Halbwegs interessanter und entspannter Job mit BWL Bachelor, oder neu orientieren?

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Gast

die Leute wollen nicht mehr 9 to 5 arbeiten, weil ja alle nebenbei noch ihr Instagram-Influencertum oder ihr Onlinemarketingbusiness großziehen müssen :lol:

bearbeitet von Gast

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Gast

Meiner Ansicht nach ist das Problem nicht 9 to 5, sondern die Tätigkeit selbst. Viele haben eben heute keine Lust mehr darauf, für einen Konzern oder dergleichen monotone Arbeiten auszuführen, die nicht in irgendeiner Form sinnstiftend sind.

Bei unseren Eltern war es wohl noch Sinn genug, Geld zu verdienen und sich Wohlstand aufzubauen. Wir sind zu großen Teilen mit diesem Wohlstand bereits großgeworden und er wurde gewissermaßen "entzaubert", da wir feststellen, dass daraus kein echtes Glück entsteht (natürlich abgesehen davon, dass eine Grundversorgung mit einem gewissen Lebensstandard wohl für jeden von uns weiterhin unabdingbar ist).

Dazu kommt wohl auch, dass die Welt so schnelllebig und scheinbar unberechenbar geworden ist. Da machen sich viele Leute nicht mehr so die Gedanken ala "guten Job besorgen, Familie gründen, zur Ruhe setzen - fertig" sondern wollen eher im Hier und Jetzt was "besonderes" erleben.

Ich persönlich habe Maschinenbau studiert und arbeite seit knapp 3 Jahren in einem zwar entspannten und gut bezahlten, aber zugleich eben gefühlt auch etwas "sinnlosen" und relativ eintönigen Job. Wäre da durchaus auch empfänglich für einen Job, der in der Ausübung selbst mehr Lebensqualität bietet und im Gegenzug vielleicht nicht ganz so gut bezahlt ist. Verzicht auf Konsum würde ich da in Kauf nehmen, zumal wie wir wissen das ganze Multimedia-Entertainment oder anderweitiger Erwerb von Konsumgütern auch nicht besonders erfüllend ist.

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Gibt ja mehr als genug sinnstiftende Tätigkeiten, wo massiv Arbeitskräfte gebraucht werden und die (wie von euch gewünscht) nicht so gut bezahlt werden, damit ist weniger Konsum möglich. Alten- und Krankenpflege, Polizei, jedes Handwerk (Haus oder Kindergärten bauen oder Heizungen bei Kälte reparieren ist sehr sinnvoll), Erzieher, Berufsschullehrer und und und. Dieses Argument "Ich würde für etwas sinnvolles auf Gehalt verzichten" ist doch totaler Bullshit. Du als Maschinenbauer könntest sofort ins Handwerk wechseln und dort z.B. etwas wirklich sinnvolles tun, oder als Berufsschullehrer arbeiten. Aber bei besserer Bezahlung gemütlich im Konzern beim Kaffee sitzen und über Konsumverzicht schwadronieren ist ja einfacher 😊. Soll kein Angriff sein, aber meiner Meinung nach ist dieses Gelaber von wegen ich würde gerne einer sinnstiftenden Tätigkeit nachgehen nur vorgeschoben. Es gibt sofort genug sinnvolles zu tun in diesem Land, aber da müsste man sich mal reinknien. So bleiben es hole Phrasen um sich selbst besser zu fühlen (ich würde, ich könnte ja, ...). Wie diejenigen, die 2015 am Münchener Bahnhof Kuscheltiere geworfen haben, dann zwei Instagramfotos geschossen haben und das wars. 

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Gast

Ich glaube, wir haben ein unterschiedliches Verständnis vom Begriff "Sinn". Du meinst damit etwas, was für die Gesellschaft nützlich ist. Ich beziehe mich eher auf etwas, was mir persönlich das Gefühl gibt, das zu tun, was meiner persönlichen Natur entspricht, mich zu entfalten. Das ist sicherlich für jeden etwas individuelles und deshalb nicht wirklich diskutierbar.

 

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vor 19 Minuten, späti schrieb:

Ich glaube, wir haben ein unterschiedliches Verständnis vom Begriff "Sinn". Du meinst damit etwas, was für die Gesellschaft nützlich ist. Ich beziehe mich eher auf etwas, was mir persönlich das Gefühl gibt, das zu tun, was meiner persönlichen Natur entspricht, mich zu entfalten. Das ist sicherlich für jeden etwas individuelles und deshalb nicht wirklich diskutierbar.

 

Nenn doch mal ein Beispiel? Was kann ich mir dadrunter vorstellen? Du sprichst von einem Job mit mehr Lebensqualität. Heißt das einfach Stunden reduzieren?

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Gast
vor einer Stunde, SchnatterNatter schrieb:

Nenn doch mal ein Beispiel? Was kann ich mir dadrunter vorstellen? Du sprichst von einem Job mit mehr Lebensqualität. Heißt das einfach Stunden reduzieren?

Etwas, was weniger mit vor dem Rechner sitzen und mehr mit sozialer Interaktion zu tun hat. Etwas, das Kreativität fördert und fordert und abwechslungsreich ist. Habe auch im Laufe der letzten Jahre festgestellt, dass ich sehr interessiert bin an interkulturellem Austausch und Fremdsprachen. Unter Lebensqualität stelle ich mir nicht zwingend weniger Stunden vor, aber eine Tätigkeit, die an sich schon Spaß macht und nicht ausschließlich als notwendiges Übel zum Geldverdienen fungiert.

Eine beispielhafte Idee, die mir gerade im Kopf rumschwirrt, ist, im Ausland Deutsch als Fremdsprache zu unterrichten. Oder vllt auch was im Bereich Tourismus. Aber natürlich hänge ich momentan auch noch etwas an dem sicheren Einkommen. Ich will das mit dem Deutschunterricht mal im Urlaub oder vllt auch zu Hause ausprobieren und schauen, wie es läuft.

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Am ‎07‎.‎03‎.‎2020 um 10:27 , Nachtzug schrieb:

die Leute wollen nicht mehr 9 to 5 arbeiten,

Vielleicht haben manche auch keinen Bock sich bis 67 oder 70 für eine kümmerliche Rente abzurackern. Wenn man Pech hat beißt man mit 45 oder 50 ins Gras. Sei es wegen eines Herzinfarktes oder wegen Krebs oder was weis ich.

Ich überlege auch schon auf 80% zu gehen, dann bekommt der gierige Staat wenigstens nicht mehr so viel...

 

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Auf der anderen Seite verstehe ich auch dieses Umdenken, das Leben besteht nicht nur aus Arbeit besteht. Insbesondere bei Unternehmer, die seine Mitarbeiter wie Sklaven behandeln und richtig fett abkassieren. Versteh mich nicht falsch, bin absolut pro Wirtschaft und pro Unternehmer, die einen Arbeitsplatz bieten und so für unseren Wohlstand sorgen. Aber ich sehe es auch nicht sein, sich für ein paar Kröten kaputt zu Buckeln und keine Zeit mehr für das Leben zu haben. Am Ende vom Tag sollte es fair sein.

Wenn man sich mal ein paar Jahre reinhängt schafft mans auch zu Unternehmen die einen gut behandeln und ordentlich zahlen, vor allem in der (vor Corona) aktuellen Wirtschaftslage. Bei den scheiß Unternehmen bleiben halt die unmotivierten hängen. Is wie im pickup, wer nicht an sich arbeiten will muss sich mit den Resten arrangieren.

Das Problem an Teilzeitstellen ist die daraus meistens resultierende geringe Sparrate. Mit 50 ist der Backpacking Urlaub nicht mehr so geil. Und bis 67 arbeiten und danach Altersarmut auch nicht. Wer in seinen produktivsten Jahren (30-40) nur so viel einnimmt wie er aktuell zum leben braucht, lebt über seinen Verhältnissen. Professorenlaufbahn, Aufbau Selbstständigkeit etc. mal ausgenommen.

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Am 15.3.2020 um 09:19 , jklö schrieb:

Wenn man sich mal ein paar Jahre reinhängt schafft mans auch zu Unternehmen die einen gut behandeln und ordentlich zahlen, vor allem in der (vor Corona) aktuellen Wirtschaftslage. Bei den scheiß Unternehmen bleiben halt die unmotivierten hängen. Is wie im pickup, wer nicht an sich arbeiten will muss sich mit den Resten arrangieren.

Das Problem an Teilzeitstellen ist die daraus meistens resultierende geringe Sparrate. Mit 50 ist der Backpacking Urlaub nicht mehr so geil. Und bis 67 arbeiten und danach Altersarmut auch nicht. Wer in seinen produktivsten Jahren (30-40) nur so viel einnimmt wie er aktuell zum leben braucht, lebt über seinen Verhältnissen. Professorenlaufbahn, Aufbau Selbstständigkeit etc. mal ausgenommen.

Joa, in den besten Jahren buckeln tatt das Leben zu genießen. 

Mit 67 braucht man auch nicht mehr viel Geld, da wird nicht jedes we 100 Euro in der Bar versoffen oder für 200 Euro jeden Monat Klamotten kaufen. 

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vor 11 Stunden, kaktusfree schrieb:

Joa, in den besten Jahren buckeln tatt das Leben zu genießen. 

Mit 67 braucht man auch nicht mehr viel Geld, da wird nicht jedes we 100 Euro in der Bar versoffen oder für 200 Euro jeden Monat Klamotten kaufen. 

Das ist doch Unsinn. Die meisten Menschen sind mit 67 noch topfit, möchten in den Urlaub fahren (gerne auch mehrfach pro Jahr), gut Essen gehen, den Enkeln etwas gutes tun und das Leben genießen. Wenn Du mit Anfang 30 gebaut hast/Haus gekauft hast kommen nach 30-40 Jahren auch kostenintensive Reparaturen auf Dich zu. Wenn Du da am besten noch zur Miete wohnst und nach Abzug der Kosten noch 300 Eur hast ist scheiße. 

Ich habe zwischen 20 und 28 das Leben im Studium genossen, bin um die Welt gereist und hab viele tolle Sachen erlebt. Da brauchte ich wesentlich weniger (!) Geld als meine Eltern jetzt mit 70 und 6 Enkelkindern und einer Vorliebe für Kreuzfahrten. Etwas außergewöhnliches Beispiel (meine Sis und ich haben jew. 3 Kinder) aber nicht unüblich. Meine Eltern hätten auch ohne Enkel einen höheren finanziellen Bedarf als ich "in meinen besten Jahren". Also haut rein!

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Am 9.3.2020 um 17:39 , späti schrieb:

Etwas, was weniger mit vor dem Rechner sitzen und mehr mit sozialer Interaktion zu tun hat. Etwas, das Kreativität fördert und fordert und abwechslungsreich ist. Habe auch im Laufe der letzten Jahre festgestellt, dass ich sehr interessiert bin an interkulturellem Austausch und Fremdsprachen. Unter Lebensqualität stelle ich mir nicht zwingend weniger Stunden vor, aber eine Tätigkeit, die an sich schon Spaß macht und nicht ausschließlich als notwendiges Übel zum Geldverdienen fungiert.

Eine beispielhafte Idee, die mir gerade im Kopf rumschwirrt, ist, im Ausland Deutsch als Fremdsprache zu unterrichten. Oder vllt auch was im Bereich Tourismus. Aber natürlich hänge ich momentan auch noch etwas an dem sicheren Einkommen. Ich will das mit dem Deutschunterricht mal im Urlaub oder vllt auch zu Hause ausprobieren und schauen, wie es läuft.

Call Center in englischer Sprache würde da passen!?

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Gast
vor 4 Stunden, LastActionHero schrieb:

Call Center in englischer Sprache würde da passen!?

auch ein Call Center Agent sitzt den ganzen Tag vorm PC

aber Vertrieb generell vielleicht schon, wenn man das liest: "Etwas, was weniger mit vor dem Rechner sitzen und mehr mit sozialer Interaktion zu tun hat. Etwas, das Kreativität fördert und fordert und abwechslungsreich ist. Habe auch im Laufe der letzten Jahre festgestellt, dass ich sehr interessiert bin an interkulturellem Austausch und Fremdsprachen."

Oder Marketing in nem globalen Konzern. Da gehts auch sehr viel darum, wie man das auf spezielle Länder und Kulturen zuschneidet. 

 

bearbeitet von Gast

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Am 15.3.2020 um 09:19 , jklö schrieb:

Wer in seinen produktivsten Jahren (30-40) nur so viel einnimmt wie er aktuell zum leben braucht, lebt über seinen Verhältnissen

Das ist ein wichtiger Fakt, welchen viele aus der heutigen Jugend nicht (mehr) verstehen. Viele argumentieren immer damit, dass man ja nur 1.500€ zum Leben braucht und daher ein Teilzeitberuf vollkommen ausreichend ist. Viele verstehen aber nicht, dass man in den jungen Jahren auch über den Konsum hinaus denken muss. Der Aufbau von Vermögenswerten ist die Grundlage gegen Altersarmut/ bzw. nötig, um den Lebensstandard im Alter zu halten.

bearbeitet von Barbour Boris
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