Patchwork und Liebe - funktioniert das?

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1. 42
2. 27
3. LTR
4. 1 Jahr
5. 4 Wochen
6. Qualität Sex: sehr gut / Häufigkeit Sex: ungenügend
7. nach 2 Monaten zusammen gezogen
8. Freiraum, Eifersucht, Selbstwert, Patchwork, Erziehung, Sex
9. Keine konkreten Fragen, aber für alle Meinungen und jede Kritik dankbar.

 

Hallo zusammen.

Ich habe im April 2019 von meiner Exfrau erfahren, dass sie mich über Wochen betrogen hat mit einem Kunden von ihrer Arbeit. Ich habe diese Beziehung nach 15 Jahren und 2 gemeinsamen Kindern dann im Mai 2019 beendet und mich räumlich getrennt. 

Nachdem ich dann monatelang nur daheim geblieben bin und mich in Arbeit erstickt habe, kam es Ende Januar 2020 zu einem glücklichen Zufall. Ich habe meine jetzige Partnerin kennengelernt. Nach einigen,schönen Dates sind wir ca. 4 Wochen nach dem Kennenlernen zusammen gekommen und haben kurz darauf auch beschlossen, dass sie mit ihrem Sohn zu mir ziehen sollte. Gesagt, getan.

Die ersten 4 bis 5 Monate verliefen wunderschön, keine Sorgen, kein Stress, keine Eifersucht oder ähnliches. Und plötzlich ging es dann los, dass ich begonnen habe, jedes Mal eifersüchtig zu werden, wenn sie sich mit Freunden treffen wollte, jedes Mal durchzudrehen, wenn sie nicht gleich nach der Arbeit heim gekommen ist. Ich habe angefangen, sie förmlich zuzutexten, sie anzurufen und sie zu kontrollieren.

Meine jetzige Partnerin hat mir nie einen Grund gegeben, ihr gegenüber misstrauisch zu sein. Sie hat mir von Anfang an, weil sie wusste, was mir passiert ist, alles offen gelegt. Sogar ihr Smartphone, wo ich zu jeder Zeit hätte reinschauen können. Sie hat mich immer informiert, wann sie wo ist und mir meist eine Uhrzeit genannt, wann sie nach Hause kommt.

Dieses Spiel hat sich bis November gezogen und dann hat sie das erste Mal die Reissleine gezogen und ist mit ihrem Sohn zusammen zu ihren Eltern gezogen. Ich habe in dieser Zeit viele Gespräche geführt und mich bewusst dazu entschieden, ihr die dringend notwendigen Freiräume zu geben. Ich konnte mich von einem auf den anderen Tag komplett umstellen, habe mich dabei gut gefühlt und sie hat die Veränderung auch wahrgenommen. 

Dennoch konnte sie dieser Veränderung nicht mehr vertrauen oder mir Glauben schenken, dass das so bleibt. Es kam zu handfesten Diskussionen, da sie sich immer weiter zurück gezogen hat, obwohl sie mir sagte, dass sie die Veränderung bei mir spüren würde. Sie hat quasi eine Mauer um sich und ihre Emotionen gebaut.

Inzwischen ist es soweit, dass sie einvernehmlich komplett bei mir ausgezogen ist, ich mir professionelle Hilfe bei einem Therapeuten geholt habe, um mein Selbstwertgefühl zu reaktivieren.

Ich weiss nicht mehr weiter. Soll ich kämpfen, soll ich gehen? Ich kann auch an manchen Tagen den Anblick ihres Sohnes nicht mehr ertragen?! So viele Dinge, die passiert sind und aktuell noch passieren, dass ich gar nicht mehr weiss, wie ich meine Gefühle einschätzen soll und was richtig / falsch ist.

Ich bin dankbar für jede Art von antwort, Meinung, Rat oder Kritik... Danke!

 

 

 

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vor einer Stunde, Pawo54675 schrieb:

Inzwischen ist es soweit, dass sie einvernehmlich komplett bei mir ausgezogen ist, ich mir professionelle Hilfe bei einem Therapeuten geholt habe, um mein Selbstwertgefühl zu reaktivieren.

Du hast Dich doch gekümmert und warst voll handlungsfähig. Du hast Dich getrennt und hast Dir Hilfe gesucht. 

Nachdem was Dir passiert ist, ist auch dein Kontrollzwang in Deiner jetzigen Beziehung nachvollziehbar aber natürlich auch pures Gift. Das ist zur Zeit noch Deine klaffende Wunde, wie du wahrscheinlich selbst weißt. 

 

Wenn Du Deine Gefühle zur Zeit nicht einschätzen kannst - dann gib Dir Zeit und entscheide erstmal nichts aktiv - manchmal brauchen Entscheidungen ihre Zeit. Ich würde in nächster Zeit erstmal Sachen meiden die mir nicht gut tun. Wenn ich mich nicht danach fühle mich entscheiden zu können, dann tu ich das einfach. Und paradoxerweise hat man sich damit ja dann doch irgendwie entschieden. 😉

Patchwork und Liebe kann funktionieren - warum auch nicht? 

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Gast

Ja, wenn sie rosarote Brille ab ist uns die Verliebtheitsphase vorbei ist, kicken die Verlustängste und die Vergangenheit.

1.Ich denke, du hast das mit deiner EX-Frau nicht richtig abgeschlossen.

2. Viel zu früh zusammen gezogen.

3. Die erstbeste genommen, die dich wollte.

Mach am besten gar nichts. Deine Ängste haben wahrscheinlich nichts mit deiner Partnerin zu tun.

bearbeitet von Gast

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Gast
vor einer Stunde, Pawo54675 schrieb:

Nachdem ich dann monatelang nur daheim geblieben bin und mich in Arbeit erstickt habe, kam es Ende Januar 2020 zu einem glücklichen Zufall. Ich habe meine jetzige Partnerin kennengelernt. Nach einigen,schönen Dates

Das klingt auf den ersten Blick ganz gut aber doch nicht. Du hast zwar eine Frau kennengelernt aber deine Trennung nie verarbeitet.

vor einer Stunde, Pawo54675 schrieb:

Nach einigen,schönen Dates sind wir ca. 4 Wochen nach dem Kennenlernen zusammen gekommen und haben kurz darauf auch beschlossen, dass sie mit ihrem Sohn zu mir ziehen sollte. Gesagt, getan.

Die ersten 4 bis 5 Monate verliefen wunderschön, keine Sorgen, kein Stress, keine Eifersucht oder ähnliches.

Alles viel zu früh und viel zu schnell. Viel zu früh zur Beziehung bekannt und noch mehr und viel zu früh zusammen gezogen. Lass mich raten, der Vorschlag kam von ihr?!?

vor 1 Stunde, Pawo54675 schrieb:

Und plötzlich ging es dann los, dass ich begonnen habe, jedes Mal eifersüchtig zu werden, wenn sie sich mit Freunden treffen wollte, jedes Mal durchzudrehen, wenn sie nicht gleich nach der Arbeit heim gekommen ist. Ich habe angefangen, sie förmlich zuzutexten, sie anzurufen und sie zu kontrollieren.

Meine jetzige Partnerin hat mir nie einen Grund gegeben, ihr gegenüber misstrauisch zu sein. Sie hat mir von Anfang an, weil sie wusste, was mir passiert ist, alles offen gelegt. Sogar ihr Smartphone, wo ich zu jeder Zeit hätte reinschauen können. Sie hat mich immer informiert, wann sie wo ist und mir meist eine Uhrzeit genannt, wann sie nach Hause kommt.

Tja das ist dann dein Problem und nochmal, du hast deine Beziehung/Ehe nicht verarbeitet.

vor 1 Stunde, Pawo54675 schrieb:

Dieses Spiel hat sich bis November gezogen und dann hat sie das erste Mal die Reissleine gezogen und ist mit ihrem Sohn zusammen zu ihren Eltern gezogen. Ich habe in dieser Zeit viele Gespräche geführt und mich bewusst dazu entschieden, ihr die dringend notwendigen Freiräume zu geben. Ich konnte mich von einem auf den anderen Tag komplett umstellen, habe mich dabei gut gefühlt und sie hat die Veränderung auch wahrgenommen. 

Sie zieht die Konsequenzen aus deinem Verhalten. Warum kannst du dann plötzlich ihr den Raum geben obwohl du ihr misstraust?

vor 1 Stunde, Pawo54675 schrieb:

Dennoch konnte sie dieser Veränderung nicht mehr vertrauen oder mir Glauben schenken, dass das so bleibt. Es kam zu handfesten Diskussionen, da sie sich immer weiter zurück gezogen hat, obwohl sie mir sagte, dass sie die Veränderung bei mir spüren würde. Sie hat quasi eine Mauer um sich und ihre Emotionen gebaut

Deine Partnerin glaubt dir nicht, vertraut deiner Männlichkeit nicht. Was denkst du wohl warum Sie sich einen 15 Jahre älteren Mann sucht? Weil Sie kein Bock auf Eifersuchtsscheisse hat.

vor 1 Stunde, Pawo54675 schrieb:

ich mir professionelle Hilfe bei einem Therapeuten geholt habe, um mein Selbstwertgefühl zu reaktivieren

Thematisiere bitte in der Therapie deine Ex und deine jetzige Partnerin aber es ist gut das du dir Hilfe holst.

vor 1 Stunde, Pawo54675 schrieb:

Ich kann auch an manchen Tagen den Anblick ihres Sohnes nicht mehr ertragen?! So viele Dinge, die passiert sind und aktuell noch passieren, dass ich gar nicht mehr weiss, wie ich meine Gefühle einschätzen soll und was richtig / falsch ist

Du merkst wohl das doch nicht alles so toll ist wie zu Beginn. Das zeigt das ihr einiges überstürzt habt- Beziehung- zusammen ziehen.

Lass das mal sacken. Verarbeite deine letzte Beziehung und schau dir deine jetzige Partnerin an und frag dich ob Sie deine Partnerin sein kann, mit ihrem Sohn.

Für die Zukunft: Lass dir Zeit beim daten, überstürzt nichts und guck ein paar Monate bevor du Ja zu einer Beziehung sagst und noch weitere Monate bis du mit einer Frau zusammen ziehst.

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Weise Worte bisher , muss meinen Vorpostern zustimmen .

Sammel dich und fokussiere dich auf DEINE wichtigen Sachen.  Und ob nach 15 Jahren Ehe oder 3 Wochen Rosa rote Brille Fickifacki Fruchteis.. dein Partner kann morgen weg sein , aus welchen Gründen auch immer . Da gibt es keinerlei Garantien oder Sicherheiten. 

Sprich ,mach dich weder materiell noch emotional abhängig von jemanden .

Und ein Rat ,von jemanden der auch sehr lange (9 Jahre) mit der selben Frau zusammen war ,

Jede Beziehung ist komplett anders , es ist ein anderer Mensch nun da , und jeder ist auf seiner Weise einzigartig.  Musste ich auch nach der langen Beziehung feststellen ,das gewisse Dinge, die ich in der alten Beziehung als normal oder selbstverständlich annahm auf die neue projiziert habe . Erst die Beziehung nach der "Rebound" Nummer hat mich was das angeht wach gemacht .

 

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Gut zu wissen, dass Männer auch in die ReboundStrategie fallen können.

 

Wäre ich an deiner Stelle, dann würde ich die ganze Sache sein lassen. Du tust der Frau nur weh und diese komische Abwehrhaltung gegenüber dem Sohn würd ich auch als weiteren Grund nehmen. Dein Unbewusstes weiß schon was Sache ist, folge dem. Lass es einfach bleiben. Das weißt du auch.

Hast du das so wie du das hier geschildert hast auch deinem Therapeuten geschildert? Falls nicht, tu das bitte. Der kann mit deinen diffusen Verirrungen besser umgehen, nicht nur weil er kompetenter ist, sondern auch anwesend.

 

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vor 1 Minute, Hannax schrieb:

Gut zu wissen, dass Männer auch in die ReboundStrategie fallen können.

 

Wäre ich an deiner Stelle, dann würde ich die ganze Sache sein lassen. Du tust der Frau nur weh und diese komische Abwehrhaltung gegenüber dem Sohn würd ich auch als weiteren Grund nehmen. Dein Unbewusstes weiß schon was Sache ist, folge dem. Lass es einfach bleiben. Das weißt du auch.

Hast du das so wie du das hier geschildert hast auch deinem Therapeuten geschildert? Falls nicht, tu das bitte. Der kann mit deinen diffusen Verirrungen besser umgehen, nicht nur weil er kompetenter ist, sondern auch anwesend.

 

Ich habe es meinem Therapeuten sehr detailiert geschildert. Er war auch derjenige, der mir zusätzlich zu der kognitiven Verhaltenstherapie diese Seite hier empfohlen hat. Er hat mich darum gebeten, meine Geschichte hier zu schildern und mir die Erfahrungen von vielen, anderen Menschen anzuhören. Er sieht darin, genau wie ich inzwischen, eine grosse Chance, mich in der Situation mit meiner Partnerin zusätzlich ein Stück nach vorne zu bringen.

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vor 24 Minuten, Hannax schrieb:

Gut zu wissen, dass Männer auch in die ReboundStrategie fallen können.

 

 

Klar können wir das , wir lieben bedingungslos. 

Und um diesen Schmerz zubetäuben suchen wir ein Substitut ,und merken das das , was wir nicht mehr haben nicht ersetzt werden kann . Und dann geht ein Licht (hoffentlich) auf , das anders nicht gleich schlechter ist . Sprich ein neuer Mensch ersetzt nicht, er startet das Spiel neu .

Sich darauf einzulassen und Vergangenheit passieren lassen steht wiederum auf einer anderen Karte. 

Ich habe es für mich realisieren können , Gott sei Dank.  

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Gast

Die klassische Perspektive: 

1) Eine Frau (Exfrau) hat Dir das Leben zur Hölle gemacht.

2) Du hast das Leben einer Frau zur Hölle gemacht.

3) Dazwischen besteht ein Zusammenhang, da Du von der ersten Frau traumatisiert würdest.

4) Das hast Du noch nicht verarbeitet. Die Aufarbeitung einer Beziehung dauert 1/3 der Beziehungszeit. Rechnen kannst Du selbst. Passt nicht. Der schnelle Schritt in die neue Beziehung, gerade mit dem Zusammenziehen sieht man dann öfter. Ein Mix aus Begehren, Rache (ggü der Ex), Selbstwerterhöhung im Mix macht den Schritt so verlockend. Mal hier ne andere Überzeugung: Als über 30jähiger, der etwas auf sich achtet, wirst Du nie wieder in Deinem Leben einen Mangel an weiblicher Zuwendung erleben. Diese Phase haben die Männer von 16-25.

5) Bei Traumatisierungen ist es wichtig,  die richtigen Lernschritte zu ziehen. Häufig erfolgt bei Traumata ein unbewusstes Lernen von neuen negativen Überzeugungen, die nur begrenzt tauglich sind, bspw.: "Alle Frauen betrügen früher oder später." Das hier wäre eine Übergeneralisierung, ein klassischer Lernfehler. 

Blabla. 

Die tiefere Perspektive:

Disclaimer: Diese Perspektive wirst Du nur einnehmen können, wenn Du erkannt hast, dass zahlreiche Überzeugungen, die viele Menschen teilen, Schrott sind. Das kann erstmal den Boden unter den Füßen zum Wanken bringen, wird Dein Fundament aber langfristig viel stabiler gründen. Folge dem, wenn Du kannst. 

1) Es gibt Vergangenheit nicht wirklich. Wir konstruieren die Vergangenheit jeden Augenblick neu. Du erzählst hier eine Geschichte, was Dir passiert ist. Wahrscheinlich ist es nur eine Perspektive. Wenn es nur eine Perspektive ist, ist es nur eine Geschichte, die Du Dir JETZT erzählst. Und jetzt. Und jetzt. Und jetzt. Und jetzt... Du bist der Erzähler dieser Geschichte und hast alle Macht, diese völlig zu verändern.

2) Die meisten Menschen sehen sich primär als Hauptfigur der Geschichte. Bei der Geschichte geht es dann darum, wie man als Held der Story das Abenteuer des Lebens erlebt und Schwierigkeiten meistert. Fast alle Menschen erzählen sich diese persönliche Lebensgeschichte, in der sie versuchen, der Held zu sein. Gelingt diese Erzählung, fühlen sie sich gut, gelingt sie nicht, fühlen sie sich schlecht. Aber wenn Du Dir die folgende Story erzählst: Da ist eine betrügende Exfrau mit Kindern und zudem Eifersuchtsattacken auf die neue Frau... Dann wird es herausfordernd, eine Heldengeschichte von sich zu formulieren, mit der man glücklich ist. Dabei musst Du das gar nicht. Du bist der größte Held, wenn Du Dich davon frei machen kannst, immer der Held sein zu müssen. Sei einfach, jetzt. Dann ist alles okay. 

3) Die Menschen glauben eine Menge komische Dinge über die Liebe. Wer eine Lebensbeziehung ausschließlich auf erotischer Liebe gründet, hat ein meist größeres Problem. Ich sehe folgende Ebenen von Beziehungen von Menschen:

a) Das reine Begehren, viele Frauen haben zu können, mit vielen zu schlafen, sich jederzeit Befriedigung verschaffen zu können, ist hier oft hoch gelobt. Das ist eine durchaus nützliche Fähigkeit. Mit Blick auf das Leben als eine Reihe von Entwicklungsstufen ist es jedoch die niedrigste Stufe (die man jedoch gemeistert haben sollte). Sie ist niedrig, weil man andere Menschen als Objekte wahrnimmt, als Mittel zur Triebbefriedigung. Das zeigt ein eher rudimentäres Verständnis von Realität. Deswegen führt es früher oder später zu Leid für die Beteiligten.

b) Die erotische Liebe ist ebenfalls voller Begehren, individualisiert dieses jedoch auf eine konkrete Person. Diese Form der Liebe ist insofern sinnvoll, als dass ein Mensch einmal erfährt, wie es ist, sich um jemanden anderen und nicht nur um sich (a) zu kümmern. Sie ist eine Initiation. Da diese Perspektive aber immer noch unreif ist, nimmt die romantische Verklärung notwendigerweise über die Zeit ab. Dennoch ist sie insofern wertvoll, als das uns diese rauschhafte Peak-Erlebnisse größter Verzückung erlaubt. Aber nichts, worauf man sein Haus gründen kann. Eifersucht ist das schlaue Wissen um den vergänglichen Aspekt dieser Liebesform, allerdings falsch kanalisiert. Erlebe jeden Moment des romantischen Jetzt, den es andauert als Geschenk des Lebens, halte aber nicht daran fest. 

c) Die Philia, die freundliche Liebe und Zuwendung vielen Menschen gegenüber ist langfristig schon sehr bekömmlich. Sie hat auch nicht, wie das erotische Feuer, diesen Eifersuchtsaspekt. Man gibt dem anderen Freiraum, freut sich für diesen, wenn es ihnen gut geht. Es ist wie das verlässliche Strahlen der Sonne an einem Sommertag. Ab und zu verdunkelt mal eine kleine Wolke den Himmel, denn man ist einigen freundlich zugetan, aber nicht allen. Schlechte Gefühle sind daher nur temporär. Man gibt sich Freiraum. Versuch, hierhin zu gelangen. 

d) Der Vollständigkeit halber sei die agapische Liebe genannt, die erkennt und spürt, dass alles miteinander verbunden ist. Sie ist Ausdruck tiefsten Realitätsverständnisses. Man liebt nicht nur sich, nicht nur eine einzige andere Person, nicht nur eine Reihe Menschen, die man mag. Man liebt alle Menschen unterscheidungslos. Weil man Zusammenhänge sieht, weil man erkennt, wie alle strugglen, wie alle sich Heldengeschichte erzählen, wie alle sich mit wichtigen Entscheidungen quälen. Man versteht die Pointe des Lebens. Ein warm leuchtendes Mitgefühl mit sich selbst und allen anderen, gleichsam wie Balsam auf die Herausforderungen des Lebens. Blabla.. 😉

Es geht jedenfalls bei allen Formen des Begehrens von Partnern und der Liebe um eine stufenweise Entwicklung. Schau, daß Du positiv lernst und schrittweise alle Formen für Dich erschließen kannst. 

bearbeitet von Gast

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