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Werte Verführungskünstler,

findet Ihr, dass der Verführungskunst Eigennutz als Motiv zugrunde liegt oder ist sie in der Lage, Gutes und Schönes in die Welt zu tragen – oder trifft beides zu?

Wenn die Verführungskunst allein ein Befriedigungsinstrument sexueller und emotionaler Bedürfnisse ist, erfüllt sie damit schon einen wichtigen und guten Zweck. Dann ist sie nicht mehr und nicht weniger als das Rezept für die Speise, die man sich einverleibt, wenn man Hunger hat.

Wenn die Verführungskunst mehr als ein Mittel zum Zweck ist, wenn sie etwas über den Eigennutz hinaus in die Welt trägt, dann möchte ich sehr gerne erfahren, was das Eurem Eindruck nach ist. All die Techniken, das Streben nach immer schöneren Frauen, nach kommunikativer Souveränität, nach einem ästhetischen Körper usw. – steckt irgendwo hinter all dem etwas Gutes, Schönes, Nobles, Edelmütiges? Etwas, das größer ist als man selbst? Etwas, das Glück und Zuversicht in die Welt bringt? Etwas, das bleibt, auch wenn man selbst nicht mehr da ist (damit ist z. B. auch eine Urlaubsaffäre gemeint)?

Zur Veranschaulichung folgen Beispiele:

Humor trägt eindeutig mehr in die Welt als es das Eigennutzinteresse des Individuums sein kann. Humor erleichtert die Menschen, nimmt die Schwere von ihnen und lässt sie durchatmen. Als Zyniker kann man humorvollen Leuten unterstellen: Der hat sich den Humor mühsam antrainiert, um besser bei Leuten anzukommen, ha, die arme Wurst!
(Einmal saß ich mit meiner Flugangst in einem Flugzeug, das gerade auf den Zielflughafen anflog und dabei ziemlich schwankte, was mich belastete. Da rief von hinten einer rotzig: „Ist der Pilot besoffen, oder was?“ Fast alle Anspannung fiel von mir und ich musste grinsen, wo ich vor Sekunden noch Angst gehabt hatte. Das wirkt bis heute nach, wenn ich [immer noch ungern] fliege. Gibt es ähnliche Nachwirkungen in der Verführungskunst?)

Das Spielen eines Musikinstruments bringt Schönheit und emotionale Berührung in die Welt. Es kann auch Mädchen beeindrucken und Schöße öffnen. Als Zyniker kann man Musikern unterstellen: Der hat das Instrument bloß erlernt, um Leute und vor allem Mädchen zu beeindrucken, weil er sonst nichts kann!

Zur Verführungskunst fällt mir persönlich nur der Zyniker ein: Ha, der lernt die ganzen Techniken nur, weil er eine Urangst vor dem Urteil von Frauen hat und will davon ablenken, indem er auf cool tut! Helft mir, Ihr Verführungskünstler, wo ist die Schönheit, das Noble, das ewig Gute in der Verführungskunst? Ich brauche dringend ein Gegengewicht zu meinem inneren Zyniker!

bearbeitet von Hugelkantel

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Ist ne gute und wichtige Frage von dir. 
Ich denke du findest vielleicht einige Antworten darauf, was ich mal hier reingeschrieben habe 

 

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Am 11.1.2019 um 18:20 , Lafar schrieb:

Mein anliegen mit Pickup war schon immer und ist es immer noch, ein besserer Mensch zu werden als ich es jetzt bin. Und es ist mir ein Anliegen mein Umfeld zu verbessern, zu helfen wo es machbar ist, um mir die Welt in der ich lebe, zu gestalten, wie ein Kind seine schönsten Fantasien aufs Papier bringt, mit all seinen vielen Buntstiften. Ein Künstler eben. Ein Künstler ist ein Erschaffer. Ein Erfinder. Ein Problemlöser.

(...)

[Pickup] ist also nicht wirklich eine 'Erweiterung', sondern eine 'Vertiefung'.

(...)

Und genau das gebe ich dir als gut gemeinten Ratschlag mit, nicht zu erfolgsorientiert zu sein, nicht zu verbissen. Vergiss den Spaß nicht. Es gibt unterschiedliche Erfolge

Vielen Dank, Lafar, für den Hinweis. Dein Beitrag berührt etwas in mir, ich finde ihn sehr schön geschrieben. Auch der Anspruch, dass Verführung schön aussehen soll, ist ein wertvoller Impuls. Ich persönlich brauche die Einordnung konkreter Verführungstechniken und -strategien in einen großen, übergeordneten Bedeutungskontext, damit ich am Ball bleibe und den Mut behalte. Langsam komme ich dem näher, dabei hat mir Dein Beitrag geholfen.

bearbeitet von Hugelkantel

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Meine persönliche Meinung: Ja, Verführung bietet der Welt etwas. 

Ein Kunstwerk, Musik oder Humor kann ich genießen, wenn jemand anderes das kann. Als Frau kann ich es auch genießen, wenn jemand die Kunst der Verführung gut beherrscht. Es macht mir Freude, ich erinnere mich später gern dran, es tut mir gut - durchweg schön also.

Darüber hinaus tut Verführung und alles außenrum aber auch dem weiteren Umfeld des Verführers und des Verführten gut. Wer sein eigenes Leben hat, an seiner Persönlichkeit arbeitet, und auch wenig Frust durch Mangel an Sex oder unpassende Partner hat, der ist zufriedener, und strahlt das auch aus. Das wirkt sich positiv auf jeden Umgang mit Mitmenschen aus, Zufriedenheit strahlt aus. 

Natürlich kann man PU wie auch jedes andere Werkzeug falsch verwenden - auch eine Geige kann Krach statt Musik erzeugen, wenn der Mensch nicht begriffen hat, wie es geht. Aber richtig gespielt kann PU sehr positiv sein. 

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Natürlich. Im "biologischen Optimalfall" entsteht daraus eine lange Beziehung/Ehe mit vielen Kindern. Biologisch gemeinnützig. Gesellschaftlich eigentlich auch, aber kommt  auf den politischen Standpunkt drauf an. Wenn man ein grünlinksversiffter Kommunist ist, dann ist es eher das Gegenteil - deren Meinung : 

- Ehrenamt oder Individualismus ist böse - es lebe das Kollektiv, die Verstaatlichung, die Berufsämter

- Wirtschafts- und Bevölkerungswachstum ist böse (die Welt ist sowieso überbevölkert / Kinder belasten das Klima mehr als ein Ferrari)

und so weiter, und so fort...

  • IM ERNST? 1

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@Hugelkantel Danke für deine Frage: Die Überlegungen sind interessant, berechtigt, originell. Und dein Beitrag ist - darüber hinaus - elegant-lesefreundlich formuliert. Wenn's hier (im Forum) doch immer so wäre!

Um meine Einschätzung kurz (und möglichst prägnant) zum Besten zu geben: Ich glaube, dass die Verführungskunst dazu beiträgt, ein gesundes, angenehmes, quasi-natürliches Verhältnis zwischen Mann und Frau herzustellen. Sie trägt dazu bei, die Verkrampftheit, die viele Männer (im Umgang mit Frauen) plagt, zu mildern. Und auf diese Weise leistet die Verführungskunst etwas grundsätzlich Gutes: Sie sorgt - um deine Worte zu benutzen - für Glück und Zuversicht, für etwas Beständiges.

Auch wenn's zunächst konterintuitiv oder paradox scheinen mag: In der Verführungskunst geht es ja nicht nur (vielleicht nicht mal in erster Linie) ums eigentliche Verführen. Es geht auch darum, kleine Gespräche und Interaktionen mit Frauen sexuell aufzuladen, andeutungsreich zu pfeffern, spannender zu machen - indem man Möglichkeiten, Interessiertheit und Wertschätzung (ja, auch sexuelle Wertschätzung) suggeriert. Es geht darum, der Frau (auf un-plumpe Art) das Gefühl zu geben, entzückend und begehrenswert zu sein. Und damit leistet man immerhin Stückwerk - zur Verbesserung der Welt.

Am 18.3.2020 um 16:51 , Hugelkantel schrieb:

Wo ist die Schönheit, das Noble, das ewig Gute in der Verführungskunst?

Da - glaube ich - ist es, das Gute.

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