir selbst gegenüber sehr unfair ist. Schau dir mal ein paar Videos zum Thema Selbstliebe an und befreie dich von äußeren Einflussfaktoren für deinen Selbstwert, auch wenn dies nicht von heute auf Morgen geht. Es gibt ein Buch "Die 7 Wege zur Effektivität" wo sehr schön beschrieben wird, worauf es wirklich im Leben ankommt und wie man diesem Zustand Schritt für Schritt näher kommt.

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Gast
Am ‎17‎.‎03‎.‎2019 um 22:48 , UnitedKingdom3 schrieb:

Und genau daher kommt auch der Zugang diese ca. 10 wichtigen Menschen in meinem Leben nicht enttäuschen zu wollen.

Ist es nicht so, dass du Menschen die dich wirklich Lieben nur enttäuschen kannst, wenn es dir selber nicht gut geht, sprich du ein Leben wählst welches Dich unglücklich macht? Basiert "Liebe" nur auf "Leistung" ist es in meinen Augen eine falsche Liebe und noch sehr zerstörerisch dazu! So wie du dein Umfeld beschreibst sieht es aber nicht danach aus. Hast du das "falsche Mindset"? Ich bin es nur wert geliebt zu werden wenn ich Leistung erbringe? Woher kommt das?

 

Meine Meinung zum Thema Depression

"Depression - ich bin daher unglücklich/mir geht es ja deshalb so schlecht" Ursache Wirkung sind hier vertauscht

Eine Depression ist für mich nur ein Symptom eines längere Zeit unglücklich gelebten Lebens (Ich lebe mein Leben für andere)

bearbeitet von Gast

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vor 7 Stunden, SanDiego69 schrieb:

Meine Meinung zum Thema Depression

"Depression - ich bin daher unglücklich/mir geht es ja deshalb so schlecht" Ursache Wirkung sind hier vertauscht

Eine Depression ist für mich nur ein Symptom eines längere Zeit unglücklich gelebten Lebens (Ich lebe mein Leben für andere) 

Meine Meinung zum Thema Demenz

"Demenz - mein Verstand funktioniert nicht mehr so wie er sollte" Ursache und Wirkung sind hier vertauscht

Eine Demenz ist für mich nur Symptom eines längere Zeit nicht trainierten Gehirns (ich lasse andere für mich denken)

Und außerdem nicht vergessen: Masturbieren macht blind!!!Einseinself

 

Edith ergänzt noch: Es ist zwar nicht in jedem Fall (komplett) falsch, was Du schreibst. Aber es ist eben auch weit entfernt von richtig, respektive verallgemeinerbar. Eine Depression hat in aller Regel vielschichtige Ursachen: Genetische Prädisposition ist ein bedeutender Punkt, dann eine Menge externer Faktoren, auf die man keinen Einfluss hat (schwere Krankheiten/Unfälle/Schicksalsschläge, schwierige Kindheit, grundlegende Persönlichkeitsstruktur etc.), es können verschiedenste Erkankungen eine Rolle spielen, die Darmflora, der Hormonstatus etc. und spätestens bei bipolaren Depressionen kann man praktisch davon ausgehen, dass hier überhaupt kein "Eigenverschulden" vorliegt.

bearbeitet von tonystark
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Gast
vor 7 Stunden, tonystark schrieb:

"Demenz - mein Verstand funktioniert nicht mehr so wie er sollte" Ursache und Wirkung sind hier vertauscht

Eine Demenz ist für mich nur Symptom eines längere Zeit nicht trainierten Gehirns (ich lasse andere für mich denken)

 

Eine Demenz ist im Gegensatz zu einer Depression ein objektivierbares (messbares, darstellbares) Krankheitsbild aus der Somatik (!). Das kann somit kein Symptom sein, daher hinkt dein Vergleich sehr. Über deinen infantilen Folgesatz sage ich mal nichts! Sorry ich hab´s ja doch getan.

 

vor 7 Stunden, tonystark schrieb:

, respektive verallgemeinerbar

Das stimmt. Die einzige Verallgemeinerung die stimmt ist wohl die, dass nie eine stimmt.

 

Mit deiner Aneinander Kettung von Gründen, welche eine Depression auslösen könnten, könntest du wohl mit einer Wahrscheinlichkeit von 80 - 90% jede Krankheit auf der Welt erklären. Das ist sicher nicht falsch aber das macht wohl deutlich, dass eine Depression evtl. bisher nur im Ansatz erforscht ist. Man hat keine objektivierbaren Tests/Messwerte/hirnorganische Auffälligkeiten mit denen man gesichert eine Depression darlegen kann. Serotonin zu gering = Depression, Dopamin zu gering = Depression. Auch damit geht es nicht. Eigentlich weiß man doch nur, dass es sich um eine hirnorganische Stoffwechselstörung handelt. Ursache - alles ist möglich - siehe oben. Es ist nicht greifbar! Womöglich doch ein Symptom?

 

vor 7 Stunden, tonystark schrieb:

Eigenverschulden

Ich habe nie und zu keiner Zeit von "Eigenverschulden" gesprochen. Das ist deine Interpretation. Ein unglücklich gelebtes Leben heißt ja noch lange nicht, dass ich mir das so ausgesucht habe.

Allein über den Begriff "Eigenverschulden oder Schuld" kann man ganze Bücher schreiben und würde doch zu keinem sicheren Ergebnis kommen.

Und trotzdem bleibe ich bei meiner oben genannten Meinung über Depressionen. Zumindest ist es der größte Teil. Ausgenommen davon sind natürlich hirnorganische Veränderungen sprich Unfälle, Apoplexe, Hirntumore, SHT´s etc....

 

bearbeitet von Gast

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