bedingungsloser Selbstwert - und wie erreiche ich ihn ?

42 Beiträge in diesem Thema

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vor 5 Minuten, thereislight schrieb:

Sie hätte den ersten Schritt machen müssen und ihre Unsicherheiten sagen / kommunizieren sollen

Ihr seit euch offenbar beide in Unsicherheit begegnet. Du hättest von ihr was gebraucht, sie von dir, um weiter zu können.

Fühlt sich das anders an als "ich hab nicht gekonnt"?

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Definitiv. Ein Blickwinkel der viel gibt.

Ich danke dir.

 

Edit: Wobei ich dann merke, wie sich das Problem verlsgert, ich mir Vorwürfe mache warum ich so distanziert war im Schreiben (ja nich needy sein etc.) 

bearbeitet von thereislight

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Wenn du Zeit hattest drüber in Ruhe nachzudenken, wär ich neugierig was du dir allgemein hier mitnehmen kannst.

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vor 28 Minuten, thereislight schrieb:

Edit: Wobei ich dann merke, wie sich das Problem verlsgert, ich mir Vorwürfe mache warum ich so distanziert war im Schreiben (ja nich needy sein etc.) 

Merkst du, wenn du den Thread hier durchsiehst, in welche Richtung deine Denkweise zieht? Wie würdest du dieses "Muster" beschreiben?

Edit: wenn ich zuviel zu schnell wissen will, sag Bescheid oder lass dir einfach Zeit.

bearbeitet von Helmut

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Ich schreibe den Post mal zweigeteilt, weil mich das emotional triggert, ich diese Frau mittlerweile einfach noch nicht loslassen kann.

Ich kann einfach (noch) nicht akzeptieren, dass ich ihr nun emotional völlig egal bin, obwohl davor die Anzeichen ganz anders sind. Ich kann nicht verstehen, wie auf einmal alle Gefühle weg sind (für mich), nach dieser dummen Aktion von mir ( bei der ich sie tatsächlich extrem vor den Kopf gestoßen habe). Aber Emotionen folgen wohl den Gedanken, nur bei mir scheint das noch nicht der Fall zu sein.

Weiter belastet mich, dass ich das bisher noch nie hatte, das mich jemand wirklich mochte, wo ich wusste "die mag mich", davor war das eher ein "die findet mich ganz cool, ich bin ja auch ganz cool" Moment. Auf Gut deutsch zum ersten Mal richtig verliebt, und es ging direkt in die Hose.

 

vor 8 Stunden, Helmut schrieb:

Merkst du, wenn du den Thread hier durchsiehst, in welche Richtung deine Denkweise zieht? Wie würdest du dieses "Muster" beschreiben?

Edit: wenn ich zuviel zu schnell wissen will, sag Bescheid oder lass dir einfach Zeit.

Meine Gedanken dazu:

Ich trage die Alleinverantwortung für das Nicht-Gelingen. Ich suche die Schuld bei mir. Positiv formuliert : Ich gebe mir die Kontrolle. Ich glaube die Illusion der Kontrolle zu haben, aber das ist was, was ich auch extrem benötige (ich brauche einen Lösungsansatz für ein Problem, das gibt mir zumindest das Gefühl etwas selbst bewirken zu können, das Gefühl der Unfähigkeit - nichts tun zu können macht mich verrückt).

Hierbei hilft es mir aber gar nicht, denn ich lade die alleinige Schuld bei mir ab, und denke, dass ich alles richtig machen muss um überhaupt eine Chance zu haben, so etwas zu erfahren. Ich kann mir nicht eingestehen, dass mich auch jemand mit meinen Fehlern hätte mögen können. (das kann ich immer noch nicht. Würde ich zu meiner Unsicherheit stehen, würde ich das für mich sofort als "Stärke" paraphrasieren, da ich ehrlich/mutig/whatever war). Die Schwächen werden verdrängt, dürfen nicht gezeigt werden. Sicherlich ein Produkt meiner ED, die ich auch nie jemanden zeigen wollte, wenn es um Mädels im Freundeskreis ging hab ich das geschickt umgangen, mich in charmantem Schweigen mit ein bisschen Flunkerei geübt.

Umso schwerer fällt es mir jetzt, mit diesen "Fehlern" umzugehen, diese zu akzeptieren, da diese bisher "niemand" (kleine Stichprobe, ich weiß) akzeptieren konnte.

Mir fällt gerade ein, ich habe das am Anfang sogar ihrgegenüber erwähnt nach dem 1. Sex: "Ich werde öfters für "kühl" gehalten.

 

Viel wirres Zeug, ich habe das Gefühl von diesem ansich tollen Erlebnis von dem ich extrem viel mitnehmen kann, steht für mich im Kopf nur noch viel negatives mit "Du hast dich unsicher benommen" habe ich auch oft. Wusste oft nicht wie verhalten, weil unsicher. 

 

Kurze umgekehrte Formulierung, ich hoffe das hilft mir wieder:

Sie hätte nicht durch drei Blumen versuchen sollen mir mitzuteilen, dass Sie ansich an einer Beziehung nicht uninteressiert wäre und sie sich an niemanden binden kann, der so verschlossen ist. Sie hätte klipp und klar sagen sollen: Hey, ich find dich ganz cool, aber solang du verschlossen bist, kommen wir nicht auf die nächste Ebene. Diese Führung hätte ich gebraucht. Sie wohl auch von mir. 

 

Aber auch wenn ich das interessant finde,, bin ich gerade viel zu spezifisch

Aber das Ganze hat sehr an meinem Selbstwert genagt, nach dem Motto: Ich tu mir sowieso schwer jemanden zu finden (der meinen Ansprüchen genügt) aufgrund meines Aussehens, ED etc und wenn es dann klappt, nichtmal dann bekomm ich das hin. Gefühlt jeder Mann bekommt das in die Wagschaale gelegt, wenn man mit der Frau mehrfach Sex hatte, dass man eine Beziehung auf die Kette bekommt, nur ich verbock selbst das.

 

Das Ganze hier liest sich übrigens viel negativer, als mein Allgemeinzustand (generell ist) aber hilft mir sehr, weil es eben in den Momenten die innersten, negativen Gedanken sind.

bearbeitet von thereislight

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vor 11 Stunden, Helmut schrieb:

@thereislight

So, dann jetzt mal der Versuch eines Beispiels einer Neubewertung bzw. wie ein Umdenken ausehen könnte.

Ich fasse mal zusammen was ich bisher gehört habe: Du hattest Angst, gegenüber deiner letzten Flame unsicher zu sein. Der Teil den du ihr von dir ganz sicher nicht zeigen wolltest, war zu zeigen du hättest wenig Beziehungserfahrung, sie würde daraus ableiten du hättest diverse Probleme, zur Not hättest du "gelogen" und gesagt die Richtige war noch nicht dabei...

Für dich "ist klar, das da was schiefgelaufen ist" wenn jemand mit so einer Vorgeschichte kommt, so als ob jemand keinen Schulabschluß hätte. Du hast bei den vorherigen Mädels nicht eskaliert, weil du Angst hattest du würdest dich sexuell blamieren. Daraus/deswegen auch die Unerfahrenheit, weil du ja gar nicht weiter gegangen bist bzw. gehen wolltest.

Meine Frage war dann, wie du das ins Positive drehen kannst.

Es gibt nämlich aus meiner Sicht eine zweite Perspektive auf genau die gleichen Fakten.

Wenn du zu dem stehst was du brauchst, wenn du das was geschieht nicht automatisch als deinen Fehler siehst, sondern als Zeichen das in der Situation allgemein etwas nicht passt, dann hättest du ja vielleicht zu deinem letzten Mädel ungefähr folgendes sagen können:

 

"Weißt du, ich merk grad das ich mich in unserer Situation noch ein wenig unsicher fühle, weil ich in der Vergangenheit bei anderen Frauen die mich daten wollten nicht das Gefühl bekommen habe, dass die mich begehren für das was ich tief drin bin, und das die meine Intimität wirklich wertschätzen können.

Du bist für mich was Besonderes - du zeigst mir das du mich wirklich willst, und du flirtest auch verdammt gut. Es ist für mich eine ungewohnte Situation, und trotzdem möchte ich mich bei dir gerne komplett fallen lassen, nur brauche ich dafür noch etwas Vertrauen. Gehts dir ähnlich, oder wie fühlt sich's für dich an?"

 

Witzigerweise ist das ziemlich genau das, was du als "Lüge" bezeichnet hast - nämlich auf "die Richtige" gewartet zu haben. Es ist allerdings die Wahrheit, wenn du es aus der Richtung betrachtest.

Der Punkt ist: Du müsstest sowas nichtmal sagen - obwohl es ein guter Weg sein kann, diese Dinge klar auszusprechen wirst du es auch einfach ausstrahlen, wenn du dir diese Sichtweise mal erlaubst.

Es geht um die innere Stellungnahme zu dir selbst. Das du in der Vergangenheit weniger Erfahrungen gesammelt hast, aufgrund deines Bedürfnisses nach Vertrauen, nach sorgsamen Umgang mit deinen Besonderheiten, das ist vollkommen legitim. Allerdings gibst du dir scheinbar die Schuld dafür, und siehst es als persönlichen Makel, während du dir gleichzeitig offenbar recht schwer tust, einen gerechten Anteil des "nicht geklappt habens" bei den Mädels zu lassen die dir das Gefühl gegeben haben, sie würden durchs halbe Dorf erzählen was in eurer intimsten Situation passiert, wenn du dich öffnest und hingibst an einen anderne Menschen. Na no na, blöd wärst gewesen über deine eigenen Grenzen und Bedürfnisse hinwegzugehen! Bei deiner Vorgeschichte hast du wirklich jedes Recht dir einen sorgsamen Umgang mit deiner Sexualität zu erwarten.

Bei der letzten Dame hattest du das Gefühl, du kannst mal weitergehen, du kannst dich einlassen - und das ist in meiner Welt ein Geschenk an sie, wo du ihr etwas gibst das du vorher kaum oder nicht jemand gegeben hast. Wo du beschlossen hast, das SIE es wert ist. Kannst du dieses Geschenk wertschätzen, das du da machst?

Kann gut sein das ein offenes Ansprechen deines unsicheren Momentes für sie den Raum öffnet ihre eigenen Unsicherheiten auch mal zu zeigen. Und damit führst du auf eine sehr männliche, sehr soveräne Weise. Und indem du sie spüren lässt, das sie etwas in dir auslöst was vorher noch niemand sehen konnte/durfte, machst du sie zu etwas ganz Besonderem. Ist es vorstellbar, das dieses Gefühl ziemlich anziehend ist?

Kannst du mit diesen Ideen was anfangen?

Diese Sichtweise ist unglaublich stark. Jedoch auch, und ich denke, das wäre meine Angst gewesen, mit dem Gedanken, der Gefahr verbunden, so dermaßen auf die Fresse zu fliegen, das ich danach evtl. K.O. gegangen wäre. Retrospektivisch kann ich sagen, das wäre nicht passiert. In dem Moment, in der Dynamik in der ich mich befande, hätte ich nur den K.O. vor Augen gehabt.

 

 

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vor 11 Stunden, Helmut schrieb:

Es ist schon spät, und vielleicht schreib ich nicht mehr das Schlaueste heute, aber eventuell kann ich dir zu dem Teil noch was anbieten.

Finde es nämlich super, wie klar du erkennst, dass "alle-Fehler-auf-sich-beziehen" ja auch den Aspekt des Wunsches nach Kontrolle, nach "etwas bewirken" in sich trägt. Möglicherweise gibt's da einen Mittelweg, analog zu den zwei Sichtweisen aus dem anderen Post den du unten zitiert hast.

Die Geschichte die du schon kennst ist der Blickwinkel "Ich hab's vergeigt, ich hab zuwenig getan, ich hatte zuviel Angst, ich habe es nicht gekonnt..." Das sind immer so die selbstabwertenden Formulierungen (womit wir übrigens den Bogen zum Threadtitel schön kriegen). Wie du richtig schreibst, gibt dir das aber auch die Illusion es beim nächsten Mal irgendwie... anders zu können.

 

Die zweite Variante den gleichen Sachverhalt zu beschreiben, jene die dich vielleicht zu der alternativen Perspektive auf der vorherigen Seite führen könnte, beinhaltet auch den Satz "Ich konnte nicht..." Allerdings dann mit einem "...weil ich hätte dieses und jenes vorher noch gebraucht."

Und das ist komplett legitim, nur vergessen wir das oft, wenn wir so gepolt sind uns selbst klein zu halten. Wir versuchen den anderen nichts aufzubürden, und uns so zu verhalten das es für die anderen perfekt funktioniert.

Aber: Damit du "es kannst", hast du jedes Recht einen Rahmen zu brauchen wo dir das möglich ist. Wenn du einen Nagel in die Holzwand schlagen willst, dann brauchst du einen Hammer - oder zumindest einen Stein. Wenn dir dein Chef nur einen Besen gegeben hat, wird das recht anstrengend. Also musst du schon etwas richtig machen - du musst deinen Chef um einen Hammer bitten!

Bleiben wir beim konkreten Beispiel: "Ich konnte nicht körperlich werden, weil mir noch das Vertrauen in die andere Person gefehlt hat, ob die mit meiner Besonderheit gut und achtsam umgehen wird". (Ich formuliere mal frei, nicht dass es genau deine Worte sein müssten, einfach so wie ich es mir denke...). Du musst nicht bedingungslos funktionieren... du bestimmst, welche Bedingungen nötig sind, damit du deine "Aufgabe" (deinen Wunsch, dein Bedürfnis) erfüllen kannst.

D.h., du hast schon etwas zu tun: Du hast die Aufgabe, dir klar zu werden welches Setting du brauchst. Welche Bedingungen, welche Umstände, welches Gefühl, was nicht passieren darf, was du tust wenn das passiert was nicht passieren darf...

Das ist verdammt viel Arbeit. Das sind viele kleine Schritte. "Damit ich eine Frau küssen kann, muss ich XYZ spüren, und ich kann das nicht im Lokal ABC weil dort arbeitet eine Ex von mir, und es hilft wenn ich ein bisschen was getrunken habe, aber nicht zuviel..." Alleine für einen Kuss brauchts wahrscheinlich bei jedem von uns in Wirklichkeit zehn, zwanzig Faktoren die erfüllt sein müssen, oder in uns gesichert - d.h. teilweise brauchen wir auch Dinge von uns selbst. Sehr oft läuft das aber so unterbewusst ab, gerade bei Dingen die wir regelmäßig tun, dass uns dieser Mechanismus gar nicht auffällt.

Das ist der eine Teil der Arbeit. Das kann man trainieren. Sich klar zu werden, welchen Rahmen, welche Bedingungen nötig sind, um Sache X oder Sache Y erfolgreich zu können. Und uns selbst diesen Rahmen zu sichern.

Der zweite Teil der Arbeit ist dann, diese Bedingungen auch dem Gegenüber zu kommunizieren. Verbal oder nonverbal. Auch das kann man üben. Das hat sehr viel mit dem schon erwähnten "Sich-Zumuten" zu tun.

 

Also nein, aus meiner Sicht ist das Gegenteil von "Ich bin an allem schuld" nicht "Ich kann nichts tun". Sondern für mich ist das Gegenteil von "Ich bin an allem schuld" ein "Ich muss rechtzeitig vorher auf meine Bedürfnisse achten. Und diese klar ausdrücken und einfordern. Ich muss wissen was ich will, was zu mir passt und was nicht zu mir passt, und dann entsprechend den Ablauf sichern bevor ich loslege".

Wenn man das gut übt, dann kommen plötzlich so verrückte Sätze raus wie "Weißt du, ich will unglaublich gerne mit dir schlafen - und (nicht aber!) gleichzeitig spür ich grad, das ich heut irgendwie total nicht fit bin, und unsicher ob das so toll wird wie ich's mir für uns beide wünsche. Wie geht's dir damit?" während du der Frau sanft den Arm entlangstreichst.

Mir ist klar, das dies in weiten Teile (zumindest an der Oberfläche) eine echte Antithese zu sehr viel von dem ist, was gerade wir Männer lernen wie wir sein sollen. Das ist ein bisschen so wie Superkräfte an die keiner glaubt. Es ist sicher nicht der Weg für jeden. Aber ich sage dir aus Erfahrung... so kann es funktionieren.

Edit: Möglicherweise mach ich auch grad den Fehler und versuche etwas in Forentext zu vermitteln, was zu groß für das geschriebene Wort ist, eher die persönliche Begegnung und gemeinsame Arbeit braucht. Wenn du dir daraus was mitnehmen kannst, freuts mich trotzdem sehr.

 

Dieser Text ist sehr viel Wert, und die späte Uhrzeit liest man kein bisschen raus 😉 Wenn dann gab sie noch den perfekten Touch.

Deine Gedanken dazu vereinen viel von dem, was ich für mich mitnehmen kann, mit einem neuen Blickwinkel.

Das erste und direkteste was ich für mich selber mitgenommen habe, ist dass ich mir mehr bewusst werden muss, was ich möchte, und danach dann auch handle. Mit den Konsequenzen daraus kann ich besser leben. 

Wofür du mir die Sinne noch weiter schärfst, ist festzustellen, was ich dafür brauche, welche Bedürfnisse für mich persönlich erfüllt sein müssen, damit ich so handeln kann. Und falls diese eben noch nicht erfüllt sind, dies auch zu kommunizieren.

Das Problem was ich gerade habe ist aber, dass mir das zwar in Zukunft hilft, ich aber gerade massive Akzeptanz Probleme habe. Zu Akzeptieren, dass es nicht geklappt hat. Da drehen sich die Gedanken im Kreis. Und da hilft mir das gerade nicht. Überhaupt nicht.

Hier zu akzeptieren, dass es für mich halt auch nicht gepasst hat, wenn ich mich noch nicht so weit öffnen konnte, und ich diese Erfahrung gebraucht habe, ist da irgendwie nur ein schwacher Trost. Weil ich denke - diese Chance oder nochmal so eine Chance kommt nicht mehr.

 

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vor 20 Minuten, RapidChair schrieb:

@Helmut starker Text!

Was sich hinter der Phrase „Verantwortung übernehmen“ wirklich verbirgt, hast du hier sehr gut umschrieben. Ich muss das jetzt einfach nur mal hervorheben, weil so schön treffend formuliert:

 

Wobei sich das Ganze deutlich einfacher liest, als es schlussendlich ist. Erstmal herauszufinden, was die wirklichen Bedürfnisse eines selber sind stellt die Meisten (oder zumindest mich) schon vor eine Herausforderung, zumindest wenn das ganze nicht auf einer oberflächlichen Ebene bleiben soll.

 

Und das ganze ist ja auch kein linearer Prozess, den kompletten Ablauf oder alle Eventualitäten kann man ja im Voraus nicht erfassen. Ich denke hierbei ist auch viel Erfahrung nötig, bis man sich selber auch einschätzen kann, was einen wirklich unwohl fühlen lässt, und was einen nur unwohl fühlen lässt, weil es etwas neues ist. (Zumindest war es das auch sicherlich ein Stück bei mir.)

Also die Frage - wie werde ich mir besser meiner Bedürfnisse bewusst bzw. stelle auch wirklich fest was mir fehlt. 

Hier auf die tiefste Ebene zu kommen ist eine riesen Selbstreflexion. Weil es auch oft heißt sich Schwäche einzugestehen....

bearbeitet von thereislight
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vor einer Stunde, thereislight schrieb:

Weil es auch oft heißt sich Schwäche einzugestehen....

Wie definierst du Schwäche genau? 

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vor 4 Stunden, Helmut schrieb:

Wie definierst du Schwäche genau? 

Meinte den Plural.  Charakterzüge / Verhaltensmuster die einem nicht gefallen, die man aber (noch) nicht abstellen kann. Und ich denke es fällt jedem schwer, diese wahrzunehmen. Ohne Verzerrung und ohne schönreden.

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vor 18 Minuten, thereislight schrieb:

Charakterzüge / Verhaltensmuster die einem nicht gefallen, die man aber (noch) nicht abstellen kann.

Konkretes Beispiel?

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vor 6 Stunden, thereislight schrieb:

Also die Frage - wie werde ich mir besser meiner Bedürfnisse bewusst bzw. stelle auch wirklich fest was mir fehlt. 

Ich klinke mich hier mal auch kurz mit ein, weil ich den Thread mit Spannung verfolge, weil es auch mein Thema aktuell ist. 
@Helmut großes Lob an dich und die Zeit und Mühe, die du investierst. Deine Beiträge helfen nicht nur dem TE! 
 

Bei den von mir zitierten Worten würde ich schätzen, dass es alles seine Zeit braucht, wie jede Entwicklung wohl auch. Wenn ich noch nie Hunger verspürt habe, dann kann ich nicht auf Anhieb wissen, dass ich Hunger kriegen werde, so lange bis der Hunger kommt und ich dann fest stelle, dass ich Hunger habe. Was ich damit sagen will ist, dass man manche Dinge, die man selber will und/oder braucht, manchmal erst mit der Zeit raus finden kann, wenn man diese dann erlebt. 
Deine Situation @thereislight zeigt dir jetzt, worauf du ab jetzt achten kannst und sogar solltest und beim nächsten mal, beim nächsten Mädel, wird dir automatisch mehr und mehr bewusst, was du brauchst. 

Zumindest ist das meine Erfahrung bisher. Bei so vielen Dingen habe ich mir den Kopf zerbrochen und kam nicht weiter, egal, wie tief ich in mir gebohrt habe, aber wenn dann mal wieder so eine Situation aufkommt, ploppt es plötzlich auf und es ist mir einfach bewusst. 
 

Bei der Verarbeitung der vergangenen Sache hilft dir vielleicht das Wissen, dass du es beim nächsten mal besser machen wirst und sei dir sicher, es gibt immer ein nächstes Mal. Lass dich also von deiner inneren Stimme, die sagt, dass so etwas vielleicht nicht noch einmal passieren wird, nicht so beeinflussen. 

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vor einer Stunde, needynessone schrieb:

Was ich damit sagen will ist, dass man manche Dinge, die man selber will und/oder braucht, manchmal erst mit der Zeit raus finden kann, wenn man diese dann erlebt. 

Ich denke auch eine wesentliche Wahrnehmungsverbesserung tritt dann ein, wenn man überhaupt mal beginnt sich zu erlauben, Dinge zu brauchen und vorauszusetzen.

Das ist leider etwas, je nach persönlicher Vorgeschichte, was nicht für jeden Menschen selbstverständlich ist.

Deshalb halte ich diesen Shift von "Ich konnte nicht, weil ich falsch/ungenügend/unwert bin" zu "Ich konnte etwas nicht, weil ich (wie jeder Mensch) gewisse spezifische Bedürfnisse haben (und die sind legitim und berechtigt" für so unglaublich wichtig und hämmere hier im Thread so darauf herum.

 

Die ganze Sache hat übrigens auch einen Nachteil - zumindest in der Variante die ich lebe, zumindest am Anfang gefühlt so. Wenn ich beginnen möchte die Art zu klären und zu definieren wie ich mit der Welt in Kontakt gehe, dann muss ich mich unweigerlich auch entscheiden Dinge wegzulassen. Wobei sich das über die Zeit ja auch wandeln kann, aber halt nicht forciert werden kann.

Beispiel: Wenn z.B. mein Setting als Mann ist, das ich mir in der Vergangenheit Performancedruck gemacht habe sexuell. Und ich beschliesse, mir in Zukunft bei Frauen Zeit zu lassen, um ein bestimmtes "Das passt jetzt wirklich" Gefühl zu holen bevor ich zu sehr intim werde. Dann setz ich mir vielleicht einen klaren Rahmen, der heißt: Am ersten Abend gehe ich mit keiner ins Bett. Dann muss ich da aber auch dazu stehen, selbst wenn im Club plötzlich eine neben mir steht die eigentlich sofort mit mir heimmöchte.

Der Unterschied ist quasi: Ich entscheide mich für meinen Weg, bevor ich vom Außen beinflusst werde. Ich entscheide mich dafür was ich will, was ich brauche, nicht im Taumel einer dynamischen "Mitten drin im Thema" Situation wie z.B. in einem Club oder auf einer Party, sondern in Ruhe. Das kann ich nacher nicht entwerten oder verbiegen, nur weil von Außen mir jemand was anderes hinwirft.

Klingt vielleicht unflexibel, führt allerdings dazu das mir magischerweise viel mehr Dinge begegnen (weil meine Wahrnehmung entsprechend vorgeladen ist) die wirklich zu mir passen.

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Ich würde das ganze nochmal gerne hochholen. Meine Trauerphase ist ungewöhnlich lang und intensiv, und ich habe schon Angst, dass das langsam depressive Züge annimmt. Erster Termin für die Therapie steht mittlerweile auch schon (zum Glück)

 

Was ich mir aber vorstellen könnte, dass die Trauerphase deshalb so lang ist, da ich nicht nur um diese potentielle Beziehung trauere, sondern um alle potentiellen Beziehungen die ich in den letzten 6 Jahren hätte haben können bzw. verpasst habe aufgrund meiner ED. Dass das für mich mit solchen Erwartungen vollgeladen war, dass das für mich eine Trauerphase für all das Verpasste ist.

Dass ich in diese Frau einfach alles projiziert habe, was in den letzten 6 Jahren gefehlt hat. Ich trauere hier also nicht um eine 8-10 Wöchige Anbandelungsphase mit Sex sondern um eine 6-jährige emotionale Phase ?

Änder erstmal nichts am Umgang damit, aber der Gedanke bleibt trotzdem.

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So, ich hole den Thread mal wieder hoch.

Auf dem Handy tippe ich gerade ein bisschen was runter, was mich belastet.

Reise gerade ein bisschen durch die Gegend und besuche Kumpels. Und mich nervt gerade, dass ich gerade mich aussehenstechnisch sehr vergleiche.

Klar, das hat auch einen Hintergrund, ich habe mit geringerer Körpergröße und Haarausfall einfach auch zwei „Nachteile“. Das ist etwas, was mich natürlich schon länger begleitet.

 

Aber warum vergleiche ich mich - nur der Frauen wegen.  
 

Eine inerte „Angst“, dass mein optischer Anspruch an Frauen zu groß ist. 
 

Die nächste Frage - warum benötige ich unbedingt eine „sehr gut“  aussehende Partnerin ? Ego Push, um meine Selbstzweifel an meinem Aussehen zu kompensieren oder doch tatsächliche evolutionäre Bedürfnisse ?

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