Aggressiv -> arrogant -> autodestruktiv

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Hallo Community

Ich komme heute mit einem Problem zu euch, das ich schon seit ca. zehn Jahren habe, mal stärker, mal weniger stark.

Es geht um folgendes: ich bin an sich eine ruhige und ausgeglichene Person, keine Partybombe, kein bekennender Menschenfreund, aber offen, freundlich und umgänglich. Ab und zu kommt es aber vor, dass ich negative Phasen durchmache. Die Auslöser dafür kenne ich nicht im Detail. Während der Gymi-Zeit waren es zu.B. Frusterlebnisse bezüglich Schule (Noten, Stoffverständnis), dieses Mal war es vermutlich zuwenig Schlaf mit schlechtem Game gepaart, aber was genau der Auslöser ist, weiss ich nicht.

Jedenfalls läuft das dann so ab: nach dem Auslöser bin ich mies drauf, ich habe einen Hass auf die ganze Welt und hoffe, dass mich bloss den ganzen Tag keiner anquatscht. Diese schlechte Laune ist aber nur innerlich, d.h. ich laufe nicht brüllend durch die Gegend und verkloppe jeden, der mich schräg anschaut. Ich trage lediglich einen Clint-Eastwood-Gesichtsausdruck: zusammengekniffene Augen und strichdünne Lippen. Sieht vermutlich sogar noch amüsant aus.

Gut, wenn ich dann diese miese Stimmung habe, verhalte ich mich auch sehr arrogant und, wie im Titel beschrieben, habe "selbstzerstörerische" Tendenzen. Damit meine ich nicht, dass ich mich ritze oder mir selber Schmerzen zufüge, aber mein Verhalten ist dann so, dass es mir mehr schadet als nützt. Ich neige dann auch eher zu Kurzschlusshandlungen. Ein Beispiel: heute hatten wir an der Uni Gruppentreffen für eine Vorlesung. Ich hatte wie gesagt schlechte Laune, folglich sass ich während des Treffens mit verschränkten Armen, schweigend und desinteressiert dabei. Die andern haben sich halt natürlich unterhalten/diskutiert und sich auch kennengelernt, während ich mich isolierte und am Schluss der Stunde grusslos aus dem Zimmer ging. Eine gute Grundlage für eine weitere Zusammenarbeit...

Nun ist es so, dass das absolut nicht meinem Naturell entspricht, und ich will mich dann auch nicht so verhalten, denn, wie gesagt, es fällt mir jetzt wohl doppelt schwer, bei dieser Gruppe noch Anschluss zu finden. Und das ist beileibe nicht das einzige Beispiel! Ich kann wohl von Glück reden, am Gymi Freunde gehabt zu haben, die mich trotz meines tagelangen Schweigens und Zurückziehens noch akzeptiert haben, aber echt...:-)

Auf dem Heimweg von der Uni bin ich im Zug kurz eingenickt, das hat jedenfalls gereicht, um die schlechte Laune zu vertreiben, und jetzt bin ich wieder im Normalzustand.

Meine Frage nun: wie kann ich diesen negativen Gemütszustand unterbrechen oder gar nicht erst aufkommen lassen? Was kann ich machen, um in gute Stimmung zu kommen, wenn ich so mies drauf bin? Wie halte ich mich selbst davon ab, mir zu schaden? In solchen Momenten ist es mir einerseits zu einem Teil Wurscht, wie es in Zukunft rauskommt (d.h. wie diese Gruppe auf mich reagieren wird), andererseits bereue ich es zu einem andern Teil sehr, mich so verhalten zu haben und habe Mühe, es zu verkraften.

Ich wäre froh um Antworten! Danke vielmals!

(Ach ja, bevor es jemand erwähnt: ich bin nicht depressiv o.ä., das wurde abgeklärt.)

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Meine Frage nun: wie kann ich diesen negativen Gemütszustand unterbrechen oder gar nicht erst aufkommen lassen? Was kann ich machen, um in gute Stimmung zu kommen, wenn ich so mies drauf bin? Wie halte ich mich selbst davon ab, mir zu schaden? In solchen Momenten ist es mir einerseits zu einem Teil Wurscht, wie es in Zukunft rauskommt (d.h. wie diese Gruppe auf mich reagieren wird), andererseits bereue ich es zu einem andern Teil sehr, mich so verhalten zu haben und habe Mühe, es zu verkraften.

Ich wäre froh um Antworten! Danke vielmals!

(Ach ja, bevor es jemand erwähnt: ich bin nicht depressiv o.ä., das wurde abgeklärt.)

Jeder Mensch hat hin und wieder negative Phasen. Grund dafür können die simpelsten Auslöser dafür sein. Ich habe auch lange dafür gebraucht, bis ich etwas gefunden habe, was mich in negativen Situationen besserfühlen lässt. Versuche einfach mal diese negativen Gefühle zu akzeptieren, statt sie bekämpfen zu wollen und du wirst in eine eindeutig bessere Stimmung kommen. Es ist am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig, aber auch das geht mit der Zeit in Fleisch und Blut.

Der Auslöser für die schlechte Laune sind häufig Faktoren, die wir selbst nicht kontrollieren können. Und die fehlende Kontrolle führt dazu, dass wir einfach machtlos fühlen und dagegen ankämpfen wollen.

Lies dir mal diesen Thread Akzeptiere! Der Schritt nach vorne hierzu durch, sehr empfehlenswert zur Lösung für deine Probleme.

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diese wut ist eigentlich etwas gutes. man muss nur überlegen woher sie kommt und sie dann auf das problem richten was diesen zustand verursacht hat. kann die motivation sehr steigern

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Danke für eure Antworten. Das mit dem Akzeptieren hört sich gut an. Ich werde das auf jeden Fall mal üben (leider/zum Glück treten diese negativen Stimmungen selten auf, sodass das Üben nicht ganz einfach wird). Wie gesagt, die Auslöser kenne ich nicht, habe da aber mal so meine Vermutungen und werde da vermehrt drauf achten.

@Francon: dein Link geht ins Nirvana, und ich finde den angegebenen Thread nicht. Kannst du evtl. einen neuen Link posten? Danke! ;-)

Gut, das mit der aggressiven Stimmung ist nun ein Teil des Problems.

Wie gehe ich nun aber damit um, dass ich dann eher zu mir schadendem Verhalten oder Kurzschlusshandlungen neige? Die Aggressivität an sich ist ein "kleines" Problem, die legt sich nach ein paar Tagen, aber wenn ich in dieser Stimmung Leuten Zeugs an den Kopf werfe, das ich sonst nie und nimmer sagen würde, hat das natürlich auch Langzeitfolgen! (Nicht, dass das extensiv vorgekommen wäre, aber ich muss mich jeweils extrem beherrschen, um nicht derartige Dinge zu äussern!).

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Für mich hört sich das so an:

Du bist immer nett und lieb, hast nie eine Meinungsverschiedenheit oder Streit,

aber es gibt Sachen, die dich wurmen an deinen Bekannten.

Und das frißt du wochenlang in dich rein.

Ab und zu rastest du dann aus und wirfst ihnen alles an den Kopf.

Die Lösung: Überleg dir mal, was dich ärgert.

Dann sprichst du die Leute in aller Ruhe darauf an und sagst ihnen das.

Man muss Ärger nicht unterdrücken.

Man muss nur eine angemessene Form finden, es auszusprechen

und dazu stehen, dass einem bestimmte Verhatensweisen von anderen nicht gefallen.

Ich denke, dass es dir schwer fällt, anderen deine Meinung zu sagen (das kann man aber lernen).

Du brauchst dann diesen Zustand der Aggression, um mal alles loszuwerden.

Das du dir damit mehr schadest als nützt, hast du schon gemerkt.

Oder andere Möglichkeit:

Wenn es so ist, dass du dich nicht über andere ärgerst, sondern über dein "Versagen" in irgendeinem Bereich,

kann es dann sein, dass du dir insgeheim Hilfe und Unterstützung wünscht von deinen Freunden,

und diese Aggressionen aus der Enttäuschung kommen, weil du dich alleingelassen fühlst?

dein george clooney

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Für mich hört sich das so an:

Du bist immer nett und lieb, hast nie eine Meinungsverschiedenheit oder Streit,

aber es gibt Sachen, die dich wurmen an deinen Bekannten.

Und das frißt du wochenlang in dich rein.

...

Wenn es so ist, dass du dich nicht über andere ärgerst, sondern über dein "Versagen" in irgendeinem Bereich,

Hei George Cloney

Danke für deine Antwort. Leider sind beide Diagnosen, die du stellst, falsch ;-) Ich sag meine Meinung schon und fresse Dinge, die mich stören, nicht in mich hinein. Ebenso ärgere ich mich eher selten über mein Verhalten, ich nerve mich also nicht tagelang über mich, weil ich in einer Situation A gesagt habe und nicht B, oder so ähnlich.

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