Ein Buch das mit die Augen geöffnet hat

21 Beiträge in diesem Thema

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ich mag diese trennung überhaupt nicht. 

je nach situation und vor allem mit der zeit kann da ein gefühl entstehen, dass ich es nicht war, der gerade etwas schlimmes gemacht hat, sondern der andere und man so die konsequenzen weniger ernst nimmt. auch in der rechtsprechung gibt es da keine trennung. 

das englische wort "alone" bedeutet "alles eins" und genauso ist man für sein glück und taten selbst verantwortlich. alles andere ist selbstbetrug. 

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vor 6 Minuten, Arbeiter schrieb:

ich mag diese trennung überhaupt nicht. 

je nach situation und vor allem mit der zeit kann da ein gefühl entstehen, dass ich es nicht war, der gerade etwas schlimmes gemacht hat, sondern der andere und man so die konsequenzen weniger ernst nimmt. auch in der rechtsprechung gibt es da keine trennung. 

das englische wort "alone" bedeutet "alles eins" und genauso ist man für sein glück und taten selbst verantwortlich. alles andere ist selbstbetrug. 

Interessante Sichtweise. 

Ich hatte es nicht als Trennung verstanden, sondern als eine Seite meines Verhaltens, die aus meinem genetischen Code entspringt. Natürlich bin ich der verantwortliche, wenn der Schimpanse in den Vordergrund tritt. Schließlich habe ich ja ein Bewusstsein. Oder Du. 🙂

bearbeitet von Kalter Kakao

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Schön geschrieben! Ich halte die Quintessenz im Bezug auf die Verführung von Frauen jedoch für komplett falsch.

Gerade die Typen, bei denen der innere Affe permanent "ChaCha tanzt", werden nach meinen Beobachtungen und Erfahrungen von Frauen als besonders attraktiv wahrgenommen. Während die besonnenen, reflektierten und rationalen Männer häufig als kühl, grau und langweilig wahrgenommen werden.

Am Ende des Tages tanzt bei der Dame ja ebenfalls "nen Affe im Kopf" und genau der ist es, der in den meisten Fällen darüber entscheidet, ob es in der Horizontalen endet oder nicht. 

Nicht bildlich, sondern biochemisch ausgedrückt wäre das Testosteron! Der Stoff, der bei allen männlichen Säugetiere für die Paarung verantwortlich ist. Der Stoff, der dich aggressiv, irrational und überheblich werden lässt. Der Stoff, der den Schimpansen zum Gorilla werden lässt.

Das ist es doch, was den meisten Typen bei der Verführung gerade fehlt.

Vielen wurde dieser "Affe" durch ihre Erziehung doch schon abtrainiert und ist nur noch nen kümmerliches kleines Äffchen.

bearbeitet von Lance-Hardwood
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vor 1 Minute, Lance-Hardwood schrieb:

Schön geschrieben! Ich halte die Quintessenz im Bezug auf die Verführung von Frauen jedoch für komplett falsch.

Gerade die Typen, bei denen der innere Affe permanent "ChaCha tanzt", werden nach meinen Beobachtungen und Erfahrungen von Frauen als besonders attraktiv wahrgenommen. Während die besonnenen, reflektierten und rationalen Männer häufig als kühl, grau und langweilig wahrgenommen werden.

Am Ende des Tages tanzt bei der Dame ja ebenfalls "nen Affe im Kopf" und genau der ist es, der in den meisten Fällen darüber entscheidet, ob es in der Horizontalen endet oder nicht. 

Naja, irgend wann kommt jeder an dem Punkt wo man merkt, dass der Affe im Partner unkontrolliert nicht immer die besten Entscheidungen trifft. Spätestens dann, wenn Lauch einen Silberrückenanfall kricht und dann mal ziemlich kaputt gehauen wird.

24/7 YOLO Live Style mag beim jungen, unreflektierten Gemüse ankommen, sobald man reifer und bodenständiger wird, hat man auf son Kindergarten kein Bock.

 

Was Fastlane da beschreibt ist im Grunde nichts anderes als Jungs Schatten.

Der Schatten stellt im Grunde alle unreflektierten Wünsche / Sehnsüchte dar, die man so hat. Das reflektierte Ich, kämpft gegen diese Gelüste an.

Je nach Erfahrung / Reife bzw. "mentalem Zustand", überwiegt die eine oder andere Seite. YOLO vs. Ach komm fick dich, ich habe besseres zu tun.

Dieser Zweikampf zieht sich durch viele Bereiche durch, dessen Kern immer die Erfahrung und Reflektion ist. Sei es situativ, oder durch Erfahrung.

Auch der Brüll Schimpanse wird zB situativ den Schwanz einziehen (Not-So-Yolo), wenn da plötzlich ne absolut eindeutig überlegener Schimpanse rumsteht. Wenn nicht.. naja.. im schlimmsten Fall>> Darwin.

 

Wer ins Thema geistiges Nichts und so einlesen möchte, kann mal Be Here Now von Ram Dass lesen. Muss man sich aber darauf einlassen, weil streckenweise schwer zu folgen, will beim schreiben def. tonnen an feinstem Ganja und LSD involviert waren.

 

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vor einer Stunde, Fastlane schrieb:

auch wenn Du eine Freundin hast und Treue vereinbart ist.  

Welcher deiner inneren "Fabelwesen" hat DIR denn die Monogamie aufgeschwätzt?

vor einer Stunde, Fastlane schrieb:

Vielleicht hat sich noch jemand Gedanken zu so etwa wie geistiger Hygiene gemacht,

Dein Kopf ist voll mit komischem Zeugs: Ideen, Gedanken, moralische Werte, Ziele, Glaubenssätze, Klischees, Vorurteile, etc..
Das ist wie so eine Rumpelkammer, wo lauter alte Möbel drin stehen. Hast du dir schon mal überlegt wer das ganze Zeugs angeschleppt hat?


 

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vor 26 Minuten, Noodle schrieb:

Naja, irgend wann kommt jeder an dem Punkt wo man merkt, dass der Affe im Partner unkontrolliert nicht immer die besten Entscheidungen trifft. Spätestens dann, wenn Lauch einen Silberrückenanfall kricht und dann mal ziemlich kaputt gehauen wird.

24/7 YOLO Live Style mag beim jungen, unreflektierten Gemüse ankommen, sobald man reifer und bodenständiger wird, hat man auf son Kindergarten kein Bock.

 

Was Fastlane da beschreibt ist im Grunde nichts anderes als Jungs Schatten.

Der Schatten stellt im Grunde alle unreflektierten Wünsche / Sehnsüchte dar, die man so hat. Das reflektierte Ich, kämpft gegen diese Gelüste an.

Je nach Erfahrung / Reife bzw. "mentalem Zustand", überwiegt die eine oder andere Seite. YOLO vs. Ach komm fick dich, ich habe besseres zu tun.

Dieser Zweikampf zieht sich durch viele Bereiche durch, dessen Kern immer die Erfahrung und Reflektion ist. Sei es situativ, oder durch Erfahrung.

Auch der Brüll Schimpanse wird zB situativ den Schwanz einziehen (Not-So-Yolo), wenn da plötzlich ne absolut eindeutig überlegener Schimpanse rumsteht. Wenn nicht.. naja.. im schlimmsten Fall>> Darwin.

 

Wer ins Thema geistiges Nichts und so einlesen möchte, kann mal Be Here Now von Ram Dass lesen. Muss man sich aber darauf einlassen, weil streckenweise schwer zu folgen, will beim schreiben def. tonnen an feinstem Ganja und LSD involviert waren.

Für Hitzköpfe und Choleriker ist der Text von Kollege Fastlane sicher hilfreich. Wer seine Emotionen nicht im Griff und grundsätzlich ne kurze Lunte hat, mag das ebenfalls zutreffen.

Den meisten Jungs und Nichtfickern fehlt doch aber genau dieser Teil im Gehirn, den der Autor im limbischen System vermutet. Genau das ist doch die Stelle, die durch Erziehung und Konventionen unterentwickelt ist.

Und dann wundert sich der blassdünne Christoph-Alexander, wie wiedermal so ein "Arschloch" ihm das Mädel vor der Nase wegschnappt.

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vor 30 Minuten, Lance-Hardwood schrieb:

Für Hitzköpfe und Choleriker ist der Text von Kollege Fastlane sicher hilfreich. Wer seine Emotionen nicht im Griff und grundsätzlich ne kurze Lunte hat, mag das ebenfalls zutreffen.

Den meisten Jungs und Nichtfickern fehlt doch aber genau dieser Teil im Gehirn, den der Autor im limbischen System vermutet. Genau das ist doch die Stelle, die durch Erziehung und Konventionen unterentwickelt ist.

Und dann wundert sich der blassdünne Christoph-Alexander, wie wiedermal so ein "Arschloch" ihm das Mädel vor der Nase wegschnappt.

Unterentwickelt, oder falsch konditioniert?

Isn recht großer Unterschied.

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Gast

Je älter ich werde, desto mehr merke ich wie groß und ausgeprägt der Neandertaler in mir ist. Die Vernunft war bei mir schon immer größer, doch mittlerweile überlasse ich dem Neandertaler gerne mal das Feld. Ist ganz angenehm gerade dann wenn es gesellschaftlich nicht immer angebracht ist. Ich mag diesen Typen. Jetzt weiß ich nur das er eigentlich ein dummer Affe ist. Umso besser wenn ich dem Schimpansen mal wieder zurecht rücken muss, weil dumme Gedanken verursacht. Danke.

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Danke für die Inspiration. Ich werde mir das Buch holen.

Folgende Bücher haben mein Denken und somit mein Leben völlig umgekrepelt. Ich kann nicht beschreiben, wie sehr sie mich verändert haben... 

1. Raymond Hull - Alles ist erreichbar

2. Napoleon Hill - Think and Grow Rich

3. Napoleon Hill - Glaube an dich und werde reich

4. David Schwartz - Denken Sie groß

5. Napoleon Hill - Auf der Straße des Erfolgs

Das erstgenannte ist ein Pflichtkauf für jeden, der erfolgreich sein möchte und sollte mit einem Textmarker durchgearbeitet werden.

Die anderen vier findet ihr auch auf Spotify als Hörbuch in Deutscher Sprache und solltet ihr dann gleich zweimal hören...

bearbeitet von countless
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vor 2 Stunden, Lance-Hardwood schrieb:

Den meisten Jungs und Nichtfickern fehlt doch aber genau dieser Teil im Gehirn, den der Autor im limbischen System vermutet. Genau das ist doch die Stelle, die durch Erziehung und Konventionen unterentwickelt ist.

Und dann wundert sich der blassdünne Christoph-Alexander, wie wiedermal so ein "Arschloch" ihm das Mädel vor der Nase wegschnappt.

@Noodle hat es schon angedeutet. Es gibt grob 3 "fight or flight" responses. Die eine ist eben "kämpfen", die andere ist "flüchten" und die dritte und womöglich häufigste ist die "Erstarrung". Bei allen 3 Formen kann man, je nach Situation, von einer "Unterentwicklung" sprechen, wobei es wohl auch Ausnahmen/Extreme gibt, bei denen sich das nicht verhindern lässt. 

 

vor 2 Stunden, Noodle schrieb:

Was Fastlane da beschreibt ist im Grunde nichts anderes als Jungs Schatten.

Stimmt, auch J. Peterson spricht immer wieder davon. Erwachsene (hat weniger mit dem Alter zu tun) haben ihren "Schatten" integriert und können ihren "Schimpansen" eben auch gezielt "herauslassen", wenn es die Situation verlangt. 

 

bearbeitet von ElNuevo
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Gast
vor 11 Stunden, Fastlane schrieb:

War für mich immer nur was für Strickpullover-Hippies mit Räucherstäbchen oder scharfe Yoga-Bräute. Tatsächlich geht es aber wohl darum, es zu schaffen, mal NICHTS zu denken. Minutenlang. Stundenlang? Keinen Gedanken. Wenn ich nächste Woche in den Knast müsste, würd ich mir jemanden suchen, der mir vorher beibringt, nichts zu denken, mit mir allein zu sein. Wenn das im Knast hilft, warum nicht auch im Streß des Alltages? Dazu lese ich derzeit das Buch Achtsamkeitsprinzip.

Der Einstieg für die meisten in dieses Thema ist Eckhart Tolle mit seinem Buch "Jetzt". 

Sehr mit LDS zu vergleichen, denn der Autor hat auch nur bekannte Konzepte (z.B. aus dem Buddhismus) zusammen geschrieben und vermarktet. Ich fand das Buch schwer verdaulich, ohne grob das Konzept zu kennen. Daher empfehle ich gerne, vor dem Buch mal 2-3 Vorträge von ihm auf YouTube zu schauen. Da versteht man das Grundkonzept schon besser und das Wissen, dass er auch nur geklaut hat, verhindert, dass man ihn zu sehr wertet. 

Für die Meisten ist es deswegen ein Einstieg, weil es erstmal die Identität zu den Gedanken löst. Also "ich bin nicht meine Gedanken" als Verständnis der Identität bringt und einen auf eine beobachtende Situation bringt. Daher mag ich auch das Konzept mit dem Schimpansen. Mal davon abgesehen, dass im "Schimpansen" auch der innere Kritiker verbastelt wurde, bringt es einen eben auf die Situation 

"Ich bin der Mensch". 
"Da gibt es noch den Schimpansen". 

Und wenn ich bestimmte (Emotionen / Verhalten ...) spüre, bin nicht "Ich" das, sondern der "Schimpanse". 

Das ist ganz nett, weil Du zum ersten mal einen Teil von Dir nicht mehr als "ICH" identifizierst, sondern in die beobachtende Situation gehst. 
Dafür identifizierst Du Dich noch an dem anderen Teil. 

Das hört sich auf den ersten Blick einfach an, weil es sicher leichter fällt, sich von negativen Verhalten als Identifikation zu lösen. Aber das ist nicht vollständig. Spannender ist es, diese beobachtende Situation nach Wahl einnehmen zu können. 

Also mal von oben auf den Fastlane zu schauen und zu sagen: "Spannend. Jetzt ist er Affenpfleger geworden und identifiziert den Affen als Baustelle, um die er sich kümmern muss, während er selbst nun als neue Identität die Kacke weg schaufelt."

Ich würde Dir Tolle wirklich empfehlen, wenn Du es schaffst, Dich darauf einzulassen. 
Danach generell spirituelle Bücher (ruhig mal recherchieren, was da in der Szene als Klassiker dienst). 

Spiritualität ist sehr interessant. Einige schreckt der Begriff ab. Aber viele klassische "Life-Advice" Bücher kopieren nur Teilansätze, die seit langem bekannt sind. Genauso wie "Flirt Coaches" heute gegen Pickup sind und aber erstmal den Leuten erklären, dass sie Frauen ansprechen müssen und ihnen gleich einen Satz mitgeben, damit sie eine Idee haben, was sie sagen können. Und nachdem dann nicht gewusst wird, über was man mit der Frau redet, werden Ideen mitgeteilt, was man nach dem Ansprechen machen könnte. 

Aber natürlich keine Canned Opener und Follow-Up Routinen wie beim Frauenverachtenden Pickup. Weil das ist ja Böse. 

Einfach nur die selbe Scheiße neu verpackt und ne andersfarbige Schleife drum herum gewickelt. 

 

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vor 12 Stunden, Fastlane schrieb:

Wenn ich nächste Woche in den Knast müsste, würd ich mir jemanden suchen, der mir vorher beibringt, nichts zu denken, mit mir allein zu sein.

Habe ich in der letzten Corona Zeit gelernt oder lernen müssen. Da nichts wirklich passierte, es nichts gab, was man tun konnte, ähnelte jeder Tag dem vorherigen. Das wusste man schon am Abend zuvor. Auch die Woche davor. 

Jetzt stecke ich da fest. Ich komme zu gut mit mir alleine klar, dass ich deswegen Defizite im Sozialverhalten entwickelt habe.

Vielleicht male ich mir die Vor-Corona Zeit schöner aus als sie war, aber ich war weniger “Ich” und mehr Teil einer Gesellschaft. 

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vor 16 Stunden, Fastlane schrieb:

Erst kaum Frauen. Erst kaum Alkohol. Erst kaum Sport. Dann habe ich gelebt wie ein Rockstar. Jeden Tag Alkohol, später in Kombination mit anderen Substanzen. Mädels waren da nur Partyware, alles eher zufällig. Dann habe ich das hinter mir gelassen. Mit Sport angefangen. Mich hier eingelesen. Ein neuer Abschnitt begann. Es lief mit Frauen, der Körper gut in Schuss. Nachdem das "äußere" stimmt, gehe ich derzeit ein neues Kapitel an. Ich nenne es "geistige Hygiene". Also mal erforschen, warum ich wie denke oder stimmungsmäßig drauf bin. Da ich eher naturwissenschaftliche orientiert bin als esoterisch läuft da viel über Medizin, Neurologie und Psychologie.

Unser Gehirn besteh aus verschiedenen Regionen. Nennen wir unser limbisches System "Schimpanse", unseren präfrontalen Kortex "Mensch". Der Schimpanse ist gerüstet für den Dschungel. Er hat Triebe. Sexualtrieb, Reviertrieb. Wenn wir in eine lebensbedrohliche Situation kommen, entscheidet er mit genetisch bedingten und erprobten Verhaltensmustern wie etwa Flucht oder Kämpfen. Der Schimpanse entscheidet emotional-triebgesteuert und nicht faktenbasiert.

Der Mensch ist für unser tägliches Leben gut gerüstet. Er entscheidet aufgrund von rationalen Überlegungen und Vernunft. Er wägt ab, stellt Überlegungen an, ist selbstkritisch und sieht die Welt in Grautönen. 

Wenn keine lebensbedrohliche Situation vorliegt, mischt sich der Schimpanse aber trotzdem ein. Denn er ist stärker als der Mensch. Er ist schneller. Es bringt nichts, mit ihm zu kämpfen. Der Mensch würde verlieren. Wann immer Du so richtig aggro wirst, jemandem aufs Maul hauen willst, oder auch nur aus der Haut fahren, weil sich jemand in der Warteschlange vordrängelt, dann kannst Du sicher sein, dass Dein Schimpanse am Werk ist. Beispiel: jemand parkt auf Deinem Parkplatz, Du bist eh schon zu spät, bei dem Treffen geht es um etwas wichtiges. Der Schimpanse in Dir brüllt los, möchte das Auto am liebsten wegsprengen, den Falschparker packen und durchschütteln. Der Mensch in Dir sagt sich, hey, sowas passiert. Es ist doof, dass es ausgerechnet jetzt passiert, aber komme ich irgendwie schneller zu meinen Treffen, wenn ich mich aufrege? Nein. Es liegt auf der Hand, dass wir fast immer besser fahren, wenn der Mensch entscheidet, nicht der Schimpanse. Der Schimpanse ist es auch, der Dir einflüstert, dass Du zu abnehmen solltest, mit Sport anfangen, längst mal das Auto reparieren lassen oder ein Loser bist, weil Du keine Freundin hast. Der Schimpanse ist es auch, der Dir einflüstert, das eine Bier heute könntest Du aufmachen, den Tag Pause beim Alk könntest Du Dir schenken. 

Es gibt einen zuverlässigen Indikator, der Dir zeigt, dass der Schimpanse am Werk ist: frage Dich "Möchte ich diese Gefühle haben?" Wann immer die Antwort Nein ist, kannst Du Dir sicher sein, dass der Schimpanse am Zug ist. Der Schimpanse ist nicht böse oder niederträchtig. Er folgt nur seiner Aufgabe, seinen Trieben. Er hat einen Reviertrieb und da passt es nicht, das jemand in Dein Revier eindringt und auf Deinem Parkplatz steht. Er will Spaß und dazu Alk trinken. Er hat einen Sexualtrieb und will die Nachbarin vögeln, auch wenn Du eine Freundin hast und Treue vereinbart ist. 

Du kannst den Schimpansen nicht bekämpfen, ein Schimpanse ist stärker und schneller als ein Mensch. Aber Du bist für Deinen Schimpansen verantwortlich, eben als Tierhalter. Du musst dafür Sorge tragen, dass er sich eben nicht benimmt wie im Dschungel. Dafür musst Du ihn hegen, indem Du ihm ein freundliches Umfeld bereitest. Er möchte ein Revier, sieh zu, dass Du eine Bude, zumindest ein Zimmer hat. Er möchte Geselligkeit, also leg Dir einen Freundeskreis zu. Das wird ihn zähmen. Es wird aber immer wieder Situationen geben wie mit dem Parkplatz, da meldet er sich lautstark zurück und eben viel schneller als der Mensch: Du fühlst Dich vom Boss ungerecht behandelt, die Freundin ist schon wieder zu spät, obwohl ihr darüber schon so oft gesprochen habt, das Abnehmen klappt wieder nicht.

In diesen Momenten musst  Du deinen Schimpansen im Griff haben. Manchmal musst du ihn toben lassen. Also es muss raus, was ihn bedrückt. Aber nicht bei dem Adressaten des Problems, also dem Boss oder der Freundin. Der Schimpanse ist kein Problemlöser. Sprich mit einem Freund oder einem Therapeuten. Lass alles raus. Danach wird es Dir besser gehen und der Schimpanse wird sich zurückziehen. Dann kann der Mensch wieder die Kontrolle übernehmen. Anstatt den Boss oder die Freundin anzubrüllen wird er überlegen, wie und wann das Problem so angesprochen werden kann, dass der andere nicht zumacht, sondern dass es ein Erfolg wird.

Das wichtigste ist erstmal, dass Du verstanden hast, dass es der Schimpanse ist, der diese Gefühle auslöst. Mach Dir das bewusst. Der Schimpanse löst aus. Der Mensch kann aber entscheiden, ob er die Gefühle übernehmen möchte. Er muss es nicht. Ein Hilfsmittel ist es, Distanz zu der Situation zu bekommen. Aus dem Raum zu gehen. Ein Gespräch abzubrechen. "Du, ich möchte nicht, dass es unsachlich wird. Gib mir zehn Minuten, ich komme dann wieder auf Dich zu." Oder sich im Kopf laut sagen "Stopp! Pause!" Dann kann der Schimpanse nicht loslegen, wie er will.

Der Schimpanse hat Dich schon so oft unglücklich gemacht. Er hat sinnlose Streits vom Zaun gebrochen, Dich fast oder tatsächlich in Schlägereien oder Verkehrsverstöße geführt. Er ist dafür verantwortlich, dass Du Dich selbst niedermachst, nicht an Erfolg glaubst und Die völlig übertriebene unnötige Sorgen machst. Wie oft hast Du schon gedacht, dass ein Ereignis mega schlimm ist. Rückblickend betrachtet, im Kontinuum von Jahren war es dann ein kleines unbedeutendes Ereignis. Chimps Werk!

Haben Dich diese Überlegungen neugierig gemacht? Sie stammen nicht von mir. Auch wenn ich das gern claimen würde. Ich empfehle ein Buch. Nein, das ist keine bezahlte Werbung. Ich habe das Buch zufällig gekauft. Aber ich empfand es einen ebensolchen Augenöffner wie einst LDS. Bei beiden Büchern habe ich mit offen stehender Klappe gelesen, musste Abschnitte zwei- drei Mal lesen, bis ich sie verstanden habe. Sucht mal nach Chimp Paradox. Da stehen Sachen drin, die betreffen negative Gedanken, Freundschaften, Partner, Süchte, beruflichen Erfolg. Ich weiss, es klingt wie Werbung. aber ich bin einfach nur aufrichtig begeistert. Und wenn nur ein Typ in einer Kneipe, den ich anrempele mir nicht aufs Maul hauen möchte, sondern lächelt, oder ich umgekehrt, dann war es das wert, dass möglichst viele das Buch gelesen haben.

Ich werde meinen Pfad der geistigen Hygiene weitergehen. Wer sich des Themas Alk annehme möchte, dem empfehle ich die zwei Bücher von Catherine Gray. Witzig geschrieben, versaut und authentisch. Ich überlege sogar, mich zu einem weiteren Thema vorzuwagen. Meditation. War für mich immer nur was für Strickpullover-Hippies mit Räucherstäbchen oder scharfe Yoga-Bräute. Tatsächlich geht es aber wohl darum, es zu schaffen, mal NICHTS zu denken. Minutenlang. Stundenlang? Keinen Gedanken. Wenn ich nächste Woche in den Knast müsste, würd ich mir jemanden suchen, der mir vorher beibringt, nichts zu denken, mit mir allein zu sein. Wenn das im Knast hilft, warum nicht auch im Streß des Alltages? Dazu lese ich derzeit das Buch Achtsamkeitsprinzip. Bisher hatte ich noch nicht die Laune, jeden Tag zehn Minuten zu investieren, aber wer weiss, vielleicht kommt das noch.

Vielleicht hat sich noch jemand Gedanken zu so etwa wie geistiger Hygiene gemacht, vielleicht kennt jemand das Buch oder liest es. Zu beidem freue ich mich über Meinungen und Einschätzungen.

Hey Fastlane,

Zunächst einmal vielen Dank für deinen wertvollen Beitrag.
Das ist mega mit dem Schimpansen als Veranschaulichungsbeispiel. Ich habe dabei, vergleichsweise, an das innere Kind denken müssen (Sonnenkind - Schattenkind). Oder das Ego.
Also der Schimpanse entspricht etwas dem Schattenkind in uns.
Finde ich aber überzeugend, wenn man sich unter dem Affen unser limbisches System vorstellt. Allein dieses Bewusstsein darüber kann einem sehr gut helfen, in emotionalen Momenten richtige Entscheidungen zu treffen.

Zum Thema Meditation, was du zum Schluss ansprichst. Ich bin auch dabei, das wieder umzusetzen. Wie du schon selbst sagst, sind es vielleicht grad mal 10, 15 Minuten am Tag.
Ich will aber dazu sagen, dass Meditation ein weiter Begriff ist wie entsprechend seine Umsetzung. Finde da deine eigene Routine. Für mich geht es da auch mehr in Richtung Visualisierung, die ich wieder in meinen Alltag einbauen möchte.

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vor 3 Stunden, cooperx schrieb:

Habe ich in der letzten Corona Zeit gelernt oder lernen müssen. Da nichts wirklich passierte, es nichts gab, was man tun konnte, ähnelte jeder Tag dem vorherigen. Das wusste man schon am Abend zuvor. Auch die Woche davor. 

Jetzt stecke ich da fest. Ich komme zu gut mit mir alleine klar, dass ich deswegen Defizite im Sozialverhalten entwickelt habe.

Vielleicht male ich mir die Vor-Corona Zeit schöner aus als sie war, aber ich war weniger “Ich” und mehr Teil einer Gesellschaft. 

Ich glaube, was du da ansprichst, kann man vereinfacht als "Gewohnheit" bezeichnen.
Nahezu alles (Gedanken, Gefühle, Verhalten) gewöhnt sich ein Mensch an und kann sich auch wieder abgewöhnen.
Während Corona hat man sich viele Sachen an- und abgewöhnt. Das Ziel kann es nur sein wieder in den Flow zu kommen.

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@Fastlane

Hab jetzt nicht gesehen (oder überlesen?) um welches Buch genau es geht aber die Erkenntnis kommt mir sehr bekannt vor. Ich kann dir "Everything is fucked" von Mark Manson empfehlen. Teilw. etwas langatmig, weil er sich an einige Theorien viel zu verkopft ranwagt und dem Mensch grundsätzlich immer eine gewisse Inkompetenz unterstellt, was den eben von ihm selbst vorgestellten Thesen wiederspricht. Aber naja, wenn man Ausadauer hat und eine kleine Prise Misanthrophie aushält, dann ist das Buch durchaus auch sehr interessant und aufschlussreich. Schlägt in etwa in die selbe Kerbe des Chimp Paradox. Auch wenn davon explizit hier nicht die Rede ist. 👍

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vor 6 Stunden, Biff schrieb:

@Fastlane

Hab jetzt nicht gesehen (oder überlesen?) um welches Buch genau es geht aber die Erkenntnis kommt

Zitat

s Chimp Paradox.

Hatter erwähnt.

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Am 17.1.2023 um 17:06 , Fastlane schrieb:

Ich überlege sogar, mich zu einem weiteren Thema vorzuwagen. Meditation. War für mich immer nur was für Strickpullover-Hippies mit Räucherstäbchen oder scharfe Yoga-Bräute. Tatsächlich geht es aber wohl darum, es zu schaffen, mal NICHTS zu denken. Minutenlang. Stundenlang? Keinen Gedanken.

Hab ich tatsächlich selbst erst gerade vor einigen Wochen entdeckt. Es geht nicht zwingend darum NICHTS zu denken, sondern aufkommenden Gedanken keine besondere Bedeutung zu schenken. Auch aufkommende Gefühle nicht zu unterdrücken sondern da sein zu lassen, sie anzunehmen, die verschwinden dann sowieso von selbst wieder.
Ich persönlich habe auf Youtube den Kanal von Peter Beer https://www.youtube.com/@PeterBeerOfficial abonniert. Der bietet zu unterschiedlichen Gegebenheiten geführte Meditationen an. War für mich ein guter Einstieg, da mir Bücher zu dem Thema zu theoretisch sind.

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Die Kritiker hier schreiben davon, dass es bei Fastlane's Text bzw. dem Buch, so wie er es beschrieben hat, nur darum geht, seine "wilden", "kraftvollen", "asozialen" Emotionen mit dem Verstand unter Kontrolle zu bringen und zu unterdrücken. Ich habe das eher so verstanden, dass der Chimp auch genauso für die "schwachen", "ängstlichen", "vermeidenden" Emotionen steht, welche eben genau das Verhalten auslösen, die zuerst genannten Emotionen zu unterdrücken und "rational" zu sein. Also sollte das Buch eben doch auch für die Personen geeignet sein, die zu "rational" sind. Ist das so @Fastlane oder geht es doch hauptsächlich darum sich beispielsweise in Wut-Situationen zu kontrollieren?

Rationalität ist eben nicht gleich Rationalität und echte Rationalität gibt es sowieso nicht. Das ist ein Irrglaube, der sich selbst bestätigt. Wie eine ziemlich gute Verschwörungstheorie 😄 Quasi die neue Religion. Rationalität, Wissenschaft, Wirtschaft. Die Frage ist doch, woher rührt die Rationalität? Von Angst? Von Abgeklärtheit? Von Interesse?

bearbeitet von Driftwood
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vor 1 Stunde, Driftwood schrieb:

Rationalität ist eben nicht gleich Rationalität und echte Rationalität gibt es sowieso nicht. Das ist ein Irrglaube, der sich selbst bestätigt. Wie eine ziemlich gute Verschwörungstheorie 😄 Quasi die neue Religion. Rationalität, Wissenschaft, Wirtschaft. Die Frage ist doch, woher rührt die Rationalität? Von Angst? Von Abgeklärtheit? Von Interesse?

Die Rationalität ist die Ebene der Vernunft. Das unterscheidet den Menschen von den Tieren. Allerdings ist auch das, wie du hier andeutest ein "zweischneidiges" Schwert. Lebt der Mensch "nur" noch in der abstrakten Ebene der Vernunft, führt das zum bekannten "overthinking" und damit paradoxerweise u.U. in die völlige Irrationalität. Woher diese Ebene stammt, was sie ist, woher sie rührt? Man weiß es nicht. Viele sind an der Frage des "Ichs" gescheitert und man wird es wohl auch nie erklären können. 

 

Am stärksten und authentischsten ist der Mensch wohl dann, wenn die Kopfebene (Verstand, Rationalität) mit Bauchebene (Gefühl, Es) deckungsgleich sind. Oft sind sie es aber nicht und damit beginnt der Kampf gegen die eigenen Dämonen, äh, Schimpansen. 

bearbeitet von ElNuevo

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