Meine Lieben ❤️,

nach einer langen Winterpause darf ich euch heute eine neue Diskussionsrunde, eingereicht von @RyanStecken, präsentieren. Hierbei handelt es sich um ein Interview mit Eva Illouz, einer israelischen Professorin für Soziologie, die im Bereich Liebe und Sexualität forscht. 

Ich habe im Vorfeld erst reingeschnuppert und freue mich schon sehr darauf das ganze Video zu schauen. Leider nehme ich mir in den letzten Wochen zu wenig Zeit für Kultur und Wissensanreicherungen solcher Art - möchte aber Ryan herzlich für den Vorschlag und die Mühe danken!

Verlinkt habe ich die Originalversion im Deutsch-English-Mix. Wer es gerne mit deutscher Synchro haben will: Bitte einmal HIER klicken. RUNDE NR. 8: EVA ILLOUZ- WHY DOES LOVE END? 
Nachfolgende* Time-Stamps sowie Zusammenfassungen von @RyanStecken:
*Formatierungsanpassungen durch mich erfolgt. 0.00 Opening Statement - Eva postuliert, dass aufgrund der neuen Möglichkeit seine Sexualität ausleben zu können, Menschen mehr Partner haben, also eine Art Serie entsteht. Dadurch haben Menschen nicht nur mehr Sexualpartner sondern auch mehr Beziehungen, also serielle Monogamie. 3:00 Die neue Ära der romantischen Liebe, die Autonomie und Freiheit des Individuums im Fokus hat, im Gegensatz zu dem alten konservativen Paar-Modell. Problematisch ist inwiefern diese neue Freiheit wirklich mehr Zufriedenheit für die Individuen bringt. 7:40 Warum gehen die meisten Trennungen von Frauen aus? Eva meint, dass diese Studien sich hauptsächlich auf die 80er beziehen und das vielleicht nur ein Zeitgeist war. Eventuell Gründe sind unter anderem die unterschiedliche Sozialisierung der Geschlechter, Männer kompetitiv und emotional kalt, Frauen fürsorglich und unterstützend, führt eventuell dazu, dass Frauen frustriert sind in einer LTR. 13:48 Eva meint, es gibt immer mehrere objektive äußere Gründe, die die Liebe gefährden, bzw. zu mehr Trennungen führen. 15:00 Im Buch gibt es das Konstrukt "Negative Beziehungen". Beziehungen werden generell immer brüchiger und instabiler. 18:30 Emanzipation führt zur sexuellen Freiheit der Frauen. Die Gesellschaft kommerzialisiert den Körper von Männer und vor allem Frauen, sprich der Kapitalismus macht Sexualität zum Asset 22:47 Zusammenhang von Kapitalismus und Liebe. Beispiel Geld/Karriere als Selektionsgrund. Familie 24:00 Sexroboter lol 33:00 Warum haben Menschen weniger Sex? Die jüngeren Kohorten haben etwas weniger Sex. Eva meint, dass der Rückgang von LTRs der Grund ist, weil der meiste Sex in stabilen LTRs stattfindet. 36:30 Romantische Liebe basiert auf der Identifizierung einer einzigartigen Person für sich selbst. Moderne Technologien wie das Internet schaffen massiv Optionen, die genau diese Identifikation erschweren, weil die anderen Menschen sich nicht genug unterscheiden. 39:00 Tinder als Phänomen Wichtig! 43:30 Das Paradoxon der Gesellschaft, der Konflikt zwischen Sicherheit und Freiheit. Dadurch dass Individuen weniger Bindung zu Familie und nahen Freunden haben wird die Paarbeziehung im Angesicht einer unsicheren vor allem ökonomischen Zukunft prinzipiell wichtiger als Bestandteil von emotionalen und nähetechnischem Support. Gleichzeitig gibt es aber auch genug Faktoren, die uns von Monogamie wegziehen. Sie sieht den Trend der Psychologisierung als Folge davon an, dass Menschen diese Problematik bewältigen wollen. Gerade das letzte ist am wichtigsten. Danach kommt eigentlich noch dass der Produktivismus in der Gesellschaft die Reproduktion drückt, und dass es ein Art Marktkapitaliserung gibt, und die Incel quasi die Verlierer sind.  Und ganz zum Schluss, dass die Familie die einzige Institution ist, die man in einer individualisierten nicht wählen kann.