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Hallo Communi-sten,

ich habe folgende Texte im Internet gefunden. Es darf gerne darüber "geplaudert" werden. Nieder mit den Oneitis! :)

DIE POSTTRAUMATISCHE BELASTUNGSSTÖRUNG(1)

Die Folgen einer Extrembelastung: eine neue Geißel unserer Zeit?

Ein neuer Begriff verbreitet sich immer öfter in den Medien: posttraumatische Belastungsstörung. Das sind die seelischen, körperlichen und psychosozialen Folgen von Extrembelastungen, die sich nicht nur im Krieg oder bei Geiselnahme, sondern auch immer häufiger im Alltag finden. Um was geht es und vor allem: was kann man als Opfer dagegen tun?

Welches sind die wichtigsten Krankheitszeichen?

Das Leidensbild der posttraumatischen Belastungsstörung ist nicht nur zermürbend, sondern auch verwirrend vielfältig. Vor allem sieht man es den meisten gar nicht an, sie leiden "nur" innerlich. Viele lassen überhaupt nichts raus, da sie ohnehin nicht erwarten, auf Verständnis zu treffen, besonders langfristig. Es ist wie bei der Trauerreaktion. Ein kurz aufwallendes Mitgefühl der Umgebung, dann aber soll sich der Betroffene wieder rasch zusammennehmen, damit er die anderen nicht unnötig belastet.

Im Allgemeinen kommt es - nachdem die erste Schreck- oder Schockreaktion abgeklungen ist - zu einem Verlust an Lebensfreude, an Interesse, Aktivität, Initiative und Kreativität. Alles scheint wie weggeschmolzen. Dann "beißt" sich regelrecht ein ständiges, fast zwanghaftes Wiedererinnern mit ängstlicher Unruhe, Anspannung und Erregungsbereitschaft fest. Außerdem zermürben Schlafstörungen; und wenn Schlaf sein darf, dann Angstträume.

Manchmal entsteht auch das Gefühl, als ob sich das belastende Ereignis gerade wiederholt, bisweilen nur aufgrund eines belanglosen Auslösers aus der Umgebung oder durch reine Vorstellung. Daraus resultiert dann ein entsprechendes Vermeidungsverhalten mit Rückzug und Isolationsgefahr.

Schließlich droht eine zunehmende Leistungseinschränkung, d.h. man kann seine Aufgaben nur noch mit größter Anstrengung bewältigen.

Das Ende ist von einer eigenartigen Schwermütigkeit geprägt, die allerdings wenig mit einer "klassischen Depression" zu tun hat. Es handelt sich mehr um eine "heimlich anfressende Resignation", eine Art gemütsmäßige Betäubung bis Erstarrung, die der Umgebung eigentlich nur durch schwindende Anteilnahme an der Umwelt auffällt. Dazu drohen Zwangsgedanken, Merk- und Konzentrationsstörungen, ja Vergesslichkeit und zahlreiche psychosomatisch interpretierbare Beschwerden ohne organische Ursache: funktionelle Störungen, Missempfindungen oder gar Schmerzen im Bereich von Kopf, Herz, Kreislauf, Magen-Darm, Wirbelsäule, Gelenken u.a.

Was die Umgebung vor allem mitbekommt ist eine bisher unbekannte Übererregbarkeit im Sinne übersteigerter Wachsamkeit, Anspannung, Nervosität und Schreckhaftigkeit. Und plötzliche Angstattacken, ggf. vielleicht sogar aggressive Durchbrüche - ohne Grund, jedenfalls nicht nach außen nachvollziehbar.

Das leitet einen Teufelskreis ein. Denn wer lässt sich so etwas gefallen, wenn er nicht weiß, auf was es zurückgeht. Und selbst diejenigen, die die Ursache kennen oder ahnen, sehen nicht ein, hier als "stellvertretende Prügelknaben" den Kopf für etwas hinzuhalten, was sie nicht verschuldet haben. Auf jeden Fall weiß niemand mit dieser Situation adäquat umzugehen, auch der Betroffene nicht, der sich selber immer fremder wird.

Was kann man tun?

Die Betreuung oder gar Behandlung einer posttraumatischen Belastungsreaktion bzw. -störung ist eine schwere Bürde, viel schwieriger, als sich die meisten vorstellen, selbst wenn sie (anfangs) guten Willens sind. Vor allem braucht es Geduld und Verständnis, und zwar über längere Zeit. Die Entscheidung trifft der Betroffene, und nicht einmal er selber, sondern sein Zustand, dem er ja hilflos ausgeliefert ist.

Zu den scheinbar banalen, aber sinnvollen Selbst-Behandlungsempfehlungen gehört besonders die Bewegung in jeder Form, also nicht nur "gegen-gehen-gehen", sondern auch "reden-reden-reden". Das kann den gefürchteten inneren Stau (psychomotorische Blockierung) abbauen helfen.

Körperliche Bewegung ist jederzeit machbar, wenngleich viel zu wenig praktiziert. Das Reden hingegen wird einem manchmal schwer gemacht. Denn wenn es sich um das immer gleiche Problem dreht und von immer gleichen Symptomen angeheizt wird, hört am Schluss niemand mehr hin.

In einem solchen Falle rede man halblaut mit sich selber, das ist immer noch besser, als alles in sich hineinzufressen. Mit diesen beiden Maßnahmen kommt die Mehrzahl der Betroffenen halbwegs hin.

In schwereren Fällen bedarf es aber einer stützenden psychotherapeutischen Behandlung, zu der notfalls auch Medikamente kommen dürfen, vor allem gegen Schlafstörungen, innere Unruhe, Schreckreaktionen und Depressionen. Aber auch hier muss der Therapeut oft stellvertretend aushalten, was das Opfer in seiner Verzweiflung als "beispiellose Ungerechtigkeit" beklagt: Warum gerade ich? Das ist nicht einfach, das braucht Erfahrung und Nerven.

So kann sich auch der gutwillige Nicht-Betroffene besser informieren und ggf. eine größere Hilfe sein, als wenn er sich plötzlich mit einem solchen Opfer konfrontiert sieht, dass durch die allgemeine Verständnislosigkeit noch mehr zu leiden hat. Wichtig sind also entsprechende Grundkenntnisse, der Wille zur Hilfe, Nachsicht und Geduld - und vor allem die Kraft-Reserven, so etwas auch ggf. mittelfristig durchstehen können.
Deshalb kann es übrigens auch für den Therapeuten nützlich sein, einen Teil seiner Hilfe jenen Angehörigen, Freunden oder gar Mitarbeitern zukommen zu lassen, die das Opfer privat, gleichsam Tag und Nacht ertragen und stützen müssen. Denn auf Dauer ist es nicht nur der Betroffene selber, sondern auch sein näheres Umfeld, das für eine solche Extrem-Belastung oft länger als befürchtet zu "zahlen" hat. Daraus resultieren dann im unglücklichsten Falle weitere "Schicksalsschläge", nämlich eine labile seelische oder gar körperliche Gesundheit, eine bedrohte Partnerschaft sowie berufliche Einbußen oder gar Misserfolge.

Man muss also bei den posttraumatischen Belastungsstörungen einen langen Atem haben und weit in die Zukunft denken.

Unter diesen Begriffen wird eine verzögerte Reaktion auf ein belastendes Ereignis oder eine außergewöhnliche Bedrohung gesehen, die bei fast jedem Menschen eine tiefe Verzweiflung hervorrufen würde. Oft treten die Reaktionen erst Monate bis Jahre nach dem Ereignis auf. Ereignisse, die eine posttraumatische Belastungsstörung hervorrufen können, sind z. B. Krieg, schwere Unfälle, Opfer eines Verbrechens, sexueller Mißbrach, Folter, Naturkatastrophen, Chemieunfälle, Brände etc. Man schätzt heute aufgrund neuer Untersuchungen, dass etwa 40 bis 60 Prozent aller Menschen irgendwann in ihrem Leben einmal das Opfer eines traumatischen Erlebnisses werden.
Zu den Symptomen, die bei einem posttraumatischen Belastungssyndrom auftreten können, gehören:

* Wiederholte, zwanghafte Erinnerungen an das Ereignis oder an bestimmte Teile

* häufiges und intensives Wiederdurchleben des Traumas, z.B. in Form von Alpträumen oder Tagträumen

* Handeln und Fühlen, als ob das Ereignis wiedergekehrt wäre

* Unvermögen, das Ereignis aus der Erinnerung zu verbannen

* Vermeidung von Situationen, die eine Erinnerung an das Trauma mit sich bringen könnten.

* Angst

* Depression

* Selbstmordgedanken

* gefühlsmäßiges Abgestumpftsein

* Empfinden von Entfremdung von anderen oder der Welt um sich herum

* Konzentrations- und Gedächtnisschwierigkeiten

* Unfähigkeit, sich zu entspannen

* Schlafstörungen

* Schreckhaftigkeit, Reizbarkeit, Wutausbrüche

* Verlust von Interessen, die vorher bestanden

* Schuldgefühle

Quelle: Internet

Wer noch mehr wissen will:

- Yeyoking: http://www.pickupforum.de/index.php?showto...&hl=oneitis

- Ein Literatur-Tipp: Drücke hier!

Denkt mit, diskutiert, postet Erfahrungen, ergänzt, äußert Kritik! Alles ist hier willkommen!

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