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[Gast]

Eins vorweg: Dies ist kein "die Gesellschaft ist Schuld daran, dass ich oder xyz keinen Sex hat"-Thread und auch KEIN Jammerthread. Ich möchte einfach nur etwas erläurtern, was mir aufgefallen ist und mit euch darüber sprechen. :)

Zum Thema: Wenn ich heute in meinem Leben, meiner Umgebung mal schaue, gibt es doch seeeeeehr viele Jungs und Männer, die mit Frauen nichts bis sehr wenig auf die Reihe kriegen (mich teilweise mit eingeschlossen). Da gibt es die unterschiedlichsten Typen und Ausprägungen. Ich lebe in einem gebildeten Umfeld der mittleren bis oberen Mittelschicht oder meinetwegen unteren Oberschicht. Bei total vielen fällt mir einfach eine extreme Verdrossenheit und Resignation gegenüber dem Thema "Frauen" auf. Jeder redet gerne und viel über hübsche Frauen aber bei kaum einem läuft mal was und für die meisten ist das auch noch komplett normal geworden.

Andere verzweifeln und schieben Frauenhass. Diese Gruppe scheint irgendwie auch größer zu werden. Frauen werden als geisteskranke, gemeine, dumme Biester gesehen, die einen nie ranlassen werden. Klar, dass es so nichts wird, aber ist das in der Mengenausprägung nicht ein bisschen krank? Ist das natürlich oder normal für eine Gesellschaft oder hat es sich irgendwie ungünstig entwickelt?

Viele von diesen Leuten haben einiges auf dem Kasten, haben interessante vernünftige Ansichten Und Weltanschauungen, einen Gerechtigkeitssinn, Erfolg, Leidenschaften, setzen sich teilweise sogar wohltätig für andere ein (ich kenne das Arschlichgeseier übrigens, keine Sorge) UND sehen fast NIE schlecht aus, einige sogar recht gut. Es handelt sich bei keinem um den Übermenschen oder DIE Partie, ok! Aber es sind normale MENSCHEN, die größtenteils eine NORMALE Prägung und Entwicklung durchgemacht haben. Warum kriegen die keine normalen Frauen?

Ich rede hier nur von Menschen, die ich gut bis sehr gut kenne und ausführlich beobachtet habe. Hinzu kommen noch die zahlreichen Erlebnisse, wie: Man kommt in eine neue Gruppe von Männern - > Thema "Frauen" kommt auf -> bei den meisten zeigt sich viel Verdruss. "Weiber sind dumm". Klar jeder will mal cool sein und Machosprüche drücken aber warum um Himmels Willen müssen sich die Geschlechter ernsthaft hassen? Eigentlich sollten sie sich doch lieben oder? Das ist bei sehr vielen Männern aber nicht der Fall.

So und jetzt schließt sich der Bogen im Bezug auf meinen Threadtitel "heute und früher". Menschen älterer Generationen können diese Nöte vieler junger Männer häufig nicht wirklich nachvollziehen. Ja, jeder hatte mal Liebeskummer aber von irgendwelchen Dauerpleiten höre ich eigentich nie was. Klar will keiner zugeben, dass bei ihm nie was lief und Geschichten von früher werden gerne übertrieben geschönt. Trotzdem, wenn mein Vater (ein sehr ehrlicher Mensch, den ich so gut wie nie beim Angeben erwische) mal auf mein Einlenken etwas von sich und seinen Freunden in meinem Alter erzählt, höre ich da ständig von irgendwelchen Freundinnen hier und dort. Keine krassen Pick up-Geschichten a la "Dreier auf dem Discoklo, sondern eine normale Abfolge von einigen längeren Beziehungen und kürzeren Affairen. Und auch bei älteren Verwandten und Freunden spüre ich viel häufiger die Grundeinstellung "eine Freundin ist normal". Die ersten Bekannten haben sich schon gewundert, wenn man mit 15, 16 noch keine Freundin hatte. ERNSTHAFT! Ich erinner mich noch genau an die irritierten Blicke. Und KEINER kann es verstehen, dass für viele Männer heutzutage anscheinend das Gegenteil normal ist. Nebenbei sind die auch alle verheiratet. Und das nicht an fette oder hässliche Notlösungen, die einem noch schnell ein Kind anhängen wollen, bevor es zu spät ist.

Einst (vor Pick up) saßen wir bei einer großen Familienfeier, ein Kumpel von mir war auch dabei. Wir sehen beide nicht schlecht aus und einige der Anwesenden wunderten sich, wieso wir nie Mädchen mitbringen, weil wir doch so oft feiern gehen usw. Dann viel ein Satz, der mir hängengeblieben ist. Der Satz war nicht böse gemeint, sondern eher mitfühlend und aufheiternd: "Guck dir die beiden mal an. Wie müssen die sich benehmen, dass da nie was läuft". Ich musste drüber lachen aber im Nachhinein fragte ich mich das auch. "Ich verhalte mich komplett NORMAL (weder wie ein verklemmter Nerd noch wie ein peinlicher Pick up-Turbo), spreche Frauen an und es läuft so gut wie nichts."

Sooo, ich möchte KEINE Ratschläge oder Belehrungen hören. Komme gut alleine klar und ich sitze hier gerade nicht mit zich vollgerotzten Taschentüchern oder so. Mich würde einfach interessieren, ob ihr ähnliche Beobachtungen gemacht habt. Eventuell bin ich ja einer bösen Anhäufung von unglücklichen Zufällen oder einer zu einseitig selektiven Wahrnehmung zum Opfer gefallen.

Oktober 6, 2012 bearbeitet von Gast

[Gast Mystikk]

Weißt Du warum so viele Hollywood-Schinken, Serien schaun, Romane lesen und sich in Songs verlieren? Weil sie von Liebe träumen, von wahrhaftiger Liebe. Die meisten sind zwar in Beziehungen & Ehen aber nicht besonders glücklich. Sie träumen weiter...

Sie sind mit Menschen zusammen, weil es besser ist als allein zu sein und weil dann der Druck von außen nachlässt. Als Single wird man doch ständig gehänselt oder bemitleidigt. Die wenigsten können sich vorstellen, daß diese alleinlebenden Menschen glücklich sind und sich nur auf eine aufrichtige Liebesbeziehung einlassen. Viele sind auch neidisch auf die Singles und ihr Leben, hänseln sie deshalb. In Wirklichkeit wären sie auch gern so frei und den nervenden Partner los.

Mein Rat: Die Meinungen anderer sollten Dir egal sein, sie verunsichern und destabilisieren Dich nur. Selbstwert zu einer Festung ausbauen und dort eine Schatzkammer anlegen, in der man Glücksgefühle einlagert, auf die man bei Bedarf zurückgreifen kann. Wer sie besitzt, fühlt sich nicht so allein und macht sein Glück weniger von äußeren Dingen abhängig.

Oktober 8, 2012 bearbeitet von Mystikk