Hallo,
ich brauch nun irgendwo eine Plattform wo ich mal mein ganzes Selbstmitleid rauslassen kann und das mach ich mal hier, in der Hoffnung ich bekomme noch guten Input und eine andere Sicht auf die Dinge erhalte – ist ja manchmal ganz gut, wenn Außenstehend darauf gucken.
Zu mir, 38 Jahre alt, Versuchsingenieur, habe eine kleine Tochter, die ich jeden Tag sehen kann, habe mit meinem Sport, laufe Marathon und als Fussballschiedsrichter auch Hobbys mit denen ich meine Zeit gut füllen kann.
Aber natürlich bin ich wegen einer Frau hier … ich war in einer Beziehung 7,5 Jahre und habe mich dann getrennt, nicht weil die Gefühle nachgelassen haben, sondern weil Sie Grenzen überschritten hat, mit denen ich nicht mehr klargekommen bin und habe dann die Reißleine gezogen. Das Ganze ist nun 3,5 Monate her und ich knabbere immer noch stark daran. Hab dazu nur einen wirklich guten Kumpel und sonst keinen SC. Vor der Beziehung bin ich oft alleine raus und mir war es egal was die Leute über mich gedacht haben. War alleine in Clubs, im Kino und auch auf sonstigen Veranstaltungen. Nicht das ich da wirklich Connectet habe mit den Menschen, da ich mich damit sehr schwertue. Bin zwar nicht introvertiert, jedoch auch nicht extrovertiert, tue mich sehr schwer in Gruppen und lege auch keinen großen Wert darauf mich da zu integrieren. Mir reicht es dann, wenn man zu zweit oder zu dritt unterwegs ist und eine gute Zeit hat.
Gegen Ende der Beziehung ist meine psychische Verfassung auch immer schlechter geworden und bin dann in Therapie gegangen und gehe dort immer noch hin – bin zwar Selbstzahler, aber das ist es mir dann doch Wert 1–2-mal im Monat sowas in Anspruch zu nehmen. Bin teilweise heulend zu Hause zusammengebrochen und kam mir dadurch vor wie der letzte Lappen – über den Berg bin ich nicht, aber ich arbeite weiter daran.
Jetzt war vor ein paar Tagen, endlich, die Übergabe der restlichen Sachen und da kam einiges wieder hoch. Sie meinte dann noch ich hätte zu wenig Empathie gehabt und meine Kommunikation wäre auch richtig scheisse gewesen über die Beziehung hinweg. Das sie vor einem halben Jahr noch meinte das sie mich liebt und heiraten möchte und Kind mit mir etc. pp habe ich jetzt das Gefühl das ich einfach nur ersetzt wurde und Sie ihr Leben weiter bzw. neu lebt – nach dem Motto: „Was interessiert mich das Geschwätz von gestern?“
Aus meinem Umfeld, also Familie, Kumpel und sowas bekomme ich aber eher das Feedback, dass ich seit der Trennung besser aussehe und es mir, zumindest äußerlich, besser geht.
Gefühlt geht es mir aber immer noch scheisse und ich habe große Probleme mit meinem Selbstwert und meinem Selbstverständnis, dass es okay ist so wie ich bin – auch wenn ich immer etwas ernster wirke, aber ein Stock im Arsch habe ich trotzdem nicht, weil wenn ich die Menschen kenne bin ich wirklich für jeden Spaß zu haben und bin auch für alles offen und verschließe mich keiner neuen Erfahrung.
Mir ist auch bewusst, dass ich kein „Sonderfall“ bin, sondern dass mein Fall und meine Gefühle eigentlich der Standard sind, dennoch versuche ich mich zu reflektieren, denn ich habe doch irgendwie das Gefühl, dass mit 38 Jahren nun nochmal komplett was Neues aufbauen muss.
Vielleicht kann mir ja jemand erzählen, der in einer ähnlichen Situation war, wie er damit umgegangen ist, besonders ohne wirklichen SC. Kleine Anstöße und Meinungen dazu sind herzlich Willkommen. Werde Versuchen, auch alle paar Tage in den Threat hier zu schauen und zu antworten.
Ich lade mal noch ein Bild von mir hoch, dann könnt ihr auch vielleicht direkt ein Kommentar zu meinem Aussehen machen – auch wenn ich vorher 10km gelaufen bin.
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