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[Raketenbernd 484]

Nun möchte ich mich auch mal an einem Field Report (vielleicht auch Mehrzahl) versuchen und bitte gleich im Voraus um eure Milde, sollte er strukturell und inhaltlich nicht ganz State-of-the-Art sein... 😁

Also, dann mal los:

Anni | 22 | Nordsee-Strand

Im August dieses Jahres war ich mit Freunden ein paar Tage zelten, am Meer. Die Jungs tranken alle wie verrückt, ich fuhr, wie seit einiger Zeit, strikt meine Tee-und-Wasser-Linie, was bedeutet: Kein Tropfen Alkohol für mich. Die kleine Familie eines Freundes (Frau, Sohn) war auch mit campen, jedoch extra. Ich hatte mir zu Beginn unseres Urlaubs den Rücken recht fies beim Kicken ("K" ist an dieser Stelle richtig.) geprellt. Das erstmal ganz grob zur Ausgangssituation.

Am letzten Tag unseres Aufenthaltes brauchte ich etwas Ruhe und Zeit für mich. Setzte mich mit Liegestuhl und Notizbuch ans Meer, schrieb vor mich hin, zeichnete, beobachtete vorbeigehende Menschen, grüßte hin und wieder Zeltnachbarn... Irgendwann platzierte sich gute 10 Meter von mir entfernt eine recht unscheinbare, doch durchaus gut aussehende, junge Frau. An ihrer Seite ein kleiner freundlicher Hund, der nicht von ihr wich. Ich blickte immer mal zu ihr rüber und sie saß dort gut eine halbe Stunde, vielleicht auch etwas mehr. Einen Blickkontakt zwischen uns gab es dabei nicht. Mit ihrem Hund konnte ich dabei irgendwie - schwer das mit Worten zu erklären - eine Verbindung aufbauen. So habe ich immer mal Sand geworfen, kleine Stöcke, weiß der Geier... Sie bekam von dem Ganzen nichts mit. Hörte Musik, spielte am Smartphone. Als sie dann schlussendlich aufstand und direkt an mir vorüberging, sprach ich sie auf ihren kleinen, treuen Freund ein. (Sehr, sehr dankbarer Einstieg!) Das war ein Volltreffer. Schnell begab sie sich auf meine Augenhöhe (ich saß ja wie ein kränkelnder alter Mann auf meinem Stuhl und konnte auch nicht allzu viel mehr) und unser Gespräch begann.

Im Gespräch konnte ich viel Komfort über den Vierbeiner aufbauen. Von meinen eigenen Hundeerfahrungen erzählen, die Hunde meiner Mutter vorzeigen (Foto), den Hund immer wieder kraulen, sodass er (oder besser: eine Sie, wie ich erfuhr) mir dann auch rasch die Hände und das Gesicht leckte (Ahhh, sie mag dich!) Vielleicht ging das auch so schnell, weil ich ja bereits im Voraus schon Kontakt zu der Hündin suchte... Wer weiß. So hangelten wir uns durch allerlei Feel-Good Themen (Haustiere, Studium, Urlaub...) und irgendwann kam dann mein Zelt-Freund mit seiner kleinen Familie dazu. Sie suchten mich wegen des nahenden Abendbrots. Hier gelang mir ein Kniff: Ich konnte den Sohn (6 Jahre) ins Gespräch einbinden und auf einmal war ich nicht nur Hundeflüsterer sondern auch cooler Onkel und "Möglich-Macher", was ich im Gespräch herrlich zelebrieren konnte. ("Na klar, Max. Ich gebe dir nachher die Kopflampe von Mike, der hat sie ja bei mir im Zelt vergessen. Da werden sich deine Eltern freuen, wenn du dann nachts damit leuchten kannst, hahaha.") Nach einer guten Stunde schloss ich unser Vierer-Treffen mit einem "So, dann nimm doch Max mal mit zum Füttern und ich hole dich heute Abend zum Lagerfeuer ab."

Gesagt, getan.
Nur hatte unsere Gruppe dann doch kein Lagerfeuer parat. Die Jungs waren einfach zu betrunken. Ich wollte mir aber den Abend nicht durch die Lappen gehen lassen, schnappte mir meine Decke und suchte Anni an ihrem Zelt auf.

"... ja, die Jungs sind steif. Kein Feuer mehr. Aber hey! Lass uns am Strand entlang gehen und schauen, ob wir uns nicht irgendwo dazusetzen können?"

Also schritten wir im vergehenden Tageslicht über den Strand, vorbei an anderen Campergruppen und verschiedenen Feuerstellen. Immer, immer weiter, bis wir fast am letzten, uns sichtbaren Feuer waren und dort machten wir auch halt. 15 Meter entfernt zur nächsten und letzten Gruppe. Ich alter Herr (dieses höllische Rückenweh, Himmel!), die junge, unscheinbare Schönheit und die Vierbeinerin nahmen nächtlich, das Rauschen des Meeres und ferne Gespräche in den Ohren, Platz auf meiner Decke. Ich spielte weiter auf Komfort und stellte weiter und völlig selbstverständlich Nähe her. Minute für Minute rückte sie näher, es war fast schon ein Selbstläufer. Sie brauche etwas Abstand von der Stadt, die Semesterferien nutzen, einfach mal raus, nur sie, die Hündin, Natur... Gemeinsames Fluchtdenken, Hirnspinnereien zwischen uns... Als sie mir ganz nah war, küsste ich sie. Eine Viertelstunde später drang ich in sie ein, die Hündin an unserer Seite; Leute, die uns passierten und Leute, die etwas entfernt saßen und im Grunde sehr viel sehen konnten. Ihr war das herzlich egal. Mir ebenso.

Ich habe mich am nächsten Morgen für diese Aktion verflucht. (Runde Zwei fand dann noch im Zelt statt.)
Aber hey, wer wäre ich, hätte ich diesen Ball nicht ins Tor gebracht? 🤪

Wir wollen uns diesen Herbst wiedersehen.

[Fastlane 8885]

Coole story. Du zeigst den Neulingen schön, wie man ohne großes Alphagehabe eine Frau klarmacht. Auch wenn ich beim Ficken nicht unbedingt den treudoofen Blick eines Hundes dabei benötigte, aber wenn es euch gefallen hat, warum nicht.

[WhyThankYou 331]

vor 13 Minuten, Raketenbernd schrieb:

Aber hey, wer wäre ich, hätte ich diesen Ball nicht ins Tor gebracht? 🤪

Roberto Baggio im WM-Finale '94 ITA:BRA

[bacardi island 88]

vor 12 Stunden, Raketenbernd schrieb:

Ich habe mich am nächsten Morgen für diese Aktion verflucht.

Hö? Wieso?

[Raketenbernd 484]

vor 13 Stunden, Fastlane schrieb:

Coole story. Du zeigst den Neulingen schön, wie man ohne großes Alphagehabe eine Frau klarmacht. Auch wenn ich beim Ficken nicht unbedingt den treudoofen Blick eines Hundes dabei benötigte, aber wenn es euch gefallen hat, warum nicht.

Danke! Dem kann man vielleicht noch anfügen, dass das Urlaubsszenario mich super entspannt und besonders offen für Wagnis und Konversation gemacht hat - Sie ebenso. Daher vielleicht noch mein Tipp an die Neulinge: "Einfach" viel öfter man selbst sein (auch mit einem verletzten Rücken), die eigenen Schwächen mit einem fetten Grinsen nehmen, dann läuft das schon irgendwie... Besonders wichtig: Im Moment des höchsten Komforts zum Kuss ansetzen. Sonst ist alles für die Katz.

Und bin da ganz bei dir, den Hund bräuchte ich auch nicht unbedingt nochmal in nächster Nähe. 😄

[Raketenbernd 484]

vor 1 Stunde, bacardi island schrieb:

Hö? Wieso?

Stichwort "Rücken": Hatte höllische Schmerzen. Nach der Aktion mit der Kleinen umso mehr. 😅

[Remo 515]

vor 1 Stunde, Raketenbernd schrieb:

Stichwort "Rücken": Hatte höllische Schmerzen. Nach der Aktion mit der Kleinen umso mehr. 😅

Kann die kleine etwa nicht massieren?

[Raketenbernd 484]

vor 23 Stunden, Remo schrieb:

Kann die kleine etwa nicht massieren?

Nach dem zweiten Beischlaf hab ich mich direkt in mein Zelt verkrümelt, nach dem Aufstehen ging es instant gen Heimat.
Muss dich also enttäuschen; keine Ahnung, ob die Kleine massieren kann. 😁

[Raketenbernd 484]

Elif | 24 | Ihr Wohnheim-Zimmer

Heute nun also ein weiterer heiterer Bericht aus meiner Feder. Er spielt im Jahr 2014. (Ein Jahr, in dem ich relativ frisch an der Uni war, eine offene Beziehung pflegte und vielerlei andere Frauen genoss.) Ich möchte ihn euch ganz gern mitteilen, da in ihm ein ganz dankbarer Frauen-Typ eine Rolle spielt: Typ Erasmus Studentin.
Keine Ahnung, wie sich da aktuell die Lage mit Corona gestaltet, aber glaubt mir: Das kann sich durchaus lohnen und bedeutet relativ wenig Arbeit.

Elif hatte ich damals über Tinder kennengelernt. Sie war aus Istanbul und sehr einsam, das war zumindest mein Eindruck von unseren ersten Textereien. Da ich ein Faible für muslimische Frauen habe, war das Ding für mich auch relativ schnell klar: Die brauchst du! (HB9, für mich)

Ich bat ihr also über Text-Kommunikation ganz viel Komfort (Deutsche Kultur, Humor, Sprachwitz, Sprach-Dualität: Deutsch/Englisch), sodass wir allein über das Getexte sehr flink warm miteinander wurden. All das garniert mit meinen stimmungsvollen Social-Media Profilen. Mein jüngeres Ich war da um einiges aktiver und so sah sie direkt, was alles bei mir Phase war. Und das war verdammt viel. Heute hier, morgen da, eigene Parties veranstaltet, Frauen, die meine Bilder wohlwollend kommentierten und und und... Social-Proof ist natürlich Wasser auf die Mühlen einer einsamen - wenn nicht sogar schlecht integrierten - Frau. Ich konnte ihr also aus der Distanz förmlich beim Schmelzen zusehen.

Den genauen zeitlichen Ablauf bekomme ich nicht mehr rekonstruiert, schätze aber, dass wir plusminus 4 Wochen unregelmäßig texteten, ehe es zu unserem ersten und letzten Date kam. Verabredet war, dass ich sie in ihrem Wohnheim besuche, wir gemeinsam Supernatural schauen und einfach etwas Zeit miteinander verbringen. In unseren vorherigen Schreibereien gab es keinerlei (oder nur sehr wenige) Eindeutigkeiten. Also packte ich uns zwei Bier ein und fuhr mit dem Auto - geliehen von meiner Schwester - zu ihr. Beim Betreten des Zimmers überkam mich ein mittelschwerer Schock: Ein Familienfoto. Ein sehr traditionelles Familienfoto einer türkischen Familie. Streng fühlte ich mich vom Schnauzbart tragenden Familienoberhaupt gemustert, gar durchdrungen von seinen Blicken. Ganz genau so, als wisse der Bilder-Vater, was mein Auftrag hier sein würde. Mutter und Schwestern standen ebenso still daneben, in Schleier gehüllt. Elif dagegen, hier, fernab ihrer Familie, in Deutschland würde wenige Minuten später mein dickes Rohr verwöhnen, witzelte ich innerlich.

Mein ganzes Komfort-Programm brachte ich auch an diesem Abend zur vollen Geltung. Wir hatten uns eigene kleine Witze und Erzählungen über die Zeit des Textens kreiert. (Mir fällt sowas immer ziemlich leicht. Mit ihr war das zum Beispiel so: Auf einem ihrer Tinder-Fotos trug sie ein Pflaster auf der Stirn. In Verbindung mit ihrem Faible für die Serie Supernatural machte ich dann daraus die Erzählung, dass sie wohl eine kleine mutige abenteuerlustige Geisterjägerin sei und sich ja dann auch mindestens vor fiesen Männern selbst beschützen kann oder vor mir, falls ich allzu frech werden würde, hahaha, bla, bla, bla...) Ich hoffe, es ist ersichtlich, was ich hiermit darstellen möchte: Eine eigene Welt zu erschaffen, die nur zwischen zwei Menschen existiert, kann magisch sein. Vor allem in der Verführung.

Wir haben, ungelogen, keine 10 Minuten Serie geschafft. Ich baute, auf ihrer (Schlaf-) Couch angelangt, direkt Nähe auf, begann sie zu Streicheln (erst den Hinterkopf in Abwechslung mit den Oberarmen), dann Küsse in den Nacken und das Ding wurde zum Selbstläufer. Der Sex verlief, wie unsere gesamte Verbal-Kommunikation, auf Englisch. Teilweise fühlte ich mich wie ein Astronaut, als sie halb in Ekstase auf Englisch lauthals Wünsche äußerte oder mir sehr bestimmt Befehle entgegen rief. (FUCK ME HARDER, YOU DAMN CRAZY GERMAN BOY!) Das Mädel wollte viel von mir. Und ich gab ihr alles.

Nach dem - fantastischen - Sex:
Ein Bindungsversuch. "Stay. Please."
Ich müsse los. Das Auto meiner Schwester, sie braucht es doch am frühen Morgen. Das ginge nun wirklich nicht.
Ich fuhr. Und sah sie nie wieder.

Vereinzelt gab es noch halbgares Getexte zwischen uns. Sexting, Nudes.
Auch das war irgendwann vorbei. Sie lebt seit einigen Jahren wieder in Instanbul.

Und verdammt, ich beneide diesen Teufelskerl, der Elif im Hier und Heute die Gespenster austreiben darf.

Oktober 14, 2020 bearbeitet von Raketenbernd
Wort ergänzt zum besseren Verständnis

[MrNicestGuy 329]

Ich beneide dich um dein Erinnerungsvermögen, ist ja immerhin schon 6 Jahre her. Was sprach denn gegen ein zweites Treffen? Gerade wenn man frisch an der Uni ist hat man doch viel Zeit.

[Raketenbernd 484]

Am 16.10.2020 um 12:59 , MrNicestGuy schrieb:

Ich beneide dich um dein Erinnerungsvermögen, ist ja immerhin schon 6 Jahre her. Was sprach denn gegen ein zweites Treffen? Gerade wenn man frisch an der Uni ist hat man doch viel Zeit.

Leider besitze ich das nicht in allen Lebensbereichen... Manche Sachen vergesse ich, einfach so. Manchmal gruselig, was mir Freunde so von früher berichten. 😄 Ich hatte damals andere Uschis am Start und Elif ahnte wohl, dass ich nicht der Bindungswilligste bin. Rückblickend auf alle Fälle schade!

November 1, 2020 bearbeitet von Raketenbernd
Rechtschreibung

[Raketenbernd 484]

Betti | 26 | Bettis Wohnung

Angeregt durch einen anderen Thread, in dem es um ein ziemlich durchgeknalltes aber heißes HB ging, möchte ich heute erneut ein paar Erinnerungen zum Besten geben.
Gleich vorweg: Diese Affäre hat mich 2017 beinahe verschlungen. Aber ganz langsam...

Alles begann damit, dass Betti mich ganz unerwartet bei Facebook anschrieb. Wir kannten uns nicht, vom Sehen vielleicht, maximal. Meiner Erfahrung nach schreiben Frauen nie zuerst Typen an, zumindest nicht wenn sie halbwegs gescheit sind. Betti war nicht halbwegs gescheit, wie ich später erfahren sollte. Zwei Freunde warnten mich eindringlich. (Einer war an ihr mal dran, der andere drin.) "Bernd, die hat ´ne Vollmeise! Die kannst du nicht wollen!" Ich: "Egal. Die ist rothaarig, die muss ich haben!" Gesagt, getan. Nach wirklich kurzem Getexte kam es zu unserem ersten Treffen. Ich zu Besuch bei ihr. Reden, reden, reden, reden, reden, Tee, Tee, Tee, Tee, bla, bla, bla... Ich kann Frauen wirr und in die Kiste quatschen, das könnt ihr mir glauben. An diesem Abend schlief ich dann auch direkt bei ihr, ganz brav auf der Couch. Vielleicht wollte ich ihr beweisen, dass ich nicht so einer bin. (Quasi kein PU-Assi, der ich zu dieser Zeit aber definitiv war.) Rückblickend kann ich es nicht mehr so genau sagen. Der Abend verlief jedenfalls kontaktlos, reiner Freundschaftsmodus, ganz viel Komfort und Verstehen, Wärme, Wärme, Wärme... Zwei Tage später sahen wir uns erneut und ich eskalierte. Küsse, ein bisschen Rumgemehre, nichts Großes. Am dritten Abend war dann aber auch ich endlich in Betti und bei Gott, was war das geil! Alles ging mit ihr so verdammt schnell und ich war erstaunt, vor allem nachdem mir die Jungs Warnungen aussprachen, wie gut und tief ich mit ihr kommunizieren konnte. Wie harmonisch unser Miteinander war. Wie sehr sie mir gefallen wollte, auf eine milde frauliche Art, so ganz ohne Holzhammer. Weit und breit keine Shit-Tests, keine Spielchen, der pure Gleichklang. Fast schon gruselig. Wir waren so sehr auf einer Ebene und vielleicht war es mir auch deshalb so wichtig, hier bei ihr eine ruhige Kugel zu schieben. Alles was ich dafür tat, war nur eins: Ich war ich selbst. Mit all meinen freudvollen und auch traurigen Anteilen und zur damaligen Zeit war ich sehr, sehr traurig. Zwei Todesfälle hatten meine Familie arg beschnitten, die Abschlussarbeit musste geschrieben werden, ich vögelte andere Frauen, um von meiner Ex gedanklich wegzukommen... Gründe gab es genug, scheiße drauf zu sein. Bei Betti war Raum dafür. Und das war in dem Moment genau das was ich brauchte.

Warum also die Warnungen der Jungs? Warum soll mich das alles fast verschlungen haben?
Nun ja... Bei Betti gab es einen riesengroßen Haken, auf den ich das allererste Mal stieß, als ich sie am dritten Abend kreuz und quer durch ihr Bett geschoben habe. Sie war eine wundervoll schlanke Frau, C-Körbchen, wie bereits erwähnt: rothaarig, die Haut wie Porzellan, sie blies wie eine junge Göttin und belohnte stets meine getane Stoßarbeit mit einem lasziv gehauchten "Du darfst jetzt kommen, Bernd." Kein großes Rätsel: Ich kam sofort. Wir wurden so fick- und experimentiergeil aufeinander, dass ich sie recht schnell dreifach bearbeitete: Zungenakrobatik am Kirschkern, Finger in beide Löcher. Meine Orgasmen, die ich ihr bescherte, fegten sie komplett aus dem Leben. Schockiert musste ich feststellen, dass sie in Tränen (!) ausbrach und bitter weinte, nachdem ich sie derart beglückt hatte. Anfangs dachte ich noch: Ahjo, kann ja mal passieren. Sie meinte, sowas Intensives zerstört bei ihr jedwede Fassade. Den Jungs erzählte ich erstmal nicht davon, weil ich leise ahnte, dass hier etwas im Busch sein könnte. Naja. Es folgten einige weitere Dates, geiles Gerede, geiles Geficke, ich verliebte mich sehr in diese Frau und gab auch ständig ohne alles in sie rein. ("Ich nehme die Pille, Bernd." - "Alles klar! Na dann Vollgas!") Mein früheres Ich betrachte ich dahingehend mit Scham. Aber egal.

Als die Tränen-Eskapaden schlimmer und unsere Gespräche immer tiefer wurden, erzählte sie mir von ihrer Kindheit. Von einem gewalttätigen Bruder, von Eltern, die nur wenig Verantwortung übernahmen und sie stark vernachlässigten. Sie habe eine Borderline-Persönlichkeitsstörung. Und sie sei seit geraumer Zeit in Behandlung. Stück für Stück erfuhr ich das. Puh, was für ein Schlag! Meine Traumfrau in Rot ist eine Psycho-Uschi, oh no! Ich belas mich viel, sehr viel sogar. Wollte wissen, ob man sowas heilen kann, wie man mit Betroffenen umgehen kann, ihnen helfen kann... Verdammt, ich wollte meine geilen Tage und Nächte mit Betti nicht verlieren und doch sah ich all das allmählich davonschwimmen. Wir sprachen über Beziehungsmodelle, Wünsche, Vorstellungen... Und all das fraß mich irgendwann auf. Ihre Gefühlsausbrüche wurden schlimmer, Verlustängste kamen hinzu. Viel erzählte sie mir von ihrer Therapie. Von ihren Problemen mit der Familie und auf Arbeit. Heute weiß ich, dass mir damals ein gesunder Selbstschutz, ein gesundes Selbstabgrenzen-Können gefehlt hat. Irgendwann war ich so belastet von ihr, dass ich heftige Panikattacken schob und mir alles viel zu viel wurde. Das ging sogar so weit, dass wir uns mal im Grünen trafen, sie mir einen Blowjob verpasste und ich kurze Zeit später im Rettungswagen saß, weil meine Psyche ebenso abdrehte. Für mich stand, unabhängig von Betti, ein Klinikaufenthalt vor der Tür, wegen des ganzen Shits der letzten Monate. Und ich wusste, dass wir nie wieder eine Affäre haben werden. Weil ich wusste, dass sie mir einfach viel zu schwere Kost war. Wir begaben uns in eine Eiszeit, der Kontakt wurde sehr rar, auch nach meiner Wiederkehr aus der Klinik. Heutzutage lebt sie relativ glücklich in einer Beziehung. Ich habe sie vor 2 Monaten wiedergesehen. Ein rein platonisches Treffen, tiefe Themen und Tee. Sie möchte mich bald wieder sehen.

[MrNicestGuy 329]

vor einer Stunde, Raketenbernd schrieb:

Ein rein platonisches Treffen, tiefe Themen und Tee. Sie möchte mich bald wieder sehen.

Wir sehen uns dann im Ex-Back Fred

[Raketenbernd 484]

vor 16 Stunden, MrNicestGuy schrieb:

Wir sehen uns dann im Ex-Back Fred

Nein, danke. Ich verzichte. 🤣

[Yolo 3362]

Am 3.11.2020 um 17:46 , Raketenbernd schrieb:

Betti | 26 | Bettis Wohnung

Wie hat sich denn Ihre Störung bemerkbar gemacht? Also welches Verhalten hat bei dir dazu geführt selbst psychisch labil zu werden?

Bis auf eine schwere Kindheit und diagnostiziertes Borderline lese ich da nichts raus. Klang sehr schön harmonisch.

November 6, 2020 bearbeitet von Yolo