Die Abwärtsspirale dreht sich immer weiter

8 Beiträge in diesem Thema

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Gast

Hallo ihr Lieben,

ich glaube mein Thema ist in diesem Bereich am Besten aufgehoben.

Im Kern geht es darum, dass ich aufgrund von Selbstvorwürfen gepaart mit dem Gefühl von Einsamkeit nicht klar komme.

Ich fange am Besten mit dem aktuellen Auslöser an.

Vor etwa 5 Wochen habe ich mich von meiner Freundin getrennt. Wir waren etwa 5 Monate zusammen. Davor waren wir aber bereits etwa 4 Monate intim.

Kennengelernt haben wir uns über das Studium, wobei wir quasi nur ein Semester von 30 Studenten waren.
Anfangs war es nur loser Kontakt, da wir  beide in Beziehungen waren, ich seit drei Jahren, sie seit 7 Jahren, jedoch das letzte Jahr in einer offenen Beziehung.

Unmittelab nachdem ich mich getrennt hatte, fingen wir eine Art Affäre an, wobei wir von Anfang an ausgemacht hatten das dies nur eine temporäre Sache sei, sie war ja in einer offenen Beziehung.

Jedenfalls habe ich mich sehr schnell in sie verliebt, und gezielt auf Pärchenaktivitäten gesetzt.

Dabei war ich jedoch nicht wirklich glücklich, der Moment, wenn sie nach einem Ausflug mit anschließendem Sex zu ihrem Freund ist hat mich fast fertig gemacht.

Irgendwann hat sie sich dann von ihrem Freund getrennt, da sie sich eingeengt fühlte.

Von da an wurde ich quasi wahnsinnig. Ich wollte auf Biegen und Brechen eine Beziehung mit ihr, habe viel auf Quality Time gesetzt, und meinen Beziehungswunsch mehrfach geäußert. Wir kamen dann nach etwa 4 Monaten überein, jetzt auch nach außen als Paar aufzutreten, verhalten haben wir uns davor sowieso schon wie ein Pärchen.

Das Problem das aber die ganze Zeit vorhanden war, ist, dass diese Person eine extreme Verlustangst in mir ausgelöst hat. Ich lese hier schon länger mit und weiß grundsätzlich auch um die Dynamiken, dennoch konnte ich manchmal nicht anders als Drama zu schieben. Beispielsweise haben wir auf dem Rückflug eines Urlaubs über eine Banalität gestritten, woraufhin sie alleine schlafen wollte und eiskalt wurde. In diesen Momenten bin ich fast wahnsinnig geworden. Zu so etwas kam es öfters, und meine Gedanken haben sich immer weiter um  sie gedreht. 

Ich weiß nicht woran es lag, aber nach etwa 2 Monaten offizieller Beziehung, wurde meine Lust auf sie weniger. Ich hatte plötzlich extreme Sehnsucht nach meiner Ex-Freundin mit der ich 3 Jahre zusammen war und wollte diese unbedingt zurückgewinnen. Meine Freundin hat bemerkt, dass etwas nicht stimmt, ich habe dies aber auf eine temporäre Verstimmung aufgrund von Prüfungsstress hinsichtlich der im Juni stattfindenden Abschlussprüfung  geschoben.

Als die Prüfung näher rückte und wir zeitgleich wegen Corona und dem Lernstress nichts anderes mehr machen konnten als daheim zu sitzen ging meine sexuelle Lust auf sie gegen Null. Dies hat sie natürlich verunsichert, ich habe es jedoch erneut auf den Prüfungsstress und die coronabedingte Situation geschoben. 
Ich habe sehr gerne Zeit mit ihr verbracht, von meiner Seite war jedoch keine sexulle Lust mehr zu spüren. Warum dies so war, weiß ich bis heute nicht. 

Jedenfalls haben wir uns immer weiter voneinander entfernt. Teilweise haben wir 3-4 Tage nichts voneinander gehört. 
 

Dies alles hat mich jedoch wahnsinnig gemacht. Schlussendlich haben wir uns während der Abschlussprüfungen über einen Zeitraum von drei Wochen nicht gesehen, woraufhin ich mich getrennt habe. Die Trennung habe ich als Chance empfunden,  weg von den sich pausenlos um sie drehenden Gedanken zu kommen. Leider hat dies nicht geklappt. Die Gedanken habe ich unterbewusst ersetzt durch Schuldvorwürfe an mich selbst aufgrund all der Fehler die ich in und schon vor der Beziehung gemacht habe. Hinzu kommen Vorwürfe an mich selbst, dass ich die Trennung durchgezogen habe. 
 

In einem letzten Gespräch hat meine Freundln mir dann erörtert, dass sie sich nach den 7 Jahren noch nicht bereit für etwas Neues gefühlt habe, zudem sei sie durch meine Annäherung immer weiter auf Distanz. 
Seit dem haben wir nichts mehr voneinander gehört.

Zu den oben erwähnten Vorwürfen kommt hinzu, dass ich mich extreme Probleme habe allein zu sein. Aktuell merke ich wie ich erneut versuche mein Glück in anderen Frauen zu finden, und auch hier mein Gefühlszustand sehr abhängig von deren Reaktionen ist.

 

Ich bin  ohne Vater aufgewachsen, da dieser aufgrund einer Drogensucht nahezu nie existiert hat und sich schlussendlich auch das Leben genommen hat.

Meine Mutter war denke ich mit mir und meinen beiden Schwestern überfordert.

Möglicherweise resultiert meine Verlustangst, meine Harmoniebedürftigkeit mein Drang nach weiblicher Bestätigung viel auf meiner Kindheit. 
 

Ich bin mir vieler meiner Probleme bewusst und auch in analytischer Therapie, merke aber das das nicht reicht, und hoffe von euch weitere Tipps zu bekommen.

Beruflich läuft es super, ich komme sehr gut mit Menschen klar, habe kein Problem Frauen auf offener Straße anzusprechen und diese auch von mir zu überzeugen. Nur mache ich mich viel zu schnell bedürftig nach einer Beziehung, bzw Date vllt auch zu wenig um die Passende zu finden. Schon nach dem ersten Date ertappe ich mich meist in Idealisierungsgedanken der Frau und sehe die große Zukunft.

 

Mit  meiner Mutter habe ich ein sehr gutes Verhältnis, ich habe einen großen Freundeskreis, wobei hier auch  viele oberflächliche Bekanntschaften dabei sind.

 

Was mich am meisten belastet sind aktuell die Schuldvorwürfe die ich mir mache, gepaart mit einer Post-LTR-Oneitis, sobald keine Frau mehr in meinem Pool ist.

 

Vielleicht war ja der ein oder andere in einer ähnlichen Situation und kann mir Rat geben,

ich wäre jedenfalls sehr dankbar.

Beste Grüße 

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Hey, 

Wie zu lesen ist, hast du das meiste davon schon sehr gut analysiert und jetzt weißt du aber nicht wie du mit der Erkenntnis, alleine sein zu können, mit der Oneitis, mit der Verlustangst usw umgehen sollst. Mein Tipp an dieser Stelle: Arbeite an deinem Selbstwertgefühl. Dafür solltest du das Buch "Die 6 Säulen des Selbstwertgefühls" von Nathaniel Branden lesen und dann die Übungen machen. Ich verspreche dir, du wirst geile Ergebnisse in deinem persönlichen Wachstum erzielen und immer weiter weg von Verlustängsten, negativen Kindheitsmustern und Bindungsmustern mit Frauen, und du wirst gleichzeitig auch psychisch gesündere Frauen anziehen. 

Vergiss aber nicht, dass diese ganzen Dinge nicht von heute auf morgen gelöst sein werden, und dass du auf jeden Fall selbst daran arbeiten musst. Es wird schwierig sein, du wirst dich auch noch etwas länger scheiße fühlen, aber wenn du diese Umstände akzeptierst, dann bist du den ersten wichtigen Schritt in Richtung Verbesserung gegangen. Im Moment willst du diese negativen Gefühle nicht so recht wahrhaben und so schnell wie möglich wieder loswerden. Kann ich absolut verstehen. Aber das geht nur gut, wenn du sie erstmal akzeptierst, weil dann kannst du sie auch erst verstehen lernen und dann wirklich in die Umsetzung kommen, weil du selbst ein Gefühl dafür entwickelst, was zu tun ist.

Wichtig: Lerne, mit dir selbst gut aus zu kommen, versuch nicht mit Frauen ein Loch in dir zu stopfen, Frauen sind immer nur eine Ergänzung! Sie spielen niemals die Hauptrolle in deinem Leben, sondern du selbst tust das!  

Tue dinge, die deine eigene Meinung über dich steigen lassen, frag dich immer, wer oder was DIR selbst gut tut, was DU willst, was DIR wichtig ist, und was DEINE Ziele sind. Das ist nicht egoistisch, sondern damit übernimmst du Verantwortung und genau das macht dich zu einem Menschen, zu dem andere aufblicken und an deren andere sich ein Beispiel nehmen, weil du ein Leben in Selbstbestimmtheit führst.

Ich wünsche dir auf jeden Fall gutes Gelingen und viel Erfolg dabei und hoffe, dass du auch durch die Therapie und durch deine ganzen Selbsterkenntnisse bald geile Ergebnisse in deinem persönlichen Wachstum hast 🙂 

 

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Gast

Vielen Dank erstmal. Das Buch habe ich sogar daheim, aber nie wirklich durchgelesen. Das werde ich jetzt nachholen.

Dennoch denke ich, das es mit dem Lesen eines Buches leider nicht getan ist.

Meine große Angst ist einfach aufgrund meiner defizitären Kindheit nie eine stabile Persönlichkeit sein zu können.

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vor 6 Minuten, Billy_Costigan schrieb:

Vielen Dank erstmal. Das Buch habe ich sogar daheim, aber nie wirklich durchgelesen. Das werde ich jetzt nachholen.

Dennoch denke ich, das es mit dem Lesen eines Buches leider nicht getan ist.

Meine große Angst ist einfach aufgrund meiner defizitären Kindheit nie eine stabile Persönlichkeit sein zu können.

Ja, deine Kindheit war auch schlimm. Ich will nicht zu hart klingen, aber das ist nur ein Glaubenssatz in dir, der dir da im Weg steht. Wieso meinst du denn, schaffen es andere, die eine ähnliche, wenn nicht noch schlimmere Kindheit hinter sich haben, solche Dinge in den Griff zu kriegen und sich von solchen Kindheitstraumata zu befreien und ein erfülltes Leben zu führen und eine stabile Persönlichkeit zu werden? 

Sie reden sich nicht ein, dass ihre Identität dadurch ultimativ geprägt wurde, und besitzen eine höhere Selbstwirksamkeitsüberzeugung. Und die bekommst du nur, wenn du ins handeln kommst, und merkst, dass sich dinge verändern lassen! 

Lies das Buch. Ehrlich. 

bearbeitet von Kalter Kakao

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vor 17 Minuten, Billy_Costigan schrieb:

Vielen Dank erstmal. Das Buch habe ich sogar daheim, aber nie wirklich durchgelesen. Das werde ich jetzt nachholen.

Dennoch denke ich, das es mit dem Lesen eines Buches leider nicht getan ist.

 

Spoiler: 

Das ist richtig. 

Ist ein Arbeitsbuch. Dauer: Bis zu einem Jahr. Wenn Du es ernst nimmst.

 

Das Kind in Dir muss Heimat finden.  Stefanie Stahl.

 

Du bist jetzt erwachsen. Lass den kleinen Jungen mal wo er hingehört. In die Vergangenheit.

Diese ist unveränderlich. 

Ab und wann muckt der kleine Junge in Dir auf.

Lerne dass zu erkennen und lächle den kleinen Bub weg. 

Das ist im Kern das Thema.

Du hast ne Menge vor der Brust. Beginne am besten gestern damit.

Nimm externe Hilfe in Anspruch. 

Psychodoc statt Malle. 

Dann liegste in 2,3 Jahren mit ner Top Braut auf Hawaii. 

Ist so. 

 

Wegen Deines Vaters..

Mein Onkel war auch so ein Idiot. 

Statt seine Eier in die Hand zu nehmen betäubte er sich lieber.

Seine Entscheidung. Nicht meine. Von daher: Scheiss auf das. 

Du spielst in einer anderen Liga. 

bearbeitet von PaulPanzer79
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Gast

Danke Jungs, manchmal brauche ich einfach solche Arschtritte von außen, die mir zeigen, dass ich meine Lage überdramatisiere.

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vor 7 Minuten, Billy_Costigan schrieb:

 dass ich meine Lage überdramatisiere.

Tust Du nicht. 

Ein zusammengeräumtes Leben ist wichtig! 

Du hast nur das eine. 

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vor 4 Stunden, Billy_Costigan schrieb:

habe kein Problem Frauen auf offener Straße anzusprechen und diese auch von mir zu überzeugen.

Etwas off topic aber

Falls du das so meinst, wie du das schreibst würde ich das mal überdenken. Weil Mindset = Ich muss Frauen überzeugen ist nicht so nice. Lieber anders herum ^^

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