Hamsterrad und Comfortzone vs. Traum verwirklichen und Abenteuer

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Guten Tag zusammen 🙂

Stehe momentan (wieder) an einem Scheideweg in meinem Leben und wollte mal die Allgemeinheit fragen, wie naiv mein Gedanke (mit 37 Jahren) ist.

Situation: Beruflich im Hamsterrad weitermachen wie bisher (macht mich nicht sooooo glücklich) oder etwas komplett anderes im Bereich 3D-Art machen. Dafür fehlt mir allerdings die professionelle Ausbildung, ich mache das momentan eher auf Anfänger-Level und bringe es mir selbst bei.
Das Studium muss nicht zwangsläufig in einem festen Arbeitsplatz münden, im Anschluss könnte ich mich auch selbstständig machen, online Unterrichten, Content kreieren (Online Kurse, 3D-Models zum Download, Youtube etc.)

Im worst case käme auch das Szenario in Frage: Vollzeit-(oder Teilzeit)-Job im Online Marketing, um Fixkosten zu decken. Kleingewerbe im 3D-Sektor für's Taschengeld. Und dann versuchen, da was aufzubauen.

Die Ausbildung (18 Monate) könnte ich an einer privaten Uni (diese ist weltweit unter den führenden in diesem Bereich) absolvieren, was jedoch 22k + Lebensunterhaltungskosten von 30k bedeuten würde. Das Geld habe ich nicht und einen Kredit i.H.v. 50k möchte ich auch nicht unbedingt aufnehmen. Das gute ist, dass das Studium auch über einen Bildungsschein durch die Bundesagentur für Arbeit finanziert werden kann, Stichwort "Umschulung".

Problem hierbei: Umschulung gibt es potentiell nur, wenn man arbeitslos (oder Hartz4 alias Bürgergeld bezieht) ist und man in der bisherigen Branche keinen Fuß mehr fassen kann (z.B. aus gesundheitlichen Gründen). Da ich gerade "voll im Saft" bin gute Qualifikationen habe, und mein derzeitiger AG eigentlich eher ein Sprungbrett ist, werden die mich zu 99,99% eher vermitteln wollen, als mir eine Umschulung zu finanzieren.
 

Mögliche Lösung: Ich bin seit 2016 mit einer mittelgradigen Depression und einer generalisierten Angststörung diagnostiziert. Heißt, ich bin seitdem auch in Therapie und in ärztlicher Betreuung. Könnte also versuchen, hierüber einen (Schwer)behindertenausweis zu bekommen (Wahrscheinlich 30-40%) und mir im nachhinein durch die Ärzte bestätigen zu lassen, dass die Depression auch wegen der Arbeit besteht und das ein Wechsel sinnvoll ist. Das ganze dann an die Bundesagentur und hoffen, dass die den Bildungsschein durchwinken. Optional: Vorher müsste ich mit meinem AG sprechen, dass mein Vertrag nicht verlängert werden soll (Frist endet dieses Jahr), damit ich dann ggf. gezielt und kurzfristig in die Arbeitslosigkeit falle (ohne die 3 Monatssperre) und es dringlicher wird. Oder ich kündige halt selbst und muss 3 Monate mein gespartes aufbrauchen.

So der "Plan" in meinem Kopf. Ich bin nicht verheiratet, habe keine Kinder, bin unverschuldet und habe richtig Bock.

Frage: Bin ich total naiv??? Gibt es evtl. auch andere Lösungswege, die ich nicht bedachte habe?

bearbeitet von LastActionHero

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Das Chancen-Risiko Verhältnis wäre mir viel zu schlecht. Wenn dann neben der Arbeit. Dann merkst du schon ob du es wirklich willst oder ob das nur ein dummer Einfall war.

Gerade in deinem Alter ist ein solider Job beim Mann für Frauen oftmals eine notwendige Voraussetzung für LTR.   

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Am 4.2.2023 um 13:32 , Noodle schrieb:

Kreativität kann man nicht erlernen.Punkt.

Magst mal ausführen? Stimmt so generisch erstmal nicht 😉

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vor 2 Stunden, Jingang schrieb:

Magst mal ausführen? Stimmt so generisch erstmal nicht 😉

Naja, Kreativität ist iwo an einige Sachen gekoppelt. U.A. Eingeinitiative, Durchhaltevermögen, Vorstellungsvermögen.

Ich kenne sehr viele Leute aus dem 3D Bereich die zwar "gut" sind, aber nur Operator, keine Künstler.

Im Bereich 3d gibts Operator wie Sand am Meer. Diejenigen die wirklich "Künstler" sind, sind idR die, die wirklich Asche machen.

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@LastActionHero

Ich begrüße in jedem Fall deine Ambition aus dem Hamsterrad auszusteigen. Habe ich nämlich auch gemacht und ist natürlich die beste Entscheidung meines Lebens gewesen. Ich arbeite mit einem guten Stundenlohn in Teilzeit und habe alles, was ich brauche.


Aber wie schon @jingang sagt, ich würde dafür keine 30k oder so investieren. Das würde ich keiner Ausbildungsstätte in den A blasen. Du kannst das besser, versuche deinen eigenen Weg zu gehen, bist dann auch mehr stolz auf dich. Die meisten Unternehmer bauen sich was auf, ohne unbedingt eine Ausbildung in dem Bereich zu haben (bzw. ist es einfach keine notwendige Voraussetzung), dafür jede Menge praktische Erfahrung. Ich liebe Pragmatismus.

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Ging schneller als gedacht:

I lost everything that made me love my job through Midjourney over night. A poster on r/blender describes how their job creating graphics for mobile games has switched from creating 3D models for rendering 2D art to prompting Midjourney v5 and cleaning up the results in Photoshop. “I am now able to create, rig and animate a character thats spit out from MJ in 2-3 days. Before, it took us several weeks in 3D. [...] I always was very sure I wouldn’t lose my job, because I produce slightly better quality. This advantage is gone, and so is my hope for using my own creative energy to create.”

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Gibt's deinerseits inzwischen ein Update?

@Apu2014 hat bereits schon alles trefflich formuliert.

Keine Ahnung, in welcher Branche du aktuell steckst aber mein Gefühl und Erkenntnis aus den bisherigen Gesprächen ist, dass nahezu keiner durch seinen Job glücklich wird. Und das ist unabhängig von der Einkommenshöhe oder dem Arbeitsumfang.

Nen Arbeitskollege hat neulich über 15 Tsd. für seine Photographenausbildung in den Sand gesetzt als er gemerkt hat, dass die Kundenaquise nicht so geil ist und ein geregeltes Angestelltenverhältnis doch eine bequeme Planungssicherheit bietet.

Seine etwas bessere Entscheidung war dabei, dass er das nebenbei versucht hat aufzubauen und nicht alles auf eine Karte gesetzt hat.

Seit den HomeOffice Möglichkeiten hält sich der Leidensdruck auch mittlerweile in Grenzen. Im Gegenteil, er geht inzwischen golfen und macht einen deutlich glücklicheren Eindruck.

Ich würd' an deiner Stelle erstmal die Depression / Angststörung angehen.
Das klingt für mich nach einer bereits längeren Baustelle.
Psychische Gesundheit und Resilienz sins eines der wichtigsten Fundamente überhaupt.

'Nen geregelten Job würd' ich nicht unbedacht wegschmeißen und mich aufn Hobby als full time job stürzen.
Das Absturzrisiko ist zu hoch.

Und 'ne beschissenere Branche unter noch schlechteren Bedingungen ist kein Abenteuer. Da kannst du stattdessen gleich deinen Konsum reduzieren und für 'nen Sabattical ansparen.

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