Rat gesucht: Zwischen Erfolg und Crash

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Guten Abend Gentlemen,

diesen Beitrag habe ich bewusst in den Bereich Persönlichkeitsentwicklung gestellt, da mir Rat und Richtungsweisung willkommen sind.

Da dies ein etwas längerer Text werden wird, hier ein Spoiler zur Situation vorab: Hypergamie meiner letzten LTR hat Spuren hinterlassen. Mir geht es um Reflektion, um wieder in die Bahn zu kommen.

Damit die Situation grob eingeschätzt werden kann, ein paar Worte zum Menschen hinter dem Text: 

Heute stehe ich kurz vor meinem 30. Geburtstag, stieß mit 17 zum ersten Mal auf Pickup (und kurze Zeit später auf dieses Forum). Pickup hat mich inspiriert mein Leben selbst in die Hand zu nehmen und so vom ehemaligen Nerd zum Unternehmensberater hochgearbeitet. Dass ich durchaus Erfahrungen mit Frauen gesammelt habe sei bitte als Indikator zu verstehen, um das unten genannte Problem klarer abgrenzen zu können.

Zwischendurch (mit 23) hatte ich dann genug PU-Erlebnisse und ließ mich getrost auf eine monogame LTR ein. Ich hatte einen riesigen Bekannten- und Freundeskreis, welcher sich regelmäßig am Wochenende traf. LTR und ich als sehr zentrale Figuren. Das ganze ging von 12 Monaten (6. Beziehungsjahr / 2019) sehr heftig zu Ende.

 

Bis zum 5. Jahr der Beziehung (2018) wahre Harmonie. Irgendwann merkte ich, wie eine Art Midlife-Crisis aufkam. Ich wollte mich weiterentwickeln, begann Aktien zu Kaufen, intensiv ins Gym zu gehen und mich mit RSD zu beschäftigen. Dennoch herrschte innere Unzufriedenheit. Zum gleichen Zeitpunkt nahm sich ein enger Freund das Leben und mein Vater bekam Krebs. Gemischt mit stets präsentem Berufsstress entwickelte sich bald eine Depression. Ich kündigte den Job und wollte mich neu orientieren.

Meine LTR stand mir 3 Monate zur Seite und es wurde besser. Gleichzeitig lernten wir ein Mädel - Carmen - kennen, dass sich zu unserer gemeinsamen Gespielin entwickelte. Drei Monate später starb mein Vater und ich fiel in die Depression zurück. 

Um aus dieser Situation herauszukommen, ging ich ebenfalls drei Monate auf Weltreise, um auf mich allein gestellt zu mir zu finden... Ihr ahnt schon, dass gleich der beste Kumpel kommt 😉

In kurzen Worten: Sie servierte mich - trotz Verlobung - nach 4 Wochen unerwartet per Telefon ab, "keine Gefühle mehr", als ich gerade mitten in Indien war. Keine Freunde weit und breit, völlig allein, niemand zum reden und etliche Stunden Zeitverschiebung. Nach 6 Jahren innigster Beziehung fühlte sich an, als ob die Seele zerreißt.

Ich benötige eine Woche um mich zu fangen. Die Enttäuschung trieb mich an: direkt am ersten Tag approached, am Vierten ersten Lay. Jeden zweiten Abend eine andere. So zog ich das vier Wochen durch und flog zurück nach Deutschland.

Dort angekommen holte mich eine enge Freundin - Kathi - vom Flughafen. Sie war die einzige Person, der ich mich bis dato anvertraut habe. Randnotiz: Ehemalige FB; 5 Monate zuvor innerhalb meines Social Circles an Jan verkuppelt. Bei mir angekomme erfuhr ich, dass mein engster Freund kurz nach meiner Abreise single wurde und mir offensichtlich die Freundin ausgespannt hat. Dann der nächste Schlag ins Gesicht: meine Ex hat die vier Wochen genutzt und Lügen im SC verbreitet, um die neue Beziehung zu rechtfertigen. Ich rief direkt weitere langjährige Freunde an, die sich direkt von mir abwandten.

Wut kochte hoch, er wusste von den Depressionen, dem Suizid, dem Verlust des Elternteils. Ihm war es scheiß egal. Mein einziger Gedanke: "Jan ist doch ein guter Freund von diesem Pisser..." Nach dem Lay mit Kathi fanden auf dieselbe Weise in gleicher Woche zwei weitere Beziehungen ihr Ende. 

Ihr erinnert euch noch an Carmen? Gut! Denn am Ende der Woche schrieb mir die ehemalige gemeinsame Gespielin und verurteilte die Taten meiner LTR. Wir trafen uns und ich ließ, 6 Wochen nach der Trennung, erstmals Trauer zu. Leider wurde schnell klar, dass sie offensichtlich auf Seiten meiner Ex steht und den Finger in der Wunde drehen wollte. Mein Vertrauen gegenüber Menschen/Freunden litt ab diesem Punkt gravierend.

Ein Neuanfang musste her. Ich brach den Kontakt zum SC ab, ging regelmäßig ins Gym. Da die berufliche Umorientierung sowieso im Gange war und ich seit jeher gerne Medizin studieren wollte, war das der neue Plan. Es waren 6 Monate zum Studienbeginn zu überbrücken.

Bei solo Clubgängen merkte ich jedoch schnell: es klappt einfach nicht mehr. Zu groß und präsent die Trauer und das Gefühl von Minderwertigkeit. Auch bei dem Aufenthalt im Surfcamp und an weiteren Aktivitäten mit Gruppen ein ähnliches Bild. Das zog sich über 6 Monate. Zu aller Unglück brach ich mir dann noch beide Arme - das vom Gym aufgebaute Selbstbewusstsein war dahin.

Aktueller Stand: studiere seit über einem halben Jahr erfolgreich Medizin. Es ist, als ob es die einzig richtige Entscheidung war. Die Depressionen sind stark zurück gegangen. Die Arme sind größtenteils heil, der Körper hat allerdings eher stark Statur abgebaut.

Problem: Ich habe Stand heute kaum Kontakt zu meinen Kommilitonen. Die ersten drei Monate waren hart und ich merkte, dass die Trennung noch deutlich an mir nagt. Es sind aus meiner Sicht super Menschen, allerdings habe ich mich menschlich sehr zurückgezogen und merke, wie ich regelrecht Schwierigkeiten habe normale Kontakte aufzubauen. Mir fehlt das Vertrauen und es ist eine Art Angst vor tieferer Verletzung da, die mich vom approachen und von Freundschaften abhält. Gleichum ist mir mittlerweile klar, dass sich ein Gefühl von Minderwertigkeit aufgrund der Trennung eingependelt hat. Ich wirke scheinbar ziemlich passiv, arrogant oder abweisend - kein guter Eindruck im Gesamten, wenn auch sich ein paar Freundschaften gebildet haben. Mir fehlt die Freunde an Gesprächen mit neuen Menschen, bin sehr in mich gekehrt.

 

Es sind viele Baustellen die innerlich gleichzeitig gelöst werden möchten und ich habe den Überblick verloren. Daher möchte um Euren Rat bitten: wie reißt man in so einer Situation das Ruder herum? Wo fängt man an? Haltet mir gerne den Spiegel vor die Nase.

 

Besten Dank vorab!

 

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Gast

Erstmal mein ehrliches Beileid zum Verlust deines Vaters.

Dein ehemaligen SC inkl. dem besten Kumpel der dir die Frau ausgespannt hat, würde ich mit Freude hinter mir lassen. Solche Menschen braucht man nicht im Leben. Du bist von alleine wieder in die Spur gekommen und auf einem guten Weg. Das Leben ist keine Achterbahn wo es immer nur nach oben geht, Rückschläge gehören dazu. Mach dir bewusst das die vergangenen Erlebnisse deine Persönlichkeit geprägt haben. Du bist nicht mehr der unbeschwerte Mensch der du vor den ganzen Erlebnissen warst. Aber du kannst lernen damit umzugehen. Das Leben wird weiter gehen und du wirst wieder so glücklich wie vorher. Wir Menschen haben ein bestimmtes Pensum an Zufriedenheit, das stellt sich automatisch nach Rückschlägen wieder ein. 

Schau aber das du dir zukünftig deine Freunde besser aussuchst. Auf einen riesen SC sollte man verzichten, wenn er nur aus Arschlöchern besteht.

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Ich kann dich aus dem Text nicht wirklich greifen.

Einerseits gehst du grade durch eine harte Zeit. Suchst Hilfe und Rat. Andererseits scheint es dir recht wichtig zu sein, andere zu beindrucken, uns hier auch.

Es wirkt ein bisschen so, als ob du auf dem goldenen Prinzenthron gesessen wärst. Und jetzt hart davon runtergestoßen wurdest.

Woraus möglicherweise eine Scham resultiert, "gescheitert zu sein"?

Wieviele Leute in deinem Umkreis wissen von der ganzen Sache?

Welche Stories hat sie in deinem SC erzählt, dass sich plötzlich alle abwenden?

bearbeitet von Helmut
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