Das ist nicht typisch deutsch, sondern ein gut beforschtes sozialpsychologisches Phänomen ("gerechte-Welt-Hypothese", von Malvin Lerner in den 1960ern entwickelt). Die Menschen glauben (bzw. wollen), dass die Welt gerecht ist. Wenn also jemand irgendwo einen großen Vorteil hat (z.B. viel Geld), dann muss das durch einen Nachteil ausgeglichen werden (z.B. er ist ein Loser), denn sonst wäre es ja ungerecht. Nach der (Wunsch-)Vorstellung der Menschen kann niemand alles haben. Das ist auch der Grund dafür, warum viele Leute sagen, schöne Frauen könnten nicht gleichzeitig klug sein. Schöne Männer natürlich auch.
Aber leider (?) ist die Welt nicht gerecht. Man kann sehr wohl alles haben. Und umgekehrt kann man ein unattraktiver Loser sein und trotzdem von Hartz4 leben.