Beruflich orientierungslos

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ich versuche mich kurz zu halten. Ich bin 26 Jahre alt und zerbreche mir mittlerweile seit 8 Jahren den Kopf was aus mir werden soll. Jetzt ist es soweit, dass ich Angst habe mich in einer Sinnkrise zu verlieren.

Mit 17 habe ich eine Lehre als Elektroniker begonnen und obwohl mir die Ausbildung nie Spaß gemacht hat, habe ich sie abgeschlossen. Seitdem arbeite ich als Instandhalter in einem großen Industrieunternehmen (neuer Arbeitgeber seit 8 Monaten.)

 

Seitdem ich einen neuen AG habe ist es zwar besser geworden aber mein Problem ist, dass ich überhaupt keinen Spaß an meiner Arbeit habe. Es erfüllt mich überhaupt nicht und ich merke, dass Maschinen reparieren usw, garnichts für mich ist. Dieses "Problem" habe ich schon seit Jahren und weiß nicht so Recht wohin mit mir.

 

Ich bin eigentlich sehr zufrieden mit meinem Leben, habe alles was man sich wünschen kann. Aber das Ding mit der Karriere bzw. Beruf macht mich ziemlich fertig und hindert mich dran mein Leben zu genießen.

Ich kann es mir einfach nicht vorstellen mein Leben lang etwas zutun auf was ich eigentlich gar keine Lust habe. Dieser Gedanke macht mich fertig. Außerdem weiß ich nicht was ich beruflich eigentlich will.

 

Kurz vor Corona hab ich mein Abitur nachgeholt, da ich dachte ein Studium wäre die Lösung für mich -> Fernstudium Immobilienmanagement abgebrochen.

Ich habe das Studium dann abgebrochen, da ich in der Zeit eine Wohnung gekauft, renoviert und wieder weiterverkauft habe. Während der Zeit habe ich nichts fürs Studium gemacht und habe lieber in der Wohnung gearbeitet.

Ich habe auch großes Interesse an Immobilien und Aktien. Wenn ich mich darüber informiere, könnte ich Stunden damit verbringen. Außerdem interessiere ich mich für Sport, habe immer Fußball gespielt, seit ein paar Jahren gehe ich ins Fitnessstudio und liebe so gut wie jeder Sportart und natürlich wieder jeder andere Reise ich sehr gerne. Vorallem in den Wintermonaten bin ich gerne weg von Deutschland, da dieses dunkle und kalte Wetter mich ankotzt. Lese viele Bücher über Persönlichkeitsentwicklung und Finanzen. Ich kann mir auch überhaupt nicht dieses 0815 Leben vorstellen(Kinder kriegen, Haus bauen, in einem Job verrotten damit Haus bezahlt und Frau glücklich ist) . Ich sehe die ganzen müden Ehemänner in der Arbeit die gefühlt erschöpft sind von ihrem eigenem Hamsterrad.

 

Ansonsten versuche ich soviel wie möglich in Aktien und Immobilien zu stecken und spare soviel es geht, damit ich nicht von einem Job abhängig bin, den ich hasse. 

Kurz noch zum beruflichen: Neben meinem Hauptjob arbeite ich noch als Pizza-Ausfahrer, den ich noch von meiner Abizeit habe. Selbst der Job macht mir viel mehr Spaß als mein Hauptjob. 

 

Mittlerweile weiß ich nicht was ich tun soll. Auf alles scheißen und einfach kündigen? Neue Ausbildung? Neues Studium? 

bearbeitet von Fernandez.

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Ist schon lustig wie das Leben so spielt. Ich beisse mir mittlerweile in den Arsch nichts handwerkliches gelernt zu haben. Egal in welchem Bereich man sich da selbständig machen würde hätte man (je nach Ortschaft) ein volles Auftragsbuch und kann sich dumm und dämlich verdienen. 

Leider schwingt bei euch immer diese "ich will nicht einer normalen Arbeit nachgehen sondern mein Leben verchillen" mit. Dafür muss man eben Grundsteine legen. Wenn du als Trader in Deutschland leben willst musst du dir erstmal genug Kapital aufbauen und in der momentanen weltweiten Situation sind Aktien ein volatiles Spiel.

Was du willst oder machen sollst kann dir hier keiner sagen aber sowas wie Objektmanager kann man auch als Quereinsteiger mit einer Ausbildung als Elektriker werden. Diese ganzen Studiengänge sind da ehrlich gesagt Zeitverschwendung weil sich an den Objekten jeder einarbeiten kann und meistens sind das dann auch die fachlich besseren Objektmanager weil sie wissen wovon sie reden. Die Frage ist halt auch immer was für ein Auftreten du hast.

(Das wird dir aber keiner sagen oder anbieten weil man dich dringender als Elektriker benötigt).

Ich war sogar als Quereinsteiger eine zeitlang im MSR Bereich tätig und hab danach das Gewährleistungsmanagement für die Sparte betreut. Aber ich bin auch jemand der auf die Zähne gebissen hat und immer höhere Ansprüche hatte. Mittlerweile betreue ich eine ganze Palette an Gewerken und das alles ohne Studium oder fachliche Ausbildung. Komme aus einer ganz anderen Richtung. Persönlich finde ich Technik halt auch interessant.

Bin nebenbei im übrigen auch in diverse Dinge investiert und sehr interessiert an Politik, Wirtschaft und Finanzen. Im letzten Jahr Gewinne realisiert die höher als mein Jahreseinkommen waren und trotzdem bin ich mir im klaren dass das nicht reicht um aus dem Berufsleben mit 34 auszusteigen. 

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Am 14.2.2022 um 14:37 , Fernandez. schrieb:

Fernstudium Immobilienmanagement abgebrochen.

Guck doch mal, welche Berufe es so gibt, in denen man sich ohne abgeschlossene Ausbildung/ Studium selbstständig machen kann. 

Immobilienmakler könnte vielleicht was für dich sein. Aber scheinbar probieren das viele - und erfolgreich sind die wenigsten damit. 

Ansonsten - Quereinstieg ist denke ich garnicht so schwer. Hatte einen Monat in ner Immobilienverwaltung n Praktikum. Nur fhsr und keine Ausbildung/ Studium. Wurd trotzdem zum Vorstellungsgespräch als Immobilienverwalter eingeladen, obwohl es hieß "Nur Bewerber mit Ausbildung/ Studium". Wohlgemerkt nach einer einzigen Bewerbung. 

bearbeitet von Benutzernameundso

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Zum Verständnis...du bist 26 und handelst quasi mit Immobilien?

Frage

A) Wie hast du in einer so kurzen Zeit solch ein Kapital aufgebaut, dass die dir ne Wohnung verkaufen? Als Elektroniker...was verdient man da? Ist man da Kreditwürdig (>200.000 € etc.?)

b) Wieso machst du das nicht beruflich bzw. nebenbei weiter? Hast doch nen Händchen dafür anscheinend...10-20 Wohnungen, da dürfte ne Menge "hängen bleiben"?

bearbeitet von LastActionHero
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Hallo @Fernandez.

Habe 2005 ebenfalls 'ne Ausbildung zum Elektroniker (Automatisierung) begonnen. Die Entscheidung war nicht fundiert begründet mit 16, aber Großkonzern, "sicherer" Arbeitgeber, sehr viele Bewerber pro Platz. Ich sage heute: der Entschluss war okay, wenn auch weit davon weg alternativlos gewesen zu sein. 

Zu der Zeit, 2005-6, haben molten core und blackwing lair eine größere Rolle in meinem Leben gespielt als Physikunterricht und Etechnik Fachbücher. Da denke ich heute noch oft, einige fachlichen Bereiche nie ganz durchdrungen zu haben. 

Kannst du festmachen was dich am Job stört? Wenn die Ausbildung nicht so Spaß macht, könnte es ja trotzdem sein, dass es Teilbereiche gibt, die du interessant findet. 

Bin btw. auch in der Maschineninstandhaltung tätig. 

Z.b.: ich werde bei der Arbeit nicht anfangen irgendwelche Thyristoren und Kondensatoren für ne Platine zu dimensionieren oder wahnsinnig diffizile Angelegenheiten löten. 

Aber Automatisierungstechnik finde ich spannend, Robotik, Sensorik, Programmierung, Visualisieren. 

Wie ist die Arbeitskultur? Gutes Verhältnis unter den Kollegen? Führung? Spielt auch eine große Rolle. 

Jetzt Stelle ich die These auf, dass an manchen Tagen die Hütte brennt und an anderen hat man mehr Leerlauf. Vielleicht kannst du Freiräume nutzen, um dich weiterzubilden / zu informieren. 

Naja, die Gedanken ala Hamsterrad/45Jahre-das-selbe/0815 haben sicher einige Leute, hatte das ebenfalls schon.. 

a) du kannst dich in alle möglichen Richtungen entwickeln

b) selbstständig klingt sexy, wenn's klappt.. bis es klappt braucht es einiges und sehr wahrscheinlich mehr als 35h in der Woche

c) dass du was weglegst und in Aktien/Wohnungsflips investierst finde ich gut, hast einfach mehr Optionen mit paar Rücklagen in ein Studium zu gehen, Weiterbildung, Sabbatical, Teilzeit, whatever. Aber nicht zu verbissen.

Geh Mal in dich. Was dich stört. Was du gut findest. Bist du dauerhaft unzufrieden über die Arbeit oder könnte es was saisonales / stimmungsmäßiges sein? Und jetzt nicht das rationale "ich habe alles was man sich wünschen kann", sondern, wie fühlst du dich, wie läuft das soziale Leben? 

Will nicht den Teufel an die Wand malen, aber gerade nach zwei Jahren Pandemie häufen sich psychische/seelische Probleme in der Bevölkerung. 

Hatte vor paar Jahren auch "alles was man sich wünschen kann". Und eine Depression. 

vor 1 Stunde, LastActionHero schrieb:

Als Elektroniker...was verdient man da? Ist man da Kreditwürdig

Inzwischen heißen ca. zehn verschiedene Ausbildungen "Elektroniker für xy", auch der Elektriker im Handwerk. 

Der TE ist in der Maschineninstandhaltung im Industrieunternehmen, wahrscheinlich Elektroniker für Automatisierungstechnik oder Ähnliches (früher Betriebselektriker, heute vielleicht mit i4.0 im Suffix)

Da gibt's ne weite Streuung zwischen kleinen Unternehmen und tarifgebundenen (allen voran Metall+Elektro, sowie knapp dahinter Pharma und Chemie).

Im Westen (hier wieder BaWü und Bayern knapp vorne, evtl. VW Haustarif noch) kann sich das im IG Metall Betrieb schnell im Bereich 45-85k abspielen (Letztere Angabe mit sehr hohem Schichtarbeitsanteil). Kredit wird man schon bekommen. 

 

 

 

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Am 15.2.2022 um 23:27 , LastActionHero schrieb:

Zum Verständnis...du bist 26 und handelst quasi mit Immobilien?

Frage

A) Wie hast du in einer so kurzen Zeit solch ein Kapital aufgebaut, dass die dir ne Wohnung verkaufen? Als Elektroniker...was verdient man da? Ist man da Kreditwürdig (>200.000 € etc.?)

b) Wieso machst du das nicht beruflich bzw. nebenbei weiter? Hast doch nen Händchen dafür anscheinend...10-20 Wohnungen, da dürfte ne Menge "hängen bleiben"?

Zu A) spare seitdem ich 17. da ist dann einiges möglich. Bin in einem großen Industrieunternehmen angestellt, mit Schichtarbeit usw..

B) Auch das habe ich mir überlegt, seit meinem letzten Flip bzw. Wohnungsverkauf hat sich nichts neues ermöglicht. (Dass da mehr dazu gehört als nur die gängigsten Portale durchzustöbern ist mir klar)

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Am 16.2.2022 um 01:37 , stereotyp1 schrieb:

 

Geh Mal in dich. Was dich stört. Was du gut findest. Bist du dauerhaft unzufrieden über die Arbeit oder könnte es was saisonales / stimmungsmäßiges sein? Und jetzt nicht das rationale "ich habe alles was man sich wünschen kann", sondern, wie fühlst du dich, wie läuft das soziale Leben? 

Will nicht den Teufel an die Wand malen, aber gerade nach zwei Jahren Pandemie häufen sich psychische/seelische Probleme in der Bevölkerung. 

 

 

Danke für deine Antwort. Was mich so sehr am Job stört weiß ich garnicht so Recht. Es ist einfach so, dass mich der Beruf an sich nicht begeistert, somit auch nicht mein Job. Ich habe zwar viele Freiheiten und auch oft mehrere Stunden nichts zutun in der Arbeit aber so richtig das Wahre ist es für mich nicht, denke ich zumindest. 

Mich nervt es selber, dass ich so lustlos und einfach ohne Motivation meine Arbeit mache, weil eben dass Interesse fehlt an zb. Instandhaltung, Maschinen usw. 

Aber ich denke da muss ich auch selber mein Arsch hoch kriegen und soviel Dinge in meinem Leben ausprobieren wie nur möglich. Nur wo und wie damit anfangen?

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