Einfach sein

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Gast KingCartman

Was ist der Sinn des Lebens? Gibt es ein Ziel ... oder eine Mission? Haben wir eine Aufgabe zu erledigen?

Warum sind wir hier? Können wir "scheitern"? Wann leben wir "gut", wann "schlecht"?

Wer könnte das beantworten? Ich jedenfalls nicht.

Mir ist klar geworden: Es ist auch völlig egal. Ich bin hier. Jetzt in diesem Augenblick. Leben ... das heißt eben einfach nur leben. Es gibt keinen tiefen Sinn, keine tiefere Bedeutung. Wenn ich morgen weg bin, dreht sich die Erde weiter ... und wenn morgen die ganze Erde weg ist, so juckt das das Universum überhaupt nicht. Völlige Bedeutungslosigkeit. Genau darin liegt die Bedeutung.

Ich kann nicht "scheitern", ich kann auch nicht "erfolgreich" sein. Alles nur Worte ... Beurteilungen. Lächerlich ... musst du nicht auch lachen wenn du das genauer betrachtest? Dahinter steckt der Wunsch nach Bedeutsamkeit.

Doch ich bin nur hier, weil ich hier bin. Nicht mehr, und nicht weniger. Mit der Freiheit alles zu tun. Da hab ich ganz schön Glück gehabt ;-)

Was ich tue hat keine Bedeutung ... so who cares? Wozu Angst, Getriebenheit, oder Ego-pushen? Warum nicht einfach nur sein ... mit allem was dazugehört. Freude, Trauer, Liebe, Hass, "Erfolg", "Scheitern" ... das alles ist Bestandteil des Seins. Und sein ist gut. Zumindest ist es alles was es gibt ... wär ja irgendwie blanker Sarkasmus wenn das Sein an sich schon schlecht wäre. Ich will das jedenfalls so. Also warum suchen wir dann manches, und vermeiden anderes? Geht es nicht darum zu erleben ... das Sein in all seinen bunen Facetten zu erfahren? Wir sind wie ein leeres Blatt Papier ... und um uns herum gibt es tonnenweise Farbe mit der wir uns bemalen können. So oder so, es ist ein Kunstwerk.

Keine Pflicht, völlig klar. Doch erscheint mir dieser "Sinn" am sinnvollsten: Leben erleben.

Was sollten wir sonst auch tun, mit der Zeit die uns bleibt?

Vielleicht steigt mir die ganze Meditation langsam zu Kopf. Keine Ahnung, mir egal. Ich find's geil.

Allerliebste Grüße und genauso viel Sonnenschein wie ich hier genieße,

KingCartman

P.S. Nein ich habe weder getrunken noch irgendwas genommen ;-)

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grüß dich!

will mal meinen senf abgeben, auch wenn ich nicht meditiere.

ich sehe das so: auch meine erfüllung ist es nicht, einen tieferen sinn des lebens zu finden als "leben erleben". ich bin glücklich durch das, was ich tue/erlebe/denke (na gut, nicht immer, aber im allgemeinen... ;) ). dennoch denke ich nicht, dass man nicht "scheitern", nicht "erfolgreich" sein kann - in seinen eigenen kategorien allerdings, nicht in dem von der gesellschaft vorgegebenen korsett. es ist für mich in dem fall nicht der wunsch nach bedeutsamkeit, sondern der wunsch nach selbstbestätigung/ selbstreflexion. dafür habe ich ziele und wünsche - um sie zu erreichen. auch denke ich bspw. nicht, dass ich ein leeres blatt papier bin, schon lange nicht mehr. durch jedes erlebnis wird dein blatt beschrieben, mit farbe angekleckst (was auch immer). und von diesem blatt gehe ich aus. es bestimmt meine wünsche, ziele, ideale, ... . dieses blatt hat bedeutung. somit hat auch was ich tue bedeutung - für mich.

diese 2 aussagen von dir finde ich super:

"Mir ist klar geworden: Es ist auch völlig egal. Ich bin hier. Jetzt in diesem Augenblick. Leben ... das heißt eben einfach nur leben."

"Geht es nicht darum zu erleben ... das Sein in all seinen bunen Facetten zu erfahren? Wir sind wie ein leeres Blatt Papier ... und um uns herum gibt es tonnenweise Farbe mit der wir uns bemalen können. So oder so, es ist ein Kunstwerk."

will dir gar nichts in abrede stellen. finde es gut, dass du dich gut fühlst. so soll es sein! :)

grüße n.a.

bearbeitet von nexus_animi

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Gast KingCartman

Hey nexus_animi,

Um es vorweg zu nehmen: auch ich möchte dir mit dem Folgenden nichts in Abrede stellen ;-)

Ich kann absolut nachvollziehen was du meinst. Habe das lange sehr ähnlich gesehen.

Ich werfe dazu einfach mal ein paar Sachen in den Raum.

Ein Wunsch ist ein Ziel, für das du jetzt Aufwand betreibst, für ein Resultat in der Zukunft. Was du tust, muss also einen Sinn haben. Du gibst deinem Handeln eine Bedeutung ... du tust es für dein Ziel. Du kannst dir nicht vorstellen, dass das was du tust keine Bedeutung hat. Dabei ist alles eigentlich nur ein Spiel. Aber solange wir wünschen, solange glauben wir zu müssen ... und hast du schon einmal ein Kind gesehen, das unter Zwang spielt? Wir müssen irgendwie immer allem eine Ernsthaftigkeit zusprechen ... wir möchten nicht bedeutungslos sein. Das passt nicht in unser Selbstbild. "Ich" ... das muss schließlich eine Bedeutung haben ... das muss doch etwas sein was zählt. Wir müssen immer "arbeiten" ... Energie in einen Zweck investieren. Aber warum das alles?

Ich kann es schwer in Worte fassen. Es war wirklich einschneidend und zuerst beängstigend das Ausmaß der Bedeutungslosigkeit zu erkennen. Irgendwie habe ich mich dann einfach in diese große Leere die da plötzlich entstand ergeben. Ich fühle mich auf einmal unheimlich frei. Dinge die mich teilweise seit Jahren nicht losgelassen haben, haben sich in sich selbst aufgelöst. Es ist so selbstverständlich, dass es auf seine Weise schon wieder großartig ist.

"Der Weg ist das Ziel" - Noch nie habe ich diesen Ausspruch so sehr erfasst wie im Moment. Was spielt es für eine Rolle, ob du an deinem Ziel ankommst oder nicht? Du bist ja bereits am "Ziel", während du auf dem Weg bist. Du bist am Ziel, während du dich auf diesem Weg bereicherst. Und auch "scheitern" ist schließlich eine Bereicherung. Aber wie kannst du dann wirklich scheitern, im herkömmlichen Sinne? Alles was du auf deinem Weg erlebst ist ein Gewinn.

Du schreibst vom "Korsett der Gesellschaft" ... aber zwängst du dich nicht immer in ein Korsett, wenn du dich von Wünschen, von Zielen abhängig machst? Egal woher der Wunsch kommt ... von dir, von der Gesellschaft ... er bringt Zwang. Zwang durch Streben nach Sinn. Nicht Sinn für das eigene Sein, aber doch Sinn für sein Handeln.

KingCartman

bearbeitet von KingCartman

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Dein Text gefällt mir sehr.

Und der Grundgedanke den ich herauslese ist: "Akzeptiere das Leben in all seinen Facetten". Ist schon krass wie viele Menschen Dinge nicht akzeptierne können, z.B. den Stau, die Absage für ne Stelle, wenn die Freundin Schluss macht, usw. Ein ständiger innerer Konflikt, dass das nicht "gut" sein kann sollte klar sein. Ist bei mir auch nicht viel anders, vorallem zurzeit konnt ich einfach nicht akzeptieren.

Danke dass du mir dies mit deinem Text wieder ins Gedächtnis gerufen hast! ;-)

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Ahoi KingCartman!

Ich finde das Thema wirklich sehr interessant. In vielem, das du schreibst, kann ich dir nur zustimmen. Z.B. finde ich auch, dass der Weg das Ziel ist. Unterwegs (und damit suggeriere ich, dass ich doch wieder auf ein Ziel zustrebe.. B-) ) kann man ja feststellen, dass man schon "angekommen ist" und wo man eigentlich "hin wollte", spielt keine Rolle mehr.

Ich gebe mich da keiner Illusion hin: Bei weitem nicht alles, was ich tue, hat einen "Sinn" oder tiefere Bedeutung (doch, wenn ich es mir recht überlege, hat selbst mein infantiles Verhalten oft einen Sinn - Spaß haben, Leben spüren, gegen Konventionen verstoßen. Sagt also ne Menge über mich und mein Selbstbild aus).

Ich sehe ebenfalls keinen tieferen, allumfassenden, alles erklärenden Sinn im Leben, der über das hinaus geht, was du geschrieben hast. "Leben um zu (er)leben". Ich muss nichts für die Nachwelt leisten (auch wenn das genau genommen 2 verschiedene Dinge sind). Ich will glücklich sein, solange ich hier bin.

Von daher finde ich vor allem die Fragen interessant, die du im Anschluss an das Konstatieren der Bedeutungslosigkeit aufwirfst: Wozu manche Dinge meiden, anderen aber wie ein Goppy hinterher hecheln? Wozu negative einen selbst einschränkende Gefühle?

Vielleicht kann ich einfach nicht loslassen. Ich brauche Wünsche und Ziele im Leben. Habe ich schon ne Zeit lang nicht - da ich "erreicht" hatte, was ich wollte. (So mit 20, da waren meine "was ich vom Leben haben will"-Sachen bereits erfüllt). Jetzt mit 26 und mithin 6 Jahren ohne (ich will nicht schon wieder "Wunsch" schreiben) - mir fehlt der Antrieb. Nicht, dass ich keinen Spaß habe und mein Leben nicht genieße, aber ... Mir fehlen die Worte. :-D Vielleicht fehlt mir auch was ganz Anderes: der Sinn, die Bedeutung von der du geschrieben hast. Oh man.

Grüße

n.a.

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