LTR zum Alpha machen - aus Frauensicht

18 Beiträge in diesem Thema

Empfohlene Beiträge

1. Dein Alter - 28
2. Sein Alter - 28
3. Art der Beziehung - monogam
4. Dauer der Beziehung - 1 Jahr
5. Dauer der Kennenlernphase vor LTR - 8 Jahre 
6. Qualität/Häufigkeit Sex - weniger als ein Mal im Monat
7. Gemeinsame Wohnung? - Ja
 

Ich lese jetzt schon länger in diesem Forum und habe mich entschieden, um Rat zu bitten. Meinen aktuellen Freund kenne ich nun seit vielen Jahren. Viele Male haben wir es miteinander probiert, jedes Mal ist es an mir gescheitert. Zu wenig Attraction meinerseits, zu unmännlich, Fluchtreflex. Auf der freundschaftlichen Ebene (die natürlich immer in diesem Ungleichgewicht war), haben wir uns immer viel gegeben. Auf der emotionalen Ebene vertraue ich ihm wie keinem anderen. Typische Friendzone würde ich sagen.

Letztes Jahr haben wir wieder einmal zueinander gefunden und ich habe viel innere Arbeit geleistet. Ich bin grundsätzlich nicht entscheidungsfreudig, ängstlich-vermeidender Bindungstyp. All das habe ich aber in viel Kleinarbeit und Seminaren, Arbeit mit dem inneren Kind in Angriff genommen und bin mir nun im Allgemeinen sehr bewusst darüber, wo meine Muster liegen. Es hat plötzlich funktioniert zwischen uns. Er ist zu mir gezogen und der Sommer war sehr schön. Es lief alles, mein Fluchtreflex bleib aus. Auf sexueller Ebene bin ich eher die, die am Anfang viel Lust hat und dann lässt es stark nach. Ich möchte das gerne ändern und habe daher auch die Pille abgesetzt, warte aber noch auf die hoffentlich eintreffende Besserung. Vorher hatten wir vielleicht 1-2 mal die Woche Sex, nach hinten raus wurde es weniger und jetzt sind wir an dem Punkt, an dem wir dieses Jahr noch gar keinen Sex hatten.

Er studiert noch. Wir teilen uns die Kosten der Lebensmittel, ich zahle die Wohnung. 

Vor Corona habe ich angesprochen, dass ich mehr mit ihm unternehmen möchte und mir mehr Wertschätzung seinerseits durch Aktionismus wünsche. Wir haben nie etwas unternommen. Ich bin eine sehr eigenständige Person mit einem großen Freundeskreis und war auch lange Single. Ich kann die ganze Woche so planen, dass ich super viele tolle Sachen unternehme. Es ging mir nicht um die Unternehmung an sich, sondern darum, dass er Einsatz zeigt. Er hat mich dann innerhalb der nächsten zwei Wochen einmal gefragt, ob wir Essen gehen. Er macht keine Anstalten, den Sex irgendwie einzufordern und spricht auch nicht mit mir darüber. Es ist irgendwie kalt geworden zwischen uns. Wir sind aber auch beide nicht die emotionalsten Menschen. Trotzdem bin ich gerne bei ihm und ich empfinde auch viel für ihn.

Ich habe vor einiger Zeit das Gespräch gesucht, auch nachdem ich hier viel gelesen habe, und sehe das Problem darin, dass er absolut keinen klaren Frame hat. Er hat keine Grenzen, er würde sich nicht über uns stellen und auch niemals aus dieser Beziehung gehen. Er haut nicht auf den Tisch, er gibt mir nicht das Gefühl mich zu wollen. Er haut mir nicht mal auf den Arsch, oder nimmt mich von hinten in den Arm, küsst mich ... ihr wisst was ich meine. Ich bin eine Frau, die dann aber über Tische und Bänke geht und das weiß er auch. Ich habe ihm das genau so gesagt. Er meinte, dass er durch das Studium nicht da ist, wo er sich gewünscht hätte zu sein in seinem Alter und sich von mir abhängig fühlt. Das er auch gerne so wäre, aber ihm das im Weg steht. Ich habe dann in den Raum geworfen, dass wenn er das im jetzigen Zustand nicht klar kriegt, er auch wieder zu seiner Mutter ziehen kann und wir uns dann aus dieser Situation "Daten" und er sich entwickeln könnte. Das wurde aber nicht weiter thematisiert. 

Ich komme aus einer Familie in der Konflikte eher totgeschwiegen wurden und neige daher auch dazu, aber versuche das aktiv zu unterbinden. Ich muss mich aber überwinden, um dahin zu kommen. Er ist Scheidungskind und harmoniebedürftig. Für ihn gilt - meiner Meinung nach - Harmonie der Harmonie Willen. Ich habe ihm gesagt, dass ich die Basis nicht sehe, auf der wir zusammen bleiben. Wir können das jetzt noch einige Zeit durchziehen, aber ich sehe uns so nicht aneinander wachsen und uns weiterentwickeln. Ich sehe uns in 5 Jahren nicht glücklich im Park sitzen. 

Auf der anderen Seite hat er mir in dem ganzen Jahr nicht einmal gesagt, dass er mich liebt. Er bringt mir keine Geschenke mit, oder mal ein paar Blumen. Er fällt also nicht nur auf der Alpha-Seite vom Pferd, sondern auch auf der emotionalen.

Er hat in den Gesprächen darüber nichts wirklich effizientes oder lösungsorientiertes beigetragen aus meiner Sicht. Er ist auch nicht an die Decke gegangen, als ich ihm das alles um die Ohren gehauen habe. Ich habe ganz klar um mehr Führung und mehr "Dinge in die Hand nehmen" gebeten. 

Ich bin eigentlich stolz wie Oskar, dass ich jetzt schon so "lange" mit ihm zusammen bin und die üblichen Probleme nicht mehr habe. Kein Fluchtreflex, keine Bindungsangst. Es hat mich in der Zeit früher immer sehr zerrissen, weil ich jeden Mann mit ihm verglichen habe, und auf der menschlichen Ebene kam keiner an ihn ran. Ich habe also oft Kennenlernen beendet um dann festzustellen, dass er mir auf der beziehungsebene nicht auf Augenhöhe begegnet. Ich bin froh, dass ich diesen Konflikt nicht mehr habe und mir liegt viel an ihm. Ich will ihn nicht verletzen und ich will meine Entscheidung auch nicht am Ende bereuen. Ich will das nicht wieder so schnell wegschmeißen, aber ich kann ihn nicht aus der Betaisierung tragen und ich kann die Attraction auch nicht einfach aus dem Boden stampfen. 

Ich weiß nicht, ob ich aus Schmerzvermeidung noch mit ihm zusammen bin, oder ob es hier eine Lösung gibt.

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Danke für deine Antwort! 
 

Wenn er in der ganzen Zeit die Initiative ergriffen hat, habe ich ihn kein einziges Mal abgewiesen. Also ich bin selber sicher nie über ihn „hergefallen“, das ist richtig, allerdings habe ich ihn auch nie aktiv abgewiesen oder ihm vermittelt, dass ich nicht mit ihm schlafen will oder keine Lust habe. 
 

Aktuell gebe ich ihm wahrscheinlich nicht das Gefühl, dass ich ihn will, well ich aktuell auch nicht besonders anziehend finde. Aber er hat auch seit Monaten keinen Versuch mehr gestartet.

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vor einer Stunde, Goldmariechen schrieb:

weiß nicht, ob ich aus Schmerzvermeidung noch mit ihm zusammen bin, oder ob es hier eine Lösung gibt.

Mal ehrlich, was willst du mit so einer "Beziehung"?

Da bist du ohne doch weit besser dran!

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Dein aktueller, nachvollziehbarer, Wunsch ist nichts anderes als ein "Liebe mich aus freien Stücken"
Du kannst einen Mann nicht zum Alpha machen. Du kannst einen Mann nicht dazu "bringen" Dinge zu tun bzw. sich so zu verhalten, dass du ihn als Mann attraktiv findest, ihn als Mann willst. 
Schon alleine der Wunsch an sich oder zumindest die Forderung führt zu einem Paradoxon. Attraction lässt sich nicht verhandeln oder einfordern.

Auch, dass du die Pille abgesetzt hast, wird nicht zwangsläufig dazu führen, dass du mehr Lust auf Sex mit ihm kriegst. Während der Einnahme der Pille wird dem Körper simuliert, dass du befruchtet worden bist, d.h. dich dauerhaft in deiner zweiten Zyklushälfte befindest. Da sind Beta-Eigenschaften für Frauen normalerweise attraktiver als typische "Alpha"-Eigenschaften. Kann sein, dass du nun mit dem absetzen der Pille noch weniger Lust auf ihn kriegen wirst. 

bearbeitet von capitalcat
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vor 2 Stunden, Goldmariechen schrieb:

Ich weiß nicht, ob ich aus Schmerzvermeidung noch mit ihm zusammen bin, oder ob es hier eine Lösung gibt.

Ich sehe nicht, was das eine mit dem anderen zu tun hat.

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@Lafar hat Recht. Du arbeitest an dir und entwickelst dich, er nicht. Obendrein ist es natürlich nicht besonders hilfreich, wenn ein Partner schon nach kurzer Zeit so abhängig vom Anderen ist wie in euerem Fall. Darüber hinaus wirkt es aber nicht nur, als wenn er eher auf der Stelle tritt, sondern als hätte er auch einfach nur wenig Interesse an dir. Da ist keine Leidenschaft, oder anders gesagt, er investiert nichts.

 Ich hab das schonmal ganz ähnlich erlebt, und da gibt es kein Zurück. Klar könnte es sein, dass du ihm einen Anstoß geben kannst, sich auch zu entwickeln. Aber das wird dann vermutlich nicht in die selbe Richtung sein wie bei dir. Mein damaliger Freund HAT sich durchaus irgendwann verändert, und mehr Initiative gezeigt, mehr Lust auf Sex gehabt usw - aber halt nicht mehr mit mir. Wir sind auseinander gegangen, und das war besser so. Es wird egal sein, wie lang du versuchst, das zu kitten. Da kommt nix mehr.

Aber ich denke, du kannst das positiv sehen: Wenn ihr euch jetzt trennt, dann ist das nicht wegen Bindungsangst. Du hast viel gelernt, und das kannst du in die nächste Beziehung mitnehmen! Das wird einfacher sein als früher, durch die Schritte, die du schon geschafft hast.

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Das was @Sprachlos sagt.

Ich find den Text von @Goldmariechen widersprüchlich.

Klingt als wenn Du in Ihm die Erfüllung deiner Bedürfnisse suchst. Mit Sicherheit hat dein Partner noch Entwicklungsbedarf in einigen Bereichen, aber für mich hört sich dein Text an als wenn Du a) selber nicht so ganz weißt was Du für Dich willst b) das gegenüber deinem Partner nicht kommunizieren kannst und c) von ihm verlangst, dass er Dich irgendwohin führt wo Du hinwillst.
 

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Am 30.3.2020 um 15:58 , Goldmariechen schrieb:

Aktuell gebe ich ihm wahrscheinlich nicht das Gefühl, dass ich ihn will, well ich aktuell auch nicht besonders anziehend finde.

Und das war schon früher euer Problem, auch wenn Du glaubst, dass sich etwas geändert hätte. ER hat sich nämlich nicht geändert.

Am 30.3.2020 um 14:52 , Goldmariechen schrieb:

jedes Mal ist es an mir gescheitert. Zu wenig Attraction meinerseits, zu unmännlich,

Klar, Du hast den Sex nicht aktiv verhindert, aber er hat offensichtlich ja auch nicht den Eindruck gewinnen können, dass Du besonders scharf auf ihn bist.
Ist ja auch schwierig, wenn man sich schon so lange kennt und einige Anläufe hatte.

Kurz und knapp: Ihr passt nicht wirklich als Paar zusammen. Als Freunde, gerne auch mit Extras ggf. schon, aber eben nicht als Liebespaar. Nur wollt ihr das beide nicht wahr haben.

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Für mich liest sich das, als ob du in der Beziehung der Alpha bist und er das Beta-Männchen. Und du erwartest jetzt von ihm, dass er dich mit noch mehr Alpha-ness übertrumpft. Was natürlich nicht passieren wird. 

Das ist das Problem mit Frauen, die bossy sind und sich dann wundern, warum Beziehungen nicht klappen. 2 Alphas in einer Beziehung klappt nie und auch die Konstellation Weiblicher Alpha + Beta-Männchen klappt nur, wenn beide die untypischen der Rolle akzeptieren. Du müsstest also akzeptieren, dass du der Motor und der Macher in dieser Beziehung bist. 

Um den Thread nicht vergebens aus den Untiefen gehoben zu haben: Wie ist diese Geschichte ausgegangen? Bist du noch mit ihm zusammen?

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Gerade eben, willian_07 schrieb:

März vor zwei Jahren?! 😄

 

Oh 😂😂

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vor 4 Stunden, holywater schrieb:

Für mich liest sich das, als ob du in der Beziehung der Alpha bist und er das Beta-Männchen. Und du erwartest jetzt von ihm, dass er dich mit noch mehr Alpha-ness übertrumpft. Was natürlich nicht passieren wird. 

Das ist das Problem mit Frauen, die bossy sind und sich dann wundern, warum Beziehungen nicht klappen. 2 Alphas in einer Beziehung klappt nie und auch die Konstellation Weiblicher Alpha + Beta-Männchen klappt nur, wenn beide die untypischen der Rolle akzeptieren. Du müsstest also akzeptieren, dass du der Motor und der Macher in dieser Beziehung bist. 

Um den Thread nicht vergebens aus den Untiefen gehoben zu haben: Wie ist diese Geschichte ausgegangen? Bist du noch mit ihm zusammen?

Warum wärmst du nen 2 Jahre alten Thread auf...

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Gast
Gerade eben, Mosez schrieb:

Warum wärmst du nen 2 Jahre alten Thread auf...

Offensichtlich weil er erfahren wollte, wie es weiter ging.

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