Die einzige Konstante im Leben

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Gast

Hallo zusammen

Keine eigentliche Frage, sondern eher eine Zusammenfassung meiner Gedanken. Falls ich Zeit finde, überarbeite ich das hier noch einmal.

Ich suche ab und an nach Konstanten in meinem Leben. Ich bin 23 Jahre alt. Im Moment bedeutet mir Sport alles, oder zumindest viel. Die letzten 3 Jahre hab ich meine Freizeit zu einem großen Teil dem Sport gewidmet. Ist es deswegen eine Konstante im Leben? Noch lange nicht, bis vor 5 Jahren hab ich nur sehr wenig Sport gemacht. Letztens habe ich das Zitat gehört: "Die einzige Konstante im Leben ist die Veränderung." Kann man so sehen, so einfach möchte ich es mir nicht machen. Lange habe ich auch gedacht, ich selbst sei die einzige Konstante in meinem Leben. Tatsächlich ist das natürlich so, man selbst kennt sich (hoffentlich) am besten, das eigene "ich" wird die grösste Konstante sein, die mich im Leben begleitet, von Geburt bis zum letzten Atemzug. 

Warum suche ich nach Konstanten in meinem Leben? Man verliert Freunde und Partnerschaften, da sich Interessen ändern und man sich weiterentwickelt. Irgendwann lebt man sich auseinander, doch man findet neue Freunde. Ich hab mal irgendwo (sinngemäß) folgendes Zitat gelesen: Meine sozialen Kontakte sind wie ein Dorf, es kommen und gehen zwar immer Leute, doch das Dorf bleibt bestehen und es ist nie leer. Der Grund, warum ich nach sozialen Konstanten im Leben suche, ist der Wunsch, jemanden zu haben, mit dem man sein Leben inhaltlich teilt. Natürlich, neue Bekanntschaften zu finden ist auch schön, doch irgendwie gehen die Erinnerungen an die alten Zeiten mit den Menschen, die das Dorf verlassen, langsam verloren. Höchstens beim swipen durch das Fotoalbum auf dem Smartphone erinnert man sich noch an die alten Zeiten, und irgendwann hat man das Gefühl, der "letzte Verbliebene" zu sein, und kann die tollen Erinnerungen aus dem Urlaub in Griechenland vor 10 Jahren mit gar niemandem mehr bequatschen. Der Wunsch ist somit, jemanden zu haben, mit dem man über die alten Zeiten plaudern und mit Insidern um sich werfen kann. Es ist halt nie dasselbe, neue Leute kennen zulernen, und ihnen die alten Stories zu erzählen.

Ich glaube, dass viele eine solche Konstante in der "Frau fürs Leben" suchen. Also einen Menschen, mit dem man das komplette Leben durchlebt. Einen treuen Begleiter an seiner Seite. Es ist klar, dass es sehr unwahrscheinlich ist, eine Frau zu finden, mit der man ein Leben lang zusammenleben möchte. Insofern fallen sowohl Freunde als auch Frauen für diese "Rolle" im Leben weg, da sich sämtliche Beziehungen im Leben wahrscheinlich irgendwann wieder auflösen, sowohl Freundschaften wie auch eine LTR.

Heute ist mir aber plötzlich was aufgefallen: Es gibt niemanden, der ich schon so lange kenne wie meine beiden Geschwister. Ich kenne sie schon, seit ich denken kann. Wir haben zusammen schon pissen gelernt (sorry, der war flach). Ich halte es für sehr wahrscheinlich, dass meine Geschwister die sozialen Kontakte sind, die am längsten überdauern werden. Ein vielfaches von jeder Freundschaft. Doch die letzten Jahre habe ich trotzdem nie besonders viel Zeit in sie investiert. Man hat halt unterschiedliche Interessen entwickelt, verschiedene soziale Umfelder, wohnt in einer anderen Stadt, etc. Das alles ist auch völlig ok, man muss sich ja irgendwann von seiner Familie "abnabeln" und selbstständig werden. Doch es ist mir gerade klar geworden: Ich muss definitiv mein Timeinvest überdenken. Man sollte wohl am besten weder das eigene soziale Umfeld noch seine Familie vernachlässigen. Einen Kompromiss aus beidem finden. Mal Zeit mit seinen Freunden verbringen, dann wieder mit seiner Familie, etc. 

Was denkt ihr dazu - Haben bei euch Frauen (LTR, etc.), Freunde oder die Familie den grössten Stellenwert? 

Gruess, Maniii 

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Gast

Ich bin 52 und ich kann dir sagen das das Dorf mit dem Alter immer kleiner wird.

Neue Bekanntschaften haben so gut wie nie die Tiefe die ich früher mit Freunden hatte.

Mein Bruder und ich haben wenig Kontakt, obwohl wir in der gleichen Stadt wohnen. Zu unterschiedlich die Lebensweisen und Interessen. 

Dafür wird das Verhältnis zu sich selber besser. Man lernt sich besser kennen. Lernt sich selbst aufzufangen wenn es einem schlecht geht. Es geht immer weiter, irgendwie.

Eine Partnerin kann eine Konstante sein, aber die einzige wirkliche Konstante bist du selbst. Du bist der verlässlichste Mensch in deinem Leben. 

Aber ich verstehe was du meinst und es ist schon so das ich die Zeiten vermisse, wo das Dorf noch voller Menschen und voller Leben war. 

Ich bin trotzdem heute so glücklich wie damals, und ich denke du wirst das in 30 Jahren auch so sehen 😉

bearbeitet von Gast

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