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Reize als Blockade für das InnerGame

Eintrag erstellt von academic · - 905 Ansichten

Letzte Woche: 3 Dates mit 3 verschiedenen Frauen (davon 2 am letzten Wochenende)

Man könnte meinen, die Erfolge sprechen für sich, man fühlt sich gut und geht energiereich in die Woche. Aber das ist verfehlt, im Gegenteil, ich bin wieder in ein Tief gerutscht. Heute kam mir ein Gedanke, woran alldas liegen könnte, und daraus schlussfolgernd, wie man aus einem Tief in ein Hoch zurückkommt. Ich möchte den Gedanken mit euch teilen und hoffe auf rege Kommentare und Erfahrungsberichte ;-)

1. Reize und deren Intensität

Unter einem "Reiz" will ich etwas verstehen, das auf uns einwirkt und auf das wir in besonderer Weise emotional reagieren. Beispiele sind Drogen, Berührungen, Gewalt, Gerüche, Sex, grelles Licht, laute Töne, bewegte Bilder, Wissen, Musik, Computerspiele oder sogar Kommunikation. Je nach Person ist die Auswirkung auf unseren Gefühlshaushalt unterschiedlich, je nach Reizfaktor kann die Auswirkung intensiver oder schwächer sein. Beispielsweise bildet Farbfernsehen einen größeren Reiz als Schwarzweißfernsehen, je nach psychischer Vorgeschichte kann auch Gewalt unterschiedlich reizvoll (von manchen sogar positiv) empfunden werden. Wenn ich von "Intensität" spreche, meine ich damit die subjektiv-qualitative Wirkung auf einen Menschen.

2. Suchtverhalten und Reiz-Sucht

Jede (psychische) Sucht baut darauf auf, dass das Individuum einen bestimmten Reiz permanent befriedigen will. Die Sucht nach Computerspielen kann also dadurch erklärt werden, dass einst Computerspiele einen bestimmten Reiz bei dem Individuum ausgelöst haben (oder eine Konditionierung hervorgerufen haben), den es permanent wiedererleben möchte. Die Sucht nach Fernsehen ebenfalls, oder auch die Sucht nach Sex (permanente Masturbation).

Doch das will ich hier nicht näher beleuchten, mich interessiert eine allgemeinere Form der Sucht, die ich "Reiz-Sucht" bezeichnen möchte. Manches Individuum scheint gleichzeitig nach allem süchtig zu sein, oder wechselt in seinem Suchtverhalten von Reizfaktor zu Reizfaktor. Das sieht man zum Beispiel in dem Fall, dass Menschen, die mit dem Rauchen aufhören, mehr essen als gewöhnlich wäre. Der Reiz des Rauchens wird durch den Reiz des Essens ausgetauscht. Ein anderer Fall ist die Sucht nach Information (Zeitunglesen), die durch die Sucht nach Spielen oder die Sucht nach Kommunikation ausgetauscht wird. Ein Mensch liest immerzu Internetnachrichten, bis er den Reiz befriedigt, dann verbringt er seine Zeit mit Computerspielen und schließlich geht er auf Party, um mit Bekannten zu kommunizieren. Ist dieser Ablauf durchlaufen, wird wieder von vorn angefangen, man bleibt in der Spirale, erhält von verschiedenen Dingen Glücksgefühle und rotiert durch diese scheinbar unabhängigen Reize.

Unter einer "Reiz-Sucht" verstehe ich also die prinzipielle Anfälligkeit für kurzzeitiges hochintensives Suchtverhalten

3. Betroffene der Reiz-Sucht

Reiz-Sucht entsteht vor allem bei Menschen, die geistig sehr aktiv sind. Sie suchen immer wieder nach Neuem. Bei manchen davon kann man das ADS-Syndrom feststellen, aber in gewisser weise ist Reiz-Sucht verbreiteter und kommt oft nicht so schwer zum Tragen, weil sie von den Betroffenen kaum negativ aufgenommen wird. Beispielsweise können die Reize Wissen und Kommunikation sowie der Reiz Sex gut Hand in Hand gehen, ohne dass der Betroffene es als negativ empfindet.

4. Was passiert, wenn Reize erlangt werden?

Wenn man Reizen ausgesetzt ist, stößt der Körper Glückshormone aus, der Geist wird beschäftigt, aber verbraucht auch Energie. Ist man gewissen Reizen wie Fernsehen oder Computerspielen über längere Zeit ausgesetzt, spürt man daher ein Energiedefizit, man hat zum Beispiel Probleme, mit Menschen zu kommunizieren, oder sich auf eine Arbeit zu konzentrieren. Hört nun der langanhaltende Reiz auf, hat man auch spontan kein Bedürfnis mehr, ihn erneut zu befriedigen. Beispielsweise, wenn man über Stunden in einem Date jemanden kennengelernt hat, entsteht eine gewisse Unlust, weitere Frauen anzusprechen. Und genau das sind die Kernprobleme der Reiz-Sucht:

- Kurzzeitige Unfähigkeit zu gewissen Handlungen

- Relativ unkontrollierte Bedürfnisbefriedigung schränkt die Bedürfnisse ein

Man könnte sagen, der Körper ruht sich auf den erlangten Reizen aus, und empfindet keine Bedürfnisse mehr. Das Energielevel sinkt. Selbst jetzt, wo ich vom Rechner nach nur diesem Text wieder aufstehe, fühle ich eine gewisse Niedergeschlagenheit (Reizfaktor: bewegte Bilder)

5. Schlussfolgerungen für uns als PUAs

Als PUA ist man permanenter Kommunikation ausgesetzt und ist gerade deswegen PUA geworden, um sein Kommunikationsbedürfnis zu befriedigen. Zuweilen muss man dafür aber hart arbeiten, sargen gehen und in Clubs Frauen ansprechen. Um unser Kommunikationsbedürfnis also zu erhalten, sollten wir die Reize, die auf uns bewusst einwirken, reduzieren, um unsere Energie für die wichtigen Dinge zu bewahren. Daraus folgt, was ich bereits vor einigen Wochen angerissen hatte. Wenn wir erfolgreich sargen gehen wollen, achten wir auf:

- keine Selbstbefriedigung

- kein unkontrolliertes Fernsehen

- keine Computerspiele

- kein übermäßiger Druck, mit anderen kommunizieren zu müssen (insbesondere nicht zuviele Dates hintereinander)

- kein unkontrollierter Einfluss von Drogen (wenn die Wirkung endet, ist die Energie verbraucht)

- keine Musik über längere Zeit

All diese Faktoren sind höchst subjektiv, aber ich denke, jeder kann für sich seine "Problem-Reize" herausfinden.

Meine Tiefs in meiner PUA-Entwicklung entstanden immer dann, wenn ich es mit den Kommunikations-Reizen übertrieben habe:

- 2 Numbercloses hintereinander und das erste Mal 5 Directs in einer Woche

- 2 aufeinanderfolgende Tage mit Dates

Meine Hochs entstanden hingegen immer dann, wenn ich auf Reize weitestgehend verzichtet habe, zB mich mit dem relativ reizarmen Studium beschäftigt habe und auf Computer, Fernsehen und Selbstbefriedigung verzichtet habe.



1 Kommentar


Empfohlene Kommentare

Interessanter Ansatz. Das klingt gerade so, als hättest du mein Leben und meine Reize beschrieben. Und zwar 1 zu 1. Ich habe ADHS und stürze mich stets von einem Reiz in den nächsten. Wenn ich an etwas einen Narren fresse, dann beschäftige ich mich gleich ultra-intensiv damit. Ich bin sprunghaft und inkonsequent. Stets bin ich auf der Suche nach dem schnellsten und einfachsten Weg. Wenn ich etwas haben möchte, dann lieber gestern als heute. Verfalle ich einem Reiz, kann ich mich sehr schwer davon lossagen. Gelingt mir das jedoch, habe ich quasi von einem Tag auf den anderen kein Problem mehr damit. Betrifft dies jedoch eine positive Sache, verliere ich ebenso schnell das Interesse daran, bzw. den Fokus darauf, wenn ich die Routine einbrechen lasse.Auch der Routineablauf klingt hochgradig vertraut: Mein Tagesablauf ist zwar unregelmäßig, aber enthält darin eine gewisse Regelmäßigkeit, in der ich mich von einem Reiz zum nächsten hangel. Ich werde mal ganz bewusst auf meine liebsten reize verzichten, um zu testen, was an deiner Theorie dran ist. Sie scheint mir durchaus plausibel zu sein.Andererseits sollte man nicht ganz auf seine Reize verzichten, sondern sie eher ganz bewusst als Belohnung für ein bestimmtes Verhalten einsetzen. Das stärkt dann die Motivation, den reizarmen Tätigkeiten nachzugehen. Irgendwie müssen wir ja an unsere Endorphine kommen. :wub:

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