Auf den Arbeitsmarkt drängen oder Entwicklung abwarten?

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Hallo,

seit Kurzem ist ja dieses ominöse Virus im Umlauf, das die wirtschaftlichen Prognosen für dieses und nächstes Jahr ziemlich düster aussehen lässt. Daher frage ich mich aktuell, ob man sich überhaupt einen Gefallen damit tut, auf den Arbeitsmarkt zu drängen oder ob man nicht doch lieber ein wenig in der studentischen Deckung bleiben soll, bis alles wieder etwas rosiger wird. Zu meinem Profil:

Ich bin Master-Student im Fach Mathematik, mein Schwerpunkt liegt in der Stochastik, also Wahrscheinlichkeitstheorie + Statistik. Meine Masterarbeit würde ich planmäßig ebenfalls im statistischen Bereich schreiben wollen. Generell versuche ich, alles mögliche an anwendungsbezogenen Kursen mitzunehmen was geht, erstens, weil mich das persönlich stärker interessiert, zweitens, weil mit Reiner Mathematik einfach weniger zu holen ist als mit Angewandter Mathematik. Ich habe beispielsweise schon Veranstaltungen in Numerik, Kryptographie, Machine Learning und Versicherungsmathematik gehört, halt neben dem ganzen schwerpunktmäßigen Stochastik-Kram. Zusätzlich mussten wir im Bachelor zwei Informatik-Module belegen, mein Nebenfach ist seit dem Bachelor die VWL. Programmierkenntnisse in verschiedenen Sprachen sind "vorhanden", in der Universität habe ich Java und Matlab kennengelernt, privat habe ich mich aber eher mit Python auseinandergesetzt. Letzteres beherrsche ich wohl ganz ordentlich und traue mir da auch einiges zu, aber ich beschäftige mich nicht übermäßig viel damit (aber ist ja immer ausbaufähig). 

Jo, also, nächstes Semester wäre nun eigentlich die Masterarbeit dran gewesen, aber das würde eben auch bedeuten, dass ich mir im nächsten Semester auch mal ernsthafte Gedanken darüber machen sollte, was ich denn überhaupt später einmal machen will. Und dann müsste ich mich eben auch schon bewerben, damit kann ich ja schlecht am Ende der Masterarbeit irgendwann im Februar oder März anfangen.

Nun rollen wir aber gerade sehenden Auges auf den wirtschaftlichen Abgrund zu und ich kann überhaupt nicht abschätzen, ob sich das überhaupt lohnt, großartig nach Stellen zu suchen. Und selbst wenn man etwas findet, müsste man nicht aktuell davon ausgehen, dass man sich deutlich unter Wert verkaufen muss, weil die Unternehmen tendenziell auch einfach den Gürtel etwas enger schnallen müssen? Bzw. die Krise vielleicht auch als dankenswerte Ausrede benutzen, um die Gehälter drücken zu können? Ich habe da irgendwie die Vorstellung, dass wenn ich jetzt etwas länger warte, die Chancen deutlich besser stehen. Außerdem: aktuell wird ja der Arbeitsmarkt generell umgewälzt, es soll auf Dauer mehr HomeOffice geben usw. usf., also vielleicht ergeben sich da im Laufe der nächsten Monate noch ein paar wohlwollende Entwicklungen, die man sich mit einem späteren Arbeitsantritt zunutze machen könnte.

Also der andere Ansatz wäre halt, nächstes Semester nicht die Masterarbeit zu schreiben, sondern noch ein paar interessante Kurse zu hören, dann die Masterarbeit im übernächsten Semester zu schreiben und dann im Sommer fertig zu werden. Bis dahin hat sich ja hoffentlich alles wieder so einigermaßen stabilisiert. Problem an der Geschichte ist halt, dass meine Bafög-Finanzierung am Ende dieses Semesters ausläuft, ich müsste also 1 Jahr lang ohne auskommen, bin schon über 25, bekomme also kein Kindergeld mehr, bin nicht mehr über die Eltern versichert usw., also gibt sicherlich auch angenehmere Konstellationen als das. 

Was meint ihr? Lieber noch warten und schauen, was so kommt oder auf gut Glück versuchen, in irgendeiner Firma unterzukommen? 

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vor 46 Minuten, Janoos schrieb:

Also der andere Ansatz wäre halt, nächstes Semester nicht die Masterarbeit zu schreiben, sondern noch ein paar interessante Kurse zu hören, dann die Masterarbeit im übernächsten Semester zu schreiben und dann im Sommer fertig zu werden.

Ich würde es vice versa machen. Erst einmal dein Studium zu Ende machen und dann (vorher natürlich bewerben, falls zulassungsbeschränkt) für einen Studiengang einschreiben wo man Kurse belegen kann und gleichzeitig für Job bewerben.

Das Corona kann man schlecht einschätzen, aber was man hat, hat man (meine Meinung).

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vor 1 Minute, IronM schrieb:

Ich würde es vice versa machen. Erst einmal dein Studium zu Ende machen und dann (vorher natürlich bewerben, falls zulassungsbeschränkt) für einen Studiengang einschreiben wo man Kurse belegen kann und gleichzeitig für Job bewerben.

Das Corona kann man schlecht einschätzen, aber was man hat, hat man (meine Meinung).

Aber warum? Kann ich in meinem jetzigen doch auch. 😄 

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vor 1 Stunde, Janoos schrieb:

Aber warum? Kann ich in meinem jetzigen doch auch. 😄 

Angenommen, die Corona Situation wird urplötzlich besser und es gibt gute Jobangebote, dann musst du erst deine Arbeit fertig schreiben bevor du anfangen kannst zu arbeiten. 

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vor 39 Minuten, IronM schrieb:

Angenommen, die Corona Situation wird urplötzlich besser und es gibt gute Jobangebote, dann musst du erst deine Arbeit fertig schreiben bevor du anfangen kannst zu arbeiten. 

Naja, "urplötzlich besser" ist wohl eher unwahrscheinlich. 😄 Und selbst wenn sich die Situation entspannt, dann wird es doch seine Zeit dauern, bis die Firmen wieder händeringend suchen, oder nicht? So etwas ist ja keine Sache von wenigen Wochen / Monaten.

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vor 45 Minuten, Janoos schrieb:

Naja, "urplötzlich besser" ist wohl eher unwahrscheinlich. 😄 Und selbst wenn sich die Situation entspannt, dann wird es doch seine Zeit dauern, bis die Firmen wieder händeringend suchen, oder nicht? So etwas ist ja keine Sache von wenigen Wochen / Monaten.

Kommt drauf an wie gesucht man auf dem Arbeitsmarkt ist. Kenn z.B. jemand der in der Hochphase von Corona einen (guten) Job bekommen hat. 

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vor 2 Stunden, Janoos schrieb:

Naja, "urplötzlich besser" ist wohl eher unwahrscheinlich. 😄 Und selbst wenn sich die Situation entspannt, dann wird es doch seine Zeit dauern, bis die Firmen wieder händeringend suchen, oder nicht? So etwas ist ja keine Sache von wenigen Wochen / Monaten.

Ich denke du schätzt den Arbeitsmarkt etwas falsch ein. An deiner Stelle würde ich den Abschluss schnellst möglich abstreben. Zusatzmodule werden meiner Erfahrung nach kaum wertgeschätzt. Die Nachfrage nach Mathematiker sollte nach wie vor da sein, vorallem mit Programmierkenntnissen. Hier habe ich mal zwei mögliche Stellen und kann dir sagen da brauchst du dich nicht unter Wert zu verkaufen.

https://www.stepstone.de/stellenangebote--Physiker-Mathematiker-Ingenieur-m-w-d-vorzugsweise-mit-Promotion-fuer-Systemauslegung-Simulation-und-Bewertung-Ueberlingen-am-Bodensee-Diehl-Defence-GmbH-Co-KG--6463882-inline.html?rltr=3_3_25_dynrl_m_0_0_0&suid=7ce2c0b8-8847-48da-b8aa-237e5a3e67c4

https://jobs.axa.ch/offene-stellen/risk-manager-closing-valuation-kollektivleben-w-m-d/c0c3bab7-2812-40e5-9441-431f6271e366

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Schließe ab, spiele nicht aufgrund von Unsicherheit, Angst, auf Zeit. Angsthasen sind nicht anziehend. Zielstrebigkeit und Strukturierte Arbeitsweise - zwei Dinge, die Arbeitgeber immer beim Bewerber sehen wollen aber nicht konkretisieren können - sieht man vor allem wie man (in einer Krise) handelt. 

Fakt zwischen Uni und Arbeitsleben ist auf jeden Fall, dass wenig bis nichts sicher ist. Ist mitunter der Grund, weshalb viele von der Wirtschaft wieder zurück an die Uni wechseln, dort haben sie weniger Druck und Willkür (das ist aber ein andres Thema).

Wenn sich jemand in 4, 5 Jahren dein Lebenslauf und deine Studienzeiten anschaut, interessiert er sich nicht, ob es eine Krise gab und ach alles so unsicher...Er sieht ob jemand durchzieht, Biss hat - egal wie die Umstände sind/waren!

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Ich würde auch empfehlen asap auf den Arbeitsmarkt zu drängen. Berufserfahrung zählt deutlich mehr als irgendwelche Zusatzmodule.

Bei Betrachtung historischer Ereignisse kann es gut und gerne 2-5 Jahre dauern, bis wieder paradiesische Verhältnisse des Arbeitnehmermarkts eintreten.

 

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@cooperx hat’s bereits treffend formuliert.

 

Etwas nicht zu tun, weil man scheitern KÖNNTE, ist der beste Weg sein Leben lang erfolglos zu bleiben.

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vor 5 Stunden, cooperx schrieb:

Schließe ab, spiele nicht aufgrund von Unsicherheit, Angst, auf Zeit. Angsthasen sind nicht anziehend. Zielstrebigkeit und Strukturierte Arbeitsweise - zwei Dinge, die Arbeitgeber immer beim Bewerber sehen wollen aber nicht konkretisieren können - sieht man vor allem wie man (in einer Krise) handelt. 

Fakt zwischen Uni und Arbeitsleben ist auf jeden Fall, dass wenig bis nichts sicher ist. Ist mitunter der Grund, weshalb viele von der Wirtschaft wieder zurück an die Uni wechseln, dort haben sie weniger Druck und Willkür (das ist aber ein andres Thema).

Wenn sich jemand in 4, 5 Jahren dein Lebenslauf und deine Studienzeiten anschaut, interessiert er sich nicht, ob es eine Krise gab und ach alles so unsicher...Er sieht ob jemand durchzieht, Biss hat - egal wie die Umstände sind/waren!

Ich habe mich wohl etwas missverständlich ausgedrückt: ich habe keine besonders großen karrieretechnischen Ambitionen. Im Gegenteil: ich bin eher auf maximalen Komfort bedacht. Und wenn sich ein Unternehmen in 5 Jahren meinen Lebenslauf anschaut und mich nicht anstellen will, weil ich in der größten humanitären Katastrophe seit dem 2. Weltkrieg für meinen Master-Abschluss fünf statt vier Semester benötigt habe, dann kommt mir das sehr gelegen, da ich in einem solchen Unternehmen niemals arbeiten wollen würde. Das, was du hier schilderst, ist schließlich genauso eine Form von Angst, nämlich die Angst, in X Jahren nicht Option Y haben zu können, weil man Entscheidung Z getroffen hat. Also die klassische Hamsterrad-Geschichte. 

Meine Spekulation ist eher, der aktuell laufenden grundlegenden Umwälzung des Arbeitsmarkts (und was auch immer da in Zukunft kommen mag) ein wenig mehr Zeit zu geben, ehe ich auf den fahrenden Zug aufspringe. Home Office wäre für mich beispielsweise ein ausschlaggebender Faktor, aber ich gehe davon aus, dass das alles noch seine Zeit benötigt, bis man das breitflächig garantieren kann.

Irgendetwas zu finden sollte funktionieren, und dass ein paar Monate mehr oder weniger nicht den Unterschied zwischen tiefster Rezession und blühender Wirtschaft machen, ist mir auch klar. Aber vielleicht kann man dennoch davon profitieren, dem Ganzen ein bisschen mehr Zeit zu geben, so dass sich vielleicht hier und dort andere, für mich passendere Gelegenheiten ergeben, bevor ich Hals über Kopf in irgendeinen Beruf springe, in dem ich dann erst einmal feststecke.

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vor 4 Minuten, Geschmunzelt schrieb:

Für Prokrastination gibt es immer eine hervorragende rationale Erklärung. 

Dann ist es also legitim?

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vor 3 Minuten, Janoos schrieb:

Dann ist es also legitim?

Klar. 

Alternativ legt man sich halt Rechenschaft ab und macht fertig. Von einem Einbruch auf dem Arbeitsmarkt ist im Moment zum Glück nicht viel zu sehen. 

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vor 1 Stunde, Janoos schrieb:

Dann ist es also legitim?

Is es immer. Es ist auch legitim zu sagen „ich will noch nicht raus in die Welt, ich will noch in meiner geschützten Nische bleiben, ich brauche noch ein Jahr“

Das ist völlig OK. 
 

Die Studienzeit endgültig zu beenden ist ein weiterer Schritt zum „erwachsen“ sein, auch wenn Du schon lange volljährig bist. 

Wenn der Schritt gemacht ist gibt es kein Zurück mehr. Selbst ein neues Studium anzufangen wird nicht das Leben zurückbringen das Du jetzt führst.

Ist OK. Völlig.

Tu mit einfach den Gefallen und bescheiß Dich nicht selbst mit irgendwelchen komischen Corona-Arbeitsmarkt-Überlegungen. Das brauchst Du nicht. 

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Am 29.4.2020 um 17:10 , Janoos schrieb:

Ich bin Master-Student im Fach Mathematik, mein Schwerpunkt liegt in der Stochastik, also Wahrscheinlichkeitstheorie + Statistik.

Du machst dir komplett umsonst Sorgen. Mit der Ausbildung findest du immer einen Job.

Und ansonsten zieh dein Studium einfach durch. Du hast nocn ein ganzes Semester, bis du fertig bist. Und in einem halben Jahr hat sich die Corona-Krise wahrscheinlich erledigt. Und falls nicht, kannst du dich besser nochmal für was anderes an der Uni einschreiben und weiter studieren. Dranhängen kannst du immer. Konzentrier dich jetzt erstmal darauf deinen Abschluss zu machen.

 

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vor 21 Stunden, Calara schrieb:

Tu mit einfach den Gefallen und bescheiß Dich nicht selbst mit irgendwelchen komischen Corona-Arbeitsmarkt-Überlegungen. Das brauchst Du nicht. 

Für dich würde ich alles tun, Calara! 🙂 

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vor 5 Stunden, grandmasterkermit schrieb:

Du machst dir komplett umsonst Sorgen. Mit der Ausbildung findest du immer einen Job.

Und ansonsten zieh dein Studium einfach durch. Du hast nocn ein ganzes Semester, bis du fertig bist. Und in einem halben Jahr hat sich die Corona-Krise wahrscheinlich erledigt. Und falls nicht, kannst du dich besser nochmal für was anderes an der Uni einschreiben und weiter studieren. Dranhängen kannst du immer. Konzentrier dich jetzt erstmal darauf deinen Abschluss zu machen.

 

Der Tipp, erst durchzuziehen und sich dann neu einzuschreiben, kam ja weiter oben auch schon. Aber so ganz verstehe ich das nicht. Es gibt durchaus noch den einen oder anderen Kurs, den ich gerne hören wollen würde. Wäre es nicht wesentlich sinnvoller, das zusätzliche Semester für weitere Kurse zu nutzen, die einen persönlich interessieren und evtl. nochmal zusätzliche Skills beibringen als sich in irgendeinem anderen Fach pro forma einzuschreiben, wo man dann aber eh nur rumpimmeln würde, weil was soll ich da in einem Semester groß machen? 

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vor einer Stunde, Suane schrieb:

Kennt jemand das? Wenn man bei Meetings oder Verhandlungen genau weiß, was jetzt in den nächsten Minuten diskutiert wird, ist eigentlich verlogen bzw. nicht der wahre Grund der Diskussion... Das ist hier genauso. 

👆Obwohl hier warst du mal ehrlich @Janoos.

Ansonsten höre ich hier viele Ausreden und Ansprüche ohne feste Basis. Das alles soll nur deine Angst vor Verantwortung und dem Erwachsenwerden überdecken.

Ich kenne diese Ausreden von wegen "Hmmm diese Jahreszeit ist jetzt eher ungünstig für Bewerbungen"; "Ich könnte ja noch den Kurs Lyrik des 12.Jahrhunderts belegen, ist sicher später mal nützlich."; "Ach, ich will gar keine Karriere machen und viel verdienen"; "Soviel Geld brauch ich nicht, ich komm auch so zurecht [mit dem Geld anderer]".

Und du, in einer Zeit in der Homeoffice blüht, überall nach Digitalisierung geschrien wird, meinst es wäre besser noch zu warten...

Statt sich mit deinen Gehaltsvorstellungen durchzusetzen, oder einen mittelmäßig bezahlen Job anzufangen, willst du lieber zweimal die Woche zu belanglosen Kursen schlurfen und dabei weder eigenes Geld noch Berufserfahrung hinzugewinnen...

Es macht alles wenig Sinn. Muss es aber auch nicht, denn du suchst hier im Forum nur nach Absolution dein Studium und dein Leben weiter schleifen zu lassen - und mit dem Finger auf die böse reale Welt zu zeigen, damit du bloß keine Berufserfahrung sammeln musst. 

Ein Glück, dass die Mehrheit hier im Forum aus zielstrebigen Menschen besteht, die dir dein Urlaubssemester so nicht absegnen.

Zielstrebig musst du selbst nicht sein - jeder wie er mag - aber dann bitte komm nicht an mit Hamsterrad, die böse Wirtschaft/Karriere und später "Ungerecht, dass der mehr verdient!".

Gute Besserung!

Vielen Dank für deinen Beitrag! Der hat mich eigentlich umso mehr motiviert, noch ein Semester dranzuhängen. 🙂 Das ist halt einfach nur das typische Gefasel von irgendwelchen Menschen, die ihren Beruf zu wichtig nehmen. "Sein Leben schleifen lassen" nennt man das, wenn man ein Semester wartet, "zielstrebig" ist man, wenn man schnellstmöglich diesen oder jenen Beruf ergreift, um "Berufserfahrung" zu sammeln, dabei aber vorranging durch seinen unermüdlichen Einsatz irgendjemand anderem eine Menge Geld in die Tasche wirtschaftet

Ja, du hast recht, das ist genau das, worauf ich eigentlich überhaupt keine Lust habe. Weil es nichts als Gewäsch ist. 

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Dann lass den Thread schließen, da du eh nicht in der Lage bist Kritik anzunehmen.

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vor 4 Minuten, ToTheTop schrieb:

Dann lass den Thread schließen, da du eh nicht in der Lage bist Kritik anzunehmen.

Ich habe die Kritik angenommen, mich nicht selber zu belügen, was meine Motivation für ein weiteres Semester an der Universität angeht. Da habe ich ganz offensichtlich Bullshit erzählt. Mea culpa. Die Katze ist aus dem Sack.

Was ich aber überhaupt nicht haben kann, und das können wir auch gerne als Grundsatzdiskussion führen, ist dieses merkwürdige Ansicht, "Zielstrebigkeit" wäre damit gleichzusetzen, sich in irgendeinem (in vielen Fällen stupiden) Beruf abzurackern, und umgekehrt hätte jeder, der diese Ansicht nicht teilt, sein Leben nicht unter Kontrolle. 

Ich bin auch sehr offen für handfeste Begründungen, warum es besser ist, lieber etwas früher als etwas später in den Beruf einzusteigen. Die habe ich in dem Beitrag von @Suane aber nicht gefunden, deswegen auch meine angesäuerte Reaktion. Ich lese dort lediglich Vorwürfe darüber, dass ich es mache (mit den üblichen Phrasen garniert), aber nicht, wieso es besser wäre, es nicht zu tun. 

Weil ich damit erwachsener wäre? Weil ich mir selber beweisen kann, dass ich ein echt toller, zielstrebiger Hecht bin? 

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vor einer Stunde, Janoos schrieb:

Ich bin auch sehr offen für handfeste Begründungen, warum es besser ist, lieber etwas früher als etwas später in den Beruf einzusteigen

Ich mach’s kurz: ist das gleiche Prinzip wie der Auszug aus dem Elternhaus - gibt einen Entwicklungsschub. Weil du nicht mehr im Uni-Alltag feststeckst wo niemand(!) etwas von dir erwartet, sondern du in einem Teilbereich für andere Verantwortung übernehmen musst(!).

Jo, wenn du kein Bock auf 9-5 Job hast, alles klar, dann mach dich selbstständig. Aber Kurse an der Uni zur eigenen Entwicklung zu besuchen ist nix anderes als Selbstbeschiss. Such dir 2 Themen aus, die dich interessieren und lerne die Dinge in Eigenregie. Bringt mehr als jeder Unikurs.

Das Problem ist nur, dein Post klingt nicht nach „ich suche mir lieber etwas dass mir Spaß macht und mich erfüllt“ sondern ausnahmslos nach „Ich hab kein Bock zu arbeiten“. Dann steh dazu. Aber versuchs nicht irgendwie zurecht zu rationalisieren.

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vor 49 Minuten, ToTheTop schrieb:

Das Problem ist nur, dein Post klingt nicht nach „ich suche mir lieber etwas dass mir Spaß macht und mich erfüllt“ sondern ausnahmslos nach „Ich hab kein Bock zu arbeiten“. Dann steh dazu. Aber versuchs nicht irgendwie zurecht zu rationalisieren.

Hmm, okay, ja, ich denke, das ist der eigentliche Punkt: Ich habe keine Lust zu arbeiten. Also, es ist nicht das Arbeiten per se, auf das ich keine Lust habe (arbeiten tue ich jetzt schließlich auch, falls hier irgendjemand denkt, ich würde ausnahmslos von BAföG leben, und ein Mathematik-Studium sitzt man auch nicht auf einer Arschbacke ab), es ist eher die Aussicht darauf, Bestandteil irgendeiner verkrusteten Struktur zu sein, täglich in der Früh aufstehen zu müssen, um für irgendjemanden zu schuften, und dann am späten Nachmittag erschöpft nach Hause zu kommen und schon auf den nächsten Arbeitstag zu warten. Es graust mir, wirklich, und ich kann absolut nicht nachvollziehen, wieso es Menschen gibt, die auch noch freiwillig, 50, 60, 70 Stunden die Woche arbeiten. 

Das ist jetzt so ein Problem, das ein weiteres Semester an der Universität nicht lösen wird, das stimmt. Wahrscheinlich erhoffe ich mir einfach, dass mir doch noch ein Licht aufgeht, oder dass ich mich irgendwie mit diesem Gedanken arrangiere, die nächsten 40 Jahre meinen Arsch für irgendjemanden hinzuhalten. Aber das wird wohl eher nicht passieren. Und wenn dann irgendjemand daher kommt und mir sagt "Du musst das jetzt so machen, weil sonst bist du ein fauler Mensch ohne Ziele im Leben", dann reagiere ich allergisch, weil diese Ansicht teile ich kein Stück weit. Selbst wenn wir uns darauf einigen, dass fehlende Lust auf die Arbeitswelt hauptsächlich ein Zeichen von Faulheit ist: so what? Was soll an Faulheit schlimm sein? Ich muss mit einem abgeschlossenen Mathematik-Studium sicherlich niemandem beweisen, dass ich nicht faul, dumm, strebsam genug oder was auch immer bin. 

Also einigen wir uns zunächst einmal darauf, dass ich keine Lust auf 9-to-5 habe, ja. Liegt die einzige Lösung nun darin, sich selbständig zu machen?

bearbeitet von Janoos
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