Endstation: Sackgasse

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Hallo liebe Kollegen*innen,

seit geraumer Zeit bringt mich die Frage nach der beruflichen Zukunft regelrecht um den Schlaf. Daher möchte ich gerne euer Feedback hören, ein Hilferuf, mich aus dem Wald vor lauter Bäumen zu holen. Gerne kann dieser auch abgeholzt werden.

Ich versuche, mich so kurz wie möglich zu fassen, ohne wesentliche Details auszusparen. Gerne gehe ich aber auf Nachfrage auch in die Tiefe, wenn es wichtig ist. Es wird sich fürchterlich nüchtern und wahrscheinlich arrogant anhören, aber ich versuche wirklich nur, mich kurz zu fassen 🙈

Zu mir:

  • 32 Jahre alt
  • Erststudium: Bachelor Maschinenbau
  • Erster Job: Qualitätsmanager (3 Mitarbeiter unter mir, ca. 100 Mann Bude)
  • Zweiter Job: Produktionsleitung / Arbeitsvorbereitung (kleine Bude mit 20 Mann, klingt spannender, als es wirklich war. Info: narzistischer "Chef" in meinem Alter, cholerisch veranlagt)
  • Aktueller Job: Projekteinkäufer (450 Mann Unternehmen)
  • Aufbaustudium: MBA Business Consulting (Abschluss im Sommer 2021)

Ausgangssituation:

Aus einer Notsituation heraus habe ich meinen aktuellen Job als Projekteinkäufer angetreten. Das Unternehmen ist global aktiv, Maschinen-& Anlagenbau. Bestehen seit fast 150 Jahren, sehr traditionell, sprich veraltet, Familienunternehmen. Die Geschäftsleitung besteht aus 3 Chefs (Inhaber, ca. 80 Jahre alt, seine Nichte, gelernte Juristin, ca. 40 Jahre alt und ein externer Chef von der Konkurrenz weggeholt, ca. Ende 50).

Ich selbst bin kein Einkäufer, will ich auch nie werden. Dieser Job ist langfristig ausgeschlossen. Was positiv ist, ich kann mich in der Abteilung frei entfalten, was Nebenprojekte angeht. Diese bestehen darin, dass ich z. B. abteilungsübergreifend SAP auf Vordermann bringe oder andere Strukturen / Prozesse etabliere. Genau darin liegen auch meine Stärken, daher auch das Studium.

Zunehmend fehlt mir allerdings die Zeit für diese Projekte, da mein eigentlicher Job auch viel Zeit frisst. Also bleiben nur die Möglichkeiten, die Projekte zu reduzieren (was mich unglücklich machen wird) oder die Projektgeschichte hauptberuflich zu machen.

Ich habe viele wichtige Projekte, zusätzlich kann ich mehrere Prüfungsleistungen vorweisen, wie z. B. die Erarbeitung einer Strategie für die digitale Transformation (1,0 Bewertung), neues Marketingkonzept (1,3 Bewertung) oder Prozesskostenoptimierung (1,7 Bewertung). Soll heißen, ich kann was. Und das ist rein fachlich, nicht arrogant gemeint.

Was habe ich also für ein Problem?

Ich komme aus meiner Position nicht raus. Die GL interessiert sich herzlich wenig für meine Projekte und Prüfungsleistungen (Aussage zur Digitalgeschichte vom Alten: "Schön, sagen Sie ihm, hat er gut gemacht." Thema erledigt...).

Mit der Chefin habe ich Anfangs sehr viele Projekte nebenher gemacht, das schlief mit einmal ein. Ich nehme an, Büropolitik hat dafür gesorgt.

Der Chef von der Konkurrenz hat seinen eigenen Zögling und interessiert sich nicht für andere.

Eine Kollegin von mir, Vorsitzende des Betriebsrates, hat sich stark an die Chefin geheftet und eine neue Position bekommen. Sie erhoffte sich Assistenz zu werden, Titel ist jedoch "Prozessoptimierung". Hat sie gar kein Bock drauf, fängt nun alleredings an, sich die Projekte zu krallen.

Ein weiterer Kollege, ehemals Assistenz von der alten Produktions-/Betriebsleitung, wurde von diesem klein gehalten und wollte kündigen. Dem haben sie jetzt, er hat einen MBA und man lässt keine Leute gehen, eine Abteilung gegründet, "Organisationsentwicklung". Er soll die DIgitialisierung übernehmen, sprich, auch er krallt sich die Projekte.

Meine Vorgesetzte will mich halten, weil ich so schön die strategischen Aufgaben übernehme. Eigentlich gehöre ich aber ganz woanders hin, so ihre Aussage.

Das einzig Positive bis jetzt, ist der neue Produktions-/Betriebsleiter. Der kommt von einem Konzern und hat die Aufgabe erhalten, den Laden mal aufzuräumen. (Info: wir sind traditionell, veraltet, fürchterlich. Das klingt böse, es ist aber wirklich so viel Potenzial überall. Aber das macht es auch so interessant!)

Der ist zwar in der Probezeit, aber der räumt jetzt schon gewaltig auf. Richtig gut! Und der hat spitzbekommen, dass ich was kann und das eine oder andere Projekt bereits leite. Wie gesagt, auch viel SAP und da will er auch unbedingt deutlich vorankommen. Der versucht einen Draht aufzubauen und er hat widerrum einen guten Draht zur GL. Erster Vorschlag war, ein Key User Team zu gründen. Hätte ich auch Bock drauf, allerdings das zu leiten und nicht zur Teil zu sein.

Zweite gute Sache, ich hab durch die Projekte einen Draht zu unserem externen SAP-Berater. Der meinte, er redet mit seinem Chef, wenn ich einen Job brauche und legt ein gutes Wort für mich ein. Dachte, das wäre ein Scherz gewesen, aber er meint das wirklich ernst. EInfach so.

In Summe:

Die Position als "Organisationsentwicklung" ist genau der Posten, den ich gerne hätte. Der ist nun weg. Man munkelt, wenn das gut läuft, soll darauf eine Abteilung werden. Aber ich möchte nicht für den Kollegen arbeiten, sondern mit ihm. Auf der anderen Seite die Kollegin, die auch irgendwie mitmischt. Und dann die GL, die mich als Einkäufer sieht und mehr nicht, so zumindest mein Empfinden.

Nun zerbreche ich mir den Kopf, wohin mit mir und wie. Oder doch komplett raus. Habe aber ab Sommer 2021 noch 18 Monate Frist, da der Laden 50% von meinem Studium blecht.

Bitte helft mir😫

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Du gibst dir die Antwort schon mit dem letzten Satz. Von daher bist du gerade in einer sehr luxuriösen Position. Du lehnst dich zurück und beobachtest. 

Korrigiere mich wenn ich falsch liege, aber ich hau direkt mal meine Gedanken aus eigener Erfahrung raus:


- der Alte hat den Laden vermutlich gegründet bzw. jahrzehntelang geprägt. Der wird sich nicht mehr ändern und auch sich nichts sagen lassen (gilt übrigens auch für viele Ü50). Du bist ein junger Kerl der hoffentlich nicht zu unbequem wird. 

- warte ab wie sich das mit dem neuen Aufräumer entwickelt und stelle dich mit ihm gut. Die Produktion bringt bei euch als Maschinenbauer die Kohle rein. Euer Kerngeschäft wird dort hergestellt, alles andere ist nur vertrieb, Verwaltung und die wichtige Entwicklung (wo du dich noch stärker positionieren solltest, denn laut dir sei Potential da). Ein Aufräumer ist bei der Geschäftsleitung (beim alten) immer beliebt, denn Ziel eines Unternehmens ist wirtschaftlich zu sein und es ist sicherlich nicht ohne Grund dort. 

ich fasse es konkreter: du weißt nach deinen x Jahren Berufserfahrung wie schnell sich Unternehmen, Strukturen, Aufgabengebiete ändern können. Von daher warte ab was passiert und sei flexibel. Wenn du keine Zukunft siehst, gehst du (die Frist kann auch durch bezahlen eines Betrages x aufgehoben werden) und gehst wo anders hin. Sonst suchst du dir die richtigen Aufgaben, Verantwortlichkeiten und gibt’s mit dem Aufräumer zusammen Gas. 
 

Achja: und kläre mal wo du selbst mit 40 (in 8 Jahren) stehen willst oder dich siehst. Das fehlt auch, um ein rumeiern im Leben zu verhindern.

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Es hort sich für mich so an, dass du nicht finanziell auf den Job angewiesen bist? Das ist doch sehr gut, denn das ermöglicht dir Forderungen zu stellen. Mit wem hast du denn mal konkret über deine Wünsche gesprochen im Unternehmen? Das ist wichtig, nicht warten, dass der Chef zu einem kommt, sondern ihm das immer mal wieder mitteilen. Natürlich nicht nerven, aber nicht denken, weil man es einmal kurz erwähnt hat, wird er sich das merken. Der Produktionsleiter hört sich doch gut an, mit dem öfter mal das Gespräch suchen und Vorschläge machen was man in der Firma verbessern kann und welche Rolle du dabei gerne spielen würdest.

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vor 17 Stunden, cooperx schrieb:

Du gibst dir die Antwort schon mit dem letzten Satz. Von daher bist du gerade in einer sehr luxuriösen Position. Du lehnst dich zurück und beobachtest. 

Korrigiere mich wenn ich falsch liege, aber ich hau direkt mal meine Gedanken aus eigener Erfahrung raus:


- der Alte hat den Laden vermutlich gegründet bzw. jahrzehntelang geprägt. Der wird sich nicht mehr ändern und auch sich nichts sagen lassen (gilt übrigens auch für viele Ü50). Du bist ein junger Kerl der hoffentlich nicht zu unbequem wird. 

Absolut richtig. Er ist der Inhaber, hat sein Leben diesem Unternehmen gewidmet. Was beeindruckend ist, er mag Fortschritt, er will, dass wir digitaler werden. Aber er unternimmt nichts konkret. Ob er ein Ansatz ist, glaube ich nicht.

- warte ab wie sich das mit dem neuen Aufräumer entwickelt und stelle dich mit ihm gut. Die Produktion bringt bei euch als Maschinenbauer die Kohle rein. Euer Kerngeschäft wird dort hergestellt, alles andere ist nur vertrieb, Verwaltung und die wichtige Entwicklung (wo du dich noch stärker positionieren solltest, denn laut dir sei Potential da). Ein Aufräumer ist bei der Geschäftsleitung (beim alten) immer beliebt, denn Ziel eines Unternehmens ist wirtschaftlich zu sein und es ist sicherlich nicht ohne Grund dort. 

Zumindest wäre das ein Ansatz, um sich einen stärkeren Namen bei der GL zu machen, keine schlechte Idee.

Meinst du die Organisationsentwicklung? Ich habe ein Gespräch mit dem Kollegen geführt. Wenn das gut, wie gesagt, soll daraus eine ABteilung werden. Er möchte dann einen internen Mitarbeiter und einen extern Mitarbeiter anwerben. Das klingt nur sehr danach, dass er die führende Rolle übernimmt und ich weiß nicht, ob mir das liegt. Ich hätte lieber einen direkten Kontakt zu der GL.

ich fasse es konkreter: du weißt nach deinen x Jahren Berufserfahrung wie schnell sich Unternehmen, Strukturen, Aufgabengebiete ändern können. Von daher warte ab was passiert und sei flexibel. Wenn du keine Zukunft siehst, gehst du (die Frist kann auch durch bezahlen eines Betrages x aufgehoben werden) und gehst wo anders hin. Sonst suchst du dir die richtigen Aufgaben, Verantwortlichkeiten und gibt’s mit dem Aufräumer zusammen Gas. 

Wäre auf jeden Fall ein Ansatz. Als Plan B würde ich tatsächlich eine Karriere als SAP Berater sehen. Das liegt mir sehr, sowohl das Beraten, als auch SAP.
 

Achja: und kläre mal wo du selbst mit 40 (in 8 Jahren) stehen willst oder dich siehst. Das fehlt auch, um ein rumeiern im Leben zu verhindern.

Das ist ein guter Punkt und bisher tue ich mich sehr schwer damit. Ich weiß, dass ich zum einen in einer guten Gegend, naturnah, wohnen möchte. In einem eigenen Haus, ganz klassisch. Und ich möchte möglichst beruflich ungebunden sein an meinen Wohnort, um mich langfristig mit der Familie niederlassen zu können.

Beruflich ist das ansonsten bisher sehr schwierig gewesen, da einen konkreten Weg anzugeben. Das habe ich immer darauf geschoben, noch nicht in der geeigneten Position gewesen zu sein, um mit Sicherheit sagen zu können, dass ich das als langfristigen Weg sehe. Hmm..

 

vor 7 Stunden, sugsug schrieb:

Es hort sich für mich so an, dass du nicht finanziell auf den Job angewiesen bist? Das ist doch sehr gut, denn das ermöglicht dir Forderungen zu stellen. Mit wem hast du denn mal konkret über deine Wünsche gesprochen im Unternehmen? Das ist wichtig, nicht warten, dass der Chef zu einem kommt, sondern ihm das immer mal wieder mitteilen. Natürlich nicht nerven, aber nicht denken, weil man es einmal kurz erwähnt hat, wird er sich das merken. Der Produktionsleiter hört sich doch gut an, mit dem öfter mal das Gespräch suchen und Vorschläge machen was man in der Firma verbessern kann und welche Rolle du dabei gerne spielen würdest.

Finanziell bin ich leider auf den Job angewiesen.

Ich hatte auch schon die Idee, mal direkt mit der GL zu reden, jedoch welcher von denen? Oder eher den Finanzminister? (dem untersteht die IT und der "Orga-Entwicklicker"). Bisher habe ich die Idee jedoch wieder verworfen, weiß gar nicht genau, warum. Vielleicht das nerven.

Ich höre bei euch beiden raus, dass der Produktionsleiter ein guter Ansatz ist, den ich verfolgen kann. Er scheint sich bei Kollegen durch die Art der Arbeit (Aufräumen) nicht beliebt zu machen. Andererseits dafür aber bei der GL und da will ich ja hin. Müsste es nur unbedingt diplomatisch anstellen, falls er abgesägt wird, den Weg dann allein weiterführen zu können.

Man munkelte auch, er wolle einen Assistenten haben. Ich denke, dass wäre nichts für mich, falls er mich fragt. Damit wäre ich wieder so eingeschränkt, was eine Abteilung und maximal dessen Schnittstellen angeht. Ich möchte unternehmensübergreifend agieren, das große Ganze bearbeiten.

Was denkt ihr?

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Am 29.11.2020 um 16:23 , Zlatanos schrieb:

Ich höre bei euch beiden raus, dass der Produktionsleiter ein guter Ansatz ist, den ich verfolgen kann. Er scheint sich bei Kollegen durch die Art der Arbeit (Aufräumen) nicht beliebt zu machen. Andererseits dafür aber bei der GL und da will ich ja hin.

 

Am 29.11.2020 um 16:23 , Zlatanos schrieb:

Man munkelte auch, er wolle einen Assistenten haben. Ich denke, dass wäre nichts für mich, falls er mich fragt. Damit wäre ich wieder so eingeschränkt, was eine Abteilung und maximal dessen Schnittstellen angeht. Ich möchte unternehmensübergreifend agieren, das große Ganze bearbeiten.

Ich habe deine letzte Antwort mal in zwei Zitaten aufgeteilt, damit du siehst wie du dir widersprichst.

1) Daher nochmal hier konkret die Frage die du auch mit auf die Arbeit nehmen sollst und ggf. ansprechen: Wo möchte ich beruflich in ein paar Jahren stehen? Wo denkst du, entwickelt sich der Markt hin, wo liegen deine Skills und wie weit bist du bereit, zu gehen (Aufwand = Ertrag) ? 
Sofern du nicht weißt, was du kannst und was du machen willst, kann dir keiner den Weg dort hin zeigen.

2) Betrachte mal das Unternehmen, für welches du aktuell arbeitest und stell dir die Frage, wie dieses wohl in 1, 2 Jahren aussehen wird. Was produziert ihr überhaupt? Wer sind die Kunden und wo? Du schreibst du hast Ideen und siehst Potential. Worin? Auch die beste Idee muss im Unternehmen auf fruchtbaren Boden fallen. 
Dann stelle ich mir die Frage, wie sich die Geschäftsleitung im Unternehmen entwickeln wird. Wie lange bleibt oder hält der Alte durch? Wird er einen Nachfolger bestimmen oder beginnt der Hahnenkampf, wenn er in ein paar Jahren (gar nicht so unwahrscheinlich bei 80 Jahren) abdankt? Wer wird zukünftig das Unternehmen lenken - und nein, hier ist nicht der Geschäftsführer gemeint, denn das ist in manchen Unternehmen auch der Betriebsrat oder die "beliebteste" und am meisten respektierte Person.

Wird die Juristin später Entscheidungen treffen (schwer vorzustellen, bei technischem Unverständnis). Sie wird - so vermute ich - zwar ihren Platz wie auch heute haben, aber nicht Strategische Entscheidungen treffen.
Der extrene Chef? Der womöglich. Wie steht der Alte zu ihm und seinem Zögling?
Wie steht der Alte zum Aufräumer? 

Ich würde an deiner Stelle als nächstes jeweils ein Gespräch mit der Juristin, dem Alten, dem Aufräumer und dem externen Chef suchen um herauszufinden, wo sie die Firma und ihr Aufgabenfeld sehen. 

Was du brauchst sind mehr Informationen zu den Strukturen und das dann abzustimmen, ob es mit deinen Vermutungen, wie es sich zukünftig entwickeln wird oder kann. 

3) Wer sind für die persönlich Mentoren? Hast du Leute (gerne auch online) die knallhart mit dir ins Gespräch gehen und dir deine Schwächen und Stärken aufzeigen, vor allem auch ihren ungeschönten Blick auf deine Situation werfen. Nimm einfach mal den Gedanken mit: Jede Top Führungskraft hat, wenn er auf seinen Lebenslauf blickt, immer mal wieder Mentoren gehabt, die sie förderten und schamlos herausforderten. Wer das nicht hat, dreht sich nur um sich (und seine Unzufriedenheiten) ohne den Rettenden Leuchtrum zu sehen.

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Am 28.11.2020 um 13:54 , Zlatanos schrieb:

 Habe aber ab Sommer 2021 noch 18 Monate Frist, da der Laden 50% von meinem Studium blecht.

Die 18 Monate kriegst du rum. Einfach locker bleiben, Karriere läuft doch. Also erstmal MBA fertig machen und weiter schauen.

Wenn du den MBA fertig hast und die dir keine passende Stelle anbieten können, einfach nochmal 18 Monate Erfahrung im Wunschbereich sammeln- auch wenn du dann für den Kollegen arbeiten musst. Und dann woanders bewerden. Mit deinem Werdegang kriegst du auch woanders locker einen Job. Deshalb erstmal auf den MBA konzentrieren und dann weiter sehen.

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Hallo Cooperx,

vielen Dank für deine Antwort! Ich möchte mal der Reihe nach darauf eingehen:

Am 6.12.2020 um 14:01 , cooperx schrieb:

Ich habe deine letzte Antwort mal in zwei Zitaten aufgeteilt, damit du siehst wie du dir widersprichst.

1) Daher nochmal hier konkret die Frage die du auch mit auf die Arbeit nehmen sollst und ggf. ansprechen: Wo möchte ich beruflich in ein paar Jahren stehen? Wo denkst du, entwickelt sich der Markt hin, wo liegen deine Skills und wie weit bist du bereit, zu gehen (Aufwand = Ertrag) ? 
Sofern du nicht weißt, was du kannst und was du machen willst, kann dir keiner den Weg dort hin zeigen.

Den Widerspruch möchte ich etwas relativieren. Was ich meinte war, dass ich nicht unbedingt der Assistent vom Produktionsleiter werden möchte. Ich sehe mich wünschenwerterweise eher bei der Geschäftsleitung. Was möchte ich dort tun? Ich möchte quasi der Inhouse Consultant sein. Bei strategischen wie auch operativen Problemen, Potenzialen oder Wünschen möchte ich Ansprachpartner und Projektleiter zugleich sein. Was mich qualifiziert? Meine Skills liegen im Problem solving, stark ausgeprägtes analystisches und lösungsorientiertes Denken. Ich verfüge über eine Menge Wissen zu modernen Möglichkeiten, dass beispielsweise nichtmal der Älteste hat, was okay ist. Dafür hat er Unmengen anderen anderem Wissen und Erfahrungen. Das geht natürlich mit dem MBA einher, aber auch privat lese und lerne ich sehr viel. Ich bin sehr gut im Projektmanagement, weshalb ich aktuell schon Projekte leite, die dem Unternehmen dienen. Ich habe mich sehr schnell und tief in SAP eingearbeitet. All sowas.

Zitat

2) Betrachte mal das Unternehmen, für welches du aktuell arbeitest und stell dir die Frage, wie dieses wohl in 1, 2 Jahren aussehen wird. Was produziert ihr überhaupt? Wer sind die Kunden und wo? Du schreibst du hast Ideen und siehst Potential. Worin? Auch die beste Idee muss im Unternehmen auf fruchtbaren Boden fallen. 
Dann stelle ich mir die Frage, wie sich die Geschäftsleitung im Unternehmen entwickeln wird. Wie lange bleibt oder hält der Alte durch? Wird er einen Nachfolger bestimmen oder beginnt der Hahnenkampf, wenn er in ein paar Jahren (gar nicht so unwahrscheinlich bei 80 Jahren) abdankt? Wer wird zukünftig das Unternehmen lenken - und nein, hier ist nicht der Geschäftsführer gemeint, denn das ist in manchen Unternehmen auch der Betriebsrat oder die "beliebteste" und am meisten respektierte Person.

Wird die Juristin später Entscheidungen treffen (schwer vorzustellen, bei technischem Unverständnis). Sie wird - so vermute ich - zwar ihren Platz wie auch heute haben, aber nicht Strategische Entscheidungen treffen.
Der extrene Chef? Der womöglich. Wie steht der Alte zu ihm und seinem Zögling?
Wie steht der Alte zum Aufräumer? 

Ich würde an deiner Stelle als nächstes jeweils ein Gespräch mit der Juristin, dem Alten, dem Aufräumer und dem externen Chef suchen um herauszufinden, wo sie die Firma und ihr Aufgabenfeld sehen. 

Was du brauchst sind mehr Informationen zu den Strukturen und das dann abzustimmen, ob es mit deinen Vermutungen, wie es sich zukünftig entwickeln wird oder kann. 

Die Frage nach der Nachfolge ist natürlich ein heißes Thema. Es gibt einige Herren hier, die scharren mit den Hufen. Angeblich ist die Nachfolge schriftlich festgehalten, aber niemand weiß etwas genaues. Die Juristin wird es nicht, das denke ich auch. Der Konzern-Chef ist auch kurz vor der Rente und fährt bereits spürbar runter. Sein Zögling, das wird interessant. Ich denke, den wird er für seine Nachfolge nominieren. Der Alte hat keinen direkten Bezug zu dem.

Vielleicht hat der Aufräumer gute Chancen, wer weiß. Aber erstmal muss er die Probezeit überstehen, der gibt so extrem Gas, dass alle abkotzen, um es mal deutlich zu sagen. Der Alte scheint noch zwiegespalten zu sein. Zum einen bewundert er das Engagement, zum anderen denkt er, dass der Aufräumer sich das oft zu einfach macht. Bleibt abzuwarten.

Wie stellst du dir diese Gespräche vor?

Zitat

3) Wer sind für die persönlich Mentoren? Hast du Leute (gerne auch online) die knallhart mit dir ins Gespräch gehen und dir deine Schwächen und Stärken aufzeigen, vor allem auch ihren ungeschönten Blick auf deine Situation werfen. Nimm einfach mal den Gedanken mit: Jede Top Führungskraft hat, wenn er auf seinen Lebenslauf blickt, immer mal wieder Mentoren gehabt, die sie förderten und schamlos herausforderten. Wer das nicht hat, dreht sich nur um sich (und seine Unzufriedenheiten) ohne den Rettenden Leuchtrum zu sehen.

Leider habe ich noch keinen Mentoren und das finde ich sehr schade. Ich hätte wirklich gernen einen! Wie ich eingans sagte, hätte ich gerne jemanden, der einen allein durch Erfahrung aus dem Wald vor lauter Bäumen holt. Die Online-Recherche ergab leider auch recht wenig und wenn, dann für viel Geld. Das ist für mich nicht Sinn der Sache.

Hier intern ist es schwer. Sehr gerne würde ich öfter mit dem Alten reden wollen um von seinen Erfahrungen zu lernen. Aber so wie es bisher schien, ist er ein einsamer Wolf.

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Sehr gut, dass du für dich weißt was du kannst, was dich qualifiziert und wo du hinkommen willst. Das war mir bisher nicht ganz klar. Die Entwicklung deiner Skills und Kompetenzen solltest du definitiv weiterhin sehr stark priorisieren. 

Am 7.12.2020 um 19:03 , Zlatanos schrieb:

Wie stellst du dir diese Gespräche vor?

Die müssen subtil stattfinden. Wenn ich an mein Arbeitsumfeld denke - ich vermute mal bei dir ist es dasselbe - dann arbeitet man immer mal wieder mit den Vorgesetzten zusammen, zu oder sitzt beiläufig beim Mittagessen zusammen. Würdest du z.b. beim Mittagessen etwas zu den persönlichen Zielen im Unternehmen ansprechen, dann macht jeder gleich zu oder lügt dich an. Das willst du nicht. Ich würde das unterschwellig auf der persönlichen Ebene - Grundvoraussetzung ist Empathie - machen: Grad wenn man mit einem Vorgesetzten in einer Teams Besprechung ist und über ein Projekt, Roadmap oder sonstigen Zieltermine spricht, einfach mal raushören was der/die Vorgesetzte für Ansichten dazu hat. Woran es hängt oder wie sie das allgemein wichtig sieht. Man kann hier durchaus gut zwischen den Zeilen raushören was er/sie denkt. 

Wenn ich an mein Umfeld im Großkonzern denke, dnan war es so, dass je weiter oben , sprich mittleres Management, war der Umgang miteinander viel lockerer und entspannter als zwischen Sachbearbeiter unterschiedlicher Abteilungen. Man sprach sich mit Vornamen an, redete über privates...einfach wie normale buddies. Beim Mittelständler wird das nicht so funktionieren, denn da gibt es wenige oben. Ich würde aber trotzdem an deiner Stelle versuchen, jeden für dich zu gewinnen und dann einfach mehr Inside Informationen zu bekommen. Was oder wie kannst du machen, damit der/die Vorgesetzte in ihrer aktuellen Situation weiterkommt?

Noch besser wäre Alkohol auf Weihnachtsfeiern und wenn alle einen sitzen haben, die wahren Gesichter und Symphathien zum Vorschein kommen. Aber leider fallen dieses Jahr die Weihnachtsfeiern für uns alle aus ;-)

Zitat

Leider habe ich noch keinen Mentoren und das finde ich sehr schade. Ich hätte wirklich gernen einen! Wie ich eingans sagte, hätte ich gerne jemanden, der einen allein durch Erfahrung aus dem Wald vor lauter Bäumen holt. Die Online-Recherche ergab leider auch recht wenig und wenn, dann für viel Geld. Das ist für mich nicht Sinn der Sache.

Hier intern ist es schwer. Sehr gerne würde ich öfter mit dem Alten reden wollen um von seinen Erfahrungen zu lernen. Aber so wie es bisher schien, ist er ein einsamer Wolf.

Ja das kann ich verstehen. Als ich 16 war und meinen ersten Job antrat und meinen ersten Chef kennenlernte, war auch dieser sehr verschwiegen. Damals und auch heute ist er mehrfacher Millionär, aber war dadurch oder infolgedessen selbst ein einsamer Wolf. Er war eben der Unternehmensgründer und wusste womit Geld verdient wird.

Ich denke intern bei dir wird es schwierig, jemand passendes zu finden, der dich coacht, aber ich denke gewinne die Symphatien deiner Vorgesetzten und orientiere dich daran. Du wirst anhand derer Ratschläge durchaus wachsen - weil (so vermute ich jetzt) alle davon irgendwie in ihre Rolle stolperten und nun eben performen müssen.

Bzgl. online Coaching würde ich sagen: probiers doch einfach aus. Ich denke bei dir ist es ähnlich, wenn man leider mal wieder eine 50-55h Woche hatte, man nach der Arbeit und am Wochenende nur das notwendigste wie aufräumen, Wäsche und ausreichend schlafen nur noch machen kann, dann ist alles was man kauft mit wenig Überlegung verbunden. Schuhe, Klamotten, Bücher,  irgendwelche Geräte,....alles im dreistelligen Bereich, was man braucht wird gekauft ohne lang rumzumachen. Und wenn es nichts taugt, geht es zurück. So konsequent ist man. 
Ich habe auch schon Schulungen oder Coachings gebucht und auch hier gilt, man schaut es sich genau an, prüft ob es für mich infrage kommt, kontaktiert den Anbieter und kauft. Das selbst würde ich die bei Karriere Ratgebern empfehlen. Kontaktiere doch mal per Email, schau wie zufriedne du mit den Antworten zu dem gemeinsamen Vorgehen bist und dann entscheide dich. Eine neue Perspektive - sofern die Person versteht was deine Situation ist und Ratschläge erteilen kann - ist immer besser als kein neuer Input. Oft hilft es einem ja auch, ein neues Vorgehen zu entwickeln. 

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Hey, gibt es ein Update bzgl. Arbeit, die Strukturen und auch deine Ansichten/Pläne? Hab den Eindruck, dass gerade durch Corona, Abstandsregeln,  viele in home Office...viele ihre Karrierepläne entweder auf Eis legten oder komplett umdachten.

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Am 28.11.2020 um 13:54 , Zlatanos schrieb:

(Info: wir sind traditionell, veraltet, fürchterlich. Das klingt böse, es ist aber wirklich so viel Potenzial überall. Aber das macht es auch so interessant!)

Ist nach meiner Erfahrung ganz furchtbar nervenaufreibend sowas auf Dauer.
Muss man bissl für geboren sein und entweder lernen, die Klappe zu halten, oder auf Kommando die Scheuklappen anstellen zu können. Scheinst du nicht zu sein.

Da besteht nämlich die ernsthafte Gefahr auf nen negativen Feedback Look, der in etwa so aussieht.

Du bist bemüht, was anzustoßen. -> geht dir nicht schnell genug -> du wiederholst dich paar mal zu oft -> du nervst -> es wird versucht, dich mit Timesinks ruhig zu stellen -> du bist so gar nicht mehr ausgelastet (und die scheiße geht nebenan genauso ineffizient weiter wie seit dem Krieg) -> du wirst verkrampft und unentspanter, machst hie & da weiter Druck -> du nervst noch mehr (spätestens ab hier sind deine Tage gezählt) -> mehr Timesinks, weil jetzt die Schotten aus Prinzip zu sind und es geht quasi das Rausekeln los

Versuch nicht zuviel auf einmal zu verändern in so einem Unternehmen. Ich weiß, ist schwer. ^^

 

Wird alles beschleunigt, wenn dein Chef nicht ganz souverän ist und sich evtl sogar bedroht fühlt durch dich. Gleiches lese ich im Subtext aber auch bei dir etwas heraus (die Olle krallt sich Projekte) .. du wirkst schon etwas sehr krampfig ambitioniert, an der Stelle. Du willst eher das Team leiten. Verständlich ab einem gewissen Kompetenzlevel. Also nachvollziehbar. Aber warum deine Torschlusspanik?
Leitest du halt woanders ein Team, sobald deine Schuld beim Unternehmen abgegolten ist. (mach dir diese Frist bloß nicht unnötig selbst schwer)

bearbeitet von Easy Peasy
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@Zlatanos Wie ist denn der aktuelle Stand, gibts einen Plan, hat sich etwas entwickelt?

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