Deine Gehirnchemie entscheidet alles? Deine Rezeptoren = Erfolg oder misserfolg?

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Der Titel klingt ein wenig reißerisch, ich glaube aber mittlerweile schon zu einem guten Teil dran!

Eins vorweg: Ich bin kein Psychologe und kein Neurowissenschaftler! Mein Wissen ist in der Hinsicht also ziemlich begrenzt. ABER:

Es gibt Menschen, die haben's einfach. Die werden erfolgreich, wenn sie sich etwas vornehmen. Ich kenne eine Person, die genau in dieses Muster fällt und mir ist sofort aufgefallen, dass er einfach "anders tickt" als die absolute Mehrheit der Gesellschaft.

Was ist an ihm anders? Was ist auffällig?

- Der Typ hat eine Ausdauer, wie ich es bisher noch nirgens gesehen hab. Er betreibt Sachen wie PU z.B. über acht Jahre, fast ebenso lang betreibt er Sport, Entrepreneurship usw.

- Passend zur Ausdauer, kleine Schritte zum Ziel. Er spürt bei jedem kleinen Zwischenschritt ein Erfolgsgefühl. Selbst wenn eine Sache nicht hinhaut, hat er trotzdem ein Erfolgsgefühl. Das haben sau viele Menschen einfach nicht. Er freut sich auch über kleine Zwischenerfolge, die für viele keine Erfolge sind

- Er hat eine unglaublich krasse Obsession. Wenn es zum Beispiel um Geschäfte oder Ähnliches geht, ist er so obsessiv das er an fast nichts anderes denkt. Die Schattenseite ist, dass er wenig abschalten kann und seine Interessen sich halt um diese ein zwei Bereiche drehen. Alles andere lässt ihn kalt. So ein wenig Inselbegabungs-mäßig

- Zocken, Streamen, nichts-tun, gammeln geben ihm NIX. Voll viele meiner Freunde können 8h am Tag zocken, Netflix gucken etc. bei dem Kollegen GEHT ES NICHT. Er kann höchstens 15 Minuten spielen oder eine 20 minütige Folge von einer Serie gucken, mehr geht bei ihm echt nicht. Es langweilt ihn, er kann gar nicht richtig still sitzen sozusagen. Er verliert sein Interesse an sowas sehr schnell

- Fast alles was er anfässt, wird früher oder später zum Erfolg führen. PU, Business, Sport, es ist unglaublich.

 

Ich bin mittlerweile der festen Überzeugung, dass bei ihm sein Gehirn, bzw. seine Gehirnchemie - Dopamin - und die Dopamin Rezeptoren einfach anders sind als bei uns Normalos. Deswegen faszinieren ihn normale Sachen einfach nicht. Zocken und Streaming geben ihm nicht den Dopamin-Rush, den andere wohl haben. Er braucht einfach mehr. Ganz interessant: Bei seinem Vater ist es ähnlich ausgeprägt. Natürlich gar nicht auf diesem übertriebenen Level, aber diese Züge sind bei dem Vater auch deutlich zu sehen. Dieses festbeißen auf eine Sache und durchziehen, dieses obsessive. Nur dass es bei dem Sohn hoch 4 ist :-D 

Auch die Art, wie er sich auf Sachen obsessiv fokussiert und bei kleinen Zwischenerfolgen zum einen ein Glücksgefühl hat, zum anderen beim Erreichen seines Endzieles - aber NICHT bei so normalen Aktivitäten wie gammeln, chillen, zocken.

Ich denke, wenn wir auch so gestrickt wären neuronal wie er, wären wir auch viel erfolgreicher. Überlegt euch einfach mal wie es sein muss, wenn man aufwacht und direkt motiviert ist eine Sache zu verfolgen und dabei ein Glücksgefühl nach dem anderen erlebt. Dann noch die ganze Zeit, die man hat, um diese Obsessionen zu verfolgne, weil man eh keine Lust hat zu Zocken, zu Streamen, abzuhängen usw usw.

Wir können solche Obsessionen oft gar nicht entwickeln. Zwischenrfolge geben uns auch nicht so das Glücksgefühl. Wir streamen auch viel lieber, als 5 Stunden auf die Schnauze zu fliegen und uns trotzdem nen Ast abzufreuen.

 

Wie seht ihr das?

bearbeitet von alphaplayer

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Big 5 Modell. 

Er hat offenbar eine hohe Ausprägung der Dimension "conscientiousness". Dr. Jordan Peterson beschreibt sie so:

"Setz sie im Wald aus und drück ihnen eine Axt in die Hand. Das einzige, was sie den ganzen Tag machen werden, ist Bäume umhauen. Sie arbeiten von der Sekunde, in der sie aufwachen, bis sie ins Bett gehen. 

Das sind die CEOs. ("Those who run things.")

 

 

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Interessant, @apu2014danke für dein Input. Aber meinst du nicht, dass sowas irgendwo Gehirnchemie bedingt ist? Soviel ich weiß ist Gewissenhaftigkeit aus dem Big5-Personality-Trait Model für Zielstrebigkeit. Das trifft ihn definitiv, aber ich dachte dazu gehört auch ein Grad an Organisation etc. Er wirkt sehr chaotisch auf den ersten Blick...Dinge in seinem Kopf planen und durchführen kann er jedoch ziemlich gut. So strategisch Dinge im Kopf zurechtzulegen ist auch definitiv eine Stäärke von ihm. 

 

Habe mal mit ihm über etwas gesprochen und er kam ziemlich schnell mit einer Vorgehensweise, die er sich aus dem Ärmel geschüttelt hat.

Natürlich muss ich hier nicht anmerken, dass er keine Probleme hat, Leute in seinen Bann zu ziehen, weil er offenbar für vieles einfach eine Antwort hat. Und sein mittlerweile äußerlich wahrnehmbarer Erfolg macht ihn halt glaubwürdiger

bearbeitet von alphaplayer

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@Nahilaa Tja die Sache ist aber die: Er hat dieses positive Denken nicht wirklich großartig trainiert. Natürlich hat er sich ein Grundlagne damals angelesen, als er auf die Personal Development Szene gestoßen ist. Aber es wirkte einfach so, als wäre er neuronal einfach schon so gestrickt und dieses Wissen on top hat ihm vielleicht als Katalysator gedient oder so.

Diese Art von ihm, sich auf eine Sache zu verbeißen und sie erfolgreich zum abschluss zu bringen, ich bin der Meinung, dass DAS bei ihm einfach tief verankert ist. Sowas kann man niemals auf so einem Level sich antrainieren, wie es bei ihm einfach der Standard ist. Wie gesagt, sein Vater hat in der Hinsicht sehr sehr ähnliche Züge schon gezeigt, bei seinem Sohn/dem besagten Kollegen ist das ganze einfach nur nochmal potenziert um den Faktor vier oder so - es ist einfach noch viel intensiver.

Wir können uns nicht einfach das Netflixen usw abgewöhnen. Bei ihm hat sowas sein Leben lang einfach keinen Kick gegeben. Als ich mit ihm hier bei mir chillen wollte, ging es einfach nicht. Wir haben eine Folge geguckt und dann wurde er schon gelangweilt und konnte nicht still sitzen. Zocken ist auch gar nicht sein Ding, haben wir ca. 30 Minuten oder so gemacht, dann war die Luft bei ihm raus. Das haben 99% meiner Freunde eben NICHT. Die können ewig zocken, filme gucken etc., es macht einfach SPASS. Ihm macht es von Natur aus einfach keinen SPASS

  • IM ERNST? 1

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vor 1 Stunde, alphaplayer schrieb:

Wie gesagt, sein Vater hat in der Hinsicht sehr sehr ähnliche Züge schon gezeigt, bei seinem Sohn/dem besagten Kollegen ist das ganze einfach nur nochmal potenziert um den Faktor vier oder so - es ist einfach noch viel intensiver.

Wäre da auch bei Nahilaa und denke, das ist vom Kindesalter an (wenn auch unterbewusst) antrainiert und konditioniert worden. Mit Sicherheit wurde das vom Vater eben auch weitergetragen und hat eine Art Schmetterlingseffekt ausgelöst. Zumindest würde ich das behaupten. Frage ist hier halt: War er schon immer so ? Besonders Interessant wären hier die Teeny-Jahre. 

 

Solche Leute kenne ich auch, nicht in so einem Extrem aber dennoch. Wundern tut mich das aber weniger. Die Eltern sind da meist Unternehmer, Führungskräfte oder ähnliches. Bin fest davon überzeugt, dass das von klein auf weitergegeben wird.

 

Könnte man übrigens wirklich neidisch werden -diese Leute leben doch tatsächlich so wie wir eigentlich Programmiert wurden. Machen und mit Glückgefühlen belohnt werden. 🤷‍♂️

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Ich möchte hierzu auch das GRIT Modell von Angela Duckworth in den Raum werfen.

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vor 9 Stunden, alphaplayer schrieb:

Wir können uns nicht einfach das Netflixen usw abgewöhnen. Bei ihm hat sowas sein Leben lang einfach keinen Kick gegeben. Als ich mit ihm hier bei mir chillen wollte, ging es einfach nicht. Wir haben eine Folge geguckt und dann wurde er schon gelangweilt und konnte nicht still sitzen. Zocken ist auch gar nicht sein Ding, haben wir ca. 30 Minuten oder so gemacht, dann war die Luft bei ihm raus. Das haben 99% meiner Freunde eben NICHT. Die können ewig zocken, filme gucken etc., es macht einfach SPASS. Ihm macht es von Natur aus einfach keinen SPASS

Du steckst da halt in deiner Blase.

99% meiner Freunde haben kein Netflix und finden es auch nicht cool. Da zockt keiner oder schaut Filme. Ganz einfach weil sie arbeiten und Familie haben. Das liegt wahrscheinlich daran, dass ich über 30 bin und andere Prioritäten habe.

Früher habe ich das gemacht, heute nicht mehr. Außer wenn ich wirklich ultra Langeweile habe, das ist aber sehr selten.

Und dein Freund: Er könnte auch einfach ein leistungsbesessener Mensch sein, der sich nur geliebt fühlt, wenn er Leistung bringt. Weiß man nicht. Dann ist das eben sein Verhalten, um mit der Welt klarzukommen. Nur weil er es nicht bewusst trainiert hat, heißt das nicht, dass es angeboren ist.

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vor 9 Stunden, alphaplayer schrieb:

Wir können uns nicht einfach das Netflixen usw abgewöhnen.

weil ihr es nicht wollt.

klingt für mich auch eher nach excuse das eben auf die Gehirnchemie schieben zu wollen. Seine Erziehung (siehe Vater mit ähnlichem Verhalten) spielt da mit Sicherheit ne größere Rolle.

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vor 27 Minuten, saian schrieb:

Du steckst da halt in deiner Blase.

99% meiner Freunde haben kein Netflix und finden es auch nicht cool. Da zockt keiner oder schaut Filme. Ganz einfach weil sie arbeiten und Familie haben. Das liegt wahrscheinlich daran, dass ich über 30 bin und andere Prioritäten habe.

Früher habe ich das gemacht, heute nicht mehr. Außer wenn ich wirklich ultra Langeweile habe, das ist aber sehr selten.

Und dein Freund: Er könnte auch einfach ein leistungsbesessener Mensch sein, der sich nur geliebt fühlt, wenn er Leistung bringt. Weiß man nicht. Dann ist das eben sein Verhalten, um mit der Welt klarzukommen. Nur weil er es nicht bewusst trainiert hat, heißt das nicht, dass es angeboren ist.

Genau das ist es. Klar gibt's Leute, die schon in der Kindheit unter solchen Verhältnissen leben konnten, dass sie sich diese Einstellung und entsprechend auch diese Gehirnleistung nicht bewusst aneignen mussten. Die wachsen dann damit auf, und es gehört ganz "natürlich" zu Ihnen. Alle anderen können das aber halt bewusst trainieren, und es ist ein reiner Excuse, wenn man das nicht mal versucht. Menschen, die wesentlich schlanker und sportlicher sind als ich, sind auch nicht nur so geboren! Die machen halt mehr Sport - und statt neidisch zu sein, wie wohl deren Natur so ist, könnte ich auch einfach anfangen, zu trainieren... 

Was Netflix und zocken angeht, verstehe ich deine Argumentation nicht. Ich hab in meiner Jugend viel gezockt, war immer mit Nerds im SC - und fasse inzwischen schon seit Jahren nur noch selten mal ein Game an. Klar kann man sich das abgewöhnen, bzw viel eher: andere Sachen finden, die einem wichtiger sind. Netflix und chillen ist mir auch unbegreiflich, das konnte ich noch nie. Ich hab immer mindestens eine sinnvolle Tätigkeit, die ich nebenbei mache, sonst ist es mir zu langweilig. Gilt auch für meine Fortbildung, Frontalunterricht geht für mich nur, wenn ich nebenbei noch was produktives machen kann. Ich finde das keine besonderen Eigenschaften, und auch nicht unbedingt spektakulär nützlich. Es sind einfach Gewohnheiten, und die kann man ändern - wenn man das halt möchte. 

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vor 8 Stunden, antanaro schrieb:

Wäre da auch bei Nahilaa und denke, das ist vom Kindesalter an (wenn auch unterbewusst) antrainiert und konditioniert worden. Mit Sicherheit wurde das vom Vater eben auch weitergetragen und hat eine Art Schmetterlingseffekt ausgelöst. Zumindest würde ich das behaupten. Frage ist hier halt: War er schon immer so ? Besonders Interessant wären hier die Teeny-Jahre. 

 

Solche Leute kenne ich auch, nicht in so einem Extrem aber dennoch. Wundern tut mich das aber weniger. Die Eltern sind da meist Unternehmer, Führungskräfte oder ähnliches. Bin fest davon überzeugt, dass das von klein auf weitergegeben wird.

 

Könnte man übrigens wirklich neidisch werden -diese Leute leben doch tatsächlich so wie wir eigentlich Programmiert wurden. Machen und mit Glückgefühlen belohnt werden. 🤷‍♂️

Also ich kenn ihn relativ gut und habe auch schon tiefgründigere Gespräche geführt. Weiß also über seine Familie, seine Umstände usw ziemlich gut bescheid. Sein Vater war eigentlich etwas distanziert und eher wenig leistungsbereit. Er hat also nichts großartiges in seinem Leben erreicht wenn man das ganze rein beruflich und von der personal development Seite betrachtet. Sein Vater hat ihm nicht vorgelebt, Dinge bis zum Schluss durchzuziehen etc.

Also seine Teeny Jahre hat er schon hinter sich, ist jetzt ~ Mitte 20 (will nicht zu viel ausplaudern). Er war jedenfalls damals auch schon so, z.B. hat er mit 13 Jahren schon eine Obsession gehabt wo er es auch relativ weit gebracht hat. Eigentlich zieht sich das bei ihm durch sein Leben, es gibt immer die eine Sache, die er unerbittlich verfolgt bis er es geschafft hat. Dieses Verhalten hat sich potenziert, wahrscheinlich beflügelt durch die Erfolge die sich quasi aneinanderreihen über die Zeit. Eine Aufwärtsspirale eben.

Und zu deinem letzten Satz: Amen! Mir geht es genau so!

vor 1 Stunde, Herzdame schrieb:

Ich möchte hierzu auch das GRIT Modell von Angela Duckworth in den Raum werfen.

Werde ich googlen, danke Herzdame!

vor einer Stunde, saian schrieb:

Du steckst da halt in deiner Blase.

99% meiner Freunde haben kein Netflix und finden es auch nicht cool. Da zockt keiner oder schaut Filme. Ganz einfach weil sie arbeiten und Familie haben. Das liegt wahrscheinlich daran, dass ich über 30 bin und andere Prioritäten habe.

Früher habe ich das gemacht, heute nicht mehr. Außer wenn ich wirklich ultra Langeweile habe, das ist aber sehr selten.

Und dein Freund: Er könnte auch einfach ein leistungsbesessener Mensch sein, der sich nur geliebt fühlt, wenn er Leistung bringt. Weiß man nicht. Dann ist das eben sein Verhalten, um mit der Welt klarzukommen. Nur weil er es nicht bewusst trainiert hat, heißt das nicht, dass es angeboren ist.

Cool finden tun es auch meine Freunde nicht, trotzdem streamen sie heimlich. Ich habe Normalo Freunde wie auch PU und "business" Freunde. Gerade bei den letztgenannten Gruppierungen ist Streaming, chillen usw ja extreeem uncool aber wenn wir ganz ehrlich zueinander sind, tun wir es trotzdem. Und klar, er und meine Freunde sind nicht über 30 wo man schon Familie usw hat, d.h. es bleibt mehr Zeit. Daher ist es umso beeindruckender, dass Leute in diesem Alter authentisch auf sowas verzichten, also wirklich aus dem Inneren heraus.

Er muss sich eben nicht anstrengen. Es ist kein Verzicht für ihn. Genau so ist es auch keine Belohnung, dass er sich sagt "OK jetzt arbeite ich ein paar Stunden und dann zur Belohnung eine Folge Netflix". Das gibt ihm einfach nichts, da ist nichts gespielt, er ist einfach so gestrickt.

Leistungsbesessen ist er wohl, kann man denke ich so sagen. Aber das es nicht zumindest zu nem gewissen Grad angeboren ist, wage ich zu bezweifeln. 

vor 48 Minuten, a.supertramp schrieb:

weil ihr es nicht wollt.

klingt für mich auch eher nach excuse das eben auf die Gehirnchemie schieben zu wollen. Seine Erziehung (siehe Vater mit ähnlichem Verhalten) spielt da mit Sicherheit ne größere Rolle.

Dieser Thread ist doch kein Excuse. Es ist einfach nur eine Feststellung, die mir aufgefallen ist. Und darüber wollte ich einfach diskutieren, weil mich so etwas eben interessiert.

Sein Vater ist da jetzt nicht so das perfekte Vorbild. Er verbringt die meiste Zeit eher unproduktiv, hat karrieretechnisch nicht viel erreicht. Er zeigt aber manchmal diese obsessiven Züge, allerdings nicht in der Intensität und nicht so sehr auf etwas positives gewinnbringendes gerichtet wie der sohn.

 

vor 36 Minuten, Nahilaa schrieb:

Genau das ist es. Klar gibt's Leute, die schon in der Kindheit unter solchen Verhältnissen leben konnten, dass sie sich diese Einstellung und entsprechend auch diese Gehirnleistung nicht bewusst aneignen mussten. Die wachsen dann damit auf, und es gehört ganz "natürlich" zu Ihnen. Alle anderen können das aber halt bewusst trainieren, und es ist ein reiner Excuse, wenn man das nicht mal versucht. Menschen, die wesentlich schlanker und sportlicher sind als ich, sind auch nicht nur so geboren! Die machen halt mehr Sport - und statt neidisch zu sein, wie wohl deren Natur so ist, könnte ich auch einfach anfangen, zu trainieren... 

Was Netflix und zocken angeht, verstehe ich deine Argumentation nicht. Ich hab in meiner Jugend viel gezockt, war immer mit Nerds im SC - und fasse inzwischen schon seit Jahren nur noch selten mal ein Game an. Klar kann man sich das abgewöhnen, bzw viel eher: andere Sachen finden, die einem wichtiger sind. Netflix und chillen ist mir auch unbegreiflich, das konnte ich noch nie. Ich hab immer mindestens eine sinnvolle Tätigkeit, die ich nebenbei mache, sonst ist es mir zu langweilig. Gilt auch für meine Fortbildung, Frontalunterricht geht für mich nur, wenn ich nebenbei noch was produktives machen kann. Ich finde das keine besonderen Eigenschaften, und auch nicht unbedingt spektakulär nützlich. Es sind einfach Gewohnheiten, und die kann man ändern - wenn man das halt möchte. 

Ja aber eben dieses eine Sache finden, die einem wichtiger ist als Netflix und Zocken sagt sich eben so leicht. Es gibt Menschen, denen fällt das unglaublich leicht, sich eine Sache zu suchen, die wirklich kontinuierliche, dauerhafte kleine Actions erfordert bis man in vielen vielen Jahren endlich das große Ziel erreicht. Wenn wir jetzt mal wirklich ganz ehrlich zu uns sind, ist so etwas für wirklich die allergrößte Mehrheit sehr sehr schwierig. Sonst gäbe es diese ganzen Selbsthilfeforen und die großen Gurus in dieser Branche erst gar nicht.

Ich z.B. kann nicht einfach von heute auf morgen sagen "So jetzt ziehe ich ein Business auf. Dafür hustle ich 7-8 Jahre am Stück bis ich VIELLEICHT dann einen gewissen Erfolg erreiche". Das trennt eben die Spreu vom Weizen.

 

Ich nenne euch mal einige interessante Dinge über ihn. Als winziges Kind, wenn ich das richtig im Kopf habe vor dem Kindergarten noch, kannte er von vielen Firmen die Logos und die Namen dazu. In der Grundschule war er in einem Fach der beste seiner Klasse, weil er das so obsessiv betrieben hatte. Er konnte es einfach nicht lassen, in seiner Freizeit usw. hat ihn das verfolgt 😄 

Bevor er z.B. lesen konnte, hat er nen Computer bedient und kannte sich mit allem aus. Vor seiner Pubertät hat er ne ganze Programmiersprache drauf gehabt und Programme verkauft 😄 Das hat sich so sein Leben lang quasi weitergezogen, versteht ihr was ich meine? Das ist so ein Ding, was tief in dieser Person drin ist. 

Ich sag auch nicht, dass wir alle so sein müssen oder dass wir jetzt den Kopf in den Sand stecken sollten. Ich meinte nur, dass es Menschen da draußen gibt, die einfach anders geschaltet sind neuronal, denen solche Dinge einfach leichter fallen. Es bedarf einfach keiner großen Anstrengung. 

Ich stell mir das in etwa so vor. Sachen, für die ich mich aufraffen und motivieren muss, was Kraft und Energie kostet, macht er im Handumdrehen. Es gibt da diese Barriere nicht, die man erstmal bekämpfen muss, bis es los geht. Er nimmt sich ein Ziel vor, er macht es. Fertig. 

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vor einer Stunde, Nahilaa schrieb:

Genauso ist es mit der Frage, was einen begeistert, bzw dem Aufgehen darin. Auch das kann man üben - man muss nicht die eine Sache finden, für die man eine Obsession hat. Viel eher ist es so, dass man grundsätzlich eine Begeisterungsfähigkeit entwickeln kann, die dann bei allen möglichen Themen greift. Und schon ist die Welt voller Dinge, für die man brennen könnte! Zu dem Thema lies dich ein über Flowerlebnisse. Der Wikipediaartikel reicht in dem Fall auch: Man kann das üben, und erreicht den Zustand mit mehr Übung immer leichter. 

Wie kann man sowas üben???? Sowas interessiert mich tierisch

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vor 3 Stunden, alphaplayer schrieb:

Wie kann man sowas üben???? Sowas interessiert mich tierisch

Indem man die ersten Hürden durchbricht und sich die Rituale aufbaut.

Je älter man wird, desto mehr denkt man über diese Tätigkeit nach und macht sie sich in der Regel "schlecht".

Ich habe wie dein Freund früh mit Computern angefangen. Weil das neu, spannend, abenteuerlich war.
Weil ich ein Kind war und nach der Schule 10h Freizeit hatte und meine Aufgabe Kindsein und Weltentdecken war.
Und weil ich nicht alles in sinnvoll/nutzlos wie ein Erwachsener eingeteilt habe.
Und weil ich viele andere spannende Sachen gar nicht kannte.
Und weil ich natürlich auch Freunde gewonnen habe, wenn ich was konnte.

Ich bin heute auch noch obsessiv, trotzdem stelle ich mir auch oft Fragen wie:
- Ist das sinnvoll?
- Kann ich damit Geld machen?
- Wie schnell kann ich das lernen?
- "Lohnt" sich das?
- Wie kommt das bei anderen Menschen an?

Alles Fragen, die sich ein Kind nicht stellt. Und während ein Erwachsener sich noch Sorgen über die Antworten macht, hat das Kind schon lange angefangen, es obsessiv zu machen.
 

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vor 3 Stunden, saian schrieb:

Und weil ich nicht alles in sinnvoll/nutzlos wie ein Erwachsener eingeteilt habe.

This! Es geht drum, sich einer Tätigkeit ganz zu widmen, nicht wegen eines Ergebnisses, sondern wegen der Tätigkeit selbst. Dabei drauf achten, nicht über Zukunft oder Vergangenheit zu achten, sondern auf den Augenblick zu achten. Nicht über Nachteile nachdenken, sondern Details zu finden, und zu feiern. 

Kinder erleben "Flow" im Spiel. Erwachsene können das durch alles Mögliche erreichen, beim Lesen, beim Schreiben, Handarbeiten, Sport, Sex, ASMR... Es gibt tausende Möglichkeiten, und je öfter man diesen Zustand erreicht, desto früher geht Im Endeffekt geht's um Achtsamkeit, Wertschätzung und im Vorfeld um besagte positive Affirmationen. Unter den Schlagworten gibt es auch unglaublich viele Anleitungen, Kurse usw. Ich denke, wenn man nur schlecht Zugang zu dem Thema kriegt, können die schon helfen. 

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vor 22 Stunden, alphaplayer schrieb:

Ich bin mittlerweile der festen Überzeugung, dass bei ihm sein Gehirn, bzw. seine Gehirnchemie - Dopamin - und die Dopamin Rezeptoren einfach anders sind als bei uns Normalos. Deswegen faszinieren ihn normale Sachen einfach nicht. Zocken und Streaming geben ihm nicht den Dopamin-Rush, den andere wohl haben. Er braucht einfach mehr. 

 

Kennst du das Buch "The winner effect" vom schottischen Neuropsychologen Ian H. Robertson (würde ja fast darauf wetten)? Darin wird genau diese Thematik ziemlich eingehend erörtert, also wie sich die Neurochemie von "Erfolgsmenschen" (speziell auch: Menschen in Machtpositionen) und "Normalos" unterscheidet und umgekehrt wie sich Erfolge und Macht auf die eigene Neurochemie auswirken. Ist gut leserlich und spannend geschrieben und wirkt fundiert (wobei das bei dem sehr jungen Forschungsgebiet der Neurowissenschaften immer etwas mit Vorsicht zu genießen ist).

Hier eine kurze Inhaltsangabe zum Buch:

https://thepsychologist.bps.org.uk/volume-26/edition-3/how-power-affects-brain

 

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vor 39 Minuten, tonystark schrieb:

 

Kennst du das Buch "The winner effect" vom schottischen Neuropsychologen Ian H. Robertson (würde ja fast darauf wetten)? Darin wird genau diese Thematik ziemlich eingehend erörtert, also wie sich die Neurochemie von "Erfolgsmenschen" (speziell auch: Menschen in Machtpositionen) und "Normalos" unterscheidet und umgekehrt wie sich Erfolge und Macht auf die eigene Neurochemie auswirken. Ist gut leserlich und spannend geschrieben und wirkt fundiert (wobei das bei dem sehr jungen Forschungsgebiet der Neurowissenschaften immer etwas mit Vorsicht zu genießen ist).

Hier eine kurze Inhaltsangabe zum Buch:

https://thepsychologist.bps.org.uk/volume-26/edition-3/how-power-affects-brain

 

Danke!!! Das ist die Sorte von Post, die ich erwartet habe. Ich habe kein Mitleid erwartet oder so, Self Improvement Tipps sind zwar auch gern gesehen, aber die Wissenschaft hinter diesem Phänomen interessiert mich und war auch der Beweggrund, weshalb ich ursprünglich diesen Thread eröffnet habe.

Danke auf jeden Fall, ich werde mir den Link gleich zu Gemüte führen und dann wohl auch das gesamte Buch 🙂 Wer mehr von solchen Vorschlägen hat, immer her damit!

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Dann lies einfach den Wikipedia-Artikel zu Flow: https://en.wikipedia.org/wiki/Flow_(psychology)  und den Rest von Csikszentmihalyi.

Dabei solltest du auch beachten, dass Flow nichts mit Effektivität oder Effizienz zu tun hat, was gerne mal verwechselt wird, falls du das für Arbeit, Studium o.ä. verwenden willst.

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Am 6.4.2020 um 05:18 , alphaplayer schrieb:

@Nahilaa Tja die Sache ist aber die: Er hat dieses positive Denken nicht wirklich großartig trainiert. Natürlich hat er sich ein Grundlagne damals angelesen, als er auf die Personal Development Szene gestoßen ist. Aber es wirkte einfach so, als wäre er neuronal einfach schon so gestrickt und dieses Wissen on top hat ihm vielleicht als Katalysator gedient oder so.

Diese Art von ihm, sich auf eine Sache zu verbeißen und sie erfolgreich zum abschluss zu bringen, ich bin der Meinung, dass DAS bei ihm einfach tief verankert ist. Sowas kann man niemals auf so einem Level sich antrainieren, wie es bei ihm einfach der Standard ist. Wie gesagt, sein Vater hat in der Hinsicht sehr sehr ähnliche Züge schon gezeigt, bei seinem Sohn/dem besagten Kollegen ist das ganze einfach nur nochmal potenziert um den Faktor vier oder so - es ist einfach noch viel intensiver.

Wir können uns nicht einfach das Netflixen usw abgewöhnen. Bei ihm hat sowas sein Leben lang einfach keinen Kick gegeben. Als ich mit ihm hier bei mir chillen wollte, ging es einfach nicht. Wir haben eine Folge geguckt und dann wurde er schon gelangweilt und konnte nicht still sitzen. Zocken ist auch gar nicht sein Ding, haben wir ca. 30 Minuten oder so gemacht, dann war die Luft bei ihm raus. Das haben 99% meiner Freunde eben NICHT. Die können ewig zocken, filme gucken etc., es macht einfach SPASS. Ihm macht es von Natur aus einfach keinen SPASS

Kurze Anmerkung dazu, geht eben schon. Habe während meiner Schul und Abizeit hart gezockt 5std+ pro Tag. Als ich dann zum Bund kam und endlich ausgelastet war (hab davor auch seeeehr viel als Schüler nebenbei gearbeitet) hatte ich kein Interesse mehr an TV und PC. Während des Studiums (das mich nie so 100% interessiert hat) wieder viel Serien gekuckt etc. Jetzt wo ich zu 100% mein Leben lebe das ich möchte, halte ich keine 2 Folgen Netflix aus ohne mich zu langweilen und zu denken dass es reine Zeitverschwendung ist. Ich glaube wenn man mal gelernt hat was einen wirklich glücklich macht etc dann ist so eine Ablenkung wie zocken nur noch ein Bruchteil so interessant 🙂

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Gast

Du musst halt Dinge finden die du nicht machst um mal Fame zu werden oder weils 3 Nullen an dein Gehalt hängt , sondern weil du es liebst das zu tun.

Wer nur lernt Dinge fürs sein Konto zu tun , für dem Fame um bestätigung von außen zu bekommen etc. , der lässt sich leicht ablenken.

Dazu kommt halt der Wille konsequent zu sein.

Ich will klavier lernen? Dann werde ich nach der Arbeit kein Netflix anschauen.

Fuck hab doch wieder Netflix geschaut , ja dann Abo kündigen , Seite blocken.

Oh bin jetzt den ganzen Tag auf Youtube -> Zeit auch das abzuschalten.

Irgendwann , WENN du das wirklich willst , entwickelt sich n Ritual und du machst es jeden Tag sobald du Zeit hast. Die Zeit verinnt auch unheimlich schnell, wenn du etwas tust was du magst.

Dann wirds nur hart , sobald du an den Punkt kommst wo du die unangenehmen Dinge tun musst um besser zu werden. Aus der comforot Zone gehen etc.

Du erzählst halt auch nur positiv von alle dem. Jeden Menschen den ich kenne , der wie dein Freund drauf ist , hat aber auch Momente wo genau diese Einstellung ihren Preis hat.

Sich nur noch umgeben wollen mit seinesgleichen etc..

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Oh, sein Leben hat definitiv Schattenseiten, versteht mich nicht falsch. Wir reden über alles und er ist super offen zu mir. Er hat gar keine Probleme damit, zu seinen Schattenseiten zu stehen :-) 

Er hat zum Beispiel in der Schule damals oft Schwierigkeiten gehabt, für Prüfungen usw. zu lernen, weil es einfach nicht sein Interesse war. Er hat halt so seinen Bereich, wofür er brennt, meist ist es echt nur eine größere Sache oder sogar zwei, und der Rest ist dann uninteressant für ihn. Das führt natürlich zwangsläufig zu Problemen in der Schule, Uni usw. wenn man für Dinge lernt, die einen nicht wirklich interessieren ;-) Seine Defizite waren damals krass: Reiner Smalltalk hat ihn zum Beispiel überhaupt null interessiert. Er wollte echt am liebsten nur von Leuten umgeben sein, die sich für die Dinge begeistern, die er auch gut findet.

So in seiner Bubble sozusagen. Nur gab es damals wie auch heute wenig von solchen Personen, die so "intense" sind. Er hat daran auf jeden Fall arbeiten müssen, damit er sich normal mit Leuten über alles mögliche unterhalten und auch authentisch interessiert sein kann.

vor 2 Stunden, jeadony schrieb:

Dazu kommt halt der Wille konsequent zu sein.

Ich will klavier lernen? Dann werde ich nach der Arbeit kein Netflix anschauen.

Fuck hab doch wieder Netflix geschaut , ja dann Abo kündigen , Seite blocken.

Oh bin jetzt den ganzen Tag auf Youtube -> Zeit auch das abzuschalten.

Das ist der springende Punkt. Wir müssen quasi gegen uns kämpfen - er eben nicht. Diese Versuchungen gibt es in seinem Gehirn einfach nicht, es hat einfach keinen Anreiz für ihn, deswegen kostet ihn das auch gar keine Energie auf solche Sachen zu verzichten. Wir "normalos" müssen uns konditionieren, uns im Verzicht von solchen Dingen üben. Ich sag weder, dass es unmöglich ist, noch dass es ja sooo shwer ist und ich gar keine Lust darauf habe. Ich versuche wirklich ohne zu werten einfach zu schauen, wie so die Unterschiede sind. Das wiederrum ist quasi mein Interesse, wofür ich mich begeistern kann :-D 

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vor 1 Stunde, alphaplayer schrieb:

Wir müssen quasi gegen uns kämpfen - er eben nicht.

Wieso erinnert mich dieses Thread so an deine "Frauen und Geld" Diskussion?

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vor 12 Stunden, alphaplayer schrieb:

Er hat halt so seinen Bereich, wofür er brennt, meist ist es echt nur eine größere Sache oder sogar zwei, und der Rest ist dann uninteressant für ihn. Das führt natürlich zwangsläufig zu Problemen in der Schule, Uni usw. wenn man für Dinge lernt, die einen nicht wirklich interessieren ;-) Seine Defizite waren damals krass: Reiner Smalltalk hat ihn zum Beispiel überhaupt null interessiert. Er wollte echt am liebsten nur von Leuten umgeben sein, die sich für die Dinge begeistern, die er auch gut findet.

Story of my life.

Als jemand der auch gelegentlich gefragt wird wieso er an einem Tag mehr geschissen bekommt als andere in der ganzen Woche, würde ich sagen das liegt an den Standards die man sich selber setzt.

Wenn ich Sonntag Morgen entscheide dass ich heute richtig durchziehe, dann wird an diesem Tag 16 Stunden gearbeitet. Und am Ende werfe ich mir vor dass ich 17 geschafft hätte wenn ich am Vortag früher ins Bett gegangen wäre.
Wenn ich von Freunden höre wie ihr "Sonntag ziehe ich durch" aussieht, dann arbeiten die effektiv vielleicht fünf Stunden. Und das ist dann das große Highlight wofür die sich danach tagelang selber loben.

Ist alles eine Frage der Erwartungshaltung. Wenn die vorgelebt bekommen hätten, dass 5 Stunden arbeiten und 12 Stunden vertrödeln eine erbärmliche Leistung wäre, dann würden die auch ganz anders an die Sache rangehen. Aber die haben halt vorgelebt bekommen dass Sonntags überhaupt ans arbeiten zu denken schon etwas wäre worauf man super stolz sein könne.

Ich würde daher behaupten dass das weniger mit biologischen Vorraussetzungen zu tun hat, sondern viel mehr mit Erziehung oder (wenn die verkackt wurde) mit entsprechender Arbeit an der eigenen Einstellung. Die Korrelation zwischen Vater ist so und Sohn ist auch so kommt daher, dass der Vater seinem Sohn das von klein auf so beibringt und es ihm vorlebt. Wenn du deine gesamte Kindheit jeden Tag gesehen hättest dass dein Vater immer durchzieht und sich nie vom Fernseher oder irgendwelchem Quatsch ablenken lässt, dann würdest du dir wie ein Versager vorkommen wenn du selber die ganze Zeit abgelenkt bist, hättest also automatisch einen viel höheren Anspruch an dich selbst.

Soll im Übrigen nicht als Ausrede für ein "ja meine Erziehung halt, kann man nichts machen" missverstanden werden, nur weil es einigen Leuten, die das Glück hatten direkt so erzogen zu werden, in die Wege gelegt wurde, heißt das nicht dass man sich diese Einstellung nicht eigenständig aneignen könne.

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