Hallo
Ich weis nicht mehr weiter deswegen wende ich mich mal an euch. Bin schon seit längerer Zeit stiller mitleser aber damit ist es jetzt nicht getan.
Ich brauch Hilfe und gute Ratschläge wie ich jetzt meinen Kopf aus der Schlinge ziehen kann.
Es geht um meine jetzige Beziehung die sich langsam aber sicher dem Ende neigt. Wir sind seit 5 Jahren zusammen und lebten davon 4 Jahre zusammen. Zum Schluss hatten wir uns räumlich getrennt, jeder seine eigene Wohnung.
Sie hat drei Kinder mit in die Beziehung gebracht was auch der wesentliche Grund dafür war sich räumlich zu trennen. Mir war es schlichtweg zu stressig drei Kinder mit im Haushalt zu haben. Zu dem damaligen Zeitpunkt war es für mich die happy Patchwork Familie. Mit der Zeit hat sich alles aufgebaut und mir wuchs vieles über den Kopf.
Ich habe zunehmend gemerkt wie wichtig mir die Zeit mit mir selbst ist und das auch brauche.
Ihr fragt euch bestimmt warum ich mich dann auf diese Konstellation eingelassen habe.
Mich hat es geflasht mit dieser Frau.
Musste mich aber auch selbst neu kennen lernen da mir von außen oft gesagt wird das ich sehr ruhig bin und nur schwer aus dem Gleichgewicht bringen zu bin.
Naja scheiß drauf !!
Es ist nicht ausgesprochen aber ich spüre das es das Ende ist und ich stehe jetzt alleine da.
Wie immer nach dem ich eine Trennung durchlebe.
Ich weis auch das ich das alleine durchleben muss aber hoffe ihr könnt mir helfen.
Habe ich eine Beziehung setzt ich all meine Energie auf eine Karte und es gibt kein drum herum mehr. Bei mir kommt alles zum Erliegen. Ich stürze mich immer zu 100% in die Beziehung das kein Platz mehr ist für andere Sachen. Da frage ich mich ob das normal ist ?
Als Single habe ich viele Sachen gemacht, ganz ohne Frau Spaß gehabt aber das geht gar nicht mehr.
Am liebsten würde ich gleich die nächste Beziehung anfangen um nicht alleine zu sein.
Das ist das eigentliche Problem !
Ich bin jetzt alleine und weis nicht was ich mit meiner Freizeit anfangen soll.
(Es herrscht Funkstille)
Freunde habe ich keine außer einen besten Kumpel seit Jahren. Es ist schon mein brudi aber sonst habe ich nichts was mich auf Augenhöhe glücklich macht.
Am Wochenende zu den Eltern fahren erfüllt mich jetzt auch nicht.
Seit Jahren auch in der Beziehung spiele ich mit dem Gedanken endlich mal dem gegenzuwirken das ich nicht nur eine Frau im Leben habe und mich auch auf andere einlassen kann.
Irgendwie fühle ich mich alleine da immer alles auf eine Karte Gesetz wird. In der letzten Konversation ist klar heraus zu hören das ich zuwenig mache.
Was stimmt bitte mit mir nicht, gibt es hierzu ein psychologisches Muster das ich einfach zu blöd bin und alles auf eine Frau setze ? Mir kommt es so vor das es mein Kryptonit ist.
Mit 20 war alles so leicht und mit ist alles so zugefallen in sämtlichen Situationen (nicht mit Frauen ) aber ich machte mir weniger Stress im Leben und konnte es besser wegstecken.
Mit jedem Jahr wird es schlimmer mich zerfickt so ziemlich alles. Es fühlt sich so schwer an !
Ich gehe in meine Arbeit und am Feierabend sitze ich da und mache rein gar nichts.
Versuche mich zu motivieren aber da hakelt es.
Bin grad mitten in der Trennung und vielleicht kommt alles auch etwas wirr herüber.
Gestern Abend habe ich mir mal so meine Gedanken gemacht warum es mir so beschissen geht. Ich glaube auch das ich Angst vor dem alleine sein die Beziehung so am aufrecht gehalten habe.
Jetzt ist es Realität was mich sehr krass trifft. Ich kann nicht alleine sein !!!
Ich versuche heraus zu gehen und mich abzulenken aber alles mit Zwang nicht so das es mir Spaß machen würde, bin einfach verzweifelt und mein Hirn sagt mir auch noch das ich alleine sein werde. Was kann ich mit mir anfangen ?
Vor mir ist ein großes tiefes schwarzes Loch auf das ich zu steuere und habe Angst davor.
Wie kann ich mich aus der scheiße ziehen ?
Ich möchte Spaß am Leben und das ohne Frau wie geht dies bitte ?
Geht es euch auch so ?
Danke fürs lesen !
Ich "kenn" Dich jetzt ja nur durch diesen Thread. Aber ich kenne genug andere Jungs, bei denen ist das Problem genau umgekehrt. Sie befinden sich in einer Beziehung und hätten gern wieder ihr altes Leben zurück, das Single-Dasein. Die heulen mir die Ohren voll, was ihnen alles fehlt und was sie gerne machen würden. Die stecken auch alle zu 100% in ihrer Beziehung, haben wir alle schon gemacht. Das ist aber dann auch genau der Grund, warum wir da irgendwann wieder raus wollten, weil uns eben was fehlte und warum wir es ewig vor uns her geschoben haben, weil eben das andere Leben bei 100% Beziehung nicht mal zu 1% vorhanden war.
Die Jungs, die nicht 100% geben, die fahren besser. Die sind es dann auch, die Beziehungen über Jahrzente halten. Wer eben jede Woche kicken geht, mit den Jungs grillt und Zigarren pafft, drei Mal im Jahr ohne Frauen in den Urlaub abhaut, die eigene Bude hat, der ist zufriedener und wirkt auch auf die Frauen so.
Das hilft Dir natürlich wenig, was die Typen gerne hätten. Aber Du kannst das customizen für Dich. Nimm dir ein Blatt Papier und einen Stift. Ja, so oldschool. Du bist genau wie ich kein Superbrain und in Zeiten vom Handytippern vergisst man, dass Niederschreiben und Visualisieren ungemein hilft. Schreib Dir auf, was Du früher alles gemacht hast, was Du gerne machen wolltest, aber nie getan hast. Was Du dich nicht getraut hast. Was Dir gewollt entgangen ist während Deiner (monogamen) Beziehung. Schreib einfach mal alles runter. Wenn Du Bock hast, sortiere es, nach Sport, geistige Nahrung, Spaß, wie auch immer. Könnte dann so aussehen:
- eine sichtbare Zäsur: neue Wohnung kaufen/mieten. Die alte befreien von ihren Spuren, biotische Joghurts aus dem Kühlschrank raus, Bierdosen rein, Bart wachsen lassen etc.
- Laufen, Bike, Krafttraining, Meditieren, Spazierengehen, also was fürs Äußere. Wird Dich unheimlich pushen.
- endlich mal zum AA Treffen gehen, mal ein paar Sitzungen Psychotherapie, mit Deinem Vater aussprechen, also Hygiene im Hirn
- Bücher: zur Verführungskunst, Lebenshilfe/Innergame, rhetorische Skills, Aktien, Allgemeinbildung. Also was für den Kopp. Hilft Dir gegen das Grübeln.
- was komplett neues als Hobby, Weintasting, Zigarren, an Autos rumschrauben? Gibts da was, was in Dir schlummert?
- irgendwas anderen Leuten beibringen, was Du gut kannst. Nicht für Kohle. Trainier ne Mannschaft, manage ne kleine Band, erklär anderen, wie Du die Sucht überwunden hast
- Typen: Freundeskreis: alte Kontakte abchecken, neue klarmachen, nicht krampfig, sondern zB. bei den Dingen der ersten Punkte oben
- Frauen gamen: Tinder, Street, Bootcamp, Nightgame, Kontaktlisten im Telefon, WA, FB durchgehen und anschreiben, voll ergebnisoffen und primär auf einen (1) Lay, mehr nicht
Bei mir wäre das ganz klar: ich würde als erstes den zu zweit gewohnten Tageablauf aufbrechen und umkrempeln. Kein schönes Auschlafen am Wochenende, denn im großen Bett ist es einsam. Dafür ab jetzt Sport im Morgengrauen. Vielleicht neue Espressomaschine und morgendlichen Kaffee zelebrieren? Eine halbe Stunde nur für mich, ohne Weibergequake? Vielleicht jeden Abend einen späten Spaziergang? Dann würde ich die gemeinsame Heimstätte ändern, entweder das Projekt neues Haus angehen, oder ne Flachlegerwohnung in nem schönen Neubau(Hochhaus) kaufen/mieten oder zumindest Möbel rausschmeissen, andere Bilder aufhängen, blöde Pflanzen und Teppiche kicken. Jeden Abend der Woche verplanen, nicht rumgammeln, saufen und hoffen, dass sich spontan was ergibt. Mir würde ein fester Wochenplan helfen, von dem Gerüst kann man immer abweichen, hat aber die Sicherheit, dass Planung da ist, die vor Einsamkeit und Leere schützt. Montag Sport, Dienstag irgendwas Geistiges, Fortbildung, anderen helfen. Mittwoch wahlweise Fußball gucken mit den Jungs oder irgend eine andere Gruppenaktivität. Donnerstag Sauna/Puff/Spazierengehen/Rumfahren, Ruhe und Einkehr vorm Wochenende, Freitag und Samstag in Clubs, sofern die je wieder aufmachen. Alternativ Samtags feste Runde für Fußball, Eishockey, Grillen, was auch immer. Sonntag und Donnerstag optional für neue Frauen, erste Dates nie an wichtgen Tagen wie Freitag.
Hoffe das hilft. Kopf hoch und rock on bro.