Der ewige Kampf mit irrationalen Aengsten

39 Beiträge in diesem Thema

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Vorab bitte ich die Rechtschreibung zu entschuldigen, ich schreibe mit einer auslaendischen Tastatur.

 

Mein Leben:

Ich weiss langsam nicht mehr weiter mit meinem Leben. Ich bin 28, finanziell gut ausgestattet, habe die letzten 5 Jahre im Ausland gelebt und nach einem Schicksalsschlag bin ich vor 3 Monaten zu meinen Eltern zurueckgekehrt.

Hintergrund ist der, dass ich gegenueber Frauen seit meiner Kindheit an einer Angststoerung leide. Ich versuche zur Zeit einen Therapieplatz zu bekommen, was aber mit erheblichen Wartezeiten verbunden ist und die Therapie unter Umstaenden auch sehr lange dauert, also muss ich irgendwie mindestens 1 Jahr mit mir selbst klarkommen.

Unerfahren mit Frauen bin ich nicht, doch die meisten Erfahrungen sind durch pures Glueck oder initiative der Frauen entstanden und damit kam ich auch einigermassen durchs Leben und habe mein Problem sehr lange Verdraengt. Das hat jetzt natuerlich erhebliche Konsequenzen weil ich alleine nicht dazu in der Lage bin soziale Situationen zu bewaeltigen. Im Ausland hatte ich einen grossen SC. Zurueck bei den Eltern habe ich nichts. Ich habe einen Freund mit dem ich ab und zu abhaenge doch ist es nicht moeglich mit ihm darueberhinaus etwas zu machen. Ich bin also komplett auf mich alleine gestellt und fuehle mich hilflos ausgeliefert.

Das ist auch der Grund warum ich zurueckgekommen bin. Zum einen um die Therapie durchzufuehren und zum anderen um mich selbst aus dieser Situation zu befreien, denn wenn ich mich nicht auf mich selbst verlassen kann und permanent auf andere angewiesen bin um neue Kontakte zu knuepfen, nagt das extrem an meiner maennlichkeit und ich fuehle mich wie ein geistig Behinderter.

 

Meine Ziele:

Ich habe finanziell ausgesorgt und muss nicht arbeiten. Ich habe den gesamten Tag Zeit und kann machen was ich will doch die Realitaet sieht so aus das ich mich komplett von allem Isoliere und das Haus in seltensten Faellen verlasse.

Ich habe gelernt einsam zu sein und mit mir selbst auszukommen, aber ich will nicht allein sein. Ich bin sehr gerne unter leuten und andere sind sehr gerne in meiner Gegenwart, aber ich bin nicht in der Lage eigenstaendig auf Leute zuzugehen. Das gilt jetzt nicht nur fuer Frauen, wobei das noch ein anderes Thema ist da ich hier grundsaetzlich sehr gehemmt bin.

Mein Leben koennte so schoen sein wenn diese Komponente nicht fehlen wuerde. Ich erwarte ueberhaupt nicht viel. Ich brauche keine 1000 freunde und freundinnen. Das einzige was ich brauche ist mir Aufmerksamkeit zu holen wenn ich das Verlangen danach habe, sprich: alleine irgendwo hin gehen, irgendwelche leute anquatschen und sehen was sich ergibt. Doch alleine an den Gedanken daran dreht sich mein darmtrakt um 720 grad.

 

Meine Freunde ueber mich:

Meine Freunde halten mich fuer den absoluten ueberking und sehen zu mir auf. Diese Illusion hat sich 4 Jahre lang aufrecht erhalten. Alle wollten so sein wie ich und wissen nicht einmal was in mir vorgeht. Das uebt auf mich erheblichen Druck aus und ich versuche niemals Schwaeche zu zeigen. Ich bin bescheiden und halte meine Karten verdeckt, doch der kluengel ist nunmal staerker und so werden mir eigenschaften nahegelegt die ich schlicht und einfach nicht habe. Zumindest noch nicht.

 

 

Alles in allem ist diese Situation eine absolute Katastrophe fuer mich. Ich kann mein Leben nicht fuehren wie ich das will obwohl alle Voraussetzungen dafuer geschaffen sind. Die koerperlichen Angstreaktionen sind staerker als mein eigener Wille und trotz jahrelanger arbeit an mir selbst kann ich diese nicht ueberwinden und ich habe wirklich vieles getan. Mal langsam und entspannt, mal mit der Vorschlaghammermethode. Ich weiss nicht weiter und verzweifel daran

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Fang deinen Ängsten zu stellen. Es gibt keine Wunderpille. Therapie ist nur Geld-und Zeitverschwendung. Wenn du anfängst Frauen anzusprechen, wirst du automatisch sozialer. Es wird dir leichter fallen Fremde anzusprechen und Kontakte zu knüpfen. Bei mir war’s auch so. Kontakte mit anderen herstellen und pflegen war damals für mich ein Thema abseits der Realität. Heute dagegen Normalität.

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vor 2 Stunden, Kalter Kakao schrieb:

Geh mal tiefer in dieses Gefühl des "720 grad Magenumdrehens" in sozialen Interaktionen rein. Was ist die tieferliegende Angst dahinter? Wo kommt das wirklich her? 

Jedes mal, wenn ich gegen die Angst kaempfe, blamiere ich mich. Regelmaessig. Allein dieses Jahr fallen mir, ohne gross nachzudenken,10 Situationen ein, in denen ich mich blamiert habe. Teilweise bis auf die Knochen.

Am schlimmsten ist es, wenn mich eine Frau von der Seite anhimmelt und ich sie regelrecht todignoriere, weil mir der Puls durch die Decke geht. Das ist auch mal meinem besten Freund irgendwann aufgefallen als wir mit dem Fahrrad unterwegs waren und er ist einer der spricht absolut jede Frau an die er sieht ohne jemals was von PU gehoert zu haben. Der war schon so seit er 16 war. Ein Mal sprach er 3 Frauen an und eine davon hat sich 3 mal zu mir umgedreht und mich angelaechelt. Hab einfach nur zurueckgelaechelt und kein wort gesagt. Am naechsten Tag die gleiche Situation mit einer anderen. Der wurde es dann richtig unangenem und sie sah sehr enttaeuscht aus, als ich sie einfach links liegen gelassen habe.

Und dabei weiss ich ganz genau was zu tun gewesen waere, nur wenn ich auf 180 bin dann versuche ich es garnicht erst, weil ich ganz genau weiss wie ich reagiere und da kommt nur Buchstabensalat bei raus. Die Blamage ist also schon vorprogrammiert.

Von Parties will ich garnicht erst anfangen. Diese Situationen sind mir so derartig unangenehm, dass ich nicht richtig funktioniere und mich auch nicht beruhigen kann. Ich glaube ich muss dir nicht erklaeren, dass es total akward ist mit rot angelaufenem Kopf und Zittern irgendwas Gescheites von mir zu geben. 

Diese Situationen gibt es zuhauf, wenn ich denn mal vor die Tuere gehe. 

Es ist wortwoertlich zum Kotzen

 

Edit: es sei noch gesagt, dass das ausschlieslich mit Fremden passiert. Wenn ich die Personen kenne oder durch SC Zeit hatte die kennenzulernen dann bin ich absolut normal und niemand wuerde das jemals merken

bearbeitet von juliojajoleaco

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vor 8 Minuten, juliojajoleaco schrieb:

Ein Mal sprach er 3 Frauen an und eine davon hat sich 3 mal zu mir umgedreht und mich angelaechelt. Hab einfach nur zurueckgelaechelt und kein wort gesagt. Am naechsten Tag die gleiche Situation mit einer anderen. Der wurde es dann richtig unangenem und sie sah sehr enttaeuscht aus, als ich sie einfach links liegen gelassen habe.

Also, an Deinem Erscheinungsbild und Deiner normalen Ausstrahlung mangelt es dann schonmal nicht. Das ist doch auch nett zu wissen für Dich.

vor 9 Minuten, juliojajoleaco schrieb:

Und dabei weiss ich ganz genau was zu tun gewesen waere

Was genau wäre denn zutun gewesen?

vor 10 Minuten, juliojajoleaco schrieb:

nur wenn ich auf 180 bin dann versuche ich es garnicht erst, weil ich ganz genau weiss wie ich reagiere und da kommt nur Buchstabensalat bei raus. Die Blamage ist also schon vorprogrammiert.

Du baust Dir also im Kopf bereits das Konstrukt, wie das Gespräch verlaufen wird und dass Du Dich dann "blamierst". Das ist quasi eine selbsterfüllende Prophezeiung. Falls Du dann wirklich ein Gespräch beginnst.

Mal ne Frage: Hast Du irgendwo in der Vergangenheit positive Erfahrungen in den Interaktionen mit Frauen gemacht, die Du bis Dato noch nicht kanntest? Wie hast Du Dich da gefühlt? Wie war die Situation da? Schreib Doch mal bitte solche Situationen hier rein.

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Gast
vor 5 Stunden, juliojajoleaco schrieb:

Hintergrund ist der, dass ich gegenueber Frauen seit meiner Kindheit an einer Angststoerung leide. Ich versuche zur Zeit einen Therapieplatz zu bekommen, was aber mit erheblichen Wartezeiten verbunden ist und die Therapie unter Umstaenden auch sehr lange dauert, also muss ich irgendwie mindestens 1 Jahr mit mir selbst klarkommen.

ich hab eine Bekannte im Odenwald, die ist mMn. ne richtig Gute und hat da nicht so lange Vorlaufzeiten. Wenn du in der Ecke lebst und es mal versuchen willst, kann ich den Kontakt herstellen.

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vor einer Stunde, Kalter Kakao schrieb:

Also, an Deinem Erscheinungsbild und Deiner normalen Ausstrahlung mangelt es dann schonmal nicht. Das ist doch auch nett zu wissen für Dich.

Was genau wäre denn zutun gewesen?

Du baust Dir also im Kopf bereits das Konstrukt, wie das Gespräch verlaufen wird und dass Du Dich dann "blamierst". Das ist quasi eine selbsterfüllende Prophezeiung. Falls Du dann wirklich ein Gespräch beginnst.

Mal ne Frage: Hast Du irgendwo in der Vergangenheit positive Erfahrungen in den Interaktionen mit Frauen gemacht, die Du bis Dato noch nicht kanntest? Wie hast Du Dich da gefühlt? Wie war die Situation da? Schreib Doch mal bitte solche Situationen hier rein.

Ich bin nicht sonderlich attraktiv. Bin 170, schlank, mittelmaessig definiert, aber offen, freundlich und einfach normal. Ich denke ich sehe einfach zugaegnlich aus. Es freut mich das ich Frauen auffalle aus welchen Gruenden auch immer nur wiegt es leider wenig wenn ich nicht in der Lage bin aus solchen Situationen was zu machen.

Wuerde ich nicht so mit der Angst kaempfen waere ich einfach zu den Damen gegangen und haette mit ihnen gesprochen und ohne viel drumherum meine Intentionen geaeussert. Das kann ich ganz normal wenn mich die Angst nicht laehmt.

Das mit der Blamage kommt ja nicht von irgendwo her. Wenn ich unerwartet mit einer Frau in Kontakt komme dann steigt mein Puls bereits an ohne das ich etwas dagegen tun kann. Und das merken die sofort wenn ich mich nicht ganz extrem zusammenreisse. Ich lehne mich in solchen Situationen zurueck und lasse mir nichts anmerken, aber in mir drin tobt ein verdammter Tornado.

In wiefern meinst du Erfahrungen die ich nicht kannte? Meine Positiven Erfahrungen mit Frauen sind nahezu auschliesslich Situationen wo mir die Damen die Sache extrem einfach gemacht haben, oder es selbst in die Hand genommen haben. Ich brauch nicht mehr als 10 minuten um mit jemandem warm zu werden und dann absolut normal zu sein, aber wenn ich diese 10 minuten fuehren muss dann endet das immer in einer absoluten Vollkatastrophe.

vor 20 Minuten, Sam Stage schrieb:

ich hab eine Bekannte im Odenwald, die ist mMn. ne richtig Gute und hat da nicht so lange Vorlaufzeiten. Wenn du in der Ecke lebst und es mal versuchen willst, kann ich den Kontakt herstellen.

Das ist von mir 250km entfernt also leider etwas weit

 

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vor 8 Stunden, juliojajoleaco schrieb:

Das ist vor allem fuer andere Sozialphobiker interessant. Die direkte Konfrontation mit Aengsten ist in diesem Fall schlicht und einfach nicht zielfuehrend und schlimmer noch, es bewirkt zumeist genau das Gegenteil.

Ich finde es total spannend, das von dir zu lesen, denn:
Der Großteil meiner Freunde und Freundinnen würde mich ebenso NIE als Sozialphobiker bezeichnen. Ich mich selbst aber eben schon. Meine Angst vor Ablehnung und Blamage ist so dermaßen groß, dass ich mir wirklich schon so einige Chancen, vor allem auch in Bezug auf Frauen, entgehen lassen habe. Genauso Freundschaften... Wollte mich nicht aufdrängen, wusste nicht, wie viel Maß an Kontakt ist richtig usw. Führt dann oftmals dazu, dass ich Kontakte einschlafen lasse, weil es ja irgendwie "sicherer" ist. Es ist verhext! Bitte berichte mir und uns bzgl. Hypnose. Habe da schon mal von gehört, ist mir wohl leider viel zu teuer.

Im Anhang mal noch ein Thread von mir, der ein wenig in deine Richtung zielt. Dort wurden auch bereits gute Dinge gesagt.

 

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vor 39 Minuten, Raketenbernd schrieb:

Bitte berichte mir und uns bzgl. Hypnose. Habe da schon mal von gehört, ist mir wohl leider viel zu teuer.

Mir liegt es fern Dir jetzt irgendwie zu nahe zu treten zu wollen, ich kenne Deine finanziellen Hintergründe nicht.

Eine 50 Minuten Sitzung kostet fast überall 80-100 Euro.

Wenn das ganze gut läuft, hast Du nach 4 oder 5 Sitzungen schon mal das gröbste hinter Dir.

Ein guter Therapeut bindet seine Patienten nicht zu lange. Das Ziel ist ja das eigenständiige aufarbeiten. 

Funktioniert natürlich nur, wenn Du bereit dafür bist. Hier ist auch Dein Bildungsgrad entscheidend.

Kenne Leute, denen gibts Du ein Buch zu dem Thema und die verstehen NULL. Tja.. ok. Ist so.

Die zeigen aber auch keine Bereitschaft was zu ändern und hängen um 20:15 lieber vor der Glotze bei Pizza und einem Joint.

 

 

Mit Vorwissen zu diesem Thema und der Bereitschaft das seriös anzugehen ist schon viel gemacht und die Kosten halten sich somit in Grenzen.

Was wird gemacht?

Du katapultierst Dich an den Ausgangspunkt/ Beginn der "Geschichte" und siehst Dir das als Erwachsener nochmal an.

Dann bewertest Du es mit Deinem jetzigen Wissenstand und Erlebnissen als Erwachsener und ziehst dann Vergleiche. 

Als Kind gehst Du mit den Erlebnissen anders um, behältst leider in manchen Dingen das Verhalten.

Jetzt der springende Punkt : Du bist kein Kind mehr, Du darfst und sollst als Erwachsener das damalige Erlebnis neu bewerten und kannst somit alte Ängste einfach abschütteln.

Als Kind bist Du abhängig. Eigentlich eine zu schützende Person.

Als Erwachsener kannst und sollst Du Dinge ablehnen.

Ohne dass Du eine Ohrfeige kassierst, mit Liebesentzug bestraft wirst oder der Nachtisch gestrichen wird 😑

 

 

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vor 7 Stunden, Raketenbernd schrieb:

 ist mir wohl leider viel zu teuer.

Hypnose ist ein wissenschaftlich anerkanntes Verfahren und wird von den Krankenkassen gezahlt. Man muss nur einen Kassentherapeuten finden der das macht und zertifiziert ist und ich wuerd sagen das ist in etwa jeder Dritte. 

Bin auch diesen Weg gegangen und zahle dafuer keinen cent. Direkt privat gehen ist natuerlich einfach und schnell, waehrend du auf Kasse 100 Anrufe fuehren und zusehen musst dass du irgendwo Platz bekommst. Ersteres ist easy peasy und letzteres haelt dich zumindest etwas auf Trab. Ich sah das als Chance mal mit verschiedenen Leuten zu reden und aus meinem Kuhkaff rauszukommen.

Dieses Problem wird in der Gesellschaft extrem unterschaetzt. Jeder zehnte leided unter Angststoerungen und das sind nur offizielle Zahlen. Da kommst du alleine nichtmal raus wenn du beruehmt und Promi bist.

Diese Dame ist auch betroffen und hat das kuerzlich oeffentlich zugegeben

https://medium.com/invisible-illness/naomi-osaka-and-the-disruptive-force-of-social-anxiety-70ce1081739a

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vor 9 Stunden, PaulPanzer79 schrieb:

2/3 derjenigen Menschen die den Schritt taten,  widersprechen Dir. 

Dein Tipp mit dem " direkt drauf" ist für viele fatal.

Möchte mich da einreihen.
Therapie kann absolut wertvoll sein. Wir sprechen im Jahr 2021 von "toxischer Männlichkeit". Ich denke, dass nicht wenige wegen eben dieser hops gegangen sind. Weil "mit sich selbst ausmachen" dann ganz rasch zur Auto-Aggression in Reinform wurde. Alles schon gesehen. Auch in meiner eigenen Familie.

...

Vielen Dank für eure Gedanken und Einblicke zur Hypnose.
Aktuell kann bzw. möchte ich es mir nicht leisten. Vor allem nach euren Worten liebäugele ich damit aber wieder sehr. Kommt auf die To-Do, für meine Zeit nach dem Studium, mit hoffentlich gutem Verdienst.

Berichte bitte weiter, lieber @juliojajoleaco.

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Hm, also dass du Angststörungen hast und eine Therapie in Angriff nimmst ist erstmal vorbildlich. Find ich richtig und wichtig.

Was die Gesellschaft dahingehend unterschätzt bzw. welche Rolle sie bei deiner Störung spielt habe ich nicht verstanden.

Was ich auch noch nicht ganz verstehe, eine Angststörung ist ja keine Phobie. Dennoch hast du aber Angst vor anderen Menschen und dabei insbesondere vor Frauen? Verstehe ich das richtig? Weil das steht natürlich im Widerspruch zu deiner Aussage du hattest im Ausland einen großen SC und mit Frauen hattest du hin und wieder auch ein glückliches Händchen. Wie darf man sich das vorstellen? Bzw. wie passt dass denn jetzt zusammen?

Du hast ja geschrieben dass du diese Störung teilw. überspielen kannst. Soll heißen du hast quasi jedes Mal wenn die Störung sich bemerkbar machte das ganze überspielt? Achso, und das hier verwirrt mich auch ->

Am 19.12.2021 um 13:14 , juliojajoleaco schrieb:

Das ist auch der Grund warum ich zurueckgekommen bin. Zum einen um die Therapie durchzufuehren und zum anderen um mich selbst aus dieser Situation zu befreien,

ich dachte du bist wegen eines Schicksalsschlags aus dem Ausland zurück gekommen? Ich will da nicht zwangsläufig nachbohren aber so wie du das beschreibst scheint es da ja einen Zusammenhang zu geben, mit deinem Wunsch eine Therapie zu beginnen. Wenn dem so ist wäre es durchaus relevant zu wissen um was es geht.

Und worüber reden wir überhaupt. Was für eine Angstörung? Eine Soziophobie??

Och Gott ich habe so viele Fragen... Du wurdest damit ja offenbar schon in der Kindheit diagnostiziert. Haben die Therapien zu denen dich deine Eltern sicherlich angemeldet haben denn bisher nichts gebracht?

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vor 8 Minuten, Biff schrieb:

Was die Gesellschaft dahingehend unterschätzt bzw. welche Rolle sie bei deiner Störung spielt habe ich nicht verstanden.

Zum Thema Gesellschaft meine ich, dass sowas eben nicht erkannt wird bzw oftmals als Schuechternheit abgetan wird. Mehr will ich darauf jetzt auch nicht eingehen.

vor 11 Minuten, Biff schrieb:

Was ich auch noch nicht ganz verstehe, eine Angststörung ist ja keine Phobie. Dennoch hast du aber Angst vor anderen Menschen und dabei insbesondere vor Frauen? Verstehe ich das richtig? Weil das steht natürlich im Widerspruch zu deiner Aussage du hattest im Ausland einen großen SC und mit Frauen hattest du hin und wieder auch ein glückliches Händchen. Wie darf man sich das vorstellen? Bzw. wie passt dass denn jetzt zusammen?

Angst habe ich vor FREMDEN Menschen, bzw eher Frauen als Maenner. Stells dir einfach mal so vor, dass es immer jemanden gab der mich irgendwie mochte und ueberall hingeschleppt hat und es genug Menschen gegeben hat die ueber meine anfaenglichen Auffaelligkeiten hinweggesehen haben bzw es nicht gemerkt haben. Deshalb habe ich mich auch so lange Zeit nicht darum gekuemmert.

vor 46 Minuten, Biff schrieb:

 Du hast ja geschrieben dass du diese Störung teilw. überspielen kannst. Soll heißen du hast quasi jedes Mal wenn die Störung sich bemerkbar machte das ganze überspielt?

Indem ich mich auf meine Atmung konzentriere und das Zittern und komische Gesichtsausdruecke unterdruecke. Stells dir vor wie Schockstarre.

vor 48 Minuten, Biff schrieb:

ich dachte du bist wegen eines Schicksalsschlags aus dem Ausland zurück gekommen? Ich will da nicht zwangsläufig nachbohren aber so wie du das beschreibst scheint es da ja einen Zusammenhang zu geben, mit deinem Wunsch eine Therapie zu beginnen. Wenn dem so ist wäre es durchaus relevant zu wissen um was es geht.

Beides steht im Zusammenhang. Mein bester Freund ist weg. Eben jener der mich durch die Weltgeschichte geschleppt hat.

vor 49 Minuten, Biff schrieb:

Und worüber reden wir überhaupt. Was für eine Angstörung? Eine Soziophobie??

Es nennt sich soziale Phobie. Damit wurde ich vor 2 Monaten diagnostiziert. Erst hat der Hausarzt den Verdacht gehabt und mich dann sofort zur Klinik geschickt. Dort hat es dann die Aerztin festgestellt. Vorher habe ich nicht gewusst was das ist sonst waere ich schon viel frueher in Therapie gegangen.

vor 50 Minuten, Biff schrieb:

Och Gott ich habe so viele Fragen... Du wurdest damit ja offenbar schon in der Kindheit diagnostiziert. Haben die Therapien zu denen dich deine Eltern sicherlich angemeldet haben denn bisher nichts gebracht?

In meiner Kindheit wurde es nicht entdeckt. Es trat hervor mit 8 Jahren nachdem meine Eltern umgezogen sind. Es ist auch schwer so etwas ueberhaupt festzustellen. Da muss man eigentlich schon selbst drauf kommen

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vor 27 Minuten, juliojajoleaco schrieb:

dass sowas eben nicht erkannt wird bzw oftmals als Schuechternheit abgetan wird. Mehr will ich darauf jetzt auch nicht eingehen. 

Ja gut OK. Das ist wohl so wobei du selber ja auch sagst "man muss selber darauf kommen".

Ansonsten merke ich, alle weiteren Fragen stehen ja offenbar mit meiner Unwissenheit zum Thema sozialen Phobie in Verbindung. Daher danke dass du da so drauf eingehst, das macht es etwas besser nachvollziehbar.

Dann kann ich dir nur viel Erfolg wünschen und ich bin mir sicher dass die Therapie der richtige Weg ist. Ich würde auch die Ergebnisse der Therapie abwarten bevor wir dir hier versuchen Tipps an die Hand zu geben. Weil ein Großteil der Techniken und Tipps erfordern dass du dich uberwindest, deine Komfortzone verlässt und dich mit z.B. Ansprechangst aktiv konfrontierst. Das führt in der Regel zu einer Desensibilisierung aber bei dir, das hast du schon beschrieben, kann das ja eher gegenteiliges bewirken.

Deswegen muss man natürlich aufmerksam darauf achten wie man mit deiner Störung umgehen kann und wie der Spielraum aussieht, den wir hier haben.

Ohne die Einschätzung eines professionellen Therapeuten kann ja im Moment kein Mensch (vorallem nichtmal du selbst) abwägen was du dir zumuten kannst und was nicht. Die Therapie wird den Weg ebnen. Alles weitere muss man danach schauen.

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Ja, das Gespraech mit der Psychologin hat mir auch jetzt ein wenig die Augen geoeffnet. Vieles wusste ich noch nicht als ich den Thread eroeffnet habe.

Ich halt mich jetzt auch etwas mit meinen Ausserungen zurueck und warte erstmal ab was passiert. Ich werde in 2-3 Wochen nach der ersten Sitzung berichten.

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Super! Ich bin mir sicher dass wir dir weiterhelfen können sobald die Rahmenbedingungen geklärt sind.

Wer weiß, im optimal Fall meldet sich hier vielleicht jemand der ebenfalls eine soziale Phobie hat/hatte. Und wie man damit im Kontext "Frauen kennenlernen" umgehen kann.

Ich könnte mir auch gut vorstellen dass die Therapie an sich für viele Probleme entweder Lösungen oder wenigstens Ansätze liefern wird. Schon möglich dass du uns danach gar nicht mehr brauchst aber falls doch weißt du ja wo du uns findest 😉

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Gast
vor 18 Stunden, Raketenbernd schrieb:

Bitte berichte mir und uns bzgl. Hypnose.

Ich schließe mich an. Bei mir wurde auch eine Sozialphobie diagnostiziert, insbesondere beim Thema Frauen habe ich aber auch festgestellt, dass Konfrontation keine nachhaltige Verbesserung bewirkt, sondern höchstens temporär bis mein Kopf dann irgendwann wieder "zumacht".

Bin sehr gespannt auf deine Erfahrungen! Respekt und danke, dass du das hier teilen möchtest.

bearbeitet von Gast

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Am 19.12.2021 um 13:14 , juliojajoleaco schrieb:

Meine Freunde ueber mich:

Meine Freunde halten mich fuer den absoluten ueberking und sehen zu mir auf. Diese Illusion hat sich 4 Jahre lang aufrecht erhalten. Alle wollten so sein wie ich und wissen nicht einmal was in mir vorgeht. Das uebt auf mich erheblichen Druck aus und ich versuche niemals Schwaeche zu zeigen. Ich bin bescheiden und halte meine Karten verdeckt, doch der kluengel ist nunmal staerker und so werden mir eigenschaften nahegelegt die ich schlicht und einfach nicht habe. Zumindest noch nicht.

Wollen wir mal klar stellen: Freunde wissen wie es einem und was in einem vor geht. Das was du da beschreibst sind gute Bekannte, weil du nie einen von denen an dich herangelassen hast. Du hast nie auch nur ein Wort darüber verloren, dass dir das oder das Angst macht. Das du hier oder damit nicht umzugehen weißt. Lieber hast du das Bild aufrecht erhalten, dass alle von dir hatten und welches du auch nach außen hervorgebracht hast, denn ohne zur Schaustellung hätten sie dich mal anders betrachtet. Du selbst also hast dir es versagt, Freunde zu gewinnen und bist bei guter Bekanntschaft geblieben, um nur nicht "erkannt" zu werden. Ich nenne das den ewigen John Wayne. 

Ängste sind wichtig und sollten Beachtung finden, aber sie sollten ebenso hinterfragt werden. Warum und wovor habe ich Angst? Was kann mir passieren, wenn ich mich so zeige, wie ich bin? Wenn du irgendwann einmal herausgefunden hast, wer du bist, was du kannst, was Sinn in deinem Leben bringt und wo deine Grenzen sind, werden sich die meisten Ängste von alleine auflösen. Warum? Weil du zu dir selber stehst. Das fehlt mir am meisten in deinem Thread.

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vor 27 Minuten, Firster schrieb:

Wollen wir mal klar stellen: Freunde wissen wie es einem und was in einem vor geht. Das was du da beschreibst sind gute Bekannte, weil du nie einen von denen an dich herangelassen hast. Du hast nie auch nur ein Wort darüber verloren, dass dir das oder das Angst macht. Das du hier oder damit nicht umzugehen weißt. Lieber hast du das Bild aufrecht erhalten, dass alle von dir hatten und welches du auch nach außen hervorgebracht hast, denn ohne zur Schaustellung hätten sie dich mal anders betrachtet. Du selbst also hast dir es versagt, Freunde zu gewinnen und bist bei guter Bekanntschaft geblieben, um nur nicht "erkannt" zu werden. Ich nenne das den ewigen John Wayne. 

Ängste sind wichtig und sollten Beachtung finden, aber sie sollten ebenso hinterfragt werden. Warum und wovor habe ich Angst? Was kann mir passieren, wenn ich mich so zeige, wie ich bin? Wenn du irgendwann einmal herausgefunden hast, wer du bist, was du kannst, was Sinn in deinem Leben bringt und wo deine Grenzen sind, werden sich die meisten Ängste von alleine auflösen. Warum? Weil du zu dir selber stehst. Das fehlt mir am meisten in deinem Thread.

Das ist mit Abstand der treffendste Beitrag von allen. Vielen Dank dafuer.

Ich wuenschte zu dieser Erkenntnis waere ich vor 10 Jahren gekommen, aber die Situation ist jetzt so geworden wie sie ist. Statt Angst zeigte ich Desinteresse und Arroganz. Das hat sich so in mir verankert. Wurde mir auch oefter von anderen Leuten gesagt. 

Ich versuche da rauszukommen und diese Dinge aufzuarbeiten.

Thx braahs will never forget

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Am 28.12.2021 um 16:37 , juliojajoleaco schrieb:

Ich wuenschte zu dieser Erkenntnis waere ich vor 10 Jahren gekommen, aber die Situation ist jetzt so geworden wie sie ist. Statt Angst zeigte ich Desinteresse und Arroganz. Das hat sich so in mir verankert. Wurde mir auch oefter von anderen Leuten gesagt. 

Ich versuche da rauszukommen und diese Dinge aufzuarbeiten.

Da muss nichts aufgearbeitet werden. Dein angebliches Desinteresse und die Arroganz, die du beschreibst, ist lediglich "stellvertretend" für deine Angst. Damit überspielst du diese und die Schraube geht nur noch mehr abwärts. Willst du das stoppen, dann zeig dich doch erst einmal nicht wissend, zb. mit Achselzucken auf bestimmte Situationen. Dazu muss nichts gesagt werden. Oder sag ganz einfach, darüber muss ich noch nachdenken. Damit ziehst du dich ein wenig aus dem Geschehen. Ansonsten, was ist so brisant daran, auch mal was von sich preis zu geben? 

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vor 45 Minuten, Firster schrieb:

Damit ziehst du dich ein wenig aus dem Geschehen. Ansonsten, was ist so brisant daran, auch mal was von sich preis zu geben? 

Was hat das damit zu tun? Wenn jemand fragt dann bekommt derjenige auch eine entsprechende Antwort. Daran ist absolut gar nichts brisant, aber was meinst du soll ich denn da von mir erzaehlen? Das ich schiss vor Frauen und bestimmten sozialen Situationen habe? Was soll denn mein Gegenueber mit sowas anfangen? Ich wuerde da selbst auch nur mit Unverstaendnis drauf reagieren.

 

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