Hah, du hast es auf den Punkt gebracht, Sherlock. Ich hab mir deinen Rat zu Herzen genommen und bin heut über meinen Schatten gesprungen.. aber von Anfang an (Warnung: Kein PU-stuff, eher langweilig, nur meine bescheidenen Versuche mich zu sozialisieren). Der Kurs war ein Reinfall. Mit viel Wohlwollen ein Mädchen, was man als hübsch bezeichnen kann. Dafür waren ein paar andere Leute da, mit denen ich Nummern ausgetauscht hab. Eigentlich wollten wir heute zusammen zur Party aber da haben sie dann doch nen Rückzieher gemacht. Was jetzt also, da saß ich abends allein daheim. Soll ich alleine zur Fete gehen? Noch dazu noch nüchtern? Pick Up schwört ja darauf, also los, versuch ich´s halt mal. Ab zur ersten location, aber was ist das?? Ne Bar, vielleicht 15 Leute da. Ich hab eher nen prall gefüllten Club erwarten. Hab gleich nen Rückzieher gemacht und mich auf ne Zigarette in nen Park gesetzt. Krass, wie schwer das ist, ich hatte wirklich Schiss (wovor eigentlich?). Aber ich wollte Leute ansprechen, also zurück. Ich zwang mich. "Ist das hier wirklich die Erasmus-Party?" Die zwei Italiener grinsten und verneinten. Falscher Tag, die war gestern, meinten sie. Na gut, das erklärt einiges. Hab mich noch ein paar Minuten mit denen unterhalten, sie waren doch erstaunlich offen und erzählten mir, was hier so "abging". Später würde noch irgendeine Blondi kommen und singen. Ich lehnte dankend ab, Blondi kenne ich nur als Hundename.. Also bin ich weitergezogen. Mir kam ein blondes Mädchen entgegen. "Du siehst aus wie ne Erasmus-Studentin", eröffnete ich das Gespräch. Sie wich ein wenig zurück, antwortete dann aber freundlich und lächelte mich an. War doch ne Italienerin, konnte aber sehr gut Englisch und hat mir den Weg zu ner Erasmus-Party erklärt. Ich hätte das Gespräch noch länger ziehen sollen. Stattdessen verabschiedete ich mich schnell wieder und ging weiter und was seh ich schließlich? Ja, so hab ich mir das vorgestellt: Da war der Club, da waren die Leute, da wurde Englisch gesprochen. Eintritt frei, ein Getränk dazu, also nichts wie rein. Drinnen hab ich dann die Bekannte aus meiner Heimatstadt getroffen, die mit mir zusammen Erasmus macht, begrüßt und ein paar Worte gewechselt. Sie hat mir nen Typen vorgestellt, mit dem sie da war. Ja, schön und gut, aber auf noch mehr Deutsche hatte ich jetzt keinen Bock, also holte ich mir mein Freigetränk und hab mich zu ner anderen Gruppe gesellt. Stellte sich als eine ungewöhnliche Mischung aus Brasilianern und Finnländerinnen heraus. Ich hab sie angesprochen und versucht mich zu unterhalten, was, ganz abgesehen von der Sprachbarriere, wegen der Lautstärke doch eher anstrengend war. Ich ging raus, um eine zu rauchen. Da hab ich dann zwei Thailänderinnen angesprochen, ziemlich hübsch, aber mit Schlitzaugen kann man mich jagen. Egal, darum ging´s grad nicht. Das Gespräch war sehr lässig, zwar der ganze Random-stuff, wie: Wo kommst du her? Was studierst du? Blabla. Die hübschere von beiden hat E-Zigaratte geraucht und das hat mich neugierig gemacht. Sie hat mich ziehen lassen. Ziemlich gut. Die Mädels schien mir alle ziemlich offen zu sein (zumindest für Unterhaltungen), aber irgendwann ging es dann natürlich doch wieder rein. Aber beim Blick auf die Tanzfläche bin ich gleich wieder umgedreht. Dort fühle ich mich einfach super unwohl, weil ich ob meiner Größe gleich auffalle und mir nicht die Blöße geben wollte, dumm alleine rumzudancen. Leider bestand der Laden quasi nur aus Tanzfläche. Also wieder raus, ich glaub ich werd zum Kettenraucher. Dort hab ich dann ein Viererset getroffen, Südländer. Ich hab gedacht, ich probier´s mal auf die ehrliche Art: "Hey ich bin B. und ich muss ein paar Leute kennenlernen" Kam besser an, als es sich liest, die zwei Spanierinnen haben sich sichtlich gefreut und sich mir zugewandt und ab von den zwei italienischen Typen. Haben ein wenig über spanische Musik palavert (Lebt der Iglesias eigentlich immer noch?) und uns über Sprache unterhalten. Ich hatte auch wenig Hemmungen, ziemlichen Stuss von mir zu geben, denn mein Englisch war weit überlegen. Scheinbar hab ich sie genügend beeindruckt, mich mit auf die Tanzfläche zu nehmen. Doch da schein ich echt eine Art Trauma zu haben. Hab gleich wieder Kehrt gemacht, diesmal endgültig denn die Zigaretten gingen mir aus und dieses Hin und Her ging mir langsam auf den Sack. Also ab zurück. Keine Ahnung, was ich von diesem Abend halten soll. Ich hab jetzt ziemlich viel geschrieben, ohne viel Inhalt. Für mich war es aber ein Riesenschritt, alleine rauszugehen und Leute anzulabern. Haben alle super freundlich reagiert. Andererseits: wirklich neue Leute kennengelernt hab ich auch nicht. (+) nüchtern und allein weggegangen (+) Smalltalk lief immer ganz gut (-) Immer ein Stöckchen im Popo, mehr Humor (C&F), mehr, bzw. überhaupt, Komplimente!! (-) allein auf der Tanzfläche? Horror! (LB?) Ich glaub, sobald ich erst mal einen Social Circle zusammen hab, macht Club mehr Sinn. Entschuldigt meinen Schuljungen-Aufsatz. An meinem Schreibstil werd ich auch noch arbeiten müssen. Cheers Bacino