Mir ist das bewusst. Ich habe nächstes Jahr auch 10-jähriges Jubiläum hier im Forum und bin dementsprechend lange dabei. Es ging mir auch garnicht darum "alle Quellennachweise" für alles was gesagt wird anzugeben (ich habe selbst auch einige modellhafte Hypothesen, die ich mir über die Jahre auf Basis von allen möglichen Einflüssen erdacht/zusammengeschustert habe).
Es ging mir lediglich darum, dass ich Quellen angeben sollte, wenn ich behaupte, dass etwas wissenschaftlich belegt sei (und da geht es in diesem Artikel bzw. in dem Absatz, bei dem ich nachgefragt habe, um 3-5 konkrete Behauptungen, die als theoretische Grundlage ausgeführt werden). Diesbezüglich sind die Dinge, die dort in dem Blogpost stehen, einfach teilweise schlicht schwer haltbar - auch weil völlig unzulässige Schlüsse gezogen und als Faktum dargestellt werden. Das geht schon bei den Spiegelneuronen los, deren Rolle und Einfluss alles andere als geklärt ist (weil schon nichtmal geklärt ist, wo sie im Gehirn überhaupt existieren) - und welche Rolle spielen eigentlich Anti-Spiegelneuronen, auf die auch Hinweise gefunden wurden? Es wundert mich in Anbetracht dessen dann nicht, wenn die Nachfrage nach Quellen dann so ausweichend beantwortet wird.
Dabei ist es durchaus interessant und lohnenswert, PU Thesen wirklich mal wissenschaftlich gegenzuchecken. Es finden sich da durchaus viele Arbeiten, auch empirischer Natur, die bestimmte Verhaltensregeln, die PU so aufstellt, sinnvoll erscheinen lassen. Die theoretischen Grundannahmen von PU sind dagegen oft hochgradig pseudowissenschaftlich bzw. schlicht falsch/an den Haaren herbeigezogen. Wenn man das mal tut, erscheinen bestimmte Taktiken mitunter in einem anderen Licht und es kann das Game sogar verbessern, weil es erlaubt, weniger dogmatisch zu denken/agieren. Nur ein Beispiel: Ich glaube "Die Psychologie des Überzeugens" hat mich in Bezug auf's Game mehr voran gebracht als alle Abhandlungen über Alpha-Beta-Rudeltheorien über die Jahre zusammen, obwohl das Buch rein garnichts mit Verführung zu tun hat. Und dabei ist das ja seichte Kost, populärwissenschaftlich aufbereitet, nichts bahnbrechendes.
Ich bin schlicht der Meinung, PU benötigt das "Höhlenmensch-Hintergrundmodell" nicht. Man kann und sollte sich das sparen bzw. sich davon lösen, einer genauen Betrachtung hält es eh nicht stand.
Ich will mich dazu jetzt aber wirklich nicht weiter äußern, denn sz hat natürlich Recht wenn er sagt, dass ich es ja nicht lesen muss, wenn es mir nicht passt. Wahrscheinlich ist dieses Forum und insbesondere ein x-beliebiger Blogeintrag, den ich zufällig gelsen habe, dann auch einfach die falsche Adresse für derartige Kritik.