Lyriclounge

15 Beiträge in diesem Thema

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Gast

Er sieht ihr direkt in die Augen. Während sich Aminosäuren in seinem Blut zu halbherzförmigen Molekularketten verbinden und sein Herzschlag beschleunigt wie ein Porsche auf der Überholspur, sieht er zum ersten Mal all das, was er schon immer in den Augen einer Frau sehen wollte. Während diesem kurzen Moment fragt er sich ob sie wohl früher eines dieser Mädchen war, die im Garten beim Spielen Gänseblümchensuppe gekocht haben. Lächelnd denkt er an früher. Er schließt die Augen. Sie tanzt über eine Wiese, dreht sich lachend in der Sonne. Ihr Kleid umschmiegt ihren Körper. Sie hat eine Krone aus Gänseblümchen auf. Ihr blondes Haar weht im Wind und als sie kurz innehält, pustet sie sich eine Strähne aus dem Gesicht, streckt ihre Hand aus und blickt ihn herausfordernd an.

Sie sieht ihm direkt in die Augen. Ein wohliges Gefühl von Wärme breitet sich wellenförmig in ihrem Körper aus. Aus dem Epizentrum, ihrem Bauch, entspringt kurz darauf ein Kribbeln und sie sieht zum ersten Mal all das, was sie schon immer in den Augen eines Mannes sehen wollte. Während diesem kurzen Moment fragt sie sich ob er wohl früher einer dieser Jungen war, die oben im Baum Muster in Stöcke geschnitzt haben. Lächelnd denkt sie an früher. Sie schließt die Augen. Er steht am Strand, es ist abends und Fackeln beleuchten das Areal. Während Kohlenstoff über dem Lagerfeuer explodiert, legt er Holz nach. Ruhig betrachtet er das Feuer, welches sich in seinen Augen spiegelt. Als er sie bemerkt legt er den Kopf leicht zur Seite, streckt seine Hand aus und blickt sie herausfordernd an.

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Wärme

kannst Du sehen

Wenn Gänseblümchen tanzen.

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Gast

Dumpf dröhnt der Digitalbass durch Dana. Sie spürt sanfte Sinuswellen. ko-Kriterium? Keineswegs: Kalkulierter Klangträger, kumuliertes Karma.

Niederfrequente Basswellen und ein Gefühl von Euphorie durchströmen sie. Dann, Stille. Ihr Brustkorb hebt und senkt sich. Gerne ist sie hier.

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Gast

Es ist ein kalter Novembermorgen im Jahre 2046. Ein Spaziergänger findet morgens im Nebeldunst die skelletierten Überreste eines männlichen Egos. Die Liegezeit wird von den sofort herbeigerufenen Tatortermitterln als auf ungefähr 25 Jahre geschätzt.

Das Gelände wird weitläufig abgesperrt und Suchtrupps durchstoßen mit leuchtenden Piketierbaken den Waldboden. Sie suchen Hinweise. Der angrenzende See wird ebenfalls abgesucht. Ein Polizeitaucher setzt die Atemmaske auf, und lässt sich nach hinten aus dem Boot fallen. Die Ermittler wollen rekonstruieren, was vor 25 Jahren in jenem Waldstück geschah. Schon bald erhellen mobile Suchscheinwerfer den Fundort, ein großes weißes Zelt wird aufgestellt und das Surren des Stromgenerators frequentiert bedrohlich die Szene.

Der Wald riecht nach Moos und Kiefernadeln und James atmet tief ein. Die kleinen Äste knacken unter dem Schritt siener Stiefel und während er den Boden mit seiner Piketierbake durchstößt, vernimmt er plötzlich den durch den Nebel dumpfen Ruf eines Kollegen. Er scheint etwas gefunden zu haben. Vorsichtig nähert James sich der Geräuchquelle und schon bald blickt er auf einen im Halbkreis versammelten Pulk von Kollegen. Sie alle blicken herab auf etwas das aussieht wie eine kleine Büchse. Verschlossen ist sie, jedoch in gutem Zustand. Die Witterung scheint ihr nicht viel angehabt zu haben, der Schliessmechanismus ist komplett zersetzt und oxidiert, die Büchse an sich scheint jedoch stabil. Durch ein winziges Loch glüht es orange und bernsteinfarben heraus und der Lichtkegel ist so stark, dass er am gegenüberliegenden Baum deutliche Schatten wirft.

 

Es ist ein kalter Novembermorgen im Jahre 2020. Stefan läuft durch den Wald. Seine Beziehung zu seiner ehemaligen Freundin ist lange vorbei, er sieht keinen Ausweg mehr.

Oft hat er in der letzten Zeit versucht Frauen näher zu kommen, doch er hat sich hoffnungslos verrannt. Verrannt in seine eigene Einsamkeit, den falschen daraus resultierenden Schlussfolgerungen und seinem ganz persönlichen Gedankenchloss voller begrenzender Glaubenssätze. Einem Gedankenschloss dessen Schlüssel er sich heute ein für allemal entledigen will. Er verschließt sich vor der Möglichkeit sein Leben selbst zu lenken, seine eigene Würze und Note zu verleihen und beschließt aufzugeben. Heute wird er hier und jetzt seinen Antrieb vergraben. Er wird sich dem allen entledigen. All das, was ihm vermeintlich Angst bereitet, wofür es sich jedoch auch zu riskieren lohnt. Das sieht Stefan jedoch nicht mehr.

Sorgfältig packt er das letzte Funkeln, welches in ihm glüht in seine mitgebrachte Büchse. Er hat darauf geachtet, eine wetterbeständige Büchse zu kaufen. Keine großen Verzierungen, die Beschläge aus Stahl gearbeitet. Wehmütig blickt er herab, schließt den Deckel und streicht einmal sanft über das Scharnier. Er verriegelt die Büchse, legt sie in die vorher ausgehobene kleine Grube und bedeckt den Boden. Als er fertig ist, entfernt er sich rasch und geht nach Hause.

Dies war, vorläufig, der letzte Tag seines Lebens, an dem Stefan proaktiv auf Frauen zuging. Nicht nur das, er verschloss und entzog sich ihnen komplett. Seine Freunde sagten bald über ihn, seine Vereinsamung habe in der Zeit spürbar deutlich zugenommen.

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WTF is this?

Ein Thread
im Pickupforum
über Lyrik?

Ins Bett,
und wie herum
ich sie krieg,

- das bin ich hier gewohnt zu lesen.
Doch keine Reime oder Kurzgeschichten!
Ihr wollt dichten?
Als Mann Beta gewesen

zeigt Ihr euch nun als Wörteralpha?

Ach. Ich tu's ja auch.
Mit Über40, abgehalftert
und mit Bauch

sind mir die Reime näher als die Fieldreports.
HBs? Die fickt man andernorts,
ich bleibe bei der LTR,
überlass Euch HSE und LMR,

und träum ein wenig davon,
wie´s wäre, wenn ich morgens neben einer Unbekannten lieg.
Liebe Grüße,
Euer speedfreek

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Ein trüber Herbstmorgen, Nebel absorbiert Sonnenstrahlen.

Menschen frieren, Menschen kollabieren.

Peter ist auf dem Weg zur Arbeit, er tritt mit einem Lächeln auf den Lippen durch die Haustür.

Es fängt an zu nieseln. Peters Freundin hat sich gestern Abend von ihm getrennt. Er schaut in den Himmel. Irgendwo ist immer ein Regenbogen denkt er sich. Man muss nur lange genug danach Ausschau halten. Heute wird er keinen finden.

Peter geht weiter, steigt in sein Auto. Von der Abbiegespur auf die Überholspur. Peters Auto hat es eilig. Ihm ist das heute Recht.

Ein Knall, Luft entweicht explosionsartig.

Kurzer Schreck. Dann bremsen, schlingern, Überschlag. Peter dreht sich um die Welt.

Nein von hier sieht es so aus als ob die Welt sich um Peter dreht.

Einmal, zweimal, dreimal, ein Brückenpfeiler hält die Welt an.

Wäre sie perfekt, diese Welt, dann würde jetzt Peter und sein Auto zu einer Symbiose aus Mensch-Maschine verschmelzen. Ist sie aber nicht. Hier verschmilzt nur Blechklumpen mit Menschenklumpen.

Panische Stille, durchzogen von Sirenen. Die Autobahn wird gesperrt.

Zwecklos nicht einmal mehr Peters Lächeln kann aus dem Wrack extrahiert werden.

bearbeitet von toyo_
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vor einer Stunde, toyo_ schrieb:

Menschen frieren, Menschen kollabieren

❤️

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Ein neues Jahr ist angebrochen,
keine Ex kam nun mehr angekrochen.
Der Hund erstickt am Hühnerknochen,
zu Mittag gibt's nen Mantarochen.

Komische Zeit, die wir erleben
Bringt unsere Herzen nicht zum Beben
Diese werden wieder höher schlagen
Wenn wir uns ans Tanzen wagen

Ich zähle die Tage, zähle die Wochen
Muss meine Hoffnung unterjochen
Heute hin und morgen her
Verlorene Privilegien, die schätzt man sehr

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Sie steht im Regen und betrauert ihre Welt,
weil sie nun in tausend Teile fällt.
Alles gesetzt auf diesen Mann,
der nun die letzte Stunde zählen kann.

Er war ihr Wunsch, er war das Glück
Alles was sie will, doch nur seiner selbst zurück
Der Schmerz, er wird nun unermesslich
Das Schicksal ist nun wirklich grässlich

Sie steht im Regen und betrauert ihre Welt,
weil sie nun in tausend Teile fällt.
Die letzte Stunde, sie ist nun wohl vorbei
Denn alles andere, das ist ihr einerlei

"Wieso, wieso, warum muss das sein?
Ach, ich fühle mich so klein."
so dachte sie an das gemeinsame Ende
Doch das Blut klebt nun auf ihrer Hände

Sie geht in die Sonne, sie dankt dieser Welt
weil der Anfang sie erhellt
Sie weiß, dass es niemals ewig geht
Und versteht. Und versteht.

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Kennenlernen

Ich hab da eine kennengelernt
Eigentlich wär es gar nicht so kompliziert
Doch dennoch muss ich sagen
Ich bin ein wenig irritiert

Was sollen die Signale sein
Die einem da ins Auge stechen?
Von denen die ganzen Leute
Mit Freude und viel Eifer sprechen?

Was soll diese Anziehung sein
Die einen wirft in seinen Bann?
Die selbst den eisernsten Menschen verrückt machen kann?

Gibt es bei sowas ein glückliches Ende?
Wann spielt mir das Schicksal in die Hände?
Oder zerbricht es und enttäuscht mich sehr?
So ich dann hoffe es gar nicht so gekommen wär?

Die Antwort kann wohl keiner geben
So bitte ich um des Zufalls Segen
Erfülle mich mit Stolz und Freude
Ohne am Ende der Schmerz mich beuge

bearbeitet von Waterbird

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Lockdown

Wieder ist Lockdown
Das soziale Leben hat geschlossen
Die Gassen sind leer
Genug der Ruhe wurde genossen

Wieder ist Lockdown
Hat dieser Spaß denn mal ein Ende?
Wäre ich doch gläubig
Könnte ich zumindest falten die Hände

Wieder ist Lockdown
Nicht nur der Winter mit Kälte besticht
Zwischenmenschlich doch auch sehr vieles
Zum Erfrieren verurteilt ist

Wieder ist Lockdown
Dürfen wir bald darüber lachen?
Können wir im Sommer wieder etwas machen?
Oder sollen wir wie bisher
Einfach alles gut sein lassen?

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Traum

Ich liege hier und träume von den besseren Tagen.
Wo ich bereit war es zu wagen.
Es den Menschen doch zu sagen.
Dass ich niemals nach Erlaubnis werde fragen.

Diese Tage doch, wo das Leben hat gelacht.
Feuer der Leidenschaft schnell entfacht.
Gab meinem Mut die größte Kraft.
Tag und Nacht - Freuden aller Art wahr gemacht!

Ich liege hier und träume von den besseren Tagen.
Wo ich bereit war es zu wagen.
All die schöne Liebelei!
Drama, Tränen und Good-Bye.

bearbeitet von Waterbird

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