Der Unterschied zwischen Sport und Pickup ist, daß man beim Sport etwas tut, das zugleich hinreichende Bedingung für einen Erfolg ist. Wenn ich Gewichte heben will, hebe ich sie und sie sind oben. Wenn ich rennen will, renne ich und bewege mich dabei tatsächlich schnell. Es reicht nicht für Olympia (von anderen gesetzte Bedingungen) und es gibt Grenzen: Marathon braucht längeres und intensiveres Training, 100 cm Bizepsumfang ist unmöglich. Und aus einem Hänfling wird kein Schwarzegger. Aber man erhält eine bei jeder Übung eine Rückmeldung, was man kann, und der Erfolg hängt ausschließlich von der Intensität des Trainings und den persönlichen Grenzen ab.
Beim Pickup dagegen ist nicht die Übung das Ziel (1000 Opener kennen oder auf 90% der Bitchshields in unter 1 Sekunde einen passenden Neg raushauen), sondern Frauen abzukriegen. Das schaffen die einen ohne jedes Training, andere trotz beliebig vielem Training gar nicht. Und es gibt keinerlei Leistungsabstufung, an der man eine Fortschrittskontrolle vornehmen könnte: wenn es nicht klappt, klappt es halt nicht. Entspricht vielleicht 300kg-Bankdrücken als Einstiegsgewicht. Egal, ob man Monate oder Jahre trainiert, man hat nur Zerrungen, dann Muskelkater, aber bewegen tut sich nie was. Und der Arzt könnte einem vielleicht sagen, daß man mit dem Körperbau höchstens 250kg schafft. Beim Gewichtheben stellt die Physik sicher, wenn man die nötige Kraft aufbringt, daß sich das Gewicht bewegt. Beim Pickup kennt man weder das zu hebende Gewicht noch die eigene Kraft, und kann man beliebig gut sein, wenn grad keine Frau will, dann will halt keine.
Für das Selbstwertgefühl taugt das natürlich nicht, wenn man schlußendlich mit exorbitantem Aufwand eine völlig unterdurchschnittliche Leistung erbringt. Hilft aber auch nicht, wenn man mit wenig Aufwand viel leistet, Schule, Studium etc. Selbstwertgefühl muß man auf andere Weise entwickeln.