Fehler - Und wie geht man damit um?

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Grüßt euch zusammen,

ich hab da mal wieder ne Frage. Vielleicht geht es dem einen oder anderen ähnlich. Es geht schlicht und ergreifend um Fehler und wie man mit Fehlern umgeht. 

Ich versuche mal meine konkreten Probleme kurz zu schildern: 

1. Ich suche grundsätzlich den Fehler bei mir. Habe mir mal angewöhnt, da ich eigene Fehler bei mir zumindest beheben kann. Das führt jedoch dazu, dass ich auch bei Fehlern von anderen mir die Frage stelle, ob nicht ich etwas hätte besser machen können. Insofern hinterfrage ich regelmäßig ob mein Verhalten (In der Arbeit oder auch im persönlichen Bereich) irgendwo Fehler aufweist. Dies belastet natürlich den eigenen Zustand sehr. 

2. Sobald ich einen Fehler erkannt habe, belastet er mich und entwickelt sich immer zum worst-case. D.h. selbst wenn der Fehler (möglicherweise) nicht so tragisch ist, belastet er mich immens und ich stelle mir den schlechtest möglichen Ausgang vor. Insbesondere in der Arbeit führt dies dazu, dass ich teilweise Sachen aus Angst vor Fehlern eher unsauber bzw spät bearbeite. 

Wie ist es bei euch? Wie geht ihr mit Fehlern um? Verdrängt ihr Fehler, wartet ihr bis sich ein Fehler auswirkt oder was macht ihr dagegen`?

Insgesamt wohl etwas abstrakt. Ich hoffe ihr versteht mein Problem. 

 

Beste Grüße 

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Gast
vor 36 Minuten, boardRunner schrieb:

Wie ist es bei euch? Wie geht ihr mit Fehlern um? Verdrängt ihr Fehler, wartet ihr bis sich ein Fehler auswirkt oder was macht ihr dagegen`?

 

Wichtig ist es wohl zu lernen zu unterscheiden, welcher Fehler tatsächlich bei dir liegt und dich nicht in „was wäre wenn“ Fragen zu verlieren. Etwas ist geschehen und nicht mehr zu ändern, da schon geschehen, alles andere entspringt deiner Fantasie, denn du kannst nicht genau sagen, ob das, was du dir ausmalst, wenn du anders gehandelt hättest, auch wirklich zu DIESEM EINEN guten Ergebnis geführt hätte. Allerdings kannst du natürlich durch solche Gedanken auch schauen, ob du es beim nächsten Mal anders machst und ob das Ergebnis dann besser ist. Nur eben nicht drin gefangen bleiben und aus Angst nicht mehr handlungsfähig sein können.  
 

Ich bin auch so jemand, der gerne die Fehler für jeden Mist bei sich sucht, nur handle ich dennoch weiter. Ist mir ein Fehler passiert, schaue ich, ob ich ihn beheben kann und wenn nicht, schaue ich, wie ich es besser machen kann. Wird mir ein Fehler vor Augen geführt, ärgert es mich zwar, aber auch da schaue ich, ob es berechtigt ist und wenn ja, gebe ich mir beim nächsten mal mehr Mühe. 
 

vor 36 Minuten, boardRunner schrieb:

Sobald ich einen Fehler erkannt habe, belastet er mich und entwickelt sich immer zum worst-case. D.h. selbst wenn der Fehler (möglicherweise) nicht so tragisch ist, belastet er mich immens und ich stelle mir den schlechtest möglichen Ausgang vor.

Warum genau machst du das? Halte dir vor Augen, dass es nicht so gekommen ist, wie in deinem worst case Szenario. Es ist gut, wenn man Fehler entdeckt und sich damit auseinander setzt, aber es bringt nichts, wenn du daraus nur lernst, dass jede Handlung ein Fehler sein könnte. 

Fehler ist natürlich nicht gleich Fehler, je nachdem welche Folgen es für sich selbst oder noch schlimmer, andere hat. Aber die Realität ist nun mal so, wie sie ist und durch mögliche Szenarien im Kopf wird sie nicht anders. 
Anstatt dich also fertig zu machen, schaue besser darauf, dass du es beim nächsten mal anders machst. Wenn du unkonzentriert warst, schaue, dass du zB ausgeschlafen zur Arbeit gehst und Pausen einhältst. Wenn du fremd gegangen bist und deine Freundin dich verlassen hat, schaue, dass du bei der nächsten treu bist. 
 

vor 36 Minuten, boardRunner schrieb:

Habe mir mal angewöhnt, da ich eigene Fehler bei mir zumindest beheben kann.

Das stimmt natürlich. Aber wenn du dich für jeden Fehler verantwortlich siehst, dann bringt dich das nicht weiter, vor allem dann nicht, wenn du vor lauter Angst gelähmt bist. 
Wenn du nicht unterscheiden kannst, ob es an dir lag oder nicht, dann hilft es dir vielleicht, wenn du andere (gute Freunde, Familie) nach deren Meinung fragst oder versuchen objektiv an die Sache ran zu gehen. Stell dir vor, wenn ein guter Freund oder Kollege von dir, dir genau von dieser Situation erzählen würde und sich danach schlecht fühlen würde, was würdest du zu ihm sagen bzw. wie würdest du diese Situation werten und wem die Schuld geben? 
 

 

bearbeitet von Gast

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Gast
vor 42 Minuten, boardRunner schrieb:

Grüßt euch zusammen,

ich hab da mal wieder ne Frage. Vielleicht geht es dem einen oder anderen ähnlich. Es geht schlicht und ergreifend um Fehler und wie man mit Fehlern umgeht. 

Ich versuche mal meine konkreten Probleme kurz zu schildern: 

1. Ich suche grundsätzlich den Fehler bei mir. Habe mir mal angewöhnt, da ich eigene Fehler bei mir zumindest beheben kann. Das führt jedoch dazu, dass ich auch bei Fehlern von anderen mir die Frage stelle, ob nicht ich etwas hätte besser machen können. Insofern hinterfrage ich regelmäßig ob mein Verhalten (In der Arbeit oder auch im persönlichen Bereich) irgendwo Fehler aufweist. Dies belastet natürlich den eigenen Zustand sehr. 

2. Sobald ich einen Fehler erkannt habe, belastet er mich und entwickelt sich immer zum worst-case. D.h. selbst wenn der Fehler (möglicherweise) nicht so tragisch ist, belastet er mich immens und ich stelle mir den schlechtest möglichen Ausgang vor. Insbesondere in der Arbeit führt dies dazu, dass ich teilweise Sachen aus Angst vor Fehlern eher unsauber bzw spät bearbeite. 

Wie ist es bei euch? Wie geht ihr mit Fehlern um? Verdrängt ihr Fehler, wartet ihr bis sich ein Fehler auswirkt oder was macht ihr dagegen`?

Insgesamt wohl etwas abstrakt. Ich hoffe ihr versteht mein Problem. 

 

Beste Grüße 

Meist sind das Prägungen aus der Kindheit. Bekämpfe die Ursache und nicht die Symptome. Dich scheint das ja zu belasten: Woher kommt Deine Angst vor Fehlern? Es geht nicht um eine Eltern - Schuld - Frage, sondern nur darum dieUrsache zu finden. Was für Glaubenssätze stecken ggf dahinter?(bspw ‚nie mache ich was richtig‘ , ‚keiner hat mich lieb, daher versuche ich alles richtig zu machen, damit man mich lieb hat‘: die Lösung ist fast immer ‚innere Kind Arbeit‘. Du bist wertvoll, auch wenn Du Fehler machst ❤️

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Erstmal vielen Dank für die super Antworten. Ich glaube aber auch eher, dass wohl die Ursache behoben werden muss, nicht das Symptom. Es zieht sich doch dauerhaft durch mein Leben.

Ich habe häufig das Gefühl, dass rationales Denken eher kontraproduktiv ist. Es führt eher dazu, dass ich unnötige Diskussionen in meinem Kopf führe über das wenn und wie usw. 

Was würdet ihr mir als "Ursachenbekämpfung" empfehlen. Bzw. woher kommt dieser Drang "immer alles richtig machen zu müssen". Als Perfektionisten würde ich mich ganz und gar nicht sehen. 

Achja und: 

vor 25 Minuten, Treatingright schrieb:

Du bist wertvoll, auch wenn Du Fehler machst ❤️

#Liebe ^^ 😄

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Gast
vor einer Stunde, boardRunner schrieb:

Erstmal vielen Dank für die super Antworten. Ich glaube aber auch eher, dass wohl die Ursache behoben werden muss, nicht das Symptom. Es zieht sich doch dauerhaft durch mein Leben.

Ich habe häufig das Gefühl, dass rationales Denken eher kontraproduktiv ist. Es führt eher dazu, dass ich unnötige Diskussionen in meinem Kopf führe über das wenn und wie usw. 

Was würdet ihr mir als "Ursachenbekämpfung" empfehlen. Bzw. woher kommt dieser Drang "immer alles richtig machen zu müssen". Als Perfektionisten würde ich mich ganz und gar nicht sehen. 

Achja und: 

#Liebe ^^ 😄

Liebe zu dir selbst. Erforsche dich, dein inneres Kind, deine Trigger.... Google ‚innere Kind Arbeit‘. Buch Tipps: ‚jeder ist beziehungsfähig‘ und ‚Dein Inneres Kind muss Heimat finden‘ von Stephanie Stahl, die auch einen online Kurs anbietet. Höre Podcasts dazu oder gucke auf YouTube. Wichtig ist, regelmäßig etwas zu tun, denn es ist ein Prozess. Viel Erfolg ❤️ Liebe durch eine andere Person wird es selten lösen, sondern erst das dich selbst lieben - dann kriegst du authentische Liebe von außen 

bearbeitet von Gast

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Super. Guter Tipp. Hab ich bisher noch nicht davon gehört, bzw. gelesen. Klingt aber sehr spannend und man will sich ja weiterentwickeln. 🙂 Vielen Dank für die Tipps von euch beiden. 

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Schau auch mal nach attributionsstilen.

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Am 23.3.2020 um 22:11 , boardRunner schrieb:

Ich habe häufig das Gefühl, dass rationales Denken eher kontraproduktiv ist. Es führt eher dazu, dass ich unnötige Diskussionen in meinem Kopf führe über das wenn und wie usw. 

Was würdet ihr mir als "Ursachenbekämpfung" empfehlen. Bzw. woher kommt dieser Drang "immer alles richtig machen zu müssen". Als Perfektionisten würde ich mich ganz und gar nicht sehen. 

Nö, finde ich nicht. Rationales Denken ist der Weg um Klarheit zu schaffen. Logik hineinzubringen und Struktur erkennbar zu machen. Dein Problem ist doch eher deine Umgangsweise aufgrund einer falschen Perspektive auf die Sicht der Dinge oder der Lage, wie du sie siehst.

Jeder macht Fehler. Ohne Fehler gäbe es keine Weiterentwicklung. Try-and-Error halt. Gilt seit deiner Geburt. Nur die Perspektive auf die Sicht der Dinge, die kann ein jeder sich selber aussuchen. Deine ist kontraproduktiv. Ich biete dir meine an...

Ich weiß ja nicht wie deine Fehler aussehen, aber meine sind für mich unsichtbar und somit auch für mich nicht korrigierbar. Sonst hätte ich sie nicht gemacht. Jeder der kommt und mir einen Fehler aufzeigt, dem bin ich dankbar. Er sieht etwas, was für meine Wahrnehmung nicht sichtbar war. Er vervollständigt mich in diesem Moment. Ohne diesen Menschen, würde ich nicht die Möglichkeit bekommen meinen Fehler revidieren zu können. (Konjunktiv Bro!!)

Wenn das Fundament also ehrliche Anstrengung ist, dass Beste was man leisten kann auch abzuliefern dann erübrigt sich jedwede Unsicherheit. Schließlich gehe ich davon aus, dass ich alles richtige gemacht habe, ansonsten hätte ich ja korrigiert.

Somit habe ich also keine Angst vor Fehlern. Bin frei von Gefühlen und Kopfkino auf irgendwelche Worst-Case-Szenarien, weil ich weiß, dass es Menschen geben wird, die für mich das sehen werden, was ich übersah. 

Nimm einen Perspektivwechsel vor, Bro.

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