Ansprechangst aufgrund schlechter Rhetorikskills

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Hallo,

ich habe massive Probleme im Alltag Frauen anzusprechen (Gut da werde ich zwar wohl nicht der einzige sein)

Ich wurde früher in der Schule aufgrund meiner jämmerlichen Rhetorischen Fähigkeiten massiv gemobbt, da ich statt ein Schnellsprecher eher der Langsamsprecher war und das wohl auf andere wirkte dass man nicht die hellste Leuchte sei und ich das prädestinierte Mobbingopfer darstellte.  Ich fühlte mich meistens als Sonderling behandelt. Die Hänseleien verstärkten die Introvertiertheit, ich mied so gut es ging Gespräche mit anderen Schülern. Dies wirkte sich wohl auch auf meine schulischen Leistungen aus, die nicht besonders prickelnd waren, weil ich mich im schulischen Umfeld einfach nicht wohl fühlte. Ich vermied sogut es ging jegliche Kommunikation um Hänseleien aus dem Weg zu gehen.

Wenn ich zurückdenke, waren diese Erlebnisse wohl die Entwicklung zu einem Außenseiter, und introvertierten Lebensweise, die bis heute andauert (mittlerweile bin ich 30)

Ich fühle mich meistens in Gedanken rhetorisch Unterlegen.

Ich hatte damals wie heute kaum Freunde und die wenigen Freunde wurden auch als Außenseiter gesehen.

Dagegen muss ich  sagen, ich hatte im Clubgame sehr viel erfolg die letzten Jahre was Frauen anbelangt, da hier der Approach sehr oft nonverbal abläuft und ich dadurch etliche gute Erfolge hatte weil ich die Klappe halten konnte.

Aufgrund Corona ist diese Möglichkeit der nonverbalen Kontaktaufnahme - wie es im  Nachtleben bei mir gut funktionierte nicht mehr gegeben.

Einzige Alternative derzeit  ist nun das Daygame. Hier fühle ich, dass ich gewaltige Defizite und Hemmungen habe bei der Rhetorischen Ausdrucksweise. Zwar schaffe ich es mittlerweile durchaus mich zu überwinden und fremde Leute anzusprechen. Jedoch laufen gedanklich die ganze Zeit im Hintergrund Gedanken  wie "komme ich mit meiner Rhetorik gut rüber beim Gesprächspartner" oder "ich klinge bestimmt wie der letzte Volltrottel"

Ich muss sagen ich selbst finde meine Stimme wenig sexy. Beim Ansprechen kreisen meine Gedanken nur um diese Sticking Points und blockieren mich bei der Satzbildung. Auch Routinen zum Ansprechen usw entfallen mir in diesen Situationen.

Ich lese eigentlich schon seit Kindesalter sehr viel , es hieß immer dadurch würden die Rhetorik skills verbessert. Ich kann aber davon bei mir nicht sonderlich viel feststellen dass sich verbal etwas gravierend verbessert hätte.

Könnte hier ein Psychiater oder Logopäde Unterstützung bieten um diese Gedanklichen Blockaden zu lösen oder ist es mit nun 30 Jahren einfach zu spät, in die logopädische Entwicklung noch eingreifen zu können?

 

 

 

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Wenn du Hilfe von einem Psychiater oder Logopäden möchtest würde ich an deiner Stelle direkt da hin gehen, du wirst hier im Forum zwar tipps bekommen, aber eben nicht unbedingt so wie du Sie von eine der beiden genantne Berufsgruppen bekommen würdest.

Meine Gedanken dazu (als nicht Psychiater/Logopäde):
Du hast das eigentliche Problem doch schon erkannt, es ist dein Sticking Point, du GLAUBST, dass du zu langsam sprichst, dass zu nicht sexy klingst (wie klingt ne sexy stimme eigentlich?).
Wenn du jetzt aber nicht wirklich im Super-Slowmo-Tempo sprichst ist das Tempo nicht wichtig. Im gegenteil, Leute die Nervös sind, schlechtes Ego etc. sprechen eher schneller. Anders gesagt kann dir gerade das etwas langsamer als normal sprechen einen Vorteil geben. DU NIMMST DIR DIE ZEIT, DIE DU FÜR RICHTIG HÄLST. Wer ist die Gesellschaft oder eine ander Person dir zu sagen, dass es zu langsam ist.

Wenn du natürlich da stehst und dir denkst. "Fuck fuck fuck fuck...., ich rede zu langsam" dann kommt das beim Gegenüber an.
Wenn dein Denken aber davon weggeht und du dich auf das Gespräch selbst Konzentrierst und einen Fick darauf gibst ob du "schnell genug" sprichst, wird sich das ganze schon massiv entspannen.

Ohne dich jetzt allerdings mal als "Voice" gehört zu haben mit deinem normalen Sprechtempo ist eine einordnung des Problems relativ schwierig.

Gruß
Chris

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Eins vorweg: Es ist nie zu spät für irgendwas. Hab letztens eine ältere Dame kennengelernt, die sich mit 74 in ein neues Thema eingearbeitet hat und mit 80 ihren 6-stelligen Umsatz hatte. 

Oder schau dir mal diesen Typen an. Mit 30 stehen dir alle Möglichkeiten offen, du musst eben Bock darauf haben und dich nicht auf die negativen Seiten konzentrieren, selbst wenn, dann weil der Erfolg es wert ist. 

Beginne mit Sprechübungen vor dem Spiegel oder nehm es auf und spiel es erneut ab. Was kann besser werden? Viele haben das Problem und reden aus Nervosität zu schnell und zu hoch (nur mit Kopfstimme). Setz dir selbst keine Blockaden, indem du dir immer wieder sagst, dass deine Rhetorik schlecht ist. Besser: "Mega, ich habe jetzt die Möglichkeit noch attraktiver zu werden, indem ich meine Stimme trainiere und diesen selbstsicheren Ton treffe."

Rhetorik-Skills ist wie PU und eine Sprache lernen, ohne Praxis wird das nix, weil dein Gehirn sich nie auf die Situation einstellen konnte und unterbewusst das Gelernte abrufen kann.

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Am 5.9.2020 um 06:50 , pinkflorid schrieb:

Ich fühle mich meistens in Gedanken rhetorisch Unterlegen.

Würd mal drüber nachdenken ob das "langsam sprechen" nun wirklich ne schlechte Eigenschaft ist. Oder ob du nur denkst das wäre schlimm, weil du eben gemobbt wurdest deshalb. 

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