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Hallo zusammen,

 

Ich bin seit langer Zeit schon stiller Mitleser in diesem Forum. Mir gefällt die ungeschönte, direkte und ungefilterte Art und Weise der Kommunikation hier.

Heute soll es mal um ein Off-Topic Thema gehen. 

Ich habe keine Lust zu Arbeiten. 

Nun etwas mehr zu mir. Ich bin momentan Anfang 30. Bin ein sehr offener, kommunikativer und fröhlicher Mensch. Habe einen großen Freundeskreis und viele weibliche Bekanntschaften, hier FB genannt unterhalten. Seit einiger Zeit bin ich in einer glücklichen LTR.

Habe ein gutes Abitur gemacht, danach ein FSJ. Danach hab ich im Raum München im Einsatzdienst/Rettung eine Ausbildung gemacht und 5 Jahre insgesamt dort gearbeitet. Den Job hab ich nie als solchen gesehen. Ich bin immer gerne zur Arbeit gefahren und hab dafür sogar noch ein ganz solides Gehalt bekommen. Ich habe viele Überstunden gemacht und auch Urlaub hab ich kaum gebraucht.

Da ich anfangs immer den Plan hatte evtl. noch studieren zu wollen, habe ich mit 25 ein Medizin Studium angefangen.

Das Studium habe ich im Dezember 2020 erfolgreich, überdurchschnittlich gut und in Regelzeit abgeschlossen.

Ich habe sehr gerne studiert, das Wissen ist mir mit wenig Arbeitsaufwand mehr oder weniger zugeflogen und ich hab immer ein gutes Gespür gehabt, was denn abgeprüft werden wird. 

Ich hatte somit sehr viel Freizeit, welche ich auch in vollen Zügen ausgenutzt habe: Sport, Fußball gespielt, Zocken, hier und da unterwegs, Urlaube und PU/Mädels. 

Habe an Tagen, an denen keine Pflichtveranstaltungen waren meistens bis 9/10 Uhr geschlafen, ein Paar stunden Unikram erledigt, dann meine Freizeit genossen. 

 

Finanziell musste ich mir weniger Sorgen machen. Hab so von etwa 1600 € Netto gut leben können. 

Das Geld wurde generiert durch: mehrere kleinere Jobs, ein Stipendium, Unterhalt von den Eltern, Rücklagen aus der Arbeitszeit und bisschen Börsenspekulationen/Wetten.

 

Jetzt ist es so, dass ich seit Anfang Januar meine Approbation in der Hand halte. Das bedeutet so viel wie: Ich kann mich Arzt nennen und als solcher arbeiten. 

Die Vorstellung jetzt aus meinem jetzigen Leben heraus zu gehen und jeden Tag von MO-Fr mindestens 9-10 h zu arbeiten, zudem noch 24h Dienste und am Wochenende, zieht mir echt den Stecker. 

Die Konsequenz daraus ist, dass ich meine Freunde/Freundin, Hobbies, Sport und alle Aktivitäten, die mir Spaß machen deutlich reduzieren muss. Und das für eine Sache, die mir keinen Spaß macht. 

Klar man verdient dabei echt sehr gutes Geld, aber das ist nur ein kleiner Ersatz.

Ich habe in meinem Praktischen Jahr gesehen, wie fertig und abgekämpft alle Ärzte dort sind. Die Arbeitsbelastung ist extrem und die Laune meistens sehr schlecht. Das sind alles Dinge, in denen ich mich nicht sehe. 

Retrospektiv würde ich auch nicht nochmal Medizin studieren, würde ich am heutigen Tage sagen. Obwohl ich Stolz bin, es geschafft zu haben und mich Arzt nennen zu dürfen. 

 

Aktuell schiebe ich das Bewerben so etwas vor mit her. Jedoch muss ich mir was überlegen, weil mein finanzielles Polster in den nächsten Monaten auch aufgebraucht ist. 

 

Diese Gedanken habe ich bis jetzt noch mit niemandem geteilt, da es in der Zunft der Ärzteschaft häufig eine Art Berufung ist, als solcher zu arbeiten und viele gerne ihr Privatleben hinten anstellen.

 

So. Wie sehr ihr das? Wie sieht es mit euch aus? 

 

Geht mit mir bitte hart ins Gericht, wenn ich mit meiner Einstellung auf dem Holzweg bin.

beste Grüße

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Hey, erstmal willkommen.

Ich finde deine Einstellung schwerstens ok. Wenn du dich nicht danach fühlst, als Arzt zu arbeiten, dann mach es nicht. Thema erledigt. 

Hattest du denn spaß am Studium? Interessiert Dich Medizin? Berätst du gerne andere Menschen und hilfst ihnen? Ich gehe davon aus, sonst hättest du das Studium nicht so gut abgeschlossen. Was ich mich jedoch frage: Wieso siehst du das so starr? Mit einem Medizinstudium stehen dir doch auch noch 1000 andere Türen offen, als Arzt zu werden. 

Dahingehend kannst du dich ja mal schlau machen. Du kannst z.B. in die Forschung gehen, Dozent werden, mit diversen Fortbildungen/Weiterbildungen auf ganz neue Bereiche zugreifen, du kannst dich als Berater selbstständig machen und bringst von Anfang an Kompetenz und Glaubwürdigkeit mit. Und so vieles mehr. 

Hoffe, dass ich dir damit helfen kann.

bearbeitet von Kalter Kakao

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vor 1 Minute, Kalter Kakao schrieb:

Hattest du denn spaß am Studium? Interessiert Dich Medizin? Berätst du gerne andere Menschen und hilfst ihnen?

Ich hab sehr gerne Medizin studiert. Mich interessiert Medizin auch. Ich hab in der Rettung und auch in meinen Praxis Einsätzen immer Spaß bei der Arbeit gehabt und auch entsprechendes Feedback bekommen. Sowohl von Patienten, als auch von Ärzten. Hatte/habe auch ein paar Jobangebote.

Das Problem ist nicht nur die Arbeit als solche, sondern die Arbeitszeiten, die Arbeitsbelastung und der Stress. Dadurch müsste ich mein ganzes Leben drumherum deutlich einschränken. Das möchte ich nicht. 

vor 5 Minuten, Kalter Kakao schrieb:

Du kannst z.B. in die Forschung gehen, Dozent werden, mit diversen Fortbildungen/Weiterbildungen auf ganz neue Bereiche zugreifen

Da hab ich auch schon geguckt. Viele Jobs erwarten klinische Erfahrung über mehrere Jahre oder gar einen Facharzt (heißt so grob 5-6 Jahre Klinik) oder bringen andere Nachteile mit sich, die genauso wenig mit meinem gewünschten Lifestyle vereinbar sind (zB Dienstreisen) 

Vllt ist auch einfach mein Mindsetting im Bezug auf Arbeit und Verpflichtung in den Jahren des Studiums gebrochen, weil es mir zu gut ging. 

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Mal ganz blöd gefragt: Wieso nicht einfach in die Rettung zurück?
Also, sicher ist es ärgerlich, die letzten Jahre dann fürs Studium "verschwendet" zu haben, aber wenn dir das so viel Spaß gemacht hat und du aufgegangen bist in der Arbeit, wieso nicht? Da wäre der Kontakt zur Medizin auch noch da.

Ansonsten vielleicht Notarzt, hab aber halt auch keine Ahnung, in wie weit man sich dafür weiter- bzw. fortbilden muss. 

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vor 9 Minuten, coolhand92 schrieb:

Ich hab sehr gerne Medizin studiert. Mich interessiert Medizin auch. Ich hab in der Rettung und auch in meinen Praxis Einsätzen immer Spaß bei der Arbeit gehabt und auch entsprechendes Feedback bekommen. Sowohl von Patienten, als auch von Ärzten. Hatte/habe auch ein paar Jobangebote.

Das Problem ist nicht nur die Arbeit als solche, sondern die Arbeitszeiten, die Arbeitsbelastung und der Stress. Dadurch müsste ich mein ganzes Leben drumherum deutlich einschränken. Das möchte ich nicht. 

Da hab ich auch schon geguckt. Viele Jobs erwarten klinische Erfahrung über mehrere Jahre oder gar einen Facharzt (heißt so grob 5-6 Jahre Klinik) oder bringen andere Nachteile mit sich, die genauso wenig mit meinem gewünschten Lifestyle vereinbar sind (zB Dienstreisen) 

Vllt ist auch einfach mein Mindsetting im Bezug auf Arbeit und Verpflichtung in den Jahren des Studiums gebrochen, weil es mir zu gut ging. 

Ich finde das ist echt ein sehr interessantes "Anliegen" bei Dir. Du hast jetzt jahrelang den gewissen Lebensstandard gehabt, der dir gepasst hat und die Zeit genossen. Jetzt in corona dreht sich die Welt gefühlt eh langsamer als vorher und dir fehlt genau jetzt die Muße, den Arsch hoch zu kriegen und deinen lässigen Lifestyle aufzugeben. Ich kann das als ehem. Student gut nachvollziehen. 

Kannst du nicht irgendwo erstmal ne 20 Stunden Woche machen, und dich dann langsam immer weiter dran gewöhnen, mehr zu arbeiten? Bzw es auf Teilzeitlevel zu lassen? Das klingt von deiner Beschreibung so, als wäre das in dem Beruf als Arzt nicht möglich. Ich bin mir ziemlich sicher, dass das irgendwo geht. Oder du machst erstmal was anderes. Zb gehst du in deinen alten Beruf zurück und gewöhnst Dich da wieder dran, zu arbeiten. Nur weil du das Medizinstudium hast, musst du ja nicht unbedingt sofort das nutzen. Wenn du irgendwann das Bedürfnis hast, das dann in deine Berufswahl einzubeziehen, mach es. Wichtig ist ja nur, weil du ja finanziell bald trocken läufst, dass du jetzt irgendwas machst. Und dann kannst du von da ja step by step in die richutng gehen, die dir jetzt gerade als zu stressig erscheint und du dich vor Überarbeitung fürchtest. Du kannst ja sonst auch immer aussteigen und dich nach Alternativen umsehen. Ich denke, das Problem ist, du siehst es als so einen riesigen Berg vor dir, der dich erdrückt. Geh doch einfach mal den ersten schritt.

bearbeitet von Kalter Kakao

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Du willst deine Freizeit nicht aufgeben, ist verständlich, wenn dir das wichtig ist. 

Hast du denn schon praktische Erfahrungen gemacht? Vielleicht gehst du bei der Arbeit so auf, dass dir die paar Stunden am Tag nicht wie Arbeit vorkommen. Es ist ja eigentlich das Gefühl von Arbeit und Verpflichtung, dass dich davon abhält und die Angst vor dem Verlust deiner Freizeit und Spaß.

Wer sagt denn, dass es nicht möglich ist, beides in dein Leben zu integrieren? Spaß an der Arbeit und und Zeit für deine Freizeitaktivitäten?

Ich weiß natürlich nicht, wie dein Leben aussieht, aber das ist ja bei den meisten jungen Menschen der Fall. Die Angst, bis zum restlichen Ende des Lebens tagein/tag aus den selben Job zu machen, der keinen Spaß macht und dabei die Freizeit für das Geld aufgeben. Aber es muss ja nicht alles schwarz/weiß sein, wie es einem vorgelebt wird.

 

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vor 13 Minuten, MissXYZ schrieb:

Wieso nicht einfach in die Rettung zurück?

In die Rettung zurück geht nicht so einfach, wenn man approbiert ist. Da besteht ein Kompetenzkonflikt zwischen dem was auf dem Rettungsmittel erlaubt ist und dem, was man von dir als Arzt erwarten kann.

Zudem wie @Fastlane schon sagt über Rücken und auch Notarzt fahren und die Arbeitszeiten, die in der Regel noch ungünstiger sind, als im Spital.

 

Finde die Idee mit Teilzeit anzufangen oder sich mit dem Thema Selbstständigkeit/Praxis zu beschäftigen aber schonmal ganz gut. 

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Gast
vor 6 Minuten, Fastlane schrieb:

Aber warum nicht das naheliegendste? Du bist Angehöriger eines freien Berufes! Geh irgendwo aufs Land, mach Deine eigene Praxis auf. Sprechstunden von 10-12 und 14-16h Uhr, Mittagspause gehste joggen oder vögelst ganz entspannt Deine Arzthelferin. Um sechs machste Dir ein Bier auf. Das kann man ohne weitere so aufziehen, gerade wenn man nicht reich werden will wie Dr. Dr. Müller-Wohlfahrt. Musst halt konsequent Arbeit delegieren und auch mal ne Omi wegschicken, die sich abends noch in den Po gucken lassen will.

Man muss aber da echt Bock drauf haben, Hausarzt zu sein. Das ist auch nicht für jeden was. Man kann auch gut als Angestellter Arzt arbeiten. Auch in Hausarztpraxen. Teilzeit erstmal eine Option? Zum Überbrücken?
Genauso wie Notfallmediziner.

TE: Willst du noch irgendwas Fachspezifisch machen?

Ich sehe da bei dir gerade keinen Fahrplan, was du nun mit deinem „Titel“ anfangen willst und was dich reizt. Ist auch nicht so wild, wenn man mal ziellos umherirrt. Zum überbrücken siehe oben. Teilzeit wäre eine Option.

@pMaximus wäre da wohl aber der bessere Berater.

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vor 3 Minuten, coolhand92 schrieb:

In die Rettung zurück geht nicht so einfach, wenn man approbiert ist. Da besteht ein Kompetenzkonflikt zwischen dem was auf dem Rettungsmittel erlaubt ist und dem, was man von dir als Arzt erwarten kann.

 

Hä?

Fachkundenachweis Rettungsdienst erwerben und los! Pinguin darf nicht defibrillieren und spritzen, Du schon. Klar, Du bist dann alleinverantwortlich. Damit muss man zurecht kommen. Aber wo ist das der Konflikt?

Wenns nicht relevant ist für Dich, dann sorry für offtopic.

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vor 7 Minuten, coolhand92 schrieb:

Finde die Idee mit Teilzeit anzufangen oder sich mit dem Thema Selbstständigkeit/Praxis zu beschäftigen aber schonmal ganz gut. 

Hast du dich nicht informiert bevor du Medizin studiert hast, wie die Arbeitswelt als Arzt aussieht?

und selbstständigkeit ist Eigenversklavung, da haste noch weniger von dir als wenn du irgendwo angestellt bist.

Teilzeit als Arzt. xD Der einzige Arzt der Teilzeit arbeitet ist glaube der Anästhesist.

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Gast
vor 4 Minuten, Fastlane schrieb:

Hä?

Fachkundenachweis Rettungsdienst erwerben und los! Pinguin darf nicht defibrillieren und spritzen, Du schon. Klar, Du bist dann alleinverantwortlich. Damit muss man zurecht kommen. Aber wo ist das der Konflikt?

Wenns nicht relevant ist für Dich, dann sorry für offtopic.

Doch das darf der Pinguin 🐧 

Aber ich glaube so einfach ist das für den TE wirklich nicht. Und wenn er dann als Arzt als RS fährt, ist das mehr als unbefriedigend. Es gibt nicht nur gute Mitarbeiter im Rettungsdienst. Und da dann den Mund zu halten wird extrem schwer. Der RS die kleinste Leuchte auf dem Auto. Wenn er als RS beschäftigt werden würde, dann dürfte er wahrscheinlich auch nur das machen was ein RS darf. Und das ist nun wirklich nicht viel. Kenne mich aber in diesem Fall nicht so richtig aus, muss ich sagen.

 

Aber der TE muss erstmal selbst wissen, wo seine Reise mal hingehen soll.

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vor 11 Minuten, Fastlane schrieb:

Fachkundenachweis Rettungsdienst erwerben und los! Pinguin darf nicht defibrillieren und spritzen, Du schon. Klar, Du bist dann alleinverantwortlich. Damit muss man zurecht kommen. Aber wo ist das der Konflikt?

Defi darf er benutzen, nur bestimmte Medikamente geben. 
 

es geht dabei um die Rolle, die du dabei auf dem jeweiligen Rettungsmittel hast. 
auf nem Rettungswagen bist du zum Bsp. als Rettungsassistent eingeteilt. Damit hast du ein klares Aufgabenspektrum. 
Als Arzt bist du überqualifiziert, darfst mehr und musst auch mehr machen. Das steht dann in Konflikt mit der Position auf der du auf dem RTW bist. 

die meisten Träger vom Rettungswesen schließen das deswegen aus. Gäbe ja viele die als Arzt nochmal ne Runde mit Nem Blaulicht-LkW fahren wollen würden, mich eingeschlossen.

offtopic aus
 

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@coolhand92 
erst mal Gratulation zum Werdegang und zum "Herr Doktor" :-) das meine ich sehr ernst und nicht sarkastisch oder ironisch falls es so rüber kommen sollte!

Kann deinen Standpunkt sehr sehr gut verstehen. Du hast viel investiert und während dem gesehen das Geld und Image halt auch nicht alles im Leben ist wenn
einem die Zeit dazu fehlt das ganze auch zu geniessen. Du hast aber eine super gute Position in der du dich befindest wenn man mal die Lust auf das Arbeiten 

ausblendet. In meinem Umfeld gibt es einige Ärzte, die einen sind wie du auch eher etwas skeptisch bezüglich Arbeitslast und Leben da sie sich nicht wirklich für 
diese Position berufen fühlen, andere gehen in ihrer Arbeit regelrecht auf und empfinden ihren Job nicht als stressig oder unbefriedigend.

Was ich an deiner Stelle machen würde falls nicht schon gemacht, wäre mal einen überblick zu bekommen was ich mit einem abgeschlossenen Medizinstudium außer
Arzt sein sonst noch machen könnte. ein entfernter Bekannter hat sein Dr. Med. genutzt um in der Pharmaindustrie Fuß zu fassen und dort einen super Job gefunden in der Forschung. Viel viel weniger Stress, bessere Laune, mehr Zeit für das Leben und sogar noch besseres Gehalt.

Was war denn deine Motivation Medizin zu studieren? Gibt es ein Fachgebiet das dich fasziniert oder in dem du dir vorstellen könntest Spass an der Arbeit zu haben?

ich drücke dir jeden falls die Daumen, dass du bald deine Mission wieder findest und glücklich und voller Tatendrang unterwegs bist!

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vor 12 Minuten, coolhand92 schrieb:

Defi darf er benutzen, nur bestimmte Medikamente geben. 
 

es geht dabei um die Rolle, die du dabei auf dem jeweiligen Rettungsmittel hast. 
auf nem Rettungswagen bist du zum Bsp. als Rettungsassistent eingeteilt. Damit hast du ein klares Aufgabenspektrum. 
Als Arzt bist du überqualifiziert, darfst mehr und musst auch mehr machen. Das steht dann in Konflikt mit der Position auf der du auf dem RTW bist. 

die meisten Träger vom Rettungswesen schließen das deswegen aus. Gäbe ja viele die als Arzt nochmal ne Runde mit Nem Blaulicht-LkW fahren wollen würden, mich eingeschlossen.

offtopic aus
 

Okay. Missverständnis. Ich bin natürlich davon ausgegangen, dass du als Arzt im Rettungsdienst fährst. Aufm NEF. 

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vor einer Stunde, coolhand92 schrieb:

Geht mit mir bitte hart ins Gericht, wenn ich mit meiner Einstellung auf dem Holzweg bin.

Finde ich eine gute Einstellung. Grundsätzlich. Work/life balance und so. 

Dein größtes Problem sehe ich allerdings darin, dass dich Medizin offenbar nicht wirklich interessiert. Du brennst nicht dafür, wie das offenbar beim RD der Fall war? Da haben dir selbst Überstunden nichts ausgemacht und nicht erschöpft. 

Ein guter Freund von mir hat ebenfalls Medizin studiert. In Mindestzeit und besten Noten. Dann kam er drauf, dass die Arbeit mit Menschen/Patienten doch nicht so seins ist. Deshalb hat er sich mehr der technischen Seite zugewandt. Jetzt macht er den Facharzt für Radiologie bereits im 5. Jahr. Dabei interessiert ihn vor allem die technisch/wissenschaftliche Seite bei bildgebenden Verfahren ...

Natürlich sollte auch das Private nicht zu kurz kommen. Wie wär's zum Beispiel mit einer Weltreise für 1 Jahr, wenn Corona endlich wieder halbwegs vorbei ist?

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Musst du dich als Arzt noch in irgendwelchen Facharzt Ausbildungen oder Praktika prostituieren, oder kannst du ganz normal als Arzt irgendwo los legen?

Wenn ja, dann kannst du vielleicht 20h pro Woche in einer Hausarztpraxis übernehmen. Kann mir vorstellen, dass es da einige gibt, die gerne etwas kürzer treten wollen oder wo es eigentlich nicht für eine volle Stelle reicht. 
Wenn du mit weniger Geld auskommst, dann musst du ja nicht Vollzeit arbeiten. Und mal etwas reinschauen, um zu sehen, ob das langfristig für dich was ist, macht ja Sinn.

 

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Ist Beratung/ Management im Gesundheitswesen vielleicht eine Option für dich?

Nur mal so als Einwurf, glaube da muss man nicht zwingend den Facharzt machen.

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vor 3 Stunden, Hannax schrieb:

Hast du dich nicht informiert bevor du Medizin studiert hast, wie die Arbeitswelt als Arzt aussieht?

Ja natürlich. Ich habe zu meiner aktiven Zeit in der Rettung mit vielen Notärzten zusammen gearbeitet, sowie Kollegen, die schon ein paar Jahre im Medizinstudium drin hingen. 

Die Meinungen und Aussagen waren da sehr unterschiedlich. Die Mehrzahl hat sicherlich davon abgeraten das zu studieren, eben aus oben genannten Gründen. 

Ich hab da aber nicht viel drauf gegeben. Irgendwie hat ja jeder/viele was zu meckern oder ist unzufrieden mit seinem Job. 

Ich hab mir den Job vor dem Studium definitiv anders vorgestellt, als er tatsächlich ist. 

Extrem viel Bürokratie, als Assistenzarzt teilweise 70% der Arbeitszeit am PC. Sehr schwer planbarer Feierabend. 60+ Stunden Wochen, die als normal gelten. Ätzende Hierarchien.

Oft schlechte Stimmung. . 

vor 2 Stunden, Yolo schrieb:

Wieso wolltest du ursprünglich Arzt werden? 

Ich kann ganz gut mit Menschen. Ich arbeite gerne mit Menschen. Ich bin in der Rettung groß geworden und wollte in diesem Bereich bleiben. Der Status des Arztes ist mir dabei egal gewesen. Sicherlich die recht gute Bezahlung hat eine Rolle gespielt. In meiner Familie haben irgendwie alle studiert und ich war sicherlich mit meiner Ausbildung ein bisschen das schwarze Schaf. Hat evtl. auch noch etwas mit rein gespielt.

vor 56 Minuten, Der Namenlose schrieb:

Musst du dich als Arzt noch in irgendwelchen Facharzt Ausbildungen oder Praktika prostituieren, oder kannst du ganz normal als Arzt irgendwo los legen?

Praktika muss man nicht mehr absolvieren. Mit der Approbation darf man als Arzt arbeiten und es stehen im Prinzip alle Wege offen. Ohne Facharzt in einer Praxis ist aber schwierig. Einen eigenen Sitz bekommt man meines Wissens nicht. Man darf dann nur wenig abrechnen. 

vor 22 Minuten, Care Free schrieb:

Ist Beratung/ Management im Gesundheitswesen vielleicht eine Option für dich?

Ist auch eine Option. Hab ich auch nach geschaut. Da wird oft klinische Erfahrung erwartet, bzw. sind die Jobs in den Portalen so wage formuliert, dass man gar nicht weiß, worauf man sich da einlassen würde. 

 

vor 2 Stunden, slowfood schrieb:

Wie wär's zum Beispiel mit einer Weltreise für 1 Jahr, wenn Corona endlich wieder halbwegs vorbei ist?

Du meinst als Auszeit zur Findung? Ich hatte tatsächlich vor nach dem 3. Examen 4-6 Monate zu reisen. Das wurde durch Corona aber gesprengt. 

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vor 4 Stunden, coolhand92 schrieb:

So. Wie sehr ihr das? Wie sieht es mit euch aus? 

Schwierig eben....

vor 4 Stunden, coolhand92 schrieb:

Ich habe keine Lust zu Arbeiten.

....deshalb.

 

Wenn du dich aber aufraffen kannst in einem Bereich deiner Wahl (gibt es in der Medizin nichts, was dich interessiert?) zumindest den Facharzt zu machen, liegt dir danach die Welt zu Füssen. Du muss danach nie wieder Vollzeit arbeiten, bekommst sogar noch in Teilzeit ein weit überdurchschnittliches Gehalt und kannst obendrein noch machen was du willst. (Arzt in der Zeitarbeit oder du machst einfach wenige 24h Dienste (gibt enorm viel Kohle!, Job in der Forschung, einen Job in der Pharmabranche, eine gutachterliche Tätigkeit, Betriebsarzt...es gibt sooo viele coole Möglichkeiten für Dich, wenn, ja wenn du zumindest praktische Erfahrung sammelst und den Facharzt machst. Allerdings - mitsamt eines Medizin Studiums kommst du auch so in der Pharmabranche oder in der Wirtschaft unter. Die Medizin ist so ein riesiger Bereich mit massivsten Wachstumspotenzial in der nächsten Zeit! 

bearbeitet von ElCurzo

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vor 5 Stunden, coolhand92 schrieb:

In die Rettung zurück geht nicht so einfach, wenn man approbiert ist. Da besteht ein Kompetenzkonflikt zwischen dem was auf dem Rettungsmittel erlaubt ist und dem, was man von dir als Arzt erwarten kann.

Zudem wie @Fastlane schon sagt über Rücken und auch Notarzt fahren und die Arbeitszeiten, die in der Regel noch ungünstiger sind, als im Spital.

 

Finde die Idee mit Teilzeit anzufangen oder sich mit dem Thema Selbstständigkeit/Praxis zu beschäftigen aber schonmal ganz gut. 

 

vor 5 Stunden, kleiner pinguin schrieb:

Man muss aber da echt Bock drauf haben, Hausarzt zu sein. Das ist auch nicht für jeden was. Man kann auch gut als Angestellter Arzt arbeiten. Auch in Hausarztpraxen. Teilzeit erstmal eine Option? Zum Überbrücken?
Genauso wie Notfallmediziner.

TE: Willst du noch irgendwas Fachspezifisch machen?

Ich sehe da bei dir gerade keinen Fahrplan, was du nun mit deinem „Titel“ anfangen willst und was dich reizt. Ist auch nicht so wild, wenn man mal ziellos umherirrt. Zum überbrücken siehe oben. Teilzeit wäre eine Option.

@pMaximus wäre da wohl aber der bessere Berater.

 

vor 5 Stunden, Fastlane schrieb:

Hä?

Fachkundenachweis Rettungsdienst erwerben und los! Pinguin darf nicht defibrillieren und spritzen, Du schon. Klar, Du bist dann alleinverantwortlich. Damit muss man zurecht kommen. Aber wo ist das der Konflikt?

Wenns nicht relevant ist für Dich, dann sorry für offtopic.

Moment Moment. Du darfst erst mal als frischer promovierter Medizinstudent rein GAR NICHTS. Schon gar nicht als Notarzt fahren und schon gar nicht außerhalb einer vertraglichen Regelung in einem Krankenhaus irgendetwas selbstständig spritzen. Bitte. Das solltest du als junger Arzt wissen. 
 

Um Notarzt zu werden benötigst du dir Approbation zum Allgemeinmediziner mit einer fachärztlichen Ausbildung von 3 - Jahren, sowie einen externen Notarztkurs mit immanenten Prüfungscharakter sowie anschließender  Fachprüfung. 
 

so einfach geht das alles nicht. 
 

 

ich schreib gerade vom Handy und hatte einen extrem langen Dienst. Melde mich später, und kann dir als bereits etwas fortgeschrittener und erfahrener Kollege gerne ein paar Tips geben. Ansonsten stell mir konkrete Fragen bitte, die ich dir entweder heute später (wenn ich heim komme) oder morgen beantworten werde. 

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Gast
vor 1 Minute, pMaximus schrieb:

hatte einen extrem langen Dienst

Vorurteil bestätigt 

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Ein Bekannter von mir ist Anästhesist und Notarzt (gewesen). Vor Jahren ist er von Karussell des med. Wahnsinns gehopst. Er hat sich dann als "Leibarzt" für entsprechend gepamperte Patienten verdingt. Quasi wohlhabende Menschen in den Urlaub begleitet usw. Allerdings hatte er die Erfahrung und entsprechende Fortbildungen absolviert. 

bearbeitet von Niemann-N
Ergänzung
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vor 46 Minuten, pMaximus schrieb:

Moment Moment. Du darfst erst mal als frischer promovierter Medizinstudent rein GAR NICHTS. Schon gar nicht als Notarzt fahren und schon gar nicht außerhalb einer vertraglichen Regelung in einem Krankenhaus irgendetwas selbstständig spritzen. Bitte. Das solltest du als junger Arzt wissen. 
 

Um Notarzt zu werden benötigst du dir Approbation zum Allgemeinmediziner mit einer fachärztlichen Ausbildung von 3 - Jahren, sowie einen externen Notarztkurs mit immanenten Prüfungscharakter sowie anschließender  Fachprüfung. 
 

so einfach geht das alles nicht. 
 

 

ich schreib gerade vom Handy und hatte einen extrem langen Dienst. Melde mich später, und kann dir als bereits etwas fortgeschrittener und erfahrener Kollege gerne ein paar Tips geben. Ansonsten stell mir konkrete Fragen bitte, die ich dir entweder heute später (wenn ich heim komme) oder morgen beantworten werde. 

Soweit ich weiß war das bis vor kurzem zumindest noch so, dass man 1 Jahr klinische Erfahrung brauchte und dann den Notarzt Kurs machen konnte. Mit 20 lebensrettenden Einsätzen oder so. 
 

Aber: das war zumindest vor ein paar Jahren noch von Bundesland zu Bundesland anderes geregelt. 
 

ja, sehr gerne möchte ich deine Erfahrung und deine Tipps hören. 

 

 

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