Subjektiv empfundene Wertlosigkeit

11 Beiträge in diesem Thema

Empfohlene Beiträge

Gast

Hey Leute,

ich habe 2020 einiges an Entwicklung geschafft, bemerke aber einen sticking point. Ich fühle mich oft wertlos und denke, dass keiner mit mir was zu tun haben will und approache in diesem state dann auch nicht, trotz IOI. Mit der Realität hat dieses Empfinden aber nur wenig zu tun; ich kriege immer mal wieder IOI`s, und im gym kommen z.b. manchmal auch typen einfach so auf mich zu und labern. Mir gehts hier nichtmal primär um Frauen. Selbst netten platonischen Kontakten gehe ich dann aus dem Weg, und das kotzt mich an. Mein Sozialleben könnte um einiges besser sein ohne dieses Problem.

Ich habe das schon seit Pubertät (bin heute 30j.), und was mir auffällt ist eben folgendes Muster:

Ich fühl mich plötzlich super scheisse, wie nach einer harten emotionalen Verletzung. Diese liegt aber definitiv NICHT in der Gegenwart. Wenn ich in diesem state bin kommt der einfach so, ohne dass ich einen aktuellen Auslöser sehen kann. Ist wohl ein Echo von Früher. Jedenfalls kommen dann die Rationalisierungen, die mir sagen warum ich Heute scheisse bin und die das Gefühl rechtfertigen. Habe lange so gelebt und dann gedacht, dass ich eben wirklich Nichts bin und nie irgendwas Relevantes schaffen werde, weder für mich noch für andere. Gottseidank hab ichs trotzdem probiert, und habe auch einiges hinbekommen. Trotzdem verschwindet dieses Gefühl nicht und sucht sich neue "Ausreden", um da zu sein.

Bis vor Kurzem habe ich diese Rationalisierungen noch Ernst genommen und dachte, dass das Problem wirklich an den "Mängeln" liegt, die mir diese Diese eben sagen. Bis mir dann der Gedanke kam, dass das Prob vielleicht eher die Emotion, und nicht die tatsächlichen Gegebenheiten in der Realität sind, wie mir die Rationalisierungen weißmachen wollen. Ich vermute nämlich dass ich, selbst wenn ich jeden Mangel, den ich an mir sehe ausmerzen könnte, trotzdem mit diesen "Anfällen" zu tun hätte und sich mein Kopf dann einfach neue vermeintliche Mängel einfallen lässt, warum es mir gerade so geht.

Professionelle Hilfe hatte ich ne Ganze Weile, kann mir denken wo die empfundene Wertlosigkeit herkommt. Wenns aber einmal richtig hakt, kriege ich das trotzdem nicht abgeschaltet. 

Hat wer Tips?

Hat das Problem auch jemand gehabt, oder vielleicht sogar.. lösen können? 

Bisher habe ich natürlich weiter an meinen "realen" Unzulänglichkeiten gearbeitet und diese reduziert, wo ich konnte. Sehe ich grundsätzlich positiv, nur glaube ich eben nicht dass ich somit dieses Problem der empfundenen Wertlosigkeit lösen kann. 

Was tun? 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
Gast

Ja das Gefühl hatte ich auch einen großen Teil meines Lebens gehabt. Und in ganz schwachen Moment blitzt es heute noch gelegentlich durch.

Schau dir mal an ob du das Gefühl in allen Bereichen hast oder z.b. nur in Bezug auf Frauen und Bekanntschaften. Wenn du das Gefühl nicht im Beruflichen Umfeld hast, kannst du ja mal schauen warum es dort nicht so ist und was du  da anders machst.

Bestätigung von Außen wirkt bei mir nicht sofort sondern es braucht eine Zeit bis ich anfange die Veränderung zu verinnerlichen. Bei mir sind das so in etwa zwei Jahre bis sich solche Dinge etablieren. 

Ein regelrechter Boost war die Tatsache das ich einen Herzfehler habe und nun weiß das ich wahrscheinlich nur noch 10-15 Jahre zu leben habe. Das hat vieles entscheidend verändert. Ich weiß das ich mich in absehbarer Zeit verlieren werde und das hat eine innige Selbstliebe erzeugt. Ich mag mich mittlerweile sehr und werde die verbleibenden Jahre, einen liebevollen und achtsamen Umgang mit mir haben.

Ist schon verrückt das ich mich erst verlieren muss, um zu mir zu finden.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Hallo WH-83, du sprichst mir aus der Seele. Mir ging es früher nicht anders. Mittlerweile sieht das viel besser aus. Mein Selbstwert ist noch nicht bei 100%, aber bedeutend höher als früher. Auch die psychosomatischen Beschwerden (z. B. unangenehme "Schauer" überm Herzen) sind fort.

Du schreibst, du hattest bereits professionelle Hilfe, ich gehe davon aus es handelt sich dabei um Verhaltens- oder Gesprächstherapie? Diese Therapieformen empfinde ich als suboptimal wenn es um tief verankerte Gefühle geht.

Ich kann dir nur empfehlen was ich selbst getan habe: Geh ans Gefühl und erforsche es. Damit meine ich NICHT rational reflektieren an was es liegt und woher es kommt. Da kannste dich dran totdenken und es wird nicht besser. Ich spreche davon tief in dich zu gehen und es zu erfühlen und rauszulassen. Dann lässt du hochkommen was sich zeigen möchte und alle Emotionen dürfen sich abreagieren. Klingt viel einfacher als es ist und erfordert Übung, lässt sich aber erlernen. Wichtig ist erstmal klein anzufangen und nicht gleich bei den größten Baustellen.

Das kannst du durch bestimme Formen der Meditation/Selbsthypnose tun oder du gehst gleich zu einem professionellem Hypnosecoach/Hypnosetherapeuten (der auch Ursachenorientiert arbeitet) - dann gehts bedeutend schneller und effizienter.

Für den Anfang möchte ich dir eine geführte Hypnose mit auf den Weg geben auf die ich selbst sehr stark reagierte. Selbstwertstärkung ist neben dem Hauptthema Selbstvertrauen auch mit drin. Schau mal inwieweit diese Hypnose auf dich wirkt und was sie bei dir auslöst. Da ich selbst professioneller Hypnotiseur bin kann ich nur sagen, ich hätte es für mich selbst nicht besser hingekriegt. Aber nicht alles passt für jeden, da wir Menschen ja sehr verschieden sind 🙂 Also einfach mal testen.

Anmerkung: Bei der Hypnose handelt es sich um reine Suggestionshypnose, also nicht Ursachenauflösend. Wäre auch per Video schwierig individuell zu arbeiten 😄

 

 

PS: Ein YT-Video wird dein Thema zu 99% Wahrscheinlichkeit nicht mal eben nebenbei auflösen. Lass es einfach auf dich wirken und schau was es in dir auslöst und ob Hypnose überhaupt was für dich ist 🙂

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
Gast
vor 13 Stunden, Sam Stage schrieb:

Ja das Gefühl hatte ich auch einen großen Teil meines Lebens gehabt. Und in ganz schwachen Moment blitzt es heute noch gelegentlich durch.

Schau dir mal an ob du das Gefühl in allen Bereichen hast oder z.b. nur in Bezug auf Frauen und Bekanntschaften. Wenn du das Gefühl nicht im Beruflichen Umfeld hast, kannst du ja mal schauen warum es dort nicht so ist und was du  da anders machst.

Bestätigung von Außen wirkt bei mir nicht sofort sondern es braucht eine Zeit bis ich anfange die Veränderung zu verinnerlichen. Bei mir sind das so in etwa zwei Jahre bis sich solche Dinge etablieren. 

Ein regelrechter Boost war die Tatsache das ich einen Herzfehler habe und nun weiß das ich wahrscheinlich nur noch 10-15 Jahre zu leben habe. Das hat vieles entscheidend verändert. Ich weiß das ich mich in absehbarer Zeit verlieren werde und das hat eine innige Selbstliebe erzeugt. Ich mag mich mittlerweile sehr und werde die verbleibenden Jahre, einen liebevollen und achtsamen Umgang mit mir haben.

Ist schon verrückt das ich mich erst verlieren muss, um zu mir zu finden.

Was für ein hilfreicher Beitrag! Da ist man direkt dankbar, dass hier auch Leute jenseits der 30 ihren Erfahrungsschatz teilen. 

Ein Bereich, indem ich z.b. absolut nicht unsicher bin ist Sport/Ernährung. Das liegt weniger an theoretischem Wissen, sondern jahrelang gelebter Praxis und den entsprechenden Ergebnissen, die diese brachte. Ich weiß genau was (für mich) funktioniert und was nicht, und wenn sich ein Problem ergibt, dann verstehe ich idR auch schnell wo es herkommt und wie ich es lösen oder wenigstens umschiffen kann. Unsicherheiten haben da überhaupt keine Chance sich einzuschleichen. Das geht übrigens so weit, dass ich mich selbst neben Leuten nicht aus der Ruhe bringen lasse die offensichtlich Stoff benutzen, obwohl diese augenscheinlich deutlich erfolgreicher sind als ich. Juckt mich aber nicht. Ich weiß was ich kann und brauche mich mit meinen Ergebnissen auch nicht zu verstecken.

Also kurz: es liegt mMn an langer praktischer Erfahrung und der Sicherheit, die sich daraus ergibt. Wenn ich das nun aufs Soziale übertrage, dann habe ich diese Erfahrung hier nicht. Kontakte habe ich seit Pubertät oberflächlich gehalten und kaum/gar nicht investiert, schon gar nicht emotional. Das versuche ich nun seit 2-3 Jahren anders zu machen und habe auch Erfolge, aber ich merke eben auch, dass ich hier z.t. deutliche Defizite habe. Diese Defizite sind für Unsicherheiten natürlich ein super Nährboden.

Das mit der Bestätigung von Außen erlebe ich genauso.. Meinen nun besten Freund habe ich vor so 2,5 Jahren kennengelernt, und wir waren eigentlich von Anfang an super dicke. Trotzdem denke ich immer wieder, dass er die Freundschaft kündigen wird, obwohl gar nix passiert ist und wir normal guten Umgang haben, wie sonst auch. Also er gibt mir Bestätigung durch regelmäßigen Kontakt, dass ich für diesen offensichtlich gut genug bin, trotzdem kommt das nur ganz schwer zu mir durch. Das wird tatsächlich besser, dauert aber wirklich. Verrückt vom jemand zu lesen, dem es ähnlich geht.

Die Lösung wird denke ich sein, einfach weiter rauszugehen und Erfahrungen zu machen, gute wie schlechte. Und das solange, bis mein Erfahrungsschatz im Sozialen zu einer ähnlich reichhaltigen Ressource wird, wie der im Sport. Ich weiß nur nicht so richtig wie ich das praktisch umsetzen soll, vor allem mit den Anfällen, die mal oft, andere male gar nicht kommen. Aber das wird mir wohl auch keiner sagen können^^ Da muss ich mir was einfallen lassen, was maßgeschneidert zu mir passt.

Außerdem.. zu lesen, dass du einen Herzfehler hast, klingt absurd. Mir sind deine Beiträge schon mehrere male aufgefallen, und das Wort "Herzfehler" macht da so keinen richtigen Sinn. Wenn du das, was du schreibst auch lebst, kann da von "Fehler" keine Rede sein, auch wenn der Kontext freilich ein anderer ist. Eine Metrik, wie man den eigenen Wert messen kann, ist wie positiv oder negativ man das Leben anderer Menschen beeinflusst. Zumindest mich hast du immer mal wieder zum Nachdenken gebracht, auch wenn viele posts gar nicht an mich adressiert waren. Du klingst wie jemand, der auch keinen guten Start hatte, der es hinbekommen hat nicht nur davon wegzukommen, sondern auch die eigene Realität so zu verändern, dass sie lebenswert ist. Eine Hiobsbotschaft hast du so zu nutzen vermocht, dass sie deine Lebensqualität letztlich sogar geboostet hat. Die verbleibenden 10-15 Jahre werden so eine deutlich andere Qualität haben, als sie wohl mit gesundem Herz gehabt hätten.

Ich finde das wahnsinnig inspirierend.

Danke!

 

 

vor 4 Stunden, Ayus schrieb:

Hallo WH-83, du sprichst mir aus der Seele. Mir ging es früher nicht anders. Mittlerweile sieht das viel besser aus. Mein Selbstwert ist noch nicht bei 100%, aber bedeutend höher als früher. Auch die psychosomatischen Beschwerden (z. B. unangenehme "Schauer" überm Herzen) sind fort.

Du schreibst, du hattest bereits professionelle Hilfe, ich gehe davon aus es handelt sich dabei um Verhaltens- oder Gesprächstherapie? Diese Therapieformen empfinde ich als suboptimal wenn es um tief verankerte Gefühle geht.

Ich kann dir nur empfehlen was ich selbst getan habe: Geh ans Gefühl und erforsche es. Damit meine ich NICHT rational reflektieren an was es liegt und woher es kommt. Da kannste dich dran totdenken und es wird nicht besser. Ich spreche davon tief in dich zu gehen und es zu erfühlen und rauszulassen. Dann lässt du hochkommen was sich zeigen möchte und alle Emotionen dürfen sich abreagieren. Klingt viel einfacher als es ist und erfordert Übung, lässt sich aber erlernen. Wichtig ist erstmal klein anzufangen und nicht gleich bei den größten Baustellen.

Das kannst du durch bestimme Formen der Meditation/Selbsthypnose tun oder du gehst gleich zu einem professionellem Hypnosecoach/Hypnosetherapeuten (der auch Ursachenorientiert arbeitet) - dann gehts bedeutend schneller und effizienter.

Für den Anfang möchte ich dir eine geführte Hypnose mit auf den Weg geben auf die ich selbst sehr stark reagierte. Selbstwertstärkung ist neben dem Hauptthema Selbstvertrauen auch mit drin. Schau mal inwieweit diese Hypnose auf dich wirkt und was sie bei dir auslöst. Da ich selbst professioneller Hypnotiseur bin kann ich nur sagen, ich hätte es für mich selbst nicht besser hingekriegt. Aber nicht alles passt für jeden, da wir Menschen ja sehr verschieden sind 🙂 Also einfach mal testen.

Anmerkung: Bei der Hypnose handelt es sich um reine Suggestionshypnose, also nicht Ursachenauflösend. Wäre auch per Video schwierig individuell zu arbeiten 😄

 

 

PS: Ein YT-Video wird dein Thema zu 99% Wahrscheinlichkeit nicht mal eben nebenbei auflösen. Lass es einfach auf dich wirken und schau was es in dir auslöst und ob Hypnose überhaupt was für dich ist 🙂

Dass ich mit Rationalität hier nicht weiterkomme, habe ich nun auch schon gemerkt. ^^

Ich denke nicht dass Hypnose bei mir klappt, werds mir aber mal anschauen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
Am 19.12.2020 um 15:27 , WH-83 schrieb:

Die Lösung wird denke ich sein, einfach weiter rauszugehen und Erfahrungen zu machen, gute wie schlechte. Und das solange, bis mein Erfahrungsschatz im Sozialen zu einer ähnlich reichhaltigen Ressource wird, wie der im Sport. Ich weiß nur nicht so richtig wie ich das praktisch umsetzen soll, vor allem mit den Anfällen, die mal oft, andere male gar nicht kommen. Aber das wird mir wohl auch keiner sagen können^^ Da muss ich mir was einfallen lassen, was maßgeschneidert zu mir passt.

 

Also ich habe so etwas ähnliches auch und nachdem ich es jahrelang irgnoriert habe, was letztendlich zu einer Mediensucht geführt hat, beschäftige ich mich seit dem letzten halben Jahr intenstiver damit und lese viele Bücher dazu.

Bisher kann ich dir dazu nur sagen, dass etwas im Äußeren zu verändern nicht die Lösung für deine inneren Probleme sein wird. Nach meiner Erfahrung musst du mit deinem inneren Arbeiten genau wie der anderes hier vorgeschlagen hat z.B. mit Hypnose oder Meditationen oder Affirmationen.

Immer wenn so etwas in mir hochkommt, dann sage ich mir "es ist okay dass das gerade da ist aber mit mir ist alles okay und die Gefühle entsprechen nicht der Warheit". Mir hat das sehr geholfen.

Ich nehme die Gefühle also an und und stelle sie dann richtig

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
Am 19.12.2020 um 22:27 , WH-83 schrieb:

Die Lösung wird denke ich sein, einfach weiter rauszugehen und Erfahrungen zu machen, gute wie schlechte

Denke ich auch.

Am 19.12.2020 um 06:37 , WH-83 schrieb:

Jedenfalls kommen dann die Rationalisierungen, die mir sagen warum ich Heute scheisse bin und die das Gefühl rechtfertigen.

Was du rational durch hast, muss auch noch emotional ankommen.

Das klingt vielleicht banal, aber vielleicht würd dir ne Art Morgenroutine helfen.

Dir morgens ne halbe Stunde Zeit nehmen. Nen Kaffee oder Tee kochen. Musik anmachen, die dir gute Laune macht. Überlegen,worauf du dich freust, was am Tag so ansteht und wie du allem heute begegnen willst. Mehr Achtsamkeit quasi.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

ich habe dieses Problem auch und kämpfe gegen dieses Gefühl, weil ich weiß, dass ich würdig bin. Eine Sache, die ich erkannt habe, ist, dass deine Umgebung wirklich wichtig ist. Wählst du wirklich eine Gruppe von Freunden, die du wirklich bequem mit und wenn du distrubing Menschen in deiner Familie haben, minimieriest du Ihren Kontakt. Ich gewinne Selbstvertrauen mit den richtigen Leuten an meiner Seite.

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Esoterik ist mir fremd. Psychologie bin ich nicht fachkundig. Meine Laienmeinung: auch wenn es viele Gründe gibt, unseren Eltern dankbar zu sein für das, was sie uns gegeben und ermöglich haben - viele Eltern haben auch viel verhunzt in uns. Nicht wissentlich und willentlich. Aber irgendwie kommen wir doch als leerer Computer auf die Welt, aufgespielt nur das Betriebssystem "Nuckeln - Kacken - Plärren". Der Rest wird doch nach und nach programmiert. In den ersten Lebensjahren nunmal von den Eltern. Wenn da genügend "Mach das besser! Du kannst das nicht! Sei endlich ein liebes Kind!" dabei sind, dann muss das ja später die Funktionsfähigkeit beeinträchigen.

Nur kann man sich ja nicht jahrzentelang auf die Eltern berufen. Echter Selbstwert kommt von echten Erfolgserlebnissen, nicht von Tinder-Matches, nicht von Insta-Likes, sondern von echten Leistungen, auf die man stolz sein kann. Fang hier an zu forschen, was sich für Dich eignet. Kann alles sein. Sportliche Erfolge, endlich 10kg abzunehmen, mit dem Saufen aufzuhören, Mandarin zu lernen, bei der freiwilligen Feuerwehrt anzufangen.

bearbeitet von Fastlane
  • LIKE 1
  • VOTE-4-AWARD 1

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
Gast
vor 2 Stunden, maxis23 schrieb:

Immer wenn so etwas in mir hochkommt, dann sage ich mir "es ist okay dass das gerade da ist aber mit mir ist alles okay und die Gefühle entsprechen nicht der Warheit". Mir hat das sehr geholfen.

Ich nehme die Gefühle also an und und stelle sie dann richtig

Mache ich bereits, nur kommen die rationalen Gedanken bisher nicht im Emotionalen an, um es mit Cordelia`s Worten auszudrücken. Wenn ich getriggert bin und mich dann noch in nem sozialen setting befinde, dann fällt mir das super schwer überhaupt dort zu bleiben.^^ Allerdings zeigt mir das auch, dass eben genau hier der Hund begraben liegt und ich diese Situationen suchen sollte. Zu Hause im stillen Kämmerlein allein zu lesen habe ich lange gemacht, irgendwann muss das Gelesene auch mal umgesetzt werden. Größere soziale Settings sind im Moment natürlich ungünstig, habe das aber im Auge.

vor 2 Stunden, Cordelia schrieb:

Überlegen ... was am Tag so ansteht und wie du allem heute begegnen willst. Mehr Achtsamkeit quasi.

Guter Einwand. Ich mache im Moment fast Nichts Gescheites und nehme den lockdown als Ausrede, um rumzuhängen. Einfache Aufgaben wie Wohnungssuche / Sport laufen nach wie vor, ich könnte mich aber mehr in Richtung meiner anderen Ziele bewegen, wenn ich ehrlich bin. Mit dieser Gammelei brauche ich mich im Moment halt auch nicht wundern, wo soll der Selbstwert denn auch herkommen. Es gibt noch so 2-3 Sachen, denen ich auch jetzt in der Coronapause nachgehen könnte. Danke fürs Erinnern!

vor einer Stunde, catty33 schrieb:

ich habe dieses Problem auch und kämpfe gegen dieses Gefühl, weil ich weiß, dass ich würdig bin. Eine Sache, die ich erkannt habe, ist, dass deine Umgebung wirklich wichtig ist. Wählst du wirklich eine Gruppe von Freunden, die du wirklich bequem mit und wenn du distrubing Menschen in deiner Familie haben, minimieriest du Ihren Kontakt. Ich gewinne Selbstvertrauen mit den richtigen Leuten an meiner Seite.

 

Gold! Praktiziere das schon seit ner Weile, Familie ist bei mir fast komplett rausgeflogen. Es ist wirklich bemerkenswert wie sehr die eigene Lebensqualität steigen kann, wenn man toxischen Menschen adieu sagt. Freunde sind auch super wichtig, meine wissen z.b. dass ich sozial manchmal etwas "dusselig" bin und drehen mir trotzdem keinen Strick daraus. Mit genau sowas lässt sich super üben, ob man sein getriggert sein im Beisein anderer nicht vielleicht doch in den Griff bekommt. Dir auch viel Glück bei deinem Kampf du Würdige!

vor 33 Minuten, Fastlane schrieb:

Nur kann man sich ja nicht jahrzentelang auf die Eltern berufen. Echter Selbstwert kommt von echten Erfolgserlebnissen, nicht von Tinder ... sondern von echten Leistungen, auf die man stolz sein kann. Fang hier an zu forschen, was sich für Dich eignet. Kann alles sein. Sportliche Erfolge, endlich 10kg abzunehmen, mit dem Saufen aufzuhören, Mandarin zu lernen, bei der freiwilligen Feuerwehrt anzufangen.

Mit Anfang 20, wenn es emotional frisch ist, mag es noch okay sein die Eltern verantwortlich zu machen. Mit 30 ist es das nicht mehr, irgendwann ist man mal selber verantwortlich für sein Glück. Bin da voll bei dir. Genau wie bei den gelernten Fähigkeiten/Erfolgen. Wenn es einen skill gibt, der den Knoten zum Platzen bringt, dann ist das mMn der Soziale. Habe zwar andere, aber der ist wohl der Wichtigste. Und genau hier bin ich dran, u.a. mit dem thread. Was "richtige" skills angeht bin ich sonst zufrieden, vom einer Sache mal abgesehen. Aber auch hier bin ich dran und Verbesserungen bereits sichtbar.

 

Tolle Ideensammlung jedenfalls. Ich werd mir mal nen Plan machen, wie ich die mir empfohlenen Gedanken und Denkanstöße umsetze. Nach einigem Rumgeeiere und Planlosigkeit kann ich (m)einen Weg nun doch wieder sehen. Danke an alle Schreiber!

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
vor einer Stunde, WH-83 schrieb:

Mit Anfang 20, wenn es emotional frisch ist, mag es noch okay sein die Eltern verantwortlich zu machen. Mit 30 ist es das nicht mehr, irgendwann ist man mal selber verantwortlich für sein Glück.

Ich sage was das angeht immer gern: "Wir können nichts dafür, dass wir zu der Person gemacht wurden, die wir heute sind. Aber wir können etwas dafür, wenn wir nicht daran arbeiten zu der Person zu werden, die wir gern sein möchten!".

  • LIKE 1

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
Am 18.12.2020 um 23:55 , Sam Stage schrieb:

Ist schon verrückt das ich mich erst verlieren muss, um zu mir zu finden.

Ich muss das hier mal herausstellen, weil auch ein Gefühl einen sogenannten "Nullpunkt" braucht. Unter dem Motto - wann fühle ich mich gut, wann fühle ich mich Scheiße?

 

Und das ergibt sich immer erst aus dem Kontrast dazwischen.

 

Wann hast du Dich das letzte mal richtig gesund gefühlt - wahrscheinlich kurz nachdem du mal so richtig krank warst - ansonsten weiß der Körper ja irgendwann gar nicht mehr, wie es sich anfühlt, gesund zu sein.

 

Ergo - damit du dich gut fühlen kannst - gehört es unwiderruflich dazu sich auch mal richtig Scheiße zu fühlen. Evtl. neigen wir in beiden dieser Phasen dann zu einer Überinterpretation unserer Gefühle. (Ich fühle mich Scheiße weil wertlos, schlechte Kindheit, schlecht geschissen what ever - das wird in 99% der Fälle Quatsch sein, eine Erfindung des Kopfes um dem schlechten Gefühl einen Sinn zu geben. Vllt. ist die Lösung einfach mal zu sagen - Ich fühl mich Scheiße, keine Ahnung warum, isso und gut ist!)

bearbeitet von ElCurzo

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Erstelle ein Mitgliedskonto, oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Mitgliedskonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Mitgliedskonto erstellen

Registriere Dich ganz einfach in unserer Community.

Mitgliedskonto registrieren

Anmelden

Du hast bereits ein Mitgliedskonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden

  • Wer ist Online   0 Mitglieder

    Aktuell keine registrierten Mitglieder auf dieser Seite.