Hallo miteinander, wie Ihr sehen könnt, bin ich neu hier. Ich bin nach 6 Jahren Abstinenz was Beziehungen angeht, glaube ich etwas verknallt und bin dann über Google etc hier gelandet. Hab mich schon etwas eingelesen und ein paar interessante Sachen entdeckt. Ich muss zugeben, dass ich PU bis gestern noch für ziemlichen Schwachsinn gehalten habe und dass Männer, die sich damit beschäftigen, lediglich Komplexe überspielen wollen. Nachdem ich dann aber doch etwas im Forum gestöbert habe, ist mir aufgefallen, dass PU eigentlich ne super Sache ist und voll in meine derzeitigen Interessen passt, womit ich primär Persönlichkeitsentwicklung meine. Joa, deshalb bin ich hier :) Ich bin 23 Jahre alt, mache zur Zeit eine Ausbildung und bin, wie bereits erwähnt, ziemlich lange Single, wobei ich auch ONS nie erfahren habe. Ich hatte auch nur einmal in meinem Leben Sex, mit 16, wobei das Ganze so miserabel war, dass ich mir eingeredet habe, ich bräuchts nicht. Was mich daran stört ist, dass ich der Meinung bin, dass ich gut aussehe, Humor habe und durchaus in der Lage wär, wenn ich denn Mut aufbrächte, mich viel mehr auszuleben; selbst zu verwirklichen und dass sich zwischendurch doch das Bedürfnis nach Intimität meldet. Menschen sind leider doch sexulle Wesen. Kurzum, ich möchte mein Leben umkrempeln. Was mich bisher daran gehindert hat, ist die Tatsache, dass ich ziemliche Angst habe vor dem was dann auf mich zukommt und dass ich nicht gerne über mich rede. Das liegt nicht daran, dass ich nicht zu mir und meinen Problemen stehe, sondern eher, dass ich das Gefühl habe, dass momentan nicht die Menschen in meinem Umfeld sind, die mir da weiterhelfen können. Mit weiterhelfen meine ich Kritik und Ratschläge, was ich optimieren könnte, statt diesem "Man, das ist ja blöd. Tut mir echt leid, aber können ja drüber reden und danach gehts Dir bestimmt besser", ohne dass irgendwas verwertbares herauskommt. Die einzige Person mit der ich über mein Innenleben rede ist meine Psychotherapeutin. Da ich zurzeit ohnehin auf einem Selbstfindungstrip bin und ich durch die Therapie außerdem einen guten Ansatzpunkt habe, möchte ich mein Leben so gestalten wie ich es möchte, bevor die Therapie ausläuft und ich weiterhin als kleiner Junge durchs Leben gehe. Was stell ich mir also unter Veränderung vor? Ich habe nicht vor mein seelisches Ungleichgewicht durch einen Überkonsum von Sex mit random Schönheitsköniginnen zu kompensieren, aber ich möchte, nachdem ich lange genug damit gewartet habe, endlich neue Grenzen setzen und diese durchbrechen. Zum einen weil mich mein Leben zurzeit anödet, zum anderen, weil ich das Leben als Geschenk sehe und es, denke ich, nichts Männlicheres gibt als sich selbst zu verwirklichen, wozu eben auch die Liebe gehört. Um mein momentanes Leben mal kurz zu beschreiben: Ich stehe morgens um 6 auf, gehe zur Schule, danach gehts nach Hause und es werden Pornos, Zigaretten und Fastfood konsumiert, um dann schlafen zu gehen und am nächsten Tag so weiterzumachen. Spannend, nicht wahr? Deshalb mal eine kleine To-Do-Liste mit Dingen, die ich ändern möchte. - keine Pornos mehr Ich hab heute nach 1wöchiger Abstinenz wieder die Seite meines Vertrauens geöffnet und mich dann durchgesucht, bis ich eine gefunden habe, die meiner abgeflachten Reizbarkeit gerecht wurde. Ich lege viel Wert auf diesen Punkt, weil ich glaube, dass meine Libido durch das Fappen flöten geht und ich Mädchen in meinem Umfeld nicht mehr als die schönen Wesen wahrnehme, die sie sind. Nach 4 Tagen ohne Fappen ist mir im Sportunterricht ein Mädel aufgefallen, das mir ziemlich gut gefällt. Keine Schönheit, beim Pornos suchen würde ich sie wahrscheinlich einfach übersehen, aber ihre Kurven und ihre Persönlichkeit, gaben in diesem Moment einfach ne ziemlich interessante Mischung ab, die mir vorher nie bewusst gewesen ist. Deshalb wird für die nächsten 3 Monate nicht Hand angelegt und Pornos gibts auch keine. -gesunde Ernährung/ Sport Ich hatte die letzte Jahre über durchaus die Möglichkeit sexuell aktiv zu werden, jedoch hatte ich 2 Gründe, die dagegen sprachen. 1. Ich fühle mich nicht unbedingt wohl in meiner Haut. Oder anders, ich habe mich angenommen, wie ich bin, aber ich weiß, da ich früher noch im Fußballverein aktiv war, wie mein Körper aussehen könnte, würde ich nicht den ganzen Tag diese Scheiße in mich reinstopfen und ihm mehr Bewusstsein entgegenbringen. 2. Kopffick. Wenn ich neben einer nackten Frau liege, die ready ist, denk ich mir "Ok, nich schlappmachen" und die Errektion geht, wenn sie denn überhaupt zustande kam flöten. Ich werde nicht drumrumkommen mich damit zu konfrontieren und notfalls auch mal einen Arzt um Rat fragen, aber ich möchte trotzdem, dass mein Körper dazu in der Lage ist zu funktionieren, wie er funktionieren soll und nicht dass er Funktionen einstellt, weil ich ihm nur Mangelware anbiete was Konsumgüter angeht. -Rauchen aufhören Rauchen ist teuer, ungesund und einfach unattraktiv. Ich finde Frauen, die rauchen nicht sexy und da es genug Gründe gibt, die dagegen sprechen, werd ich den Mist nach 7 Jahren mal beenden. -Ein soziales Netzwerk herstellen, in dem ich mich wohlfühle Ich gehe zurzeit wieder zur Schule und habe außerhalb dessen kein sozialen Kontakte mehr. Kontakte sind eigentlich schon vorhanden, nur sinds Kontakte zu Freunden, die mich nicht weiterbringen und mit denen man nur in der Lage ist zu saufen, der alten Zeiten wegen. Das ist tot und ich möchte wieder leben. Deshalb werde ich gucken welche Möglichkeiten es gibt, meine Interessen mit anderen Menschen zu teilen. -Ein Mann sein Ich bin ohne Vater aufgewachsen und habe deshalb mehr Eigenschaften eines zornigen, rebellischen Teenagers, als eines erwachsenen, bewussten, selbstständigen Mannes. Ich stelle für viele Menschen in meinem Umfeld eine Autorität da, weil ich meine Interessen aktiv vertrete und was sage, wenn ich meine, dass es angebracht ist, aber der Rest fehlt einfach. Ich stehe nicht offen zu meiner Sexualität, habe keine Ziele und kämpfe für mich allein. Das sind Eigenschaften, die ich an guten Tagen ablegen kann, aber davon gibts zu wenige und das möchte ich ändern. Mit der Umsetzung und Integration dieser "Werte" fühle ich mich gut, erwachsen und männlich, deshalb kommt das mit ins Programm. Außerdem könnte ich durchaus wieder eine Beziehung vertragen, aber ich möchte eine Beziehung unter Erwachsenen Menschen. Nur nach 6 Jahren ohne Beziehung fühle ich mich sehr unerfahren und "klein", wogegen der Aufbau von Inegraität helfen sollte. ToDo-Listen Wahrscheinlich das kleinste Unterfangen. Einfach ein paar Sachen, die ich mir pro Woche vornehme, um Sachen endlich anzugehen, die ich erldigen muss, um mich dran zu gewöhnen auch Dinge zu tun, die keinen Spaß machen und auch um kleine Erfolgserlebnisse für zwischendurch zu schaffen. Das sind Sachen, die ich umsetzen werde und ich weiß mittlerweile, dass PU dafür hervorragend geeignet ist. Ich bin, denke ich, gut was reflektieren angeht, aber da es hier Leute gibt, die sich mit der Materie auskennen und bestimmt auch einige, die meine Situation im groben auf sich beziehen können, möchte ich diesen Vorgang nicht allein beschreiten und freue mich über regen Austausch mit euch Ich weiß es ist eine wall of text geworden, aber ich hoffe es gibt trotzdem Leute, die sich dadurch nicht abschrecken lassen.